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85. Jahrgang.
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Beilagen. PlauderstLbchen,
* Illustr. Sonntagsblatt und
Schwöb. Landwirt.
.N 175
Samstag, den 29 . Juli
1911
K. Oberamt Nagold.
Bekanntmachung,
betr. die Maul- und Klauenseuche.
In Deckenpsronn OA. Calw ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
Nagold, den 28. Juli 1911.
^ Amtmann Mayer.
K. ev. Bezirksschulamt Altensteig-Dorf.
An sämtliche Lehrer des Bezirks.
So lange die große Hitze anhält, ist in sämtlichen Klassen von 11 Uhr abHitzvakanz zu geben und der Unterricht womöglich in 45 Minuten-Lektionen zu erteilen. Altensteig-Dors, 28. Juli 1911.
>chott.
Seine Majestät der König haben am 26. Juli d. I. allcrgnädigst geruht, die Stelle des Bahnhofinspektors in Horb dem Eisenbahninspektor Westermeyer bei der Eisenbahnbetriebsinspcktion Heitbroun zu übertragen.
Der Wetterwart.
politische Ilmscha«.
p Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Fast wollte man's nicht mehr glauben, daß unsere Landboten auch noch in die Sommelferien kommen werden, zumal cs den Anschein gewann, als ob der Besoldungsvorlage in der Ersten Kammer noch Schwierigkeiten erwachsen könnten. Die Beschwerden in der parlamentarischen Körperschaft über die Zumutung, daß sie dem Gesetze einfach in Bausch und Bogen ihre Zustimmung geben soll, weil für eine eingehende Beratung einfach keine Zeit mehr da sei, waren gar nicht so unberechtigt, denn wenn die Erste Kammer die Verantwortung an den Gesetzen mit trägt, so muß ihr auch Gelegenheit gegeben sein, in eine gründliche Prüfung und Durchberatung der Materie einzutreten. Daß sie aber der ungewöhnlich schwierigen Sachlage Rechnung getragen und sich den Verhältnissen nach bestem Willen angepaßt hat, dafür darf ihr wohl die Anerkennung ausgesprochen werden. Und so sind wir, da auch die Arbeiten der Zweiten Kammer einen flotten Fortgang nabmen, in erfreulich raschem Tempo doch dem Ende nahe gekommen und bald gilt auch für unsere Volksvertreter sdas proeal uv^otii«. Sie haben's redlich verdient und die Erholung darf man ihnen aufrichtig gönnen, denn die nächsten Zeiten werden hohe Anforderungen an ihre Kräfte stellen..
Damit der „Fälle" kein Ende wird, haben wir den „Fall Gran ding er" in neuer Auflage erlebt. Es wird viel darüber diskutiert, daß der liberale Pfarrer Grandinger, der vom Münchener Magistrat für die Vorortsgemeinde Pullach als Seelsorger in Vorschlag gebracht war, von der Kirchenbchörde nicht bestätigt worden ist. Unseres Erachtens sollte man gar nicht so viel Aufhebens über die Sache machen, denn zum allermindesten liegt auf Seiten der Kirchenbehörde das gute Recht, und wenn man wirklich liberal sein will, darf man ihr dies wenigstens nicht streitig machen.
Auch der „Fall Fat ho" macht wieder von sich reden durch den Zwischenfall in der Luisenkirche zu Charlottenburg. Der Exodus des Militärs während des Gottesdienstes ist gewiß ein Vorgang, der am besten unterblieben wäre, aber andererseits ist zu sagen, daß der amtierende Geistliche, kirchlich-liberaler Richtung nach dem Genre Fatho, ihn gewissermaßen provoziert hat, denn die Erörterung einer Angelegenheit wie des Falles Fatho gehört überhaupt nicht in die Kirche, noch viel weniger aber in den Gottesdienst.
Fn der auswärtigen Politik können wir die Alltagsfragen Marokko und Albanien heute ausscheiden, denn sie sind durch keinerlei Vorkommnisse in der Aktualität anders als seither zu rubrizieren. Dafür hat England für das politische Menu einige Zugaben geboten: die Rede des Schatzkanzlers Lloyd George und den Sturm im Unterhause. Um die erste hätte man sich in gewöhnlichen Zeilen nicht sonderlich zu kümmern, denn Tisch- und Festmahlreden bedeuten noch lange keine Staatsaktionen, aber wir spielen gegenwärtig in der gesamten europäischen Politik so ein kleines Hazardspiel um Krieg und Frieden und da schenkt man eben jedem Kartenblatt seine Aufmerksamkeit. Lediglich von diesem Gesichtspunkt aus ist die Rede des English- mann zu bewerten, denn inhaltlich war sie ja so wenig von Belang, daß des Redners eigene Landsleute sie nicht zu deuten, geschweige denn etwas Ernstliches mit ihr onzu- sangen wußten. — Der Sturm im englischen Unterhause mar nichts anderes als ein letztes Aufbäumen der in dem großen Vcrfassungskampf des Königreichs unterlegenen Konservativen. Das Ringen zwischen Oberhaus und Unter
haus stand auf dem kritischen Punkte; die Regierung hat längst eingesehen, daß sie den Herren Lords bei ihrem Streben nach höherer Macht in der Gesetzgebung einen Rückhalt nicht bieten darf und so machte sie gute Miene zum bösen Spiel, indem sie die Liberalen in ihren Forderungen nach Stärkung des Einflusses der „Gemeinen" — wie die Unterhausmitglieder im Gegensatz zu den Herren Peers benamst werden — nach Tunlichkeit unterstützte. Daher die Krokodilstränen der Unterlegenen.
Württembergischer Landtag.
Stuttgart, 28. Juli. Die drückende Hitze ist nun auch in den Sommers so angenehm Kühlen Halbmondsaal eingedrungen und übt ihre beschleunigende Wirkung aus. Schon nach V 4 Stunde flüchtete man heute von dem heißen Arbeitsfeld; die drei Gegenstände der Tagesordnung waren bereits glatt erledigt. Die zweite Lesung des 5. Nachtrags, der die außerordentliche Professor für Hautkrankheiten an der medizinischen Fakultät in Tübingen und die raschere Vermehrung der hauptamtlichen Bezirksschulaufseherstellen auf evangelischer Seite (eine weitere Stelle 1911, zwei weitere 1912) finanziell ermöglicht, ging ohne jede Bemerkung vor sich. Die stolze Ankündigung der „Reichspost", daß Bauernbund und Konservative bei diesen unbegründeten Forderungen frondieren werden, wurde durch diese erheblich Lügen gestraft, die erste Forderung wurde ohne jeden Widerspruch genehmigt, die zweite außer vom Zentrum nur von einer kleinen Mehrheit des Bauernbundes abgelehnt. Der folgende 6 . Nachtrag bringt keine Aenderung der Etatsätze, sondern nur der Grundlagen der Erhebung der Bierübergangssteuer. Vom 1 . Okt. 1911 ab ist nach einem Bundesratsbeschluß vom 22 . Funi d. 2. der württ. Abgabensatz für das Hektoliter Bier von 5.50 ^ auf 4.84 ^ herabzusetzen. Doch hofft die FinanzverwalLung, trotzdem den im Etatsentwurf angesetzten Betrag zu erhalten. Fn 1 . Lesung wurde der Entwurf nach kurzer Erläuterung durch den Abg. Liesch ing (Bp.) widerspruchslos angenommen. Ebenso stimmte man dem Antrag des Finanzausschusses bei, die Beratung und Beschlußfassung über das Zulagen wesen der Beamten das eigentlich mit der Aufbesserungsoorlage hätte geregelt werden sollen, der Geschäftslage wegen erst im Herbst vorzunehmen. Einstweilen ist die Regierung ermächtigt, nach ihren dem Ausschuß vorgetragenen Vorschlägen zu verfahren.
Tages-Neuigkeiten.
Aus Stadt uud Land.
Naqold, 29. Juli I9II.
* Das Gastspiel-Ensemble Beyschlag lieferte durch seine bisherigen Leistungen, insbesondere in der Aufführung des Schauspiels Heimat von Sudermann, den Beweis, daß es aus Darstellern zusammengestellt ist, die sonst gewöhnt sind dem verwöhntesten Geschmack zu imponieren. Die „Lindenhalle" ist ganz hübsch zur Bühne hergerichtet worden, auf deren Brettern gestern abend ein Stück Weltlcben von überzeugender Lebenswahrheit vor dem Beschauer sich abspielte. Ueber die Bedeutung des Stückes „Heimat" selbst noch etwas zu sagen, erübrigt sich,- es hat ja längst Bühnengerechtsame. Aber wir möchten dem hiesigen Publikum empfehlen das Ensemble Beyschlag mit einem ja mit vielen Besuchen zu erfreuen, es wird sich stets belohnt sehen.
Ernte und Wetter.
^.du. Die Ernte steht vor der Tür, dann klingen die Sensen in den Händen der Schnitter, Halm um Halm sinken unter den Streichen des scharfen Stahles zu Boden, Schwaden reiht sich an Schwaden. Dann werden Garben geharkt, gebunden und in Mandeln gereiht und diese schließlich in die Scheunen gefahren. Ein Bild, wie es Schiller trefflich zeichnet mit dem Vers: „Tausend fleiß'gc Hände regen, helfend sich in munterm Bund." Und ein Zustand, den man mit Schiller auf ewig erwünscht, immer ungestört, nach dem Glockenvers: „Holder Friede, süße Eintracht, weilet, weilet über diesem Land." Denn nur in Frieden und Einiracht können Landwirtschaft und Industrie wohlgedeihen und die letztere der elfteren die Arbeit erleichtern durch mannigfache Maschinen. Gerade jetzt in der Ernte offenbart sich der Segen der Industrie durch die Mähmaschinen, die die Leutenot weniger fühlbar werden lassen.
Was aber die Landwirtschaft in der Erntezeit am notwendigsten braucht, das ist gutes Erntewetter. Erwartungsvoll blickt der Landwirt in dieser Zeit nach dem Himmel, scharf beobachtet er die Richtung des Windes, den Auf- und Untergang der Sonne, den Mondschein, und sorgsam erinnert er sich alter Wetterregeln der Alten. Bläst der Wind lange
aus dem Süden, so weiß der Landwirt, daß Regen im Anzuge, versinkt die Sonne abends in einer Wolkenwand, rechnet er ebenfalls auf Regen, ebenso wenn sich Morgenrot am Himmel zeigt und der Mond einen Hof hat. Auch in der Tierwelt findet der Landwirt viele Wetterzeichen. Ziehen Krähen laut krächzend über das Dorf, gibt es Sturm und Regenwetter. Regen gibt es auch, wenn sich die Ameisen in ihr Nest zurückziehen, Tauben und Spatzen sich baden in der Hofpfütze, wenn die Hunde Gras fressen und die Rinder ungebärdig werden. Wer kennt nicht die lustige Geschichte vom Bauern und den Meteorologen. Kehren da zwei Kalendermacher, d. h. Wetterkundige, zur Erntezeit bei einem Bauer ein und prophezeien ihm schönstes Erntewetter; doch der Bauer meint, es gebe bald Regen, denn seine Bullen seien so wild. „Was versteht der Bauer vom Gurkensalat" denken die weisen Herren natürlich und bestreiten dem biedern Landwirt die Wahrheit seiner Wetterregel. Nach vielem Hin- und Herreden bietet der Bauer den Gelehrten eine Wette an um ein Faß Braunbier und ladet die Herren ein, bei ihm über Nacht zu bleiben. — Die Wetterpropheten nahmen das Anerbieten an, und man legte sich endlich, ohne an Regen zu denken, zur Ruhe. Als aber die Meteorologen beim Morgengrauen erwachten, sahen sie den Himmel in einen grauen Wolkenschleier eingehüllt und feinen Regen herniedcrrieseln. — Am Morgen fand der Bauer seine Gäste nicht mehr; beschämt waren sie davongeschlichen, nachdem sie das Geld fürs Bier auf den Tisch gelegt und folgenden Bers dabei geschrieben hatten: „Adieu, Herr Vetter!
Der Herrgott macht's Wetter,
Die Kalender machen wir —
Hier ist das Geld fürs Bier."
So hat sich denn die alte Wetterregel glänzend bewährt, und manche andere wird sich auch heute noch bewähren. Bon allen Wetterregeln scheint jedoch die zuverlässigste die zu sein:
„Wenn der Hahn kräht auf dem Mist,
Aendert sich's Wetter oder es bleibt wie's ist."
* Der Jubiläumstaler. Die Prägung der Dreimarkstücke zur Erinnerung an die Königl. Silberhochzeit ist nunmehr zu Ende gebracht. Wie wir hören, werden die Stücke am nächsten Montag zu allgemeiner Ausgabe gelangen. Den Beamten wird, wie früher schon mitgeteilt, mit ihrem Gehalt je ein Stück bezw. die gewünschte Anzahl ausgehändigt.
* Zur gefl. Beachtung. Wegen Ausbleibens der Morgenpost konnten wir heute nur einen beschränkten Nachrichtendienst einstellen.
Calw. Musikfreunde werden darauf aufmerksam gemacht, daß Herr Organist Allecotte aus Köln am nächsten Sonntag unmittelbar nach dem Vormittagsgottesdienst in der Kirche ein Orgelkonzert geben wird. Was in unserer Orgel liegt und was durch einen Orgelkünstler aus ihr gelockt werden kann in süßen wie kraftvollen Tönen wird dem Zuhörer durch Herrn Allecottes meisterhaftes Spiel gezeigt werden; es wird keinen Zuhörer unbefriedigt lassen. Der Eintritt ist für jedermann frei.
Frendenstadt, 28. Juli. Leider hat sich die Vermutung rasch bestätigt, daß es sich bei der bei dem Eisenbahnunglück in Müllheim ums Leben gekommenen, bis jetzt unerkannten Frauensperson um eine Schwarzwälderin handelt. Es ist die am 9. Juni 1888 geborene Marie Boh net, Tochter des Friedr. Bahnet, Tcaube'nwirts in Frutenhof. Gestern nachmittag hat ihr Vater auf dem Kgl. Oberamt hier die dort aufliegende Photographie aufs bestimmteste als die seiner Tochter erkannt. Sie hatte vor einiger Zeit nach Hanse geschrieben, sie werde auf 4 Wochen Urlaub heimkommen, sobald ihre Herrschaft, Frau Dr. Burkhardt in Basel, ihre Reise angetreten haben werde. De Vater der Verunglückten wird morgen nach Müllheim fahren, um das weitere zu veranlassen. (Grenzer.)
p Stuttgart, 27. Juli. Das Ergebnis der Verhandlungen der hiesigen bürgerlichen Kollegien über die Trinkwasserversorgungsfrage hat im Enztal zur Beruhigung der Gemüter nicht beigetragen. Zwar begrüßt man dort die Neigung der Kollegien, den von der Regierung gezeigten Weg zu betreten und dem Langenauer Projekt näherzutreten. Der „Enztäler" veröffentlicht nunmehr eine Zuschrift, in der u. a. ausgeführt ist: „Unsere Bedenken und Befürchtungen bezüglich des Schwarzwaldprojekts bleiben bestehen, weil man dieses Projekt nicht aufgeben, sondern als „Reserve- und Ergänzungswasseroersorgung" neben dem Langenauer Projekt zur Ausführung bringen will. Es fällt auf, daß die Stadt Stuttgart in den bisherigen Verlautbarungen hauptsächlich der geringeren Kosten wegen so zäh an dem Schwarz-