waldprojekt festhielt, während man jetzt an die Ausführung von zwei kostspieligen Wasserversorgungen zugleich denkt. Der Gedanke, daß Stuttgart sich in seiner Wasserversorgung nicht nur auf eine Zuleitung stützen könne, ist schon durch den bisherigen Zustand widerlegt und die bisherige Wasser­versorgung könnte als Reserve ebensogut beibehalten werden. Man kann sich des Gedankens nicht entschlagen, daß das so zäh festgehaltene Schwarzwaldprojekt, dessen Schwierig­keiten unüberwindlich schienen, auf Umwegen, d. h. mit Hilfe des Langenauer Projekts, doch noch verwirklicht werden sollte. Die neue Sachlage begegnet sehr großem Mißtrauen, weil die Gefahr besteht, daß einem sog. Reserveprojekt gegenüber eher Konzessionen gemacht werden oder daß ein solches Projekt nicht mit den erforderlichen Rechtsgarantien um­geben wird."

Die Landesversammluug der sozialdemokrati­schen Partei Württembergs wird am 2. und 3. Sept. in Stuttgart abgehalten. Den Hauptgegenstand der Bera­tungen werden die Reichslagswahlen bilden.

r Stuttgart, 28. Juli. (Neue illustrierte Wochen­schrift.) Wie die neueste Nummer derDeutschen Gewerbe- und Handwerkerzeitung" (des Organs des Württ. Hand­werkerlandesverbandes, des Verbandes Württ. Gewerbe­vereine und der Württ. Handwerkskammern) mitteilt, wird diese Zeitschrift Mitte August mit dem hier erscheinenden Industrieblatt für Süddeutschland" zu einer illustrierten Wochenschrift vereinigt. Diese wird künftighin in zwei Aus­gaben erscheinen. Die Ausgabe wird den Titel führen: Deutsche Gewerbe- und Handwerkerzeitung" vereinigt mit demIndustrieblatt für Süddeutschland", die Ausgabe L führt den Titel:Industrieblatt für Süddeutschland" ver­einigt mit derDeutschen Gewerbe- und Handwerkerzeitung". Infolge dieser Fusion wird das Blatt in seinem Umfange etwa um das Dreifache vergrößert und wesentlich besser aus­gestattet. Der redaktionelle Inhalt jedes der beiden Teile de: vereinigten Wochenschrift ist durchaus selbständig und für sich abgeschlossen, auch sind die Redaktionen getrennt und unabhängig von einander. Beide Teile erscheinen in einem Heft mit farbigem Umschlag. Die Ausgabe .4 be­handelt Handwerker und kleingewerbliche Fragen, die Aus­gabe 8 Angelegenheiten der kleineren und mittleren Indu­strie. Zweck der Fusion ist: die wirksamere Vertretung gemeinsamer Interessen, ohne daß darunter die berechtigten Sonderinteressen der verschiedenen gewerblichen Gruppen eine Benachteiligung erfahren. Die Haltung der neuen Wochenschrift bleibt wie bisher politisch neutral. Zugleich kündigt der Verlag für seine Abonnenten eine weitere wichtige Neuerung an, die demnächst erfolgen soll und von den Abonnenten jedenfalls freudig begrüßt werden dürfte. Hoffent­lich werden die Bemühungen des Verlags, der keine Opfer scheut, um das Blatt im Interesse des Gewerbe- und Hand­werkerstandes immer weiter auszubauen, auch von diesem gebührend gewürdigt werden.

r Aldingen OA. Spaichingen, 28. Juli. (Brand.) Heute nacht ^12 Uhr brach in dem Fritz Haller'schen Dampfsägewerk Feuer aus, das das ganze Anwesen binnen einer Stunde vollständig einäscherte. Die Entstehunqsursache ist noch unbekannt.

r Schwenningen, 28. Juli. (Schwerer Unsall.) Der Holzhauer Jos. Jauch wurde im Walde an der Grenze der Hochemminger Gemarkung beim Abholzen von einem umstürzenden Baum zu Boden geschlagen und trug schwere innere Verletzungen davon. Der Verunglückte, der verhei­ratet ist, wurde in das Krankenhaus gebracht.

r Schorndorf, 28. Juli. Dem oerheir. Platzarbeiter G. Maier von Mittelschlechtbach wurde beim Abladen eines Langholzwagens aus dem hiesigen Bahnhof der rechte Ober­schenkel abgeschlagen.

Heilbronn, 28. Juli. Heute nacht ^1 Uhr brach in der Karosseriefabrik von G. Drauz und Co. Feuer aus, das so schnell um sich griff, daß die Feuerwehr sich daraus beschränken mußte, die Nachbaranwesen zu schützen. Das Etablissement dagegen brannte vollständig nieder. Es sind, soviel wir hören, eine Anzahl fertige Automobile, so­wie halbseitige Karosserien und dergl. verbrannt. Der Schaden ist sehr bedeutend. Die Entstehungsursache ist zurzeit noch unbekannt.

Gerichtssaal.

Stuttgart, 27. Juli. (Strafkammer). Anfang Juli wurde in Kißlegg ein lediger Lokomotivführer unter dem Verdachte eines Sittlichkeitsverbrechens auf Anzeige hin verhaftet. Die heutige Verhandlung endete mit der Freisprechung des Angeklagten, dessen Verhaftung zu Unrecht erfolgt war. Er wurde sofort aus freien Fuß gesetzt.

Hitze und Unwetter.

Eßlingen, 28- Juli. Heute nachmittag 3 Uhr entlud sich ein heftiges Gewitter über unsere Gegend. Wäh­rend cs hier noch glimpslich abging, fielen bei Obereßlingen, Zell und Altbach Hagelkörner in der Größe von Gänseeiern. Besonders an den Dächern ist großer Schaden entstanden. Seit Menschengedenken sind keine so großen Schloßen ge­fallen. An den Halmfrüchten dürfte der Schaden weniger groß sein, da die Schloßen direkt fielen.

r Ebingen, 28. Juli. Seit 2. Juli haben wir hier keinen nennenswerten Niederschlag gehabt. Die Trockenheit ist infolgedessen so groß, daß das Laub unserer Buchen­wälder zu verfärben beginnt und die Waldungen so aus- sehen, wie sonst anfang Oktober.

r Obernheim OA. Spaichingen, 28. Juli. Der Zimmermann Aloys Gehring, ein noch rüstiger Mann in den sechziger Jahren, erlitt vorgestern einen Hitzschlag, an dessen Folgen er gestern noch bewußtlos darniederlag.

r Marktlustenau OA. Crailsheim, 28. Juli. Die Kammerz des Bäckers Rieger hier zeigt seit einigen Tagen vollständig reife Trauben. Infolge der großen Hitze in den letzten Wochen vollzog sich die Reife der Beeren außer­ordentlich rasch und fast um ein Vierteljahr früher als in normalen Jahren. Einer ähnlichen frühzeitigen Trauben­reife in unserer Gegend können sich die ältesten Leute nicht erinnern.

München, 27. Juli. Heute mittag 1 Uhr wies das Thermometer 35 Grad Celsius im Schatten auf. Gestern wurden hier 6 Personen vom Hitzschlag getroffen, davon eine rötlich. Seit Montag sind nicht weniger als 260 Stück Vieh, meist Schweine, vor Hitze tot in den Eisenbahn­waggons hier angekommen.

München, 27. Juli. Die bayerische Regierung erläßt wegen der andauernden Trockenheit eine Aufforderung an die bayerische Landwirtschaft, für Ersatzsuttermitrel zu sorgen und warnt vor überstürzter Abgabe von Vieh.

r Herzfeld, 28. Juli. Infolge der großen Wärme entstand durch Selbstentzündung in der hiesigen Iutespinnerei ein großer Fabrikbrand, dem etwa 300 Ztr. Jute zum Opfer fielen.

Petersburg, 26. Juli. Nachdem der russische Finanz­minister Kokowzoff kürzlich in einer Konferenz mit Vertretern der Großbanken über Maßregeln beraten hat, wie bei einer infolge der großen Hitze und Trockenheit zu befürchtenden ungünstigen Ernte durch Kreditgewährung an Grundbesitzer die Lage zu bessern sei, hat jetzt der Ministerrat die Ein­schränkung der Getreideausfuhr aus Rußland in Erwägung gezogen.

Deutsches Reich.

Berlin, 28. Juli. Von den im mitteleuropäischen Eisenbahnverband vereinigten europäischen Bahnverwaltungen ist, gutem Vernehmen zufolge, versuchsweise die Einführung der 3. Wagenklaffe in Luxus- und Expreßzügen vorgesehen.

Berlin, 27. Juli. Aus Deutsch-Südwestafrika liegt eine neue telegraphische Meldung des Gouverneurs vor, wonach es bis jetzt noch nicht gelungen ist, über die angeb­lichen Vorgänge im Caprivizipfel Aufklärung zu schaffen.

München, 28. Juli. Zur Spionage-Affäre in Hammelburg sind dieM. N. N." vom bayr. Knegs- ministerium zu der Erklärung ermächtigt, daß der japanische Major Ioshida, der mit dem 9. Infanterie-Regiment im Lager Hammelburg war, durch diese Nachricht in einen gänzlich unbegründeten Verdacht gekommen ist. Major Ioshida war um die fragliche Zeit nachgewiesenermaßen bei einer Nachtübung des 9. Infanterieregiments anwesend, die sich mehrere Kilometer vom Geschützpark entfernt abspielte. Auch konnte der Posten, der Major Ioshida um 1.30 Uhr nachts aus dem Parkplatz weggewiesen haben wollte, die Behauptung nicht aufrecht erhalten, daß die weggewiesene Person, angeblich ein Offizier in fremder Uniform, der Major Ioshida oder überhaupt ein japanischer Offizier ge­wesen sei. Wer die vom Posten weggewiesene Persönlich­keit war, darüber fehlt vorerst jeglicher Anhaltspunkt.

Eine Kriegserinnerung. Zu der Mitteilung aus Augsburg, daß 1870 ein Bayer den ersten Kanonenschuß abgeseuert habe, schreibt derKöln. Volksztg." General­leutnant Frhr. v. Steinaecker:Die Angabe stimmt nicht wir Rheinländer haben nicht nur den ersten Gewehrschuß, sondern auch den ersten Kanonenschuß aus die Franzosen im Kriege 1870/71 abgeseuert. Wir können den Bayern den Ruhm nicht lassen, denn schon am 2. August im Ge­fecht bei Saarbrücken trat die preußische Artillerie auf. Es war ein Zug der 6. leichten Batterie des Rheinischen Feld­artillerie-Regiments Nr. 8 unter Befehl des Leutnants Meyer, der gegen 11 Uhr vormittags am Kirchhof von Brebach ab­protzte und die erste Granate gegen Schützen, die gegen St. Arnual vorgingen, verfeuerte. Hierbei sei bemerkt, daß der erste Kanonenschuß seitens der Franzosen schon am 28. Juli abgefeuert worden war. An diesem Tage bewarfen französische Geschütze von der Spicherer Höhe und vom Styringer Werk her den Exerzierplatz mit Granaten, um etwa anwesender preußischer Artillerie das Feuer abzulocken."

Die Maul- und Klauenseuche in Bayern breitet sich nach den letzten offiziellen Berichten noch weiter aus. Die Zahl der verseuchten Gehöfte ist wieder erheblich gestiegen.

Biblisheim (Unterelsaß), 27. Juli. Heute vormittag brach im Anwesen der Vereinigten Pechelbronner Oelwerke Großfeuer aus. Verbrannt sind 50 Waggon Kohlen und große Rohölbehälter. Man führt den Brand auf Selbstentzündung von Gasen zurück. Die Löscharbeiten nahmen über 5 Stunden in Anspruch.

r Zweibrückeu, 28. Juli. Auf dem Kasernenhof des 22. bayrischen Infanterieregiments warf der Infanterist Buch­mann dem Vizeseldwebel sein Gewehr vor die Füße und nachher dem Hauptmann das Seitengewehr. Er wurde zur Untersuchung seines Geisteszustandes ins Lazarett geschafft.

r Düsseldorf, 28. Juli. Die Telegraphenverwaltung beabsichtigt noch in diesem Jahre einen unterirdischen Schnell­telegraphenbetrieb nach Berlin und nach Breslau einzu- richten. Die Versuche haben Leistungen von hundert Worten in der Minute ergeben.

r Essen, 28. Juli. Ein dreijähriges Kind stürzte gestern in einen mit heißem Wasser gefüllten Fabrikteich. Die Mutter des Kindes und zwei Arbeiier sprangen zur Hilfeleistung nach. Bon den vier Personen konnte nur der eine Arbeiter gerettet werden. Die anderen drei sind ertrunken.

Trier, 18. Juli. Der Rennfahrer Breuer erhielt von der Oberstaalsanwaltschast den endgiltigen Bescheid, daß sein Antrag ans Wiederaufnahme des Verfahrens adgelehnt worden ist. Breuer verbüßt seine Sirase im Zuchthaus ! zu Diez.

Ausland.

r Wien, 28. Juli. Gestern abend brach in den aus­gedehnten Holzlagern der Nordbahn ein großes Feuer aus, das in kurzer Zeit einen so gewaltigen Umfang an­nahm, daß die Feuerwehren von ganz Wien ihm machtlos gegenüberstanden und sich darauf beschränken mußten, die umliegenden Kohlen- und Petroleumlager zu schützen. Das Feuer ist von einem entlassenen Schreiber angesteckt worden, der sich selbst der Behörde gestellt hat. Um 12 Uhr nachts breitete sich der Brand immer noch weiter aus. Man hoffte, wenigstens die Petroleum- und Naphtavorräte und auch die weitausgedehnten Kohlenlager zu retten, befürchtet aber, daß die ganzen ungeheuren Holzvorräte dem rasenden Elemente völlig zum Opfer fallen werden.

Luftrecht.

r In Paris fand unter dem Vorsitz des Exministers Millerand kürzlich der erste internationale Kongreß für Lustrecht statt, der vom Oomitö rotor-national jurlärgns äs i'aviation, einer internationalen Bereinigung von Juristen und Technikern veranstaltet wurde. An dem Kongreß, bei dem alle europäischen Staaten, sowie Amerika, Aegypten, Brasilien und Kanada vertreten waren, nahmen von Deutsch­land teil: Gecichtsassessor Dr. Meyer-Frankfurt, ferner der Vorsitzende der Rechtskommisston des Deutschen Luftschiffer­verbands, Iustizrat Dr. Niemeyer-Essen, und der Direktor der Deutschen Lustschiffahrtsaktiengesellschaft, Rechtsanwalt Dr. Andreas-Frankfurt. Den Gegenstand der Beschluß­fassung bildete die Beratung der 5 ersten Kapitel aus dem Entwurf eines Ooäo äs 1'air. Diese bilden erst die Einleitung zu dem noch weiter aus­zuarbeitenden Ooäo äs l'sir; aus ihrem Inhalt, wie er von dem Kongreß beschlossen wurde, sei folgendes wiedergegeben: 1.) Der Luftverkehr sollsreisein, vorbehalt­lich des Rechts der Staaten, für den Luftraum über ihren Gebieten im Interesse der Sicherheit Sondervorschriften zu treffen. 2.) Jedes Luftfahrzeug muß eine Nationalität haben und muß ein erkennbares Nationalitätszeichen führen: die Nationalität des Fahrzeugs richtet sich nach der seines Eigentümers. 3.) Jedes Lustsahrzeug muß in ein Register für Luftfahrzeuge eingetragen werden und ein dementsprechendes Erkennungszeichen tragen: vor der Eintragung dürfen Fahrten, außerhalb der offiziellen Flugplätze nicht unternommen werden. 4.) Die Landung in Festungen oder bei Befestig­ungswerken sowie innerhalb bewohnter Orte ist verboten. Landung auf offenem Felde ist gestattet und verpflichtet zum Ersatz des dadurch verursachten Schadens (nicht geregelt wird anscheinend die wichtige Frage, ob hierher auch der durch Zuschauer angerichtete Schaden gehört vgl. Zeppelin in Echterdingen. (D. R.) 5) Abgesehen von Fällen dringender Gefahr ist das Hinabwerfen von Gegenständen, welche Schaden anrichten könnten, verboten. 6) Wer ein beschä­digtes oder verlassenes Flugsahrzeug findet, muß davon An­zeige machen, erhält aber einen Finderlohn von 10°/g.

Dieser Entwurf eines Ooäo äs 1'air- verspricht nach diesen Proben ein durchaus brauchbarer Vorschlag für eine internationale Regelung des Lustrechtes zu werden. Möge es gelingen, die Schwierigkeiten zu überwinden, die sich jedenfalls der Verständigung der verschiedenen Staaten über diese wichtigen Fragen entgegensetzen werden. Eine Ver­ständigung über das Recht dieses eminent internationalen Fahrzeugs ist dringend zu wünschen. Welche Unzuträglich­keiten ergeben sich z. B. allein daraus, daß wir noch kein Weltwechselrecht haben.

Paris, 28. Juli. Der Kriegsminister Messimy be­nachrichtigte den General Michel, den Vizepräsidenten des Obersten Kriegsrates, von seiner Absicht, diesen Posten auf­zuheben. General Michel versicherte dem Minister seine Ergebenheit. Nach dem Wortlaut des Dekrets, das der Minister unterzeichnen wird, wird der Oberbefehlshaber der Ostarmeen den TitelChef des Gensralstabs" führen. Es bestätigt sich, daß General Iofsre heute vom Ministsrrat zum Chef des Generalstabs der Armee ernannt werden wird.

r London, 28. Juli. Als gestern nachmittag Fürst und Fürstin Alexander von Teck ihre Residenz im Windsor­schloß in einem Landauer verließen, scheuten die Pferde und der Wagen wurde gegen das Hoftor geschleudert. Der Fürst wurde durch Glasscherben an der Schulter verletzt, die Fürstin kam mit dem Schrecken davon.

r Cardiff, 28. Juli. Der Ausstand im Hafen ist gestern beigelegt worden.

Konstantinopel, 27. Juli. Gestern abend brach in dem Stambuler Geschäftsviertel Sultan Haman, in dem die meisten Filialen der fremden Banken liegen, ein Feuer aus, das aus das Gebäude beschränkt blieb, in dem sich die armenische Druckerei befindet. Auch am Vormittag war in Stambul ein neuer Brand ausgebrochen, der aber ebenso rasch bewältigt weiden konnte. Das Befinden des Kliegs- ministers Mahmud Schcfket Pascha ist zufriedenstellend.

r Belgrad, 27. Juli. Aus der Station Iagodina ist der Nischer Personenzug mit einer Lokomotive zusammen­gestoßen und entgleist. Der Lokomotivführer und zwei Schaffner wurden schwer, mehrere Personen leicht verletzt.

r Saloniki, 27. Juli. In Ipek und Djakooa sind in den letzten 24 Stunden zwölf Todesfälle und vierzehn Erkrankungen an Cholera vorgekommen. Die Bevölke­rung flüchtet aus die umliegenden Höhen. Das Militär wird außerhalb der Städte in Lagern untergebracht.

Uesküb, 26. Juli. Die Behörden verlangten telegra­phisch einen außerordentlichen Kredit zur Bekämpfung der in Ipek ausgebrochenen Cholera. Heute, am dritten Tage, werden 17 Todesfälle gemeldet. Der Sanitätsaus­schuß des Wilajets befindet sich in Permanenz. In Vcri- sovits wurde eine Quarantünestation errichtet.