blick machte er im Untersuchungsgefängnis seinem Leben durch Erhängen ein Ende. Die Untersuchung gegen die übugen Beteiligten wird durchgeführt. Der demnächst in Mannheim zur Verhandlung gelangende Prozeß wird einen großen Umfang gegen die 175er annehmen.
Berlin, 26. Juli. Der Sattler Mielke, der des Mordes an der Witwe Hoffmann angeklagt war, erhielt von der Staatsanwaltschaft die Mitteilung, daß das Verfahren gegen ihn eingestellt sei. Für die Dauer der Untersuchungshaft soll Mielke eine Entschädigung erhalten. Er beansprucht 5000 da er durch die ausgestandenen Qualen gesundheitlich und finanziell ruiniert sei.
Bonndorf, 24. Juli. Der seit dem großen Brande in Uehlingen vermißte Studinger wurde heute in verkohltem Zustande in der abgebrannten Scheune, in welcher das Feuer auskam, aufgefunden. — Nach amtlicher Schätzung beläuft sich der durch den Brand angerichtete Gesamtschaden auf 91 000
Zum Müllheimer Eisenbahnunglück.
Aus einem von der Karlsr. Ztg. übernommenen Artikel, der also wohl richtig sein wird, erfährt man jetzt Bestimmtes über die dienstliche Anstrengung des Lokomotivführers Platten vor Eintritt des Unglücks. Er fuhr auf der 124 km langen Bahnstrecke Basel-Offenburg hin und her, die ein Schnellzug in weniger als 2 Stunden durchmißt. Platten geleitete am Sonntag vormittag einen V-Zug von Offenburg nach Basel, Abfahrt 10.55, Ankunft in Basel 12.43. Nach einem Aufenthalt von 4Vz Stunden fuhr Platten mit seiner Maschine Sonntag nachmittag einen V-Zug den gleichen Weg zurück, Abfahrt 5.15, Ankunft in Offenburg 6.54. Es folgte eine Unterbrechung von 7^ Stunden, dann Abfahrt von Offenburg mit dem Gotthard- expreß Montag früh 2.42, Ankunft in Basel 4.28 früh. Pause bis 8 Uhr, dann kam die Unglücksfahrt, die schon eine halbe Stunde später in Müllheim ihr trauriges Ende fand. Platten hat also in der Zeit von Sonntag vormittag 10.55 bis zu dem Unglück, das sind zusammen 21 Stunden 34 Minuten 4 Fahrten mit zusammen 5 Stunden 52 Min. Dauer ausgeführt, wobei allerdings die Dienstzeit vor der Abfahrt und nach der Ankunft nicht mitgerechnet ist. Ohne das Unglück hätte Platten noch bis Offenburg 1 Stunde 23 Minuten zu fahren gehabt, dann wäre für ihn eine längere Pause eingetreten. Die Hauptfrage wird nun sein: Wie hat Platten die letzte ^/.fftündige Zwischenzeit in Basel von nachts 4.28 bis zur Abfahrt um 8 Uhr ausgefüllt? Hat er sie zum Ausruhen verwendet oder was hat er sonst getan? Der Abg. Geck hat bereits im Vorwärts von Ueberbürdung und Personalausbeutung gesprochen, aber davon kann doch haum die Rede sein, vorausgesetzt, daß obige Ziffern richtig sind, und anders würde die Karlsr. Ztg. sie
nicht übernommen haben. Die Untersuchung wird Licht verbreiten, und das scheinen auch die beiden in Baden erscheinenden sozialdemokr. Blätter anzunehmen, die bisher keine Beschuldigungen gegen Dritte erhoben haben, und vor denen Geck eben wieder einmal seinen Eifer betätigen wollte.
Aus Frankfurt a. M., 25. Juli, wird gemeldet: Heute morgen wurde in der Besitzung Somsstraße 99 in Bocherrheim der 57jähr. Hundekotsammler Johann Münzet auf einem Wagen mit eingeschlagenem Schädel als Leiche aufgefunden. Als Täter wurde der 61 Jahre alte Hundekotsammler Heinrich Geier aus GroßeZimmern ermittelt und verhaftet. Er behauptet, daß er in Notwehr gehandelt habe.
Düsseldorf, 26. Juli. Die Stadtverordneten stimmten gestern einem neuen Vertrag mit der „Delag" auf Stationierung des Luftschiffes „Schwaben" in Düsseldorf zu. Der Vertrag hat bis 1914 Gültigkeit. In ihm ist vorgesehen, daß das Luftschiff in Düsseldorf mindestens ebenso viele Aufstiege unternimmt, wie von Frankfurt a. M. und Baden-Oos aus. Nach Mitteilungen der „Delag" wird das Luftschiff Mitte August in Düsseldorf eintreffen.
Düsseldorf, 26. Juli. Gestern stürzte Madame Lan- telme Edwads, die wegen ihrer Schönheit berühmte Schauspielerin, als sie mit einigen Landsleuten aus dem Rhein eine Vergnügungsfahrt unternahm, bei Fanten aus dem Iachtsenster in den Strom und ertrank.
r München-Gladbach, 26. Juli. Bei Erkelenz fuhr ein von Aachen kommender Güterzug auf einen mit Kies beladenen Zug auf. Mehrere Wagen wurden zertrümmert. Das Personal konnte sich durch Abspringen reiten.
r Hattingen, 26. Juli. Bei der Landtagsersatzwahl in dem Wahlkreis Arnsberg 12 (Hattingen—Witten) wurde Bergwerksdirektor Karl Knupe aus Linden a. Rh. (nationalliberal) mit sämtlichen 306 abgegebenen Glimmen gewählt.
r Kiel, 26. Juli. Die Polizei verhaftete gestern mittag den Schneider Socka, der die gestern mit einer schweren Schußwunde aufgefundene Schneiderin Magdalene Groth überfallen hatte. Er gibt an, daß er die Tat aus Eifersucht begangen habe.
r Hamburg, 26. Juli. In Gegenwart sämtlicher Bureauangestellten der hiesigen Filiale einer großen Auskunftei zog der Prokurist Reyher einen Revolver aus der Tasche und schoß auf die Kontoristin Sydow, weil sie seinen Liebesanträgen kein Gehör schenkte. Das Mädchen wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus geschafft, der verliebte Revolverheld verhaftet.
Ausland.
Die Memoiren der Frau Toselli. Aus Mailand wird gemeldet: Wie der „Corriere della Sera" in Mailand erfahren haben will, hat eine hochstehende fürstliche
Person versichert, daß die Großherzogin von Toscana über den Skandal, den die Memoiren der Frau Toselli jetzt schon heraufbeschworen haben, höchst unglücklich ist. Man werde aber auf solche Erfindungen sicherlich die rechte Antwort geben. Damit werde dann der Skandal natürlich noch größer werden. So scheint ein neuer Sturm heranfzuziehen. Aber diesmal ist der Dresdener Hof angeblich entschlossen, der Sache ein Ende zu machen. Auch hat er sich in dieser Absicht schon mit dem großherzoglich-toskanischen Hofe ins Einvernehmen gesetzt, mit dem ihn die freundlichsten Beziehungen verknüpfen. So wird denn voraussichtlich die großherzoglich-toskanische Familie die Rolle der Vermittlerin zwischen dem Dresdner Hose und der Exkronprinzessin übernehmen.
r Prag, 26. Juli. Aus der Umgebung von Pilsen werden sieben Waldbrände gemeldet. Auch bei El- bogen ist ein Waldbrand ausgebrochen. Bei Hirschberg (in Böhmen) sind 30 Strich Wald niedergebrannt.
r Paris, 26. Juli. In Lreuzy bei Orleans ist das Dach einer Scheuer eingestürzt, worin sechs Arbeiter vor einem schweren Gewitter Unterschlupf gesucht hatten. Fünf wurden getötet, der sechste lebensgefährlich verletzt. — Im Militärlager in Toul schlug der Blitz in ein Zelt. Ein Korporal wurde getötet, sechs Mann verletzt.
Amsterdam, 26. Juli. Die Vereinigung der Hafenarbeiter beschloß mit geringer Majorität die Wiederaufnahme der Arbeit.
r London, 26. Juli. Das Oberhaus nahm die! zweite Lesung der Gesetzesvorlage betr. amtliche Geheimnisse an. Kriegsminister Haldane führte aus: Gegenstand der Gesetzes- vorlage sei die Verschärfung des Gesetzes über die Verletzung amtlicher Geheimnisse und Spionage. Sie richte sich sowohl gegen Engländer wie Ausländer. Er glaube nicht, daß die Generalstäbe fremder Mächte ständig Spione nach England entsenden.
r London, 26. Juli. In einem Briefe an Lord Newton appelliert Balfour an die Unionisten, da ein Kompromiß nicht in Frage käme, rate er ihnen, sich nicht zu streiten über die Art und Weise des Vorgehens im Oberhaus, sondern sich für den großen Kampf außerhalb desselben vorzubereiten. Er meine, die Majorität der Lords solle Lansdowne unterstützen.
r Konstantinopel, 25. Juli. Gerüchtweise verlautet, daß die Abwesenheit des Sultans von den Nationalfestlichkeiten einem Unwohlsein zuzuschreiben war, das sich seit seiner Rückkehr von Albanien bemerkbar macht. — Bei dem Brande in Balat wurden auch drei Synagogen und eine Schule vernichtet. Sicheren Informationen zufolge hat sich der Marineminister nach London begeben, um einen Vertrag mit der Armstrong-Gruppe über den Bau von Dreadnoughts zu unterzeichnen.
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