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Jahre zu der Aufnahmeprüfung in die evangelischen Lehrerbildungsanstalten (sog. Aspirantenprüfung) etwa 440 junge Leute in Eßlingen eingefunden haben, von denen jedoch nur etwa die Hälfte Aufnahme finden kann, erfährt die Tüb. Chronik, daß auch auf katholischer Seite der Zudrang zum Lehrerstand zur Zeit sehr stark ist. Es haben sich nämlich zu dem in der letzten Woche abgehaltenen Aspirantenexamen insgesamt 235 Kandidaten eingesunden, von denen gleichfalls nur etwa die Hälfte in die staatlichen Präparanden- fchulen ausgenommen werden kann.
p Die Diskontierung von Buchforderungen. Eine Reihe von bekannten Persönlichkeiten, die den Kreisen der Industrie, des Handels und des Gewerbes angehören, haben, wie bereits kurz gemeldet, den Grund zu einer Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht gelegt, deren Bestimmung es sein soll, den zukünftigen Mitgliedern die Verwertung ihrer brach liegenden Außenstände zu ermöglichen (Diskontoverein e. G. m. b. H- in Stuttgart, Pau- linenstr. 17). Die bei der Stuttgarter Genossenschaft beteiligten Namen garantieren, daß die Geschästsgebahrung auf solidester Grundlage beruhen wird. Dem Aufsichtsrat gehören an: Hermann Bausch, Stadtrat in Zuffenhausen; Adolf Bikard, Privatier in Stuttgart; Julius Gaupp, Apotheker in Stuttgart; Karl Gminder-Frick, Fabrikant in Reutlingen; Friedrich Hauber, Fabrikant in Schw. Gmünd; Ernst Hugendubel, Fabrikant in Stuttgart, Karl Knorr, Kommerzienrat in Heilbronn a. N.; Dr. Wilh. Scharf, in Stuttgart: Karl Schindler, Malermeister in Göppingen; C. 2. Schlenker, Fabrikant in Stuttgart (Vorsitzender des Aussichtsrats): Hofrat Hermann Thomä, Direktor der Stuttgarter Mit- und Rückversicherungsaktiengesellschaft, in Stuttgart (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats). Der Vorstand wird gebildet von Rechtsanwalt Ernst Fehle in Stuttgart und Konrad Stetter, Fabrikdirektor in Stuttgart. Zweifellos wird man in den Kreisen der Industrie, des Handels und Gewerbes dem neuen Unternehmen Vertrauen zuwenden. Ein Zusammenschluß der Interessenten unter Führung solcher Persönlichkeiten muß die Entwicklung des Buchforderungskredits auch bei uns bald auf dieselbe Höhe bringen, wie in anderen Ländern und es wird dies um so rascher erfolgen, als seit einiger Zeit die Direktion der Deutschen Bank diesen Geschäftszweig ebenfalls pflegt. Der Diskontooerein soll Kassenstelle für seine Mitglieder sein und daher in durchaus modernem Sinne den Umsatz von Ware in Geld beschleunigen. In der Mitgliedschaft bei dem Verein soll eine Garantie dafür erblickt werden, daß der betreffende Geschäftsmann rationell arbeitet, indem er seine Buchaußenstände zur raschen Bezahlung seiner Verpflichtungen aus Warenbezügen flüssig macht, worauf der Verein besonderen Wett legt. Die Flüssigkeit der Mittel soll den Mitgliedern des Vereins beim Einkauf die Ausnützung vorteilhafter Kassenkonditionen gestatten und soll sie demnach in die Lage versetzen, der Konkurrenz durch günstigere und größere Einkäufe wirkungsvoll zu begegnen. Es soll dahin kommen, daß die Mitglieder gesuchte Kunden für die Lieferanten werden und daß die Kundschaft der Mitglieder sich immer mehr daran gewöhne, das Ziel einzuhalten.
Die Maul- und Klauenseuche ist weiter ausgebrochen im Schlachtviehhofe zu Stuttgart bei einem Rindviehtranspott aus Berlin, in Weil im Schönbuch OA. Böblingen (hier liegt Seuchenverheimlichung vor), in Hochdorf OA. Horb, in Gaxhardt Gde. Stödtlen OA. Ellwangen, in Asselfingen OA. Ulm. Erloschen ist die Seuche in der Gesamtgemeinde Essingen OA. Aalen, in Ottmarsheim OA. Marbach, sowie in Unterurbach OA. Schorndorf.
r Wiesenstetten OA. Horb, 22. März. (Raub.) Ein Knabe von Vierlingen, der sich auf dem Wege von Imnau hierher befand, wurde von einem Zigeuner angehalten, der die Taschen des Knaben durchsuchte. Als er darin nichts oorsand, riß er ihm die Kleider auf und fand so den Brustbeutel, in dem der Knabe seine kleine Barschaft hatte, die der Zigeuner zu sich nahm. Bekanntlich bleibt der Zigeuner da am liebsten, wo er in seiner Ruhewen ig gestört wird. Etwas mehr Energie der Sicherheitsorgane an der Grenze beiderseits wäre erwünscht.
Sulz, 21. März. In der Oberamtsstadt rührt es sich mächtig, seit man Gmnd hat anzunehmen, daß Sulz zu den aufz>uhebenden Oberamtsbezirken zählt. Die Volkspattei läßt im „Beobachter" vor Augen führen, daß die Ersparnis für jedes der aufzuhebenden Oberämter im Durchschnitt 5000 ^ beträgt. Hiezu wird gesagt : „Wir wollen gewiß treue Anhänger und warme Förderer des Vaterlandes sein und bleiben, aber wir müssen es uns ebenso bestimmt und ernstlich verbitten, daß man uns durch derartige „Vereinfachungen" wegen einer Ersparnis von 5000 ^ pro Jahr dem wirtschaftlichen Ruin geradezu preisgibt! Demgegenüber sind die Nachteile wie Werioerluste, Rückgang des Steuerkapitals der Geschäftsleute, Reisekosten und erhöhte Zeitoersäumnisse für Gänge zum Oberamt von seiten sämtlicher Bezirksangehöriger und dergl. in gar keinem Verhältnis zu den sehr fraglichen Ersparnissen zu bringen.
Neufra OA. Rottweil, 21. März. (Hohes Alter.) Drei ehrwürdige Greise unserer etwa 1200 Seelen zählenden Gemeinde, die nicht weniger als 277 Jahre zählen, konnten am Sonntag gemeinsam ihren Namenstag feiern. Es sind, laut „Schwarzwälder Boten", Joseph Wetzel, der in wenigen Tagen das Alter von 97 Jahren erreicht und der älteste Einwohner ganz Hohenzollerns ist, Joseph Acker, der am 25. August sein 93. Lebensjahr vollendet und Joseph Kunz, der im 87. Lebensjahr steht. Alle drei sind noch -körperlich und vor allem geistig rüstig.
r Plochingen, 21. März. (Selbstmord.) Gestern abend logierte sich ein etwa 25 Jahre altes Mädchen, angeblich aus Unterböhringen, in einer hiesigen Wirtschaft ein. Als es am nächsten Morgen bis 11 Uhr das Zimmer nicht verlassen hotte und auf mehrmaliges Klopfen nicht erschien, wurde die Zimmertüre gewaltsam geöffnet. Das Mädchen lag bewußtlos im Bett, auf dem Nachttischchen stand ein leeres Lysolsläschchen. Ins Krankenhaus verbracht, ist das Mädchen an den Folgen der Vergiftung nach einer halben Stunde gestorben.
r Gaildorf, 23. März. (Lotterie.) Bei der gestern auf dem Rathaus in Bordersteinenberg vorgenommenen Ziehung der Hellershofer Kirchenbaulotterie fiel der erste Gewinn mit 15000 ^ auf No. 91356, der zweite Gewinn mit 6000 auf No. 72950, 2000 ^ auf 29727, je 1000 ^ auf 22923 und 7600, je 500 ^ aus 76003, 56023, je 200^ auf No. 9911, 19941, 55480, 55 278, 59328. (Ohne Gewähr.)
Deutsches Reich.
Berlin, 21. März. In der Reichstagskommisston für die elsaß-lothringische Verfassung wurde die Abstimmung über den § 6 betr. die Zusammensetzung der Ersten Kammer, vorgenommen. Hierbei wurden, soweit sie nicht vor der Abstimmung zurückgezogen wurden, sämtliche Anträge abgelehnt. Bon der Regierungsvorlage wurde nur Absatz 1 Ziffer 1 angenommen. Danach werden der Ersten Kammer angehören als Mitglieder: Die Bischöfe von Straßburg und Metz, der Präsident des Oberkonsistoriums der Kirche augs- burgischer Konfession, der Präsident des Synodalvorstandes der reformierten Kirche und der Präsident des Oberlandesgerichts zu Kolmar.
Berlin, 21. März. Wie die „Neue pol. Korr." hört, wird der Bundesrat in einer seiner nächsten Sitzungen über den Antrag Bayerns, Württembergs und Badens wegen anderweiter Feststellung der Ueberaanqsabgaben für Bier Beschluß fassen.
Mannheim, 21. März. Die Mörderin ihres eigenen Kindes, die Ehefrau des Kellners Heiße, wurde heute vormittag gegen 9 Uhr in einer Droschke nach ihrer Wohnung gebracht, wo eine Gerichtskommission den Tatbestand ausnahm und die Wohnung photographierte. Der Polizei gelang es nur mit größter Mühe, die Frau bei der Rückfahrt in die Droschke zu bringen, die Menschenmenge war so erregt, daß sie in die Droschke hinein nach der Frau schlugen. Bei der gestrigen Konfrontation der Mörderin, die sehr niedergedrückt ist, zeigte sie sich fassungslos bei dem Anblick der Leiche ihres Kindes und wollte sich auf diese stürzen. Auch hier hatte sich auf dem Friedhof eine große Masse angesammelt, die eine drohende Haltung gegenüber der Frau einnahm. Der Gatte der Mörderin, der über die Tat seiner Frau ganz entsetzt ist, ist nicht der Vater des Kindes, er hat es aber wie sein eigenes angesehen und erst vor kurzer Zeit adoptiert. Das Ehepaar hatte das Kind zu sich genommen, um es mit nach Frankfurt zu nehmen, wohin sie übersiedeln wollten, da der Gatte dort in Stellung war.
r Mülhausen (Elsaß), 22. März. Die einer auswärtigen Immobilien-Gesellschaft gehörige mechanische Ziegelei R. Cassal in Burzweiler ist heute nachmittag durch eine Feuersbrunst eiugeäschett worden. Das Feuer, das gegen 4 Uhr nachmittags entstand, griff auf die Stallungen und die Scheune des Anwesens über. Die sofort herbeigeeilte Feuerwehr Mülhausens konnte, da die Wasserleitung defekt war, erst nach Eintreffen der Dampfspritze wirksam eingreifen, allerdings nur durch Schützen der angrenzenden Gebäude. Der Schaden wird auf über 100000 geschätzt. Auf dem Wege zur Brandstätte wurde Redakteur Lueger, der als Offizier der freiwilligen Feuerwehr herbeieilte, auf der Straße vom Schlag getroffen und war sofort tot.
Dresden, 22. März. Auf ein Berliner Dienstmädchen, das sich in seiner sächsischen Heimat verheiraten wollte, wurde ein räuberischer Ueberfall verübt. Zwei unbekannte Männer bedrohten das Mädchen im Walde mit ihren Revolvern und raubten ihm seine Ersparnisse in Höhe von 3000 Auch die Schmucksachen fehlen. Vorübergehende fanden später das Mädchen bewußtlos auf. Der Fall bedarf noch der Aufklärung.
r Danzig, 22. März. Der der hiesigen Reederei gehörige Schleppdampfer „Ernä" ging am Sonntag mit
Schleppzeug nach Neuenburg a. d. Weichsel. Da sich heute morgen niemand an Bord des Dampfers zeigte, drangen Fischer gewaltsam ein und fanden die aus 3 Mann bestehende Besatzung bewußtlos. Alle 3 starben in kurzer Zeit infolge Kohlengasvergiftung.
r Hamburg, 21. März. Die Polizeibehörde erklärt: Zu der Hamburger Spionagesache bringen auswärtige Blätter fortgesetzt Nachrichten, deren Wertlosigkeit sich schon aus dem Grunde ergibt, daß die mit der Aufklärung befaßten Behörden im Interesse weiterer Ermittlungen strengste Verschwiegenheit beobachten müssen. Zu diesen Phantasiegebilden gehört die Behauptung, daß ein verhafteter Engländer, vermutlich Seeoffizier sei, sowie die Angaben, über den Inhalt der beschlagnahmten Schriftstücke, Zeichnungen, sowie die Notiz, daß ein Berliner Polizeikommissar in dieser Angelegenheit in Hamburg sei. Es empfiehlt sich, allen weiteren Kombinationen den Glauben zu versagen, bis die Behörden selbst authentisches mitzuteilen in der Lage sind. Zur Zeit befinden sich die Akten beim Reichsgericht, das zunächst den Untersuchungsrichter zu bestellen hat.
Gerichtssaal.
r München, 21. März. Das Landgericht hat heute nach fünftägiger Verhandlung den Pächter des Löwenbräu- kellers, Erwig, wegen Betrug, begangen durch schlechtes Einschenken zu 6 Wochen Gefängnis und 3000 ^ Geldstrafe verurteilt. Wegen des gleichen Vergehens wurden die Schenkkellner Klopfer zu 3 Wochen, Kapstold zu 2 Wochen sowie Geiger und Landes zu je 1 Woche Gefängnis verurteilt.
Ausland.
Petersburg, 21. März. Senator Garin entdeckte bei der Revision der Artillerieverwaltung große Mißbräuche, die zur Verabschiedung und Maßregelung hoher Beamten führen werden.
r Chardin, 21. März. Chinesische Krankheitsberichte beziffern die Zahl der Todesfälle an Pest in Mukden auf 1600, in Kwangtschöng-Tse auf 10000, in der Mandschurei auf 40 OM. Gestern sind in Chardin keine Todesfälle an Pest vorgekommen. Heute ist dort ein Chinese an Pest gestorben. Die Aerzte beschlossen, in einer Konferenz die Abschaffung des Sanitätskordons um Chardin oorzuschlagen.
r London, 22. März. In dem Flügel eines Graf- schaftshospitals brach Feuer aus, das besonders die Abteilung für Kinder in große Gefahr brachte, da das aus Eisen bestehende Gebäude schon rotglühend geworden war. Die Pflegerinnen arbeiteten mit heldenmütiger Hingabe an der Rettung der kleinen Patienten, unter denen eine furchtbare Panik ausgebrochen war. Es gelang auch, alle unversehrt ins Freie zu schaffen. Eine Pflegerin aber wurde durch die Explosion eines Feuerlöschapparates schwer verletzt.
Sofia, 22. März. Ministerpräsident Malinow hat dem König die Demission des Kabinetts überreicht.
Auswärtige Todesfälle.
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Den 20. März 1911.
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