aus, der denn auch angenommen wurde. Der Abg. Vogt trat für eine Aufhebung der Nachprüfung der Fleischbeschauer ein, wogegen der Minister geltend machte, daß die bisherigen Erfahrungen in Württemberg nicht dafür sprechen, daß die Regierung beim Reich auf Aufhebung dieser Nachprüfung hinwirke. Bei Kapitel 31, Beterinärwesen, trat der Abg. Körner (B. K.) dafür ein, daß der Entwurf der Aus­führungsbestimmungen zum Biehseuchengesetz auch den land­wirtschaftlichen Berufsoertretungen vorgelegt werde, was der Minister zusagte. Bei Kapitel 32 brachte der Abg. Mat­tu t a t (S.) Klagen über das Medicomechanische Institut und bei Kapitel 33 der Abg. Heymann (Soz.) Beschwerden über die Landeshebammenschule vor, worauf der Minister erwiderte. Zum Schluß wurde bei der zweiten Beratung der Entwurf eines Gesetzes betr. die Gewährung von Notstandsdarlehen an Weinbougemeinden im Betrag von 300000 ^ unver­zinslich aus die Dauer von 3 Jahren, in Verbindung mit dem Antrag Kraut, betr. Beurlaubung von Soldaten zur Beteiligung an der Bekämpfung der Rebschädlinge, nebst den Anträgen des Finanzausschusses hiezu, sowie der Antrag des Finanzausschusses zur Eingabe des Württ. Weinbau­vereins angenommen, nachdem ein weitergehender Antrag Feuerstein gegen die Stimmen der Sozialdemokratie abge­lehnt morden war. Dienstag 3 Uhr Fortsetzung beim Kapitel 34 Zentralstelle für die Landwirtschaft.

Stuttgart, 27. Mai. Der Finanzausschuß der 2. Kammer genehmigte einstimmig die Erhöhung der Not­stands-Darlehenssumme an Weingärtner von 240 000 auf 300000 --6, ebenso die Ausdehnung der Zinsfreiheit von 2 aus 3 Jahre. Ein sozialdemokratischer Antrag auf völlige Zinsfreiheit wurde mit allen gegen 3 sozialdemokratische Stimmen bei einer Enthaltung abgelehnt. Der Minister des Innern betonte besonders die Wichtigkeit der Heran­ziehung der Weingärtner zu schleunigen Notstandsarbeiten.

Tages-Neuigkeiten.

Aus Stadt und Land.

Nagold, 2d. Mai 1911.

* Vom alten Schulhaus in der Hinteren Straße wird demSüdd. Corresp. Bureau" berichtet, daß es eine nach den Intentionen von Professor Schuster in Stuttgart aus- gesührte Verschönerung seiner Fassade erhalten habe. Es bilde nun der stattliche Bau mit den schönen Nachbarge­bäuden eine Sehenswürdigkeit der Stadt. Wir können dem hinzufügen, daß die Anstricharbeiten an dem Schulhaus noch nicht fertig sind, sondern noch eine weitere Verschöne­rung durch Weißstrich der Fenster re. rc. erfahren werden. Das wollten wir abwarten, um darüber zu berichten. Eine Sehenswürdigkeit war das Haus übrigens auch vorher. Ein Nebengebäude ist bekanntlich in der KunstmappeA u s Schwaben" von Kunstmaler Fischer ausgenommen. Be­züglich der weiteren Meldung desKorr.-Bureaus" betr. Erbauung einesneuen Schulhauses" ist diese dahin zu er­gänzen, daß der Neubau unter der energischen Leitung des Herrn Stadtbaumeisters Lang rasch emporwächst. Damit die Nagolder-Stadtchronik vollständig ist, sei auch noch er­wähnt, daß der neue Straßen-Sprengwagen seinen wohl­tätigen Dienst schon einige Wochen versieht.

r Beihilfen für Kriegsteilnehmer. Das Kriegs­ministerium hat wegen der Gewährung von Beihilfen an Kriegsteilnehmer bestimmt, daß diese in Württemberg wie bisher durch das Kriegsministerium zuerkannt werden. Die Bewerber haben ihre Anträge bei denjenigen Bezirkskom­mandos (bezw. Hauptmeldeämtern, Meldeämtem, Bezirks­feldwebeln) anzubringen, in deren Bezirk sie ihren Wohnsitz oder dauernden Aufenthalt haben. Die Anträge gelangen jeder einzeln mit den nachgenannten Beilagen zusammenge­heftet auf dem Invalidendienstweg an das Kriegsministerium: Bescheinigung des Bezirkskommandos, daß der Bewerber Name, früher Dienstgrad und Truppenteil ausweislich seiner Militärpapiere, der Kriegsstammrollen usw. an einem Kriege ehrenvollen Anteil genommen und hiesür die Kriegs­denkmünze (für 1870/71 diejenige von Bronze erhalten hat, und daß er aus Reichsmitteln weder eine gesetzliche Invalidenpension noch eine Gnadenbewilligung bezieht. Ein ausgefüllter, bei den Bezirkskommandos zu erhaltender Fragebogen besonders bezüglich der Bedürftigkeit. Ein ärzt­liches Zeugnis ist bei Kriegsteilnehmern, die das 65. Lebens­jahr zurückgelegt haben oder eine Invalidenrente beziehen, grundsätzlich nicht erforderlich. Erscheint bei andem Bewerbern die Feststellung einer dauernden wesentlichen Erwerbs­beschränkung durch ein ärztliches Zeugnis wünschenswert, so ist dieses von dem mit dem militärärztlichen Dienst beim Bezirkskommando usw. beauftragten Arzte auszustellen; einer Prüfung durch den Korpsarzt bedürfen diese Zeugnisse nicht. Anträge bei denen die gesetzlichen Bedingungen für die Ge­währung der Beihilfe dauernd oder zur Zeit des Antrags zweifellos nicht erfüllt sind, weisen die Bezirkskommandos mittelst eines schriftlichen Bescheids, der die Gründe der Abweisung nennt, ab. Gegen einen abweisenden Bescheid des Bezirkskommandos kann an das Generalkommando XIII. (Kgl. Württ.) Armeekorps, gegen einen Bescheid des Generalkommandos an das Württembergische Kriegsministe­rium Bemfung eingelegt werden. Bei einer Veränderung in den Einkommens- oder Gesundheitsoerhältnissen kann jederzeit ein neuer Antrag gestellt werden.

r Zur Erhaltung der Tierärztlichen Hochschule. Nach den durch das K. Medizinalkollegium allmonatlich zur Veröffentlichung kommenden Tierseuchenberichten sind im Monat Februar 333 Rinder, 8 Schafe, 74 Schweine, 21 Ziegen, im März 480 Rinder, 85 Schweine, 14 Ziegen und im April 405 Rinder, 2 Schafe, 10 Ziegen und 46 Schweine, das sind zusammen 1218 Rinder, 10 Schafe, 205 Schweine uuü-45-Z'eaen allein in Württemberg an der Maul- und

Klauenseuche verendet. Dies bedeutet bei den hohen Bieh- preisen einen ganz enormen Verlust für die württembergische Landwirtschaft. Dazu kommen noch die weiteren Verluste, die durch Rückgang im Ernährungszustand und im Milch­ertrag, durch Fehlgeburten, durch Unbrauchbarkeit zur Zucht, durch Ausfall an Arbeit, durch Unterbindung des Handels und des Verkehrs infolge der Maul- und Klauenseuche ent­standen sind und die die durch Todesfälle verursachten Verluste um das Vielfache übertreffen. Man wird nicht fehlgehen, wenn man den während der 3 Monate beigefügten Gesamt­verlust in Württemberg auf erheblich mehr als 2 Millionen Mark schätzt. Auch die Leberegelseuche hat neuerdings ganz empfindliche Verluste verursacht. Bei der Größe dieser Summe, mit der man jahrzehntelang eine Tierärztliche Hoch­schule unterhalten könnte und bei der Wichtigkeit der Tier­ärztlichen Hochschulen für die Erforschung und Bekämpfung der Tierseuchen ist es unverständlich, wie unser Landtag die Aufhebung unserer Tierärztlichen Hochschule beschließen konnte. Welch ein Rückschritt in der Zeit des Fortschritts! Die landwirtschaftlichen Vereine haben Anlaß, gegen eine derartige Schädigung der landwirtschaftlichen Interessen sich insgesamt ganz energisch zu wehren.

* Postalisches. Die Versendung mehrerer Pakete mit einer Postpaketadresse ist für die Zeit vom 29. Mai bis einschließlich 3. Juni weder im inneren württembergischen und im deutschen Verkehr noch im Verkehr mit dem Aus­land gestattet. _

-1- Altensteig, 27. Mai. Gestern wurde bei herrlichem Wetter das Kinderfest in gewohnter Weise abgehalten. Oberlehrer Geh ring hielt die Festrede. Weil es Werktag war, so war der Besuch von auwärts nicht so stark wie vor 2 Jahren; die Kinder konnten sich deshalb bei ihren Spielen besser bewegen. Ganz ohne Unfall gings aber nicht ab: ein 12jähriges Mädchen wurde von einem Schiffchen der Schiffs­schaukel zu Boden geworfen und trug an Kopf und Hand Verletzungen davon, daß es bewußtlos in den nahen Spital verbracht werden mußte; doch erholte es sich rasch wieder.

r Rottenburg, 27. Mai. (Der Kaiser undMehr Freude"). Die in der Presse kursierende Nachricht, der Kaiser habe sich vom Bischof Dr. v. Keppler ein Exemplar seines BuchesMehr Freude" erbeten und in einem be­sonderen Handschreiben dafür gedankt, ist, wie die Rottend.' Ztg. erfährt, unzutreffend. Damit entfällt auch die weitere Meldung, der Kaiser habe eine Predigt über das Buch angeordnet. _

Stuttgart, 28. Mai. Heute mittag ^12 Uhr fand die Einweihung des Linden-Museums statt. Das Königspaar nahm daran teil. Nach verschiedenen An­sprachen u. a. von Komm.-Rat Zilling, der eine geschicht­liche Darstellung der Entwicklung des Museums gab, Ober­studienrat Dr. Lampert, der das neue Institut als eine Bildungsstätte für das gesamte Volk bewertete, Kultminister o. Fleischhauer, der dem Museum eine längere Ansprache widmete, wurde ein Rundgang durch das Haus gemacht. Um Vg2 Uhr fand im Stadtgartensaal das Festessen statt und abends vereinigten sich die Festgäste zu einer Vorstellung im Kgl. Wilhelma-Theater.

* Bahnhofvorhalle und Altertumsmuseum. Von Herm Professor Felix Schuster, Architekt in Stuttgart ging demNeuen Tagblatt" eine Zuschrift zu, die in längeren Ausführungen den Vorschlag macht und begründet, die schöne Bahnhofsvorhalle zu erhalten und zwar zur Unterbringung der Altertümersammlung und der in derselben geborgenen größeren Ueberreste von Bauten, Brunnen u. dergl. Für derartige Baureste, event. auch für die würdige Unterbringung des Armeemuseums, wäre die Halle wie geschaffen. Die Halle könnte den Kern der Anlage bilden, eine Art Ruhmeshalle und den repräsentativen Teil des Baus übernehmen. Alle neuen Bauteile zur Er­stellung eines eigenen Heims für die Altertümersammlung könnten sich dann ganz schlicht und sachlich dahinter anschließen und um die Halle gruppieren. Das ganze Bauwerk wäre aus dem Gelände des alten Schlachthauses gedacht.

r Aus dem Regierungsblatt. Die Verfügung des Ministeriums des Innern zum Vollzug der Bauordnung ist uunmehr im Regierungsblatt erschienen. Die Verfügung umfaßt nicht weniger als 64 Druckseiten. Es sind ihr auch zahlreiche Zeichnungen als Erläuterungen beigegeben, nament­lich für die Bestimmungen über Dachgiebel. Auf Einzel­heiten einzugehen, würde zu weit führen. Das Ministerium des Innern hat auch eine Verfügung betr. den Schutz der Bauarbeiter erlassen, die vom 20. Mai datiert ist. Der grundlegende Paragraph lautet: Die bei der Ausführung und dem Abbruch von Bauten, sowie bei den hiezu erforder­lichen Grabarbeiten beteiligten Bauherren, Baumeister und Bauhandwerker sind verpflichtet, zum Schutze des Lebens und der Gesundheit der auf der Baustelle beschäftigten Per­sonen und zum Schutze der Sittlichkeit und des Änstandes alle im einzelnen Fall erforderlichen Vorkehrungen zu treffen, auch soweit bestimmte Einzeloorschriften hierüber nicht bestehen. Es folgen noch 26 Paragraphen mit Einzelbestimmungen. Die Verfügung tritt am l' Juli 1911 in Kraft.

r Vom Raturalienkabinett. In der Naturalien­sammlung werden gegenwärtig größere bauliche Vergrößerungen oorgenommen. An den gegen die Archivstraße gelegenen Flügel wird an der Rückseite ein dreistöckiger Anbau für die zoologische Abteilung errichtet.

r Stuttgart, 26. Mai. (Mo Rdoäos, die «alt»!) Der Druckfehlerteufel hat einem hiesigen Parteiblatt den üblen Streich gespielt, für das lateinische Wort ,ttio kbo- äus, tue salta!" (Hier ist Rhodos, hier springe!) Die Ueber- setzung zu liefern:Hier ist die Rose, hier tanze?" Das erinnert an einen Scherz, den vor Jahrzehnten ein

württembergischer Minister, dessen Name hier nichts zur Sache tut, mit demselben Wort getrieben hat. Der demokratische Abgeordnete Hopf hatte in der Zweiten Kammer durch seine scharfe Opposition wiederholt den Grimm des Ministers her­vorgerufen, bis dieser eines Tages seinem Unmut durch den drastisch-jovialen Ausruf Luft machte: Uio Rdoäus, kio 8alta! Dieser Rote, dieser Hopf! Wie man sieht, war der Ton zwischen gereizten Ministern und reizbaren Abgeord­neten zur selbigen Zeit im Halbmondsaal noch erheblich ge­mütlicher als heutzutage. Auch die Politiker hatten dazu­mal noch weniger Nerven und mehr Humor.

r Herrenalb, 27. Mai. (Hoher Besuch.) Die Königin von Schweden, die zur Zeit am Großherzoglichen Hofe in Karlsruhe (sie ist eine Schwester des Großherzogs) weilt, hat gestern im Automobil unserem Kurort einen Be­such abgestattet.

r Reutlingen, 27. Mai. (Unser Bähnle.) Die seit 1897 von der Nachbargemeinde Eningen betriebene Dampfbahn EningenReutlingen wird auf 1. Juni ds. Is. um die Kaussumme von 210000 von der Württem­bergischen Eisenbahngesellschast in Stuttgart übernommen und im Lause dieses Jahres unter Ausdehnung der Linie aus den Vorort Betzingen für elektrischen Betrieb einge­richtet. Die Konzession zu diesem Betrieb ist vom Mini­sterium sür auswärtige Angelegenheiten, Verkehrsabteilung, erteilt worden. Der seitherige Betriebsleiter der Lokalbahn, Maier, tritt wieder in den Staatsdienst zurück und erhält von der Gemeinde Eningen als Abfindungssumme für den Verzicht seiner vertraglich garantierten Rechte ans lebensläng­liche Anstellung 24000 -H.

r Ebingen, 27. Mai. (Zu dem Mord.) Der Name des ermordeten Mädchens ist nicht Wiedmann sondern Wißmann, der des Mörders Brunner. Der Mörder war nach der Tat mit dem Zuge von Straßburg nach Sig­maringen aufs Gericht gefahren. Erst dadurch wurde die schreckliche Tat bekannt, da sich sofort eine gerichtliche Kom­mission im Automobil an Ort und Stelle begab.

Die ermordete Wißmann war als zweite Direktrice in der Filiale der Württ. Hohenz. Trikotwarensabrik in Winterlingen beschäftigt. Es mußte ein furchtbarer Kampf stattgefunden haben. Denn eine größere Strecke des Wäld­chens ist zerstampft, ein Bäumchen ist sogar abgeknickt, an mehreren Stellen befinden sich Blutlachen. Nach der Tat begab sich der Mörder, bekanntlich der Trikotweber Brunner, nach Straßberg, soll dort geäußert haben, er habe im Wald eben einRehle gemetzelt", fuhr dann mit dem Zug nach Sigmaringen und stellte sich selbst dem Gericht. Tags zu­vor soll er gesagt haben, er habe das letztemal gebeichtet. Auch andere Bemerkungen deuten darauf hin, daß Brunner etwas im Sinne hatte.

r Aus dem Remstal, 27. Mai. (Kirschenernte.) In den nächsten Tagen beginnt, mächtig gefördert durch den Sonnenschein der letzten Zeit, die Kirschenernte, die eine Bollernte zu werden verspricht. Die Frühkirschen sind jetzt schon reif chnd werden bereits auf die Märkte 'versandt. Den Hauptertrag dürsten die Strähleskirschen bilden, die erst Mitte nächsten Monats ihre volle Reife erhalten, dann aber nach allen Himmelsrichtungen hin verschickt werden, weil sie mit ihrer fleischigen Frucht und kleinem Stein als Tafelkirschen ebenso beliebt sind, wie zum Einmachen. In Strümpfelbach hat die Weingärtnergenossenschaft den Ver­sand an Private übernommen und gibt Körbe im Gewicht von 2050 Pfund ab.

Wasseralfingen, 26. Mai. (Ein Verbrechen?) Ein Sohn des Privatiers Anton Zeller, der 23jährige Kauf­mann Josef Zeller, der bei der Firma Baier in Ulm Reisen­der ist, ist anscheinend einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Seit Beginn der Karwoche, wo er auf einer Geschäftsreise ins Algäu fuhr, wird er vermißt. Vorgestern tras nun bei seinen Eltern die Nachricht ein, daß er als Leiche bei Böhringen aus der Iller gezogen worden ist. Auf Verlangen der An­gehörigen wurde die Leiche, die schon begraben war, wieder ausgegraben und zur Beerdigung hierher übergeführt. Das Fehlen sämtlicher Wertgegenstände, der Papiere und des Rockes lassen einen Raubmord vermuten. Gerichtliche Unter­suchung ist eingeleitet.

Gerikytssaal.

r Stuttgart, 26. Mai. (Eine teure Backpfeife.) Anläßlich eines Brandes in Botnang hat der dortige Schultheiß Eicheler einem Bürger, der sich an den Lösch­arbeiten beteiligte, einen Backenstreich versetzt. Während des Brandes herrschte ein Durcheinander. Der Schultheiß mußte die Löscharbeiten leiten, da der Feuerwehrkommandant nicht ortsanwesend war, auch fehlte es an Feuerwehrleuten. Es wurde immer nach Wasser gerufen, obgleich die Schläuche nicht angeschraubt waren. Der Geschlagene gehört der Feuerwehr nicht an. Der Schultheiß hatte sich nun wegen Körperverletzung im Amt zu verantworten. Die Strafkammer verurteilte ihn zu 20 ^ Geldstrafe. Es wurde ihm zu gute gehalten, daß er sich in großer Erregung befunden hat.

i- Nürnberg, 27. Mai. Ein Zahnarzt wurde wegen Kuppelei zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. In die peinliche Affäre waren 24 Herren und 22 Damen der sogenannten besseren Gesellschaftskreise verwickelt.

r Köln, 27. Mar. Das Kriegsgericht hotte sich gestern mit einem Nachspiel zu dem BonnerBudenzauber" zu befassen, bei dem ein Einjähriger Unteroffizier von einer Anzahl Borussen und Husareneinjährigen in seiner Wohnung überfallen wurde. Angeklagt waren Leutnant Freiherr von Herr, Leutnant Freiherr Wild v. Hohenborn und Unteroffizier der Reserve Freiherr o. Plesfen wegen gemeinschaftlichen Hausfriedensbruches. Ersterer war vom Erscheinen entbun­den. Gegen den zweiten, der wegen Krankheit nicht er­schienen war, wird später verhandelt werden. Nach OV^stün-