r Bonn, 6 . April. Bei Unkel am Rhein wurde die Leiche des seit 6 Wochen vermißten Referendars v. Happe aus Coblenz gelandet. Die Taschen seines Anzuges waren mit Steinen gefüllt. Man nimmt an, daß der Tote einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.

r Düsseldorf, 6 . April. Hier wurde eine Frau Rau verhaftet, die Kinder gegen Bezahlung einer Ab­findung von 200400 ^ adoptierte. Sie verbrauchte das Geld und vernachlässigte die Kinder in der schrecklichsten Weise. Bei der Revision wurden gänzlich abgemagerte, mit Wunden bedeckte Kinder gesunden. Mehrere von ihnen sind im Krankenhaus infolge von Entkräftung gestorben.

r Hamburg, 6 . April. Am 2. April bezog in einem Hotel ein angebliches junges Ehepaar ein Zimmer. Als sich die Gäste gestern den ganzen Vormittag nicht sehen ließen und auf mehrfaches Klopfen nicht antworteten, öffnete man die Zimmertllr mit Gewalt und fand beide tot in ihren Betten. Sie hatten Zyankali genommen. Außerdem hatte sich der junge Mann mit einem Dolch die Pulsader durch­schnitten und mit einem Schuß die Schläfe durchbohrt. Eine Viertelstunde nach der Auffindung der Leichen traf ein Tele­gramm des Vaters des jungen Mannes aus Breslau ein mit der Aufforderung, das Paar durch die Polizei sistieren zu lassen.

Ausland.

r Rom, 6 . April. Aus Anlaß der Anwesenheit des deutschen Kronprinzenpaares hatten gestern abend die öffent­lichen Gebäude und zahlreiche Privathäuser illuminiert.

r Rom, 6 . April. Der König, der Kronprinz und die Kronprinzessin begaben sich heute nachmittag nach dem Forum Romanum, wo sie von dem Direktor der Aus­grabungen, Boni, begrüßt wurden. Der König und seine hohen Gäste besichtigten die Basilica Julia und andere Bauwerke. Prof. Boni geleitete die hohen Herrschaften zur Basilica Emilia, wo gegenwärtig sehr interessante Ausgrab­ungen stattfipden, die ein Licht auf die Wirkungen des Erdbebens von 526 werfen. Der Kronprinz erinnerte daran, daß er das Forum bereits mit seinem Vater einmal besucht habe und beglückwünschte Prof. Boni zu den wunderbaren Ergebnissen der Ausgrabungen. Unter den zahlreichen Be­suchern des Forums befand sich auch eine Anzahl Deutscher, die das kronprinzliche Paar mit begeisterten Hochrufen be­grüßten. D^r König und seine hohen Gäste gingen sodann die Sacra via entlang und verließen das Forum durch den Titusbogen. Hier verabschiedete sich das kronprinzliche Paar vom König, der in den Quirinol zurückkehrte. Hierauf begaben sich die kaserlichen Hoheiten in die Internationale Kunstausstellung.

Paris, 6 . April. Aus Tourcoing wird über wunder­liche Abenteuer eines angeblichen deutschen Offiziers be­richtet, der sich für die Fremdenlegion hatte einschreiben lassen. Auf dem dortigen Polizeibureau erschien ein sehr eleganter Mann, der nur sehr schlecht französisch sprach, und erklärte, er sei ein Leutnant vom 99. Infanterieregiment in Zabern. Er nannte sich Leopold Wilhelm Hannibal und sei 24 Jahre alt. Sein gesamtes Vermögen habe er beim Pferderennen verloren, und er habe Schulden gemacht, die Klagen gegen ihn zur Folge gehabt hätten. Darauf sei er

zur Disposition gestellt worden und zu seiner Familie nach Düsseldorf zurückgekchrt ohne jede Existenzmittel. Vor einigen Tagen sei er nach Antwerpen gereist, und von dort, ohne einen Pfennig in der Tasche, zu Fuß nach Frankreich gewandert, um sich in Tourcoing für die Fremdenlegion einschreiben zu lassen.

r Paris, 6 . April. Eine in Madrid zwischen Frank­reich, Spanien, England, der Schweiz, Portugal und Bra­silien abgeschlossene Konvention stellt bekanntlich für jene Länder die Namen bestimmter Bodenprodukte, die ihre Be­nennung nach der Gegend führen, aus der sie stammen, unter Schutz. Gestern erklärte Ackerbauminister Pams in der Ackerbaukommission der Deputiertenkammer, er habe Grund zu der Hoffnung, daß einige Länder, die bisher aus der fälschlichen Benennung einheimischer Produkte mit dem betr. ausländischen Namen erheblichen Nutzen zogen, darin einwilligen würden, dieser Konvention beizutreten.

r Paris, 6 . April. Präsident Fälliges wird auf seiner Reise nach Tunis von den Ministern Cruppi, Delcassö, Pams und Chaumet begleitet sein. Sollte sich jedoch die Lage in Marokko ernster gestalten, so würde Cruppi in Paris bleiben. Delcassa wird den Präsidenten nur bis Biserta begleiten und sich von dort nach Toulon begeben, wo Marinefragen der Erledigung harren.

r Petersburg, 5. April. Gegenüber Zeitungsmeld­ungen, daß englische Marine- und Militäragenten mit dem wegen Hochverrats verurteilten früheren Matrosen Pawache in Verbindung gestanden hätten, erklärte der englische Bot­schafter dem Verweser des Ministeriums des Aeußern, daß englische Agenten mit Pawache keinerlei Beziehungen unter­halten hatten.

Petersburg, 6 . April. Nachträglich wird zu der Angelegenheit des wegen Hochverrats verurteilten russischen Matrosen Pawache erklärt, daß weder ein deutscher Agent noch jemand von den Mitgliedern der deutschen Botschaft Beziehungen zu Pawache hatte.

r London, 6 . April. (Oberhaus.) In Erwiderung einer Anfrage über die Art der Kompensationen, die die Bagdadbahngesellschaft von der türkischen Regierung für ihren Verzicht auf das Recht, eine Bahn von Bagdad nach dem Persischen Golf zu bauen, erhalte, erklärte Lord Morley, die Verhandlungen zwischen der Türkei und der Anatolischen Bahngesellschaft einerseits und zwischen der Türkei und Großbritannien andererseits befänden sich erst im Anfangsstadium und er könne sich von einer Erörterung der Angelegenheit zur Zeit keinen Vorteil versprechen. Lord Salisbury gab der Mitteilung Ausdruck, daß Großbritannien den anderen Mächten gegenüber vielleicht eine schlechtere Position einnehme. Aber es könnten gute Gründe für die Politik der Regierung vorliegen. Er mißgönne Deutschland seinen Erfolg nicht. Es sei sehr wichtig, daß jedem Lande Gelegenheit geboten werde, seine Interessen und seine Politik zu fördern und es sei wichtig für Deutschland, diese Gelegen­heit zu haben. Deutschland glaube, daß es in der Ver­gangenheit nicht gut behandelt worden sei und daß es durch das Spiel der Diplomatie nicht dieselben Chancen gehabt habe wie andere Mächte. Wenn die britische Politik das Ergebnis haben sollte, dieses Gefühl zu beseitigen, so könne dies von großem Vorteil für die Allgemeinheit sein.

r Cetinje, 6 . April. Seit 3 Uhr früh ist ein Kampf zwischen Truppen und Rebellen bei Dranje im Gange. Gegen 8 Uhr wurde auch oberhalb Zinoschi gekämpft.

r Bologna, 6 . April. In Anwesenheit des Herzogs der Abruzzen als Vertreter des Königs sowie der Behörden wurde heute der internationale Kongreß für Philosophie eröffnet.

r Konftantinopel, 6 . April. Der Kommandant der Pemenexpedition meldet, daß die Truppen in Sanaa cingerückt sind.

r Athen, 6 . April. Eine türkische Patrouille griff gestern an der Grenze einen griechischen Posten an, der das Feuer erwiderte. Drei türkische Soldaten wurden getötet. Die Soldaten befanden sich auf griechischem Boden.

Cadie, 6 . April. Im Arsenal der benachbarten Ort­schaft San Fernando soll eine Pulver ex plosion statt­gefunden haben. Einzelheiten fehlen noch.

r Kalkutta, 5. April. Bei einer heute von der Po­lizei bei einem reichen Landbesitzer namens Anada Mohan Roy abgehaltenen Haussuchung wurden fünf Revolver und eine Quantität verschiedener Sprengstoffe gefunden. Außer Roy sind noch drei andere Indier verhaftet worden. Wie es heißt, soll ein ganzes Verschwörernest entdeckt sein. In der Nähe von Dinapur entgleiste heute infolge böswilliger Entfernung einer Eisenbahnschiene ein Personenzug, wobei ein Inder gelötet und drei Europäer schwer verletzt wurden.

r Newyork, 6 . April. Die organisierte Arbeiterschaft veranstaltete gestern eine Trauerkundgebung für die Opfer des Brandunglücks in der Zelluloidsabrik, sowie gleichzeitig eine Kundgebung gegen die unsicheren Zustände in den Fabrikgebäuden. An den Kundgebungen nahmen etwa 60000 Arbeiter und Arbeiterinnen teil.

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Mutmaßliches Wetter am O. und 1V April 1011.

(Nachdr. verb.)

Der über Großbritannien stehende Hochdruck ist für die Wetterlage zunächst deshalb noch ungünstig weil über der Adria und über den Pyrenäen noch erhebliche Depressionen stehen. Für Samstag ist zeitweilig klares, vorwiegend trockenes, aber noch immer zu Gewitterstörungen geneigtes Wetter zu erwarten.

Druck unü Vertag dir T. W. Zaiser'schsn Bachdruarcrer (Eurrl Aaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

Untertalheim.

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Aus den hiesigen Gemeindewaldungen kommen am

Mittwoch, den 12. April 1911,

zum Verkauf:

1. Im Einzelverkauf (Rait, Gassen und Katzensteig)

200 Stck. Lang-, Bau- nnd Sägholz

mit 89 Festm. der IVVI. Klasse.

Zusammenkunft vorm. 8^/2 Uhr beim Rathaus.

2. Im Submifsionsweg (Mark und Gärthalde)

35^ Sttk. Lang-, Bau- und Sägholz

der I.VI. Klasse, Nr. 232588, mit 243 Festm.

Offerte sind am genannten Tage bis nachm. 2 Uhr auf dem Rathaus einzureichen, woraus sofort die Eröffnung stattfindet.

Das Holz ist sehr schön und hat günstige Abfuhr.

Auszüge wollen von Waldmeister Wehle bezogen werden. Liebhaber sind eingeladen.

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Nadelholz-Stamm­holz-, Beigholz- u. Reisig-Verkauf.

Am Dienstag, den 18. April, vorm. 9 Uhr, im Rößle in Stamm­heim aus Staatswald Buchhau, Lettenloch, Rottanne, Kohlptatte, Reutehau, Florsack, Lindeurain, Kastanienweg. Wilhelmseiche, Mark­hau und Weilerstich:

316 Fichten, 27 Tannen, 17 Forchen: Langholz: 33 Fm. I., 88 II.. 122 III., 42 IV., 23 V. Kl. . Sägholz : 5 Fm. II., 1 III. Kl. Vom Scheidholz der Distrikte Dicke- mer Wald, Stammheimer Mark, Weiler und Wasserbaum Rin. Buchen, 2 Scheiter, 5Prgl.; Nadelholz: 12 Scheiter, 26 Prgl., 183 Anbruch. Nadelholzstockholz im Boden geschätzt zu 20 Rm. 21 Flächenlose ungeb. Nadelreisig geschätzt zu 2070 Wellen.

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