diger Verhandlung wurde Freiherr o. Herr sreigespwchen, da es als nicht erwiesen angesehen wurde, daß er die Woh­nung betreten habe. Der Angeklagte Freiherr o. Plessen wurde zu acht Tagen Gefängnis verurteilt.

Deutsches Reich.

Berlin, 27. Mai. Der König von Groß­britannien wurde zum Generalfeldmarschall der Preußischen Armee ernannt.

Eichstetten (A. Emmendingen), 27. Mai. Heute vor­mittag 2/^9 ereignete sich hier ein schweres Unglück. In­folge eines Bergrutsches am Mühleberg wurde das dem Wagner Hörsch gehörende, am Fuße des Berges liegende Haus bis auf die Grundmauern zum Einsturz gebracht. Das Gebäude wurde durch die niedergehenden Massen auf die Straße hinausgedrückt. Zwei Kinder der Familie Hörsch werden zur Zeit noch vermißt und man befürchtet, daß sie unter den Trümmern des Hauses begraben liegen. Ein Kind war bereits in der Schule. Wagner Hörsch be­fand sich während der Katastrophe im Stalle, der noch steht, aber durch Trümmer völlig abgesperrt ist. Hörsch hat auf An­rufe noch Antwort gegeben, während man an seiner Be­freiung arbeitete. Im oberen Stock des Gebäudes wohnte eine polnische Arbeiterfamilie, bestehend aus Mann, Frau und Sohn. Der Mann war während des Unglücks in der Synagoge. Die Frau konnte sich selbst aus dem Dach­stock retten, während der Sohn laut Freiburger Zeitung verletzt aus den Trümmern heroorgezogen wurde. Um 10 Uhr wurde Wagner Hörsch aus den Trümmern geborgen. Die Hoffnung, daß man ihn lebend finde, hat sich leider nicht erfüllt. Hörsch ist tot. Ebenso konnte eines der Kinder nur als Leiche geborgen werden, das andere lebt noch und der Arzt hofft es am Leben erhalten zu können. Es ist möglich, daß noch mehr Personen unter den Trümmern begraben liegen, da zur Zeit der Katastrophe die Kinder gerade auf dem Wege zur Schule waren und das Haus aus die Straße hinausgedrückt wurde. Auch erwachsene Personen können im kritischen Augenblick gerade an dem Hause vorübergegangen sein. Es wird mit Energie an der Aufräumung der Trümmer gearbeitet.

r Metz, 27. Mai. Ein Musiker des Inf.-Regts. 173, der zum Spielen nach Vordach beurlaubt war, merkte auf der Rückfahrt nachts 2 Uhr, daß er zu weit gefahren war. Aus Angst, zu spät in die Kaserne zu kommen, sprang er -aus dem Zuge wurde überfahren und sofort getötet.

Zweibrücken, 27. Mai. Eine bedenkliche Nachricht gelangte heute vom Truppenübungsplatz Bitsch, auf dem z. Zt. das 22. bayr. Infanterieregiment übt, hierher. Dar­nach ist unter den Mannschaften eine tqphusähnliche Krankheit zum Ausbruch gekommen. Zuerst wurde die Krankheit unter den Mannschaften des 126. Inf.-Regts. festgestellt. Wie das Regimentskommando der Presse mit­teilt, soll es sich zunächst beim 22. Ins.-Regt. nur um eine beschränkte Anzahl von Fällen handeln, deren Krankheits­charakter zudem noch nicht völlig festgestellt sei. Infolge der Erkrankungen wurde angeordnet, daß die weiter für Bitsch bestimmten bayrischen Regimenter vorerst nicht dorthin ab­rücken. Die Regiments- und Brigadeübungen der 5. (pfälz.) Brigade, die ebenfalls auf dem Bitscher Platz stattfinden sollen, dürften nunmehr auch Abänderungen erfahren.

Frankfurt a. M., 28. Mai. Das Preisgericht für den deutschen Zuverlässigkeitsflug vom Oberrhein hat den 1. Preis von insgesamt 40 000 ^ dem Flieger Hirth zu­

gesprochen. Der 2. und 3. Zuoerlässigkeitspreis konnte mangels vollkommener Erfüllung sämtlicher Bedingungen nicht verteilt werden. Der Gesamtbetrag der Preise der für den Zuoerlässigkeitsflug in Höhe von 130000 ^ zur Ver­fügung stand, ist trotzdem unter die Teilnehmer verteilt worden. Der Witwe des verunglückten Fliegers Lämlin wurden hiervon außer den von Lämlin gewonnenen Preisen 5000 ^ zugewiesen, sodaß den Hinterbliebenen der Verun­glückten etwa 20 OM ^ zukommen werden. Für Schau-' flüge sind von verschiedenen Etappenorten noch an 30 OM ^ unter die Flieger verteilt worden, sodaß die Gesamtsumme IM MO ^ ausmacht.

r Neustadt a. d. Hardt, 28. Mai. Im benachbarten Hambach erschlug gestern nachmittag der 50jährige Schrei- nermeister Truebis seine Frau, durchschnitt seinem 7jährigen Sohn den Hals und erhängte sich aus dem Speicher.

Köln, 26. Mai. Ein Berliner Telegramm der Köln. Ztg. dementiert, die Meldung des Excelsior über ein Marokko­abkommen zwischen Deutschland und Frankreich. Richtig sei nur, daß Staatssekretär o. Kiderlen-Wächter von der französischen Republik ein Geschenk von Sevresporzellan überreicht wurde, aber schon vor 2 Jahren aus Anlaß des bekannten deutsch-französischen Marokkoabkommens.

Stargard (Pommern), 27. Mai. In dem Dorfe Rosenow bei Massow im Kreise Naugard brach gestern nachmittag in der Scheune des Bauernhofbesitzers Rabatz Feuer aus, das sich infolge der großen Trockenheit schnell ausbreitete. 12 Wohnhäuser, das Schulgebäude und der Psarrhof sind niedcrgebrannt. Im ganzen wurden 35 Häuser durch Feuer zerstört. Der Schaden ist nur teilweise durch Versicherung gedeckt.

Ausland.

r Zürich, 27. Mai. In den letzten Tagen wurden auf einem Neubau zwei Bomben gefunden. Die Polizei nimmt an, daß der Fund im Zusammenhang mit dem großen Maurerstreik steht, der kürzlich hier ausgebrochen war, inzwischen aber beendet worden ist.

r Paris, 27. Mai. Die Ernennung des neuen Kriegsministers Goiran hat eine gewisse Aufregung unter vielen Deputierten hervorgerufen, die unzufrieden darüber sind, daß von der Gepflogenheit, eine Zivilperson an die Spitze des Kriegsministeriums zu stellen, abgegangen worden ist. Auch unter den Ministern, die gewünscht hätten, daß der Ministerrat über die Emennung des Kriegsministers berate, herrscht Mißstimmnng. Präsident Fallieres wird daher die Ernennung Goirans erst unterzeichnen, nachdem heute eine Sitzung des Ministerrates stattgefunden hat. Man nimmt indessen als sicher an, daß die Minister die Entscheidung des Ministerpräsidenten gutheißen werden.

r Paris, 26. Mai. Heute begann vor dem Zucht­polizeigericht der Prozeß gegen Rouet, Maimon und Palliez, die der Spionage beschuldigt werden. Die Verhandlung findet unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt.

r Paris, 27. Mai. Der französische Generalkonsul in Stuttgart, Chayet. geht nach Sidney. An seine Stelle ist Choublier zum Konsul in Stuttgart ernannt worden.

r Paris 28. Mai. Heute nacht wurden auf der Westbahnlinie bei Bern euil 48 Telegraphendrähte zer­schnitten und bei Ru eil 5M Holzschwellen mit Hilfe von Petroleum in Brand gesteckt.

r Sofia, 28. Mai. Das Gewehrfeuer der Türken gegen die bulgarischen Grenzposten dauerte bis gegen 3 Uhr

nachm, an. Es wurde aber von bulgarischer Seite gemäß dem Befehl des Kriegsministers nicht erwidert. Die bulga­rische Regierung hat den Vorschlag der türkischen'Regierung, eine gemischte Untersuchungskommission zu entsenden, ange­nommen.

r Algier, 27. Mai. Wie die Agence Haoas aus guter Quelle erfährt, wurden die französischen Truppen am 23. Mai in der Gegend von Aluna von neuem überfallen. Außer einem Major der Schützen sollen auf französischer Seite 10 Mann gefallen sein.

r Washington, 26. Mai. Das Marinedepartement hat Lieferungsverträge für einen Wright-Hydro-Aeroplan und zwei ebensolche Curtiß-Aeroplane unterzeichnet. Diese drei Flugzeuge, die am 1. Juli abgeliefert werden sollen, sind für die Marinefliegerschule in Indianapolis bestimmt. Es sollen später weitere Flugzeuge für diese Schule ange­schafft werden.

Washington, 27. Mai. Der Chef des Iustizdepar- tements hat gestern auf die Anfrage des Senats, welche Schritte zur strafrechtlichen Verfolgung der Beamten der Standart Oil Company gemäß der Entscheidung des Obersten Gerichthofs unterommen worden seien, geantwortet, daß keinerlei strafrechtliche Verfolgungen eingeleitet worden seien.

r Mexiko, 27. Mai. Der bisherige Präsident Diaz ist heimlich nach Vera Cruz abgereist.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Nagold, 27. Mai. Alter Dinkel. Neuer Dinkel, 7.80,Weizen, 12.,. Kernen . Roggen. Gerste, 9.,Haber 10., 9.80, 9.70. Mühlsrucht,,.

. Bohnen,.. Wicken, Welschkorn, 8.75,. Roggen-Weizen.

Alte«steig, 24. Mai. Alter Dinkel. Neuer Dinkel. Haber., 9.70... Kernen, , Gerste 9.50, 8.83, 8.. Mühlfrucht, . Weizen.,,.. Roggen, 10.,,

Viktualienpreise.

1 Pfund Butter 1,20 2 Eier 14

r Stuttgart, 27. Mai. (Kirschen.) Dem heutigen Kirschen markt waren etwa 200 Körbe zugesührt. Preis im großen 3035 Verkauf lebhaft.

Rottenburg, 26. Mai. (Hopfenbericht.) In den Hopfen­gärten haben alle Hände vollauf zu tun, um das Anlciten der Hopfen- pflänze durchzuführen. Die Pflanze, die nun größtenteils 11 Vs w aus der Grube herausgewachsen ist, zeigt größtenteils ein gesundes, kräftiges Aussehen. In niederen Lagen tritt seit einigen Tagen die Aphisflicge auf, doch bis jetzt nicht in besorgniserregender Weise. Ausgiebige Niederschläge haben die Pflanze hinreichend mit Feuchtig­keit versorgt, welche der Weiterentwicklung der Pflanze sehr zu statten kommt. Bon nennenswerten Wetterschädcn wurden wir bis jetzt ver­schont. Die Berichte über den Pflanzenstand aus den übrigen Hopfen­baugebieten lauten bis jetzt im großen und ganzen nicht ungünstig. __ (Rttbg. Ztg.)

Auswärtige Todesfälle.

Anton Biesinger, Privatier, Veteran 1870/71, 69 F, Brcgenz- Borkloster-Rottenburg a. R.: Ludwig Dietz, Werksiihrcr, 59 I., Arnbachs Margarete Bcutelspacher, geb. Hornung, 87 I., Liebenzell.

Mutmaßliches Wetter am Montag den SS. Mai.

(Nachdr. verb.)

Die Lufidruckverteilung ist für die nächsten Tage insofern günstig, als das ganze europäische Festland unter dein Einfluß eines Hochdrucks steht. Minimale flache Einsendungen sind aber vorhanden. Für Montag und Dienstag steht vorwiegend warmes, trockenes, aber ge­wittriges Wetter bevor.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckccei (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

Gefunden'

wurde

auf der Straße von Iselshausen nach Mötz- ingen in der Nähe des Steinbruchs am Ziegel­berg ein

Plüschteppich.

Eigentumsansprüche wollen bei der Unterzeichneten Stelle einaereicht werden.

Iselshausen, 27. Mai 1911.

Schulth.-Amt:

A.-B. Kugler.

Hiermit spreche ich Herrn A. pstUrr in vrrsdk«, Vstra-Lllrr 2 meinen innig­sten Dank aus für die Heilung meines schweren Nervenleidens. Auf meine briefliche Schilderung des Leidens hin, welches sich durch Magen­schwäche. Unterleibsschwäche, Angst­gefühle, zeitweise Kopfschmerzen, rheumatische Schmerzen im ganzen Körper, namentlich auch im Rücken, großer Mattigkeit, Schwäche und Blutarmut äußerte, sandte Herr Pfister mir brieflich seine Verord­nungen. Seine vorzügliche, seit Jahren erprobte Heilmethode hat sich auch in diesem Falle wieder bewährt. Ich bin von meinem Leiden vollkommen genesen und werde nicht versäumen, das Heil­verfahren des Herrn Pfister bei jeder Gelegenheit zu empfehlen, tl'ru« Hi<>»>»* iltLtre i« Steinmauern bei Rastatt.

Nagold.

Ae jiihkliche Wderkonserenz

findet Heuer in Berücksichtigung besonderer Verhältnisse ausnahmsweise schon

Mittwoch, den 31. Mai,

von I Uhr an im hiesigen Vereinshaus statt. Es wird herzlich dazu eingeladen.

Dekan Pfleiderer.

Nagold.

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