Marokko.
Wien, 27. Juli. Die Abendblätter äußern ihre Befriedigung darüber, daß die englische Regierung in bezug auf die Marokkofrage einzulenken beginnt. Die „Neue Freie Presse" schreibt: Es war die höchste Zeit, daß die Sprache gegen Deutschland sich ändert. Das deutsche Publikum hat eine bewundernswürdige Ruhe gezeigt, aber seit einigen Tagen ist doch eine gewisse Erregung zu bemerken. Stimmen werden laut, die verlangen, daß sich Deutschland von einer fremden Macht nicht vergewaltigen lassen dürfte und daß es seinen Weg unbeirrt fortsetzen müsse. Die Verdrossenheit darüber, daß Deutschland in seiner Politik überall der Unfreundlichkeit Englands begegnet, ist nicht unbedenklich. Die fortwährenden Reibungen und Reizungen mögen — jede einzelne Tatsache für sich genommen — keine Lebensfrage berühren, erzeugen aber doch in der Gesamtheit das Gefühl, daß England das deutsche Volk in sämtlichen Teilen der Erde in seiner Entwicklung hemmen und nicht zu Atem kommen lassen will. Es werden vielleicht wieder Jahre nötig sein, um die moralischen Verwüstungen zu beseitigen, welche die letzten Tage angerichtet haben.
Paris, 27. Juli. Caillaux erklärte abends mehreren Journalisten, die ihn über den Stand der Verhandlungen mit Deutschland befragten, es liege kein Anlaß vor, das Publikum zu beunruhigen. Die Interessen zweier großen Völker wie Deutschlands und Frankreichs seien so ernst und umfangreich, daß die Möglichkeit eines Konflikts ausgeschlossen werden müsse. Er habe das Vertrauen, daß die jetzige Aussprache zu einem Einvernehmen führen werde, und bitte die Presse, ebenfalls ihr Vertrauen in die Zukunft und ihre Ruhe zu bewahren.
Paris, 28. Juli. Der Matin schreibt: Man versichert uns, daß sich Herr v. Kiderlen-Wächter darüber klar geworden ist, daß seine Ansprüche auf französisch Kongo doch etwas übertrieben waren und daß er dem Botschafter Cam- bon bei Gelegenheit der letzten Unterredung mitgeteilt habe, daß man sich deutscherseits auch mit einem Teil des Küstengebiets einschließlich Lipreville aber ohne Loango begnügen würde. Herr v. Kiderlen-Wächter hat aber, wie das genannte Blatt weiter berichtet, gewisse neue Beziehungen htn- zugefügt, über die es schwierig sei zu verhandeln. Die öffentliche Meinung Frankreichs wünscht, daß die Besprechungen zum Ziel führen und sie lehne sich nicht dagegen auf, daß Demschland territoriale Kompensationen erhalte gegen die Verpflichtung, daß es Frankreich volle Aktionsfreihsit in Marokko gewähre: aber die neuen Vorschläge Kidsrlen- Wächters seien für Frankreich zu nachteilig, als daß sie angenommen werden könnten.
r London, 28. Juli. (Unterhaus-Forts.) Ramsay Macdonald sagte als Vertreter der Arbeiterpartei, der Ernst der Erklärung Asquiths werde niemand im Hause entgehen. Zu seinem Schmerz müsse er erklären, daß er die Aeuße- rung Lloyd Georges im Mansion House aufs lebhafteste bedaure. (Lauter Widerspruch von Seiten der Liberalen und der Uniomsten.) Wenn diese Erklärung habe gegeben werden müssen, so hätte dies auf dem üblichen Weg geschehen können, denn so habe sie die Grundlage gebildet für eine Preßkampagne, die jeder bedauern müsse. — Macdonald schloß: Ich hoffe sehnlich, daß die jetzt stattfindenden Verhandlungen friedlich angesehen werden. (Allgem. Beifall.)
London, 28. Fuli. In parlamentarischen Kreisen wird
die Aeußerung des Premiers Asquith überwiegend dahin gedeutet, daß England seinen ganzen'Einfluß aufzubieten gedenkt, um eine Schadloshaltung Deutschlands innerhalb Marokkos zu verhindern. Im übrigen hat die Erklärung trotz der darauffolgenden Fanfare des Oppositionsführers entschieden beruhigend und abkllhlend gewirkt. Dies Letztere besonders in Verbindung mit Kundgebungen aus deutschen Blättern, aus denen diesseits geschlossen wird, daß an der Festigkeit des deutschen auswärtigen Amtes alle englischen und französischen Einschüchternngsoersuche wirkungslos abprallen. Selbst die extreme Iingopresse beginnt ihre herausfordernden und überhebendcn Töne zu mäßigen.
r San Sebastian, 27. Juli. Gestern wurden hier sämtliche Erklärungen über einen provisorischen mo<lu^ vi vwncli zwischen dem französischen Botschafter und dem Siaats- minister ausgetauscht. Darnach wird der künftige Tabor in Elksar künftig keine scheriffischen Deserteure mehr anwerben und die spanischen Offiziere werden cs sich angelegen sein lassen, die Pferde und Waffen der bisher desertierten scheriffischen Soldaten zurückzugeben. Europäer die mit einer Ermächtigung ihres diplomatischen oder konsularischen Vertreters versehen sind, dürfen sich frei und sogar mit Waffen versehen in jener Gegend bewegen. Die scheriffische Ma- halla bleibt auf dem linken Ufer des Lukkos. Sollte sie aber gezwungen sein, aus das rechte Ufer hinüberzugehen, so hat sie die spanischen Behörden davon zu benachrichtigen.
ä.bu. (Nachdr. verb.) Der Hauskeller. Haltet den Keller sauber, er kann eine Quelle fortwährender unerklärlicher Erkrankungen im Hause und vieler Verluste sein. Sicher wird er in manchen Haushaltungen, die sonst überaus ordentlich geführt werden, vernachlässigt. Es kommt ja kein Fremder hinein, man sieht ihn nicht. Das ist eine beschämende Ausrede, denn man hält sich selbst und sein Haus doch nicht der Fremden willen, sondern seiner selbst und seiner Angehörigen willen sauber. Fm Keller bewahrt man. besonders auf dem Lande, die Speisenvorräte auf. Da ist es nun gewiß nicht gleichgültig, ob diese in feuchten, dumpfigen Räumen stehen, oder ob der Keller dadurch, daß er fleißig gelüftet und gereinigt und zweimal im Jahre mit Kalkmilch getüncht wird, trocken und gesund ist. Man bringe aber auch keine schon verdorbenen Gegenstände in den Keller und achte hierauf besonders bei Gemüsen und Kartoffeln. Wir wissen heute, daß alle Zersetzung und die meisten Krankheiten auf die Tätigkeit von Bakterien zurückzuführen sind und ferner, daß diese Schädlinge am besten im Schatten gedeihen. Der Keller soll kühl und schattig sein, er ist also eine günstige Entwickelungsstelle für Bakterien, darum halte man ihn rein und die Bakterien fern. Ein guter Keller soll ziemlich gleichmäßige Temperatur, Winter und Sommer, halten, sie soll nicht über 10 Grad R steigen und nicht unter 6 Grad sinken. Ein großer Leichtsinn ist es, etwa die Rückstände der vorjährigen Kartoffeloorräte nicht gründlich zu beseitigen, und so ist es mit vielen anderen Kelleroorrüten. Man kennt Häuser auf dem Lande, in denen ganze Generationen erkranken und nie recht gesund sind, da prüfe man den Keller, die Ursache mancher Krankheit. Man scheue auch vor Unkosten nicht zurück. Nasse Keller müssen dräniert werden, sind oft und gründlich zu lüften und zu weißen. Letzteres allmonatlich, denn der Kalk hat starke desinfizierende Wirkung. Der beste und billigste Bakterientöier jedoch ist das Licht d. h. das Tageslicht.
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
? Znckerpreise. Infolge der anhaltenden trockenen Witterung, sind die Znckerpreise wesentlich gm Preise gestiegen. 2m Faile kein ausgiebiger Regen den ausgetrocknetcn Böden zu Hilfe kommt, ist mit einer weiteren Preissteigerung zu rechnen, da der Ertrag der Zuckerrüben« nie gegenüber vorigem Jahr ziemlich geringer ausfallen dürfte.
p Stuttgart, 27. Juli. Tafelobstpreise auf dem heutigen Stuttgarter Engros-Markt: Kirschen 12—17 .O, Stachelbeeren 14 bis 16 Himbeeren 35—45 Birnen 13—3o ./t, Pfirsiche 30 bis 40 Aepfel 18—25 Walderdbeeren 50—60 Johannisbeeren 14—19 Heidelbeeren 30-6, Aprikosen 23—40.^. Pflaumen 22 bis 25 je der Zentner. Die Zufuhr mar sehr stark bei steigenden Preisen für alle Obstnrten. Der Absatz war rasch. Die hohen Preise locken immer mehr auslündische Zufuhren herbei, besonders in Birnen.
Es will mir nicht schmecken,
sagt mancher in der heißen Jahreszeit, ich habe keine Lust zum Essen. Diesen wird Scotts Emulsion eine Wohltat sein, denn, angenehm schmck- kend und leicht verdaulich, regt sie die Eß- lust kräftig an, so daß auch an heißen Tagen das Essen wieder schmeckt. Es ist der Hauptvorzug von Scotts Emulsion, sich im Sommer ebenso M°re--dMFpch" dickst einnehmen zu lassen, wie in der kühleren Jahreszeit.
Scott» Emulsion wird von im» ausschließlich im großen verkauft, und zwa» «e lose nach Gewicht oder Maß, sondern nur IN versiegelten Origin-rslaschca Karton mit unserer Schutzmarke (Fischer mit dem Dorsch). Scott L Bon,ne. <S m. b. H., Franlfurt a. M
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Mutrnastl. Wetter am Sonntag den SV. Juli.
(Nachdr. verb.)
Die Luftdruckverteilung hat sich nicht wesentlich verändert, aber die Neigung zu Gewitterbildung nimmt wieder zu. Für Sonntag und Montag steht vorwiegend trockenes, aber zu häufigen Störungen geneigtes, zeitweilig etwas ab- gekühltes Wetter bevor.
Hiezu das Illustrierte Sonntagsblatt Nr. 31
Druck und Bering der <8. W. Zatser'sa>eu Bu ckruckcni kE-vil Aaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Bau r.
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