Prinz Schönaich-Carolath: Die Reichsbehörden sollten der Frage der Schiedsgerichte freundlicher gegenüberstehen.
Dr. Stresemann (n.) Wir stimmen der Resolution Ablaß aus Portofreiheit für Konsulatsbriefe bei.
Damit schließt die Debatte. Die Resolution Ablaß wird angenommen.
Eoerling (n.) Es ist bedauerlich, daß der Abg. Kohl (Z.) beim Schulwesen im Auslände eine beabsichtigte Benachteiligung katholischer Lehrer konstatieren zu sollen glaubte.
Hierüber entspinnt sich eine längere Debatte. Alsdann fragt Abg. Ledebour (S.), ob der russische Untertan Montag den russischen Behörden ausgeliefert oder ausgewiesen worden ist.
Staatssekretär v. Kiderlen-Wächter: Es handelt sich lediglich um eine Ausweisung, die Herr Ledebour von Herrn Montag hätte selbst erfahren können.
Nachdem Abg. Ledebour in einer Replik die Antwort des Staatssekretärs als schnodderig bezeichnet hatte, und dafür vom Vizepräsidenten Schutz zur Ordnung gerufen worden war, stellte Staatssekretär v. Kiderlen- Wächter fest, er habe lediglich Ledebours Frage beantwortet. Nach nochmaliger Replik der Abg. Gothein (f. Bp.) und Ledebour (S.) erklärte Staatssekretär v. Kiderlen- Wächter: Die Ausweisung erfolgte auf Anforderung des Vormundschaftsgerichts, da es sich um einen gemeingefährlichen Menschen gehandelt hatte.
Nach weiterer Debatte wird der Etat des Auswärtigen Amtes bewilligt.
Es folgt der Etat des Reichsamts des Innern.
Hengsbach (S.) begründet eine Resolution seiner Partei auf Regelung der Bundesratsverordnung betr. den Betrieb der Anlagen der Großindustrie sowie eine weitere Resolution der Sozialdemokraten betr. Vorlegung eines Gesetzentwurfs, in dem die Verhältnisse der für die industriellen Werke bestehenden Pensionskassen für das ganze Reich einheitlich geregelt werden.
o. Gamp (Rp.): Es kann nicht bestritten werden, daß sich die Lage der Arbeiter in den letzten Jahrzehnten wesentlich gebessert hat.
Staatssekr. Delbrück: Eine gesetzliche Regelung bezüglich der Werstpensionskassen ist gegenwärtig nicht angängig, da zunächst die Prioatbeamtenversicherung abzuwarten ist. In Bezug auf die Verhältnisse in der schweren Eisenindustrie hat die Bundesratsoerordnng bereits gute Wirkungen gezeitigt. Im Laufe der Debatte befürwortet Giesberts (Z.) eine Resolution auf Vorlegung einer Denkschrift über die Wirkung der Bundesratsverordnung für die Großeisenindustrie. Die Resolution Giesberts wird angenommen, die Resolutionen der Sozialdemokraten werden abgelehnt. Bei Titel „Hebung des Kaliabsatzes" begründet Dr. Arendt (Rp.) einen von allen Parteien unterstützten Antrag zur Förderung von tropischen und subtropischen Kulturen in den deutschen Kolonien den Betrag von 100000 auf 200000 ^ zu erhöhen. Der Antrag wird angenommen. Nach weiterer Debatte wird der Etat des Reichsamts des Innern bewilligt. Die noch ausstehenden Resolutionen werden angenommen. Nächste Sitzung morgen 10 Uhr.
Tages-NeuigLeiten.
Ans Stadt und Land.
Nagold, 5. April 1911.
:: Vortrag. Es wird hiemit-nocheinmal aus den heute abend im „Rößle" zu erwartenden Bortrag des Herm R. Feldhaus aufmerksam gemacht. Der Redner spricht im Auftrag des Internationalen Friedensbureaus und konnte zu Anfang dieses Jahres in Basel vor einer festlich gestimmten Zuhörerschaft ein eigenartiges, schönes Jubiläum feiern — er hielt dort seinen 500. Friedensvortrag. Auch wir dürfen sicher aus einen genußreichen Abend hoffen.
Ueber eine Aufführung von Max Bruchs „Odysseus", die am Sonntag in Kempten stattgesunden hat, wird uns von einem Teilnehmer berichtet: Der Konzertleiter war Kirchenmusikdirektor G. Hornberger, bekanntlich ein Schüler und früherer Musiklehrer des hiesigen Seminars, der an der Spitze des Evangel. Kirchengesangoereins Kempten in Verbindung mit dem dortigen Männergesangverein schon so manche große Aufgabe, und teilweise unter ungünstigen äußeren Verhältnissen mit zäher Ausdauer und mit liebevoller Hingabe zur Kunst in vorbildlicher Weise gelöst hat. Neben anderen Solokrästcn wirkte diesmal auch wieder eine Stuttgarter Künstlerin mit, die Konzertsängcrin Frl. Lili Rotal (Schülerin von Prof. Freytag) die mit ihrem sympathischen Organ, dem perlenden Wohllaut ihrer frischen Stimmittel die sympathischen Partien der Nausikaa, der Pallas Athene u. a. zu Höhepunkten der wohlgelungenen Aufführung gestaltete. Als weitere Solisten waren erste Münchener Kunstkräfte beigezogen; das Orchester stellte die Kapelle des Inf.- Regts. 120 in Ulm. Reicher Beifall lohnte den verdienstvollen Leiter und die Mitwirkenden.
Calw. Bei dem in den letzten Tagen vor der Kgl. Prüfungskommission für Einj.-Freiwillige in Stuttgart stattgehabten Termin haben wiederum sämtliche Kandidaten der Neuen Handelsschule das Examen bestanden.
Zur silbernen Hochzeit des Königspaars.
p Ltuttgart, 4. April. Aus Anlaß der silbernen Hochzeit des Königspaars wird Graf Zeppelin mit dem Luftschiff „Deutschland" bei günstigem Wetter am nächsten Freitag 7. April nach Stuttgart kommen zu einer Huldigung über dem K. Residenzschloß. An der von Friedrichshafen aus stattfindenden Fahrt können 10 Personen teilnehmen. Am Freitag nachmittag wird das Luftschiff dann die Fahrt
nach Baden-Baden antreten, von wo es am Samstag und Sonntag Passagierfahrten unternehmen wird. Am Mittwoch voraussichtlich wird das Luftschiff dann in Düsseldorf sein.
Die Liste der fürstlichen Gäste, die an der Feier der silbernen Hochzeit des Königspaars teilnehmen, ist jetzt ausgegeben worden. Darnach kommen am 7. April nachm. 2.14 der Großherzog und die Großherzogin von Baden hier an. Sie nehmen in den Oldenburger Zimmern des Residenzschlosses Quartier. Zum Ehrendienst bei der Großherzogin ist Kammerherr Frhr. v. Mittnacht kommandiert. Prinz Johann Georg von Sachsen trifft am 4. ds. ein. Er bezieht Wohnung im Kronprinzenpalast. Am 6. April abends 8.32 bezw. 8.38 treffen der Herzog und die Herzogin von Sachsen-Altenburg ein (Residenzschloß Kronprinzzimmer). Zum Ehrendienst bei der Herzogin ist Kammerherr Frhr. M. v. Tessin bestimmt. Am 5. April, nachm. 6.28 treffen der Fürst und die Fürstin zu Waldeck und Pyrmont ein (Residenzschloß Rufs. Kaiserzimmer). Zum Ehrendienst bei der Fürstin ist Kammerherr Frhr. Fritz v. König-Warthausen bestimmt. Am 7. April, nachm. 4.47 trifft der Erbprinz zu Schaumburg-Lippe ein (Residenzschloß Franz. Kaiserzimmer). Außerdem kommen Prinz und Prinzessin Wilhelm zu Sachsen-Weimar-Eisenach. Prinz Albert zu Sachsen-Weimar-Eisenach, Prinzessin Sofia zu Sachsen-Weimar-Eisenach, Prinzessin Alexandra zu Schaumburg-Lippe, Prinz und Prinzessin Friedrich zu Schaumburg- Lippe, Prinz und Prinzessin Albrecht zu Schaumburg-Lipps; am 6. April, nachm. 12.40, der Fürst und die Fürstin zu Bentheim und Steinfurt; ferner Prinz und Prinzessin Leopold zu Isenburg-Birftein; am 7. April, vorm. 7.53, der Erbprinz Viktor Adolf und Prinz Karl zu Bentheim und Steinfurt.
p Stuttgart, 4. April. Innerhalb der Bolkspartei des 4. Reichstagswahlkreises sind die Widerstände gegen das Wahlabkommen der liberalen Parteien in Württemberg noch nicht überwunden. So hat, nach der Neckarzeitung, eine kürzlich abgehaltene Vertrauensmännerversammlung der Bolkspartei des 4. Wahlkreises es abgelehnt, das Wahlabkommen anzuerkennen. — Im Interesse der beiden liberalen Parteien ist dringend zu wünschen, daß der Widerstand der Bolkspartei im 4. Wahlkreis doch noch aufgegeben wird, da andernfalls das ganze Landeswahlabkommen in die Brüche gehen müßte.
Reichstagskandidature«. Im 10. württembergischen Reichstagswahlkreis (Göppingen, Gmünd, Schorndorf, Welzheim) werden die konservative Partei und der Bund der Landwirte, wie jetzt bestimmt verlautet, einen eigenen Kandidaten in der Person des Fabrikanten Breuninger von Schorndorf aufstellen.
r Stuttgart, 4. April. Die Herrlichkeit des prachtvollen Palmenschmuckes auf dem Schloßplatz, die bereits gestern nachmittag mancher nur mit einer durch Sorge gemischten Freude betrachtet haben mag, war von kurzer Dauer. Als heute in den frühen Morgenstunden bei scharfem Nordwind der Himmel sich zeitweilig aufklärte, sank die Temperatur rasch bis auf 0 Grad und noch darunter. In aller Eile machten sich zahlreiche Gärtner daran, die Phönix- Palmen wieder auszugraben und in das Gewächshaus zu schaffen. Die kalte Nacht dürste ihnen ohnehin schlecht bekommen sein. Hoffentlich erholen sich die kostbaren Pflanzen in den nächsten Tagen und finden dann gegen Ausgang der Woche wieder mehr Frühlingssonne, damit sie am Festtage unseres Königspaares dem Schloßplatz zur festlichen Zierde gereichen.
r Wachendorf OA. Horb, 4. April. Als in letzter Woche der Maurer Sebastian Walz auf dem Grabe seiner ersten Frau den Grabstein umsetzte, fand er 3 Zwanzigsrankenstücke französischen Gepräges. Die Goldstücke lagen ziemlich an der Oberfläche, ganz leicht mit Erde bedeckt und nahe beieinander. Woher sie kommen ist ein Rätsel.
r Metzingen, 4. April. (Roheit.) In der Schönbeinstraße haben zwei Unteroffiziere des Regiments 180 einen Zivilisten namens Schnitzler von Kappishäusern mit dem Seitengewehr traktiert, sodaß er blutüberströmt eine zeitlang aus dem Trottoir liegen blieb. Der Vorgang soll sich in einer Wirtschaft abgespielt haben, wo Schnitzler sich freilich eine Beschimpfung des Unteroffizierkorps habe zu Schulden kommen lassen. Der Verletzte war angetrunken. Die Unteroffiziere werden sich wegen Körperverletzung und unrechtmäßigen Gebrauch ihrerWaffen zu verantworten haben.
r Brackenheim, 4. April. Im Bezirkskrankenhaus befindet sich zur Zeit ein Kind, das bei der Geburt zwei Pfund gewogen hat. Das Kleine wird sorglich behütet und genährt. Es ist jetzt 14 Tage alt und man hofft aus dem kleinen Kinde ein großes, normales Kind aufziehen zu können. Es ist dies ein äußerst seltener Fall von Untergewicht, da normales Kindergewicht in der Regel zwischen fünf und neun Pfund beträgt.
Obereisesheim, 2. April. Eine schwere Bluttat verübte laut „Heilbr. Neckarztg." der 35jährige Former Jakob Mer kle an seiner Ehefrau. Merkte, ein jähzorniger und seit einiger Zeit dem Trünke ergebener Mann, brachte seiner Frau nach kurzem Wortwechsel mit einem Tranchiermesser drei lebensgefährliche Stiche am Halse bei. Als auf das Geschrei der Kinder Nachbarn herbeieilten, äußerte Merkle: „Laßt mich in Ruhe, heute gibt's einen Massenmord, nachher kommen die Kinder dran." Der gerade hier weilende Landjäger Gaiser verhaftete den Messerhelden und transportierte ihn nach Heilbronn. Die schwerverletzte Frau wurde mit dem Automobil ins Krankenhaus nach Heilbronn verbracht; an ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Die Familie hat 5 Kinder.
r Neckarsulm, 4. April. Nach dem Genuß von Camembert-Käse ist hier ein junges Ehepaar unter schweren
Bergiftungserscheinungen erkrankt. Der Mann erholte sich wieder, die Frau liegt aber jetzt noch krank darnieder.
Friedrichshafen, 4. April. Die Luftschiffbau-Zeppelin- Gesellschaft hat nun für die Ueberführung des Passagierluftschiffes „Ersatz Deutschland" folgenden Plan schgelegt: Am Freitag, den 7. April wird die „Deutschland" vormittags von Friedrichshafen aus eine Huldigungsfahrt nach Stuttgart anläßlich der silbernen Hochzeit des württ. Königspaares unter Führung des Grafen Zeppelin unternehmen. Als Gruß von Friedrichshofen wird Graf Zeppelin über dem Kgl. Schloß in Stuttgart Blumen auswerfen. — Das Luftschiff wird sodann auf dem Cannstatter Wasen landen und nachmittags nach Baden-Baden weiterfahren, wo es am Spätnachmittag jedenfalls vor Eintritt der Dämmerung ermattet wird. Samstag und Sonntag werden von der Luftschiffhalle in Oos aus Passagierfahrten in die Umgebung ausgefühtt. — Am Montag, den 10. April, erfolgt sodann die Weiter- fahtt des Luftschiffes nach Düsseldorf, wo es am Abend noch eintrifft. Der ganze Plan ist natürlich von den Witterungsverhältnissen abhängig.
Deutsches Reich.
Berti«, 4. April. Dis Einnahmen des Reichshaushalts im 1. Quartal 1911 ergaben nach einem vorläufigen Status im Reichsschatzamt rund 2 Millionen Mindereinnahme gegen den Etatsvoranschlag.
r Berlin, 4. April. Heute mittag 2 Uhr wurden in ihrer Wohnung der 65jährige Kassierer Tamierus und seine Ehefrau tot aufgefunden. Der Ehemann hatte die Frau erdrosselt und sich darauf erhängt. Die Leichen wurden nach dem Leichenhaus gebracht. Die Tat ist jedenfalls in der Nacht zum Montag geschehen.
Mertingen (Bayern), 4. April. Heute nachmittag erfolgte in einem Brauereikeller eine Benzinexplosion. Ein Dienstmädchen wurde getötet, die Tochter des Brauereibesitzers und ein anderes Dienstmädchen schwer verletzt.
Ein Denkmal für Pastor Dr. v. Bodelschwingh. Am 2. April ist es ein Jahr her, daß in Bethel bei Bielefeld Pastor Dr. o. Bodelschwingh, der Leiter der dortigen Anstalten, gestorben ist. Bekannt ist seine Tätigkeit auf dem Gebiete der sozialen Fürsorge. Er hat Bethel zu der größten Anstalt für Epileptische gemacht, die es gibt. Er war der Gründer von Wilhelmsdorf, der ersten deutschen Arbeiter-Kolonie, und ein Bahnbrecher bei der Bekämpfung der Not der sogenannten „reisenden Handwerksburschen", die er seine „Brüder von der Landstraße" nannte. Weniger bekannt ist, daß er auch für die deutschen Kolonien, mit hingebender Liebe gewirkt hat. Ec war der Vater und Leiter der Missionsgesellschaft für Deutsch-Ostafrika, die mit etwa 30 europäischen Missionsarbeitern in Usambara und Ruanda tätig ist. In der letzten Zeit seines Lebens weilten seine Gedanken mit Vorliebe in Ruanda, am Kiwusee, dein schönsten See Afrikas. Dort soll ihm auch ein Denkmal gesetzt werden in Gestalt eines Motorbootes, das den Namen „Bodelschwingh" tragen soll. Da der See plötzlichen Stürmen ausgesetzt ist, denen die gebrechlichen Fahrzeuge der Eingeborenen so leicht zum Opfer fallen, so ist ein solches Boot notwendig. Es wird nicht nur den Missionaren bei ihren Reisen dienen, sondern auch sonst zu Verkehrs- und Transport- Zwecken gebraucht werden. Die 3000 Kranken in Bethel bei Bielefeld haben schon angesangen, für dies Denkmal zu sammeln. Aber vielleicht findet sich sonst noch mancher, der das Andenken des großen Mannes durch einen Beitrag zu der Sammlung ehren möchte. Gaben nimmt entgegen die Ostafrika-Mission in Bethel bei Bielefeld.
Gerichtssaal.
München, 2. April. Wegen Millionen-Bank- notensälschungen standen vor dem Schwurgericht München der 40 Jahre alte Kausm. Otto Dold von Stuttgart der früher jahrelang in Brasilien lebte und im Frühjahr 1909 einige Zeit in München sich aufhielt, sowie der 23jäh- rige Lithograph Eduard Irl von München. Dold verleitete den Irl, seine Geschicklichkeit zum Anfertigen falscher brasilianischer 500-Milreisbanknoten (500 Milreis ^ ungefähr 1100 ^S) zu verwetten, wofür er ihm eine Belohnung von lOO^OO in Aussicht stellte. Die Mittel zur Ausführung stellte Dold zur Verfügung, der Irl auch eine echte brasilianische 500 Milreisbanknote übergab. Irl stellte in München 1000 Stück falscher 500 Milreisbanknoten her und gab sie Dold, der sie nach Brasilien verbringen ließ. In der Folgezeit fertigte Irl noch eine Anzahl falscher 500 Milreisbanknoten an und schickte einen Teil hievon unter einer Chiffreadresse nach Zürich, wo Dold sie abholen sollte, einen anderen Teil erhielt Dolds Helfershelfer in Lissabon namens d'Andrade. Die Entdeckung der Fälscher ging auf tragikomische Weise vor sich: Zwei Züricher Postbeamte, Schoop und Michel, halten zahlreiche Postsendungen, u. a. auch einen Scheck über 38 000unterschlagen und diesen in London zu versilbern gesucht, wobei Schoop verhaftet wurde. Er gestand, daß er sich auch in den Besitz einer größeren Anzahl falscher Banknoten gesetzt habe. Es sei ihm ein aus München gekommener Brief mit der Adresse „Dold, Rentier, ; osto rsstanto" in die Hände gefallen. Als er den Brief geöffnet, habe er gesehen, daß darin einer Banknote ein Zettel aufgeklebt gewesen sei mit der Mitteilung, daß diese Banknote die richtige und echt sei, die anderen seien die bestellten Duplikate. Weiter hieß es, Dold möge sofort Mitteilung machen, ob er mit der Ausführung zufrieden sei. Schoop und Michel haben dann den Absender in München zweimal telegraphisch ersucht, unter dem angegebene:! Chiffrezeichen 100 Banknoten postlagernd nach Zürich zu senden, welcher Aufforderung der Adressen in München ohne weiteres nachgekommen sei. Die Polizei stellte auf Grund dieser Angaben fest, wer der Besteller und wer der Verfer-