Blumenkohl usw., Kopfkohl muß abgeblattet werden. Das Abraupen der Kohlpflanzen hat sorgfältig zu geschehen. Die Raupen sitzen gewöhnlich an der Unterseite der Kohlblätter. Artischocken sind neu anzupflanzen oder umzulegen. Bei reichen Pflanzen empfiehlt sich das Abnehmen Uder Köpfe und Ausbrechen der Stiele, denn dann kommen sie im Herbst nocheinmal zur Blüte und liefern Ertrag. Erdbeeren sind in diesem Monat anzulegen und umzupflanzen. In den Blumenbeeten muß der reife Samen abgenommen, überflüssige Knospen an den Nelken abgeschnitten und Tulpen, Hyazinthen usw. herausgenommen werden. Stecklinge sind weiter zu machen. Rosen sind sorgfältig zu pflegen. Abgeblühte Rosen müssen entfernt werden: aber es genügt nicht, die Blüten abzunehmen, sondern es müssen auch die Zweige bis zum dritten Auge zurückgeschnitten werden. Triebe, welche ungewöhnlich lang sind, müssen bis zur Hälfte abgeschnitten werden. Zweige, die sich kreuzen und nach innen wachsen, so daß sie der Krone zu viel Licht wegnehmen, sind zu entfernen. Mit dem Okulieren kann jetzt fortgefahren werden. Ziersträucher, die verblüht haben, können geteilt werden.
Vom L Z. „Schwaben", r Wildbad, 2. Aug. (Luftfahrt). Auf eine Anfrage des Stadtvorstandes ist von der Deutschen Luft- schisfahrts-Aktiengesellschaft in Baden-Baden die Mitteilung eingelaufen, daß sie bereit sei. mit dem Zeppelin-Luftschiff „Schwaben" in den nächsten Tagen eine Fahrt nach Wildbad zu unternehmen, sofern ein Betrag von 1000 ^ zu den Kosten der Fahrt von hier aus zugeschossen wird. Da der Betrag durch Zeichnungen aufgebracht wird, , wird Wildbad und seine Gäste das Vergnügen haben, das Luftschiff „Schwaben" hier zu sehen.
r Horb, 2. Aug. (Ertrunken.) Der aus Obertalheim .gebürtige Friseurlehrling Martin Faßnacht wollte, nachdem er sein Abendbrot zu sich genommen hatte, noch ein Bad im Neckar nehmen. Es scheint, daß er an eine tiefe Stelle geriet. Ehe Hilfe herbeikam, versank er. Seine Leiche konnte bald darauf geborgen werden. Die Wiederbelebungsversuche waren erfolglos.
p Stuttgart, 2. August. Nachdem in der letzten Zeit in Eutingen und in Pforzheim bei der Postbeförderung mehrere Unfälle durch explodierende Knallkorke infolge Selbstentzündung entstanden waren, haben die deutchen Postoerwaltungen sich entschlossen, künftighin Knallkorke und Knallkapseln von der Postbeförderung auszuschließen.
p — Nach einer Bekanntmachung der Generaldirektion der Posten und Telegraphen werden vom Monat September an wieder Postanwärterinnen angenommen. Gesuche von Mädchen, die aus Grund der Schulzeugnisse Aufnahme finden können, werden jetzt schon vorgemerkt. Der Bedarf an Zioilanwärtern für den Postsekretär- und Postassistentendienst für das Etatsjahr 1911 ist gedeckt.
p Die Maul- und Klauenseuche ist weiter ausgebrochen in Württemberg: in Wolfschlugen, OA. Nürtingen.
r Tübingen, 2. Aug. (Bauunfall). Beim Neubau des Rhenanenhauses aus dem Oesterberg ist heute morgen der größere Teil der Betondecke des großen Kneipsaals in die Tiefe gestürzt und hat vier Maurer und einen Epeisbuben mitgerissen. Die Leute scheinen aber nicht zu schwer verletzt zu sein, da das Sprießholz den Sturz gemildert hat.
r Tübingen, 2. Aug. (Schwerer Unfall.) In die chirurgische Klinik wurde der 46 Jahre alte Gipsermeister Christian Füger aus Lustnau eingeliefert, der 8 w hoch in den Sandsteinbruch beim Friedhofe abgestürzt war und dem obendrein nachrollende Steine drei Zehen des rechten Fußes abgeschlagen hatten. Da er überdies innere Verletzungen daoontrug, befindet er sich in Lebensgefahr.
Sulz a. N., 1. Aug. Am nächsten Sonntag den 6. August, abends ^5 Uhr wird in der Stadtkirche ein Kirchenkonzert stattfinden unter der Leitung des Organisten und Chordirigenten, Hauptlehrer Aichelin. Das Programm enthält Stücke von Bach, Mendelssohn und Händel
Die Einnahme von Oberndorf im 3ahre i486.
Nach einer alten Chronik.
Als Herr Johannes Wemer Freiherr von Zimmem gestorben war, verhandelte Herr Gottfried mit der Stadt Rotweil, damit seine Schwägerin mit ihren Kindern in das Bürgerrecht der Stadt, die damals in großem Ansehen war, ausgenommen wurde. Die Sache kam auch zu einem guten Abschluß, doch litt Frau Margarete großen Mangel, weil ihr Graf Haug von Werdenberg die Zinsen aus ihrem Heiratsgut, die jährlich 230 Gulden ausmachten, schon drei Jahre vorenthielt. Doch mußte er sich schließlich auf Drängen der Rotweiler, mehr aus Furcht als aus Liebe zur Gerechtigkeit, zu einem Vertrag herbeilassen, wonach sie den Iahreszins jeweils gegen Quittung erhalten sollte.
Nun ließen die Herren Veit Werner und Johannes Wemer, die zu Heidelberg bei dem Kurfürsten von der Pfalz erzogen wurden, durch ihren Herrn den römischen König Maximilian aus dem Reichstag zu Worms ersuchen, Se. Majestät wolle die Ungnade, die sie ihnen bisher erzeigt gnädigst fallen lassen und ihnen und ihren Geschwistern zu dem väterlichen Erbe verhelfen. Darauf antwortete die königliche Majestät dem Kurfürsten, Se. Majestät wisse von keiner Ungnade, sondem wolle ihr gnädigster König sein, auch einen Derhandlungstag zwischen ihnen und denen von Werdenberg bestimmen . . . Der Termin wurde nach Augsburg anberaumt und hier vor den königlichen Kommissären Klage und Gegenklage geführt. Als Herr Werner seine Klage vorgebracht hatte, erwiderte Graf Haug von Werden-
und verspricht einen reichen und reinen Genuß. Der Reinertrag des Konzerts ist für ein künstiges Gemeindehaus bestimmt.
r Schramberg, 2. Aug. (Firmenänderung.) Der Vorstand der Vereinigten Uhrenfabriken von Gebrüder Iunghans L Thomas Haller Aktiengesellschaft beantragt die Firma abzuändern in den Namen des früheren Hauptgeschäfts „Gebrüder Iunghans" mit dem Zusatz Aktiengesellschaft. Die Aenderuna wird damit begründet, daß durch die Errichtung zweier Konkurrenzfirmen mit ähnlicher Firma wie die bisherige unliebsame Verwechslungen entstanden sind.
r Schramberg, 2. Aug. (Rohrbruch.) In den Vereinigten Uhrenfabriken von Gebr. Iunghans fiel ein 6—8 Zentner schwerer Stein auf ein Rohr der alten Tur- binenleitung, das platzte. Das Wasser ergoß sich in großer Masse über die Fabrikanlage und drang in die unteren Räume ein. Sofort wurde die Fabrikfeuerwehr alarmiert, die das Wasser wieder auspumpte, doch haben verschiedene Maschinen Schaden gelitten.
r Plieningen, 2. August. (Brand.) Heute nacht Vz12 Uhr brannte die württembergtsche Frottierwarenweberei G. m. b. H., Inhaber Pallitsch L Geiger, vollständig nieder. Die sehr beträchtlichen Warenvorräte und Webstühle sind mitoerbrannt. Brandstiftung wird vermutet. Die Besitzer waren ortsabwesend. Im Fabrikgebäude wohnte zur Zeit niemand. Der Schaden ist sehr beträchtlich. Die Besitzer sind versichert.
r Vaihingen a. E., 1. Aug. (Zu dem Unfall.) Das bereits kurz gemeldete Unglück in Kleinglattbach ereignete sich heute früh 6 Uhr im Hofe des Gutspächters Hönes und betraf den seit 25 Jahren dort bediensieten verheirateten Knecht Marlin Großmann aus Zwerenberg OA. Calw. Der 59jährige Mann führte ein Wasserfaß zur Dreschmaschine und kam unter das vordere Wagenrad, das ihm über die Brust und über die Achsel ging. Den Hinterbliebenen des in treuer Pflichterfüllung so jäh verschiedenen, braven und fleißigen Mannes wendet sich hier allgemeine Teilnahme zu.
r Stammheim OA. Ludwigsburg, 2. Aug. (Eine gute Birne.) Ein 12jähriger Bub hat hier seiner Großmutter 130 ^ gestohlen, nachdem er in die Wohnung eingestiegen war und die Behältnisse erbrochen hat. Das hoffnungsvolle Früchtchen ist jetzt flüchtig und treibt sich in der Gegend umher. Früher hatte er schon einmal ein ähnliches Diebesstllckchen gleichfalls in seiner Familie aus- gefühtt.
r Eßlingen, 2. August. (Massensturz.) In der Nähe des Alisensteges fuhr gestern ein Radfahrer in drei andere Radfahrer, die um die Ecke kamen hinein. Sämtliche vier stürzten ab. Einer, dessen Rad vollständig zertrümmert wurde, erlitt einen Bruch des Achselsteges, während einer unverletzt und die beiden andern mit nicht gefährlichen Verletzungen davon kamen. Alle sind noch ledige Flaschner, die in der Deffner'schen Metallwarenfabrik in Arbeit stehen.
p Marbach, 2. Aug. Der 11 Jahre alte Realschüler Hugo Rist von hier zog sich beim Baden eine Verletzung zu, an deren Folgen der Knabe starb.
r Wurmlingen OA. Tuttlingen, 2. Aug. (Unfall.) Ein lOjähriges Töchterchen des Sattlermeisters H. Mohr machte sich in der Scheuer des Gasthauses z. Husaren zu schaffen, kletterte auf den Heuboden und stürzte so unglücklich ab, daß es bewußtlos vom Platze getragen werden mußte. Ein schnell von Tuttlingen herbeigerusener Arzt stellte eine schwere Gehirnerschütterung fest.
p Göppingen, 2. Aug. Der Bundestag des Württ. Kriegerbundes findet im nächsten Jahr am 16. Juni hier statt.
x Ulm a. D., 2. Aug. 15 Mitglieder des Turnerbundes haben heute auf ihrem „Piratenschiff Ulma" eine siebentägige Wasser fahrt nach Wien angetreten.
r Utteuweiler OA. Riedlingen, 3. Aug. (Vogelschutz.) Frau Kommerzienrat Hähnle in Stuttgart, die 1. Vorsitzende des Bundes für Vogelschutz, hat auf Markung Ahlen, zwischen letzterem Ort und dem Fürstl. Taxis' schen Hofgut Dettenberg, ein Areal von 43 Ar um 600 ^
berg für sich und für seine Brüder: ihnen sei die Anklage derer von Zimmern ganz unverständlich, denn er und seine Brüder hätten niemand das Seinige genommen. Nur weil die kaiserliche Majestät die Güter einzuziehen befahl, hätten sie das ganz gehorsam getan: und später habe Se. Majestät sie ihnen aus freiem Antrieb als Lohn für ihre Dienste geschenkt. Deshalb bitte er die Kommissäre, sie möchten die von Zimmern ermahnen, gütlich von ihrem Begehren abzustehen. Als nun viel hin und her geredet war, wurde ein Bergleichsvorschlag gemacht, nach dem aber die Herrschaft Meßkirch im Werdenbergschen Besitz bleiben sollte. Darauf wollte Zimmern nicht eingehen und beide Parteien suppli- zierten nun wieder an den Kaiser. Vom Hofe aus wurden mehrfach Versuche gemacht, die Herren von Zimmern zur Annahme der Bergleichsoorschläge zu bewegen, aber weil sie die Grafschaft Meßkirch fahren lassen sollten, haben sie durch ihre Anwälte stets ablehnen lasten.
Wie nun Herr Werner Freiherr von Zimmern durch Eingaben nichts erreichen konnte, wurde ihm von seinen Freunden geraten, es auf andere Weise zu versuchen. Er warb also Bundesgenossen und brachte eine gute Anzahl vom Adel zusammen. Außerdem schickte ihm die Stadt Rotweil um des Bürgerrechts willen noch vierhundert Mann wohlgerüstetes Fußvolk zu Hilfe. Mit denen zog er an St. Niklas-Abend, am fünften Tag des Christmonats im Jahr 1496 um Mittemacht aus der Stadt Rotweil und kam durch die Wälder über die Höhen bei Tagesanbruch vor Oberndorf an. Wildhans Speet, ein Kriegsmann, der hier alle Wege gut kannte, teilte auf der Höhe den
angekauft und dem Bunde zur Verfügung gestellt. Dieses Areal, das zum größten Teil in einem mit fast undurchdringlichem Gebüsch durchwachsenen Gehölz besteht, ist für die Zwecke des Vogelschutzes, als Brutstätte und zum Schutze gegen Raubvögel wie geschaffen. Das Grundstück wird im Laufe der nächsten Zeit seiner Bestimmung gemäß vollends hergerichtet und mit einem Zaun umgeben.
Hitze und Unwetter.
r Hall, 2. Aug. (Unfälle.) .In den letzten Tagen haben sich hier mehrere Unfälle ereignet, namentlich bei Feldarbeiten, wo die Leute von der Hitze erschöpft nicht mehr die nötige Vorsicht walten ließen, aber auch in der Stadt, wo ein Arbeiter zusammenbrach und eine Gehirnerschütterung erlitt, wo ferner ein Bierbrauer aus dem Fenster stürzte und einen doppelten Knöchelbruch davontrug. Schließlich ist zu erwähnen, daß ein Radfahrer infolge der Hitze die Herrschaft über sein Rad verlor und ein Kind überfuhr, das mehrere Knochenbrüche erlitten hat.
r Bon der Alb, 2. Aug. (Die Dürre.) Da und dort wird begonnen, das nolgereifte Getreide als Biehfutter abzumähen. Hauptsächlich sind es spätgesäte Haber und Dinkel, die zu früh in ihrer Entwicklung von der Trockenheit ausgehalten wurden und zu keiner oder nur zu einer ganz ungenügenden Kornbildung kamen. Hält die heiße Witterung noch weiter an, so wird anfangs nächster Woche allgemein die Ernte einsetzen, während die regelmäßige Zeit dafür in normalen Jahren Mitte August ist. Zu einer Kalamität zu werden droht die Trockenheit für die Hackfrüchte. Die Kartoffeln haben zwar sehr schön angesctzt, doch sind die Knollen kaum mehr als kirschgroß. Da es mit den Rüben nicht besser steht, ist trotz des ausgezeichneten Heuertrags mit einer Futterknappheit zu rechnen.
Deutsches Reich.
Pforzheim, 1. Aug. Der Bürgerausschuß beschloß, in den Straßen entlang der elektrischen Straßenbahn mit einem Kostenaufwand von 12 500 ^ die selbständige Anzündung und Löschung der Straßenlaternen einzuführen.
r Baden-Baden, 2. Aug. Das Luftschiff „Schwaben" machte heute von hier aus seine 25. Passagierfahrt, seitdem es in die Hände der Delag übergegangen ist. Auf diesen 25 Fahrten wurden außer einer Besatzung von durchschnittlich 10 Personen im ganzen 360 Personen durch die Lüfte getragen. Die Dauer einer Fahrt betrug durchschnittlich 2 Stunden. In zusammen 57 Fahrstunden wurde wurde eine Gesamtstrecke von 3026 Kilometer zurllckgelegt. was einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von reichlich 53 Kilometer in der Stunde entspricht. Bemerkenswert ist, daß in der Regel nur mit zwei Motoren gefahren wurde und daß einzelne Fahrten bei recht ungünstigen Wind- und Wetterverhältnissen stattsanden. An der heutigen Fahrt nahmen u. a. der bekannte französische Aeronaut Graf de la Baut; teil, der am Schluffe erklärte, aus einem stets ehrlichen Bewunderer jetzt ein begeisterter Schwärmer für das Luftschiff des Grafen Zeppelin geworden zu sein.
Heidelberg, 1. Aug. Gestern ist es gelungen, einen gefährlichen internationalen Gauner aus dem hiesigen Bahnhof festzunehmen. Es handelt sich um einen Engländer, der in Begleitung eines Landsmannes das Festland unsicher machte. In Straßburg hat das edle Heldenpaar seine letzte Heldentat vollbracht. Ihr Opfer war ein Kaufmann, der von ihnen ausgeraubt wurde, nachdem sie ihn vorher betäubt hatten. Außer Wertgegenständen waren den Räubern mehrere Hundert Mark in Bargeld zugesallen. Nach seinem Erwachen nahm der Beraubte sofort die Verfolgung auf. Die Berbrecherjagd ging zuerst nach Basel von da nach Genf und von hier nach Heidelberg, wo sie von Erfolg gekrönt sein sollte. Der Bestohlene erkannte auf dem Bahnhof den Gauner und stürzte sich mit den Worten auf ihn: „Jetzt Hab' ich dich, Halunke!" Der also Sistierte wollte sich zunächst zur Wehr setzen, ergab sich aber sofort in sein Schicksal, als er sah, daß das Publikum gegen ihn Stellung nahm.
Haufen. Den einen Teil des Fußvolks schickte erdenHut- necker Steg hinab; sie sollten vor das Tor ziehen und dort weitere Befehle erwarten. Er selbst nahm zwölf Reiter mit sich und rückte die untern Stege bei der Mühle in aller Stille hinauf; unfern vor dem Michelstor machte er Halt. Herr Werner folgte ihm mit den übrigen Reisigen und dem Fußvolk nach. Im Städtlein hatte man sich dessen nicht versehen: als darum schon am frühen Morgen ein Handwerksmann namens Thomas Fleck hinauszog, waren die Tore ofsengeblteben. Als Wildhanns Speet den Fleck gefangennahm erfuhr er das von ihm. Kurze Zeit darauf kam ein Werdenbergischer Bote heraus, der für seinen Herrn Zins und Steuer geholt hatte. Wie 'der den Wildhanns sah, ahnte ihm gleich nichts Gutes, so daß er die Werden- bergische Botenbüchse schleunigst abritz und im Rock versteckte. Wie er aber gefangen wurde, benahm er sich so verlegen und ängstlich, daß man mit Drohungen alles aus ihm herauspreßte. Geld und Briese wurden weggenommen und ihm dafür aufgetragen, seinem Herrn zu sagen, er. Graf Haug, habe Zinsen und Steuern nun lange genug zu Oberndorf wider alles Recht eingezogen und damit sie auch wüßten, wem sie das zu verdanken hätten, so solle er nur sagen, Wildhanns Speet habe es getan. Damit ließ man den Boten ziehen. Georg von Rosenfeld wurde mit andern zum Michelstor geschickt; die trafen niemand außer dcm Pförtner, den nahmen sie gefangen und gaben dem Speet das verabredete Zeichen. Er rückte mit den übrigen Reitern nach und nahm das Tor ein. Unterdessen kam auch Herr Werner mit der Nachhut in die Stadt; sie besetzten die