516 —
Wähler!
Lasset Euch nicht durch die volltönenden, für den Augenblick bestechenden, wit schlechten Witzen ousstaffirten, aber leeren und unhaltbaren Phrasen der Volksparteiler verführen; denn sie sind noch dem bekannten Rezept eines ihrer
Verflossenen Parteihäupter gedrechselt! „Dia.Baura mueß mer no
recht donderschlechtig anlüga".
Weiset den Stuttgarter Worthelden, die zu unserem Wahlkreis in gar keinen Beziehungen stehen, in denselben nun aber Zwietracht und Verbitterung hineintragen (die Advokaten leben ja vom Unfrieden der Leute) —, weiset den Männern, welche auf Befehl des Häuptlings aller „Freisinnigen" mit den Ultramontanen und Sozialdemokraten zusammengehen müssen,
weiset den Männern, welche aus Höflichkeit gegen das Ausland da- gegen kämpfen, daß die ausländischen Erzeugnisse zu billiger Ausgleichung der von den inländischen Produzenten zu tragenden öffentlichen Lasten mit Zöllen belegt werden,
weiset den Männern, welche unsere bäuerliche Bevölkerung durch Abschaffung der auf das ausländische Getreide gelegten Zölle ruiniren wollen,
weiset den Reichsnörglern, die zu Allem, was vom Reich kommt, aus Prinzip und Parteirücksichten Nein! und immer Nein! sagen, und nur der Rot gehorchend, nicht dem eignen Triebe, auf dem Boden des Reichs stehen, weiset ihnen die Thüre, indem Ihr am 17. Oktober Mann für" Mann zur Wahlurne kommt und Eure Stimme abgebet für den treu zu Kaiser und Reich, aber auch treu zu unserem König und Volk stehenden, nach jeder Richtung unabhängigen, unerschrockenen und volksfreundlichen
Frrihrrrn von Gültlingen,
Landgerichtsrath in Stuttgart.
Wähler! Ihr habt das wichtige Recht, in direkter und geheimer Wahl über die Geschicke des großen deutschen Volks und über das damit eng verknüpfte Wohl unserer engeren Heimath mitzuentscheiden. Diesem Recht entspricht aber die verantwortungsvolle Pflicht eines jeden Wählers, sein Wahlrecht auszuüben. Der Wahltag ist ein Schlachttag. Wer am Wahltag nicht abstimmt, handelt wie der Soldat, der vor dem Feinde feine Fahne verläßt.
Zur Reichstagswahl.
Die letzte Nummer des Wochenblattes bringt einen Wahlartikel für Herrn von Gültlingen, dessen Ton nur aus der Wahlangst und dem Aerger über die Aufstellung einer freisinnigen Kandidatur zu erklären ist. Es ist ein unschönes, den Wahlkampf vergiftendes Vorgehen, wenn der Einsender mit keinem andern Mittel die Gegner anzugreifen weiß, als wenn er von „Advokatenschlauheit" spricht und schließlich gar den niedrigen Bezicht ausspricht, Herr Schicki er, Herr Haußmann und Herr Payer seien aus Eigennutz für die Grundsätze ihrer Partei thätig! Wir stellen fest, daß damit unsere Gegner das Gebiet der persönlichen Beleidigung beschritten haben. Der Artikelschreiber hätte wahrlich nicht nötig sich über die ausgesprochene Vermutung der Anfeindung und Verunglimpfung des Herrn Schickte r in demselben Atemzug zu entrüsten, in welchem er eine solche Charakter- schmälerung ausspricht. Was es aber mit der letzten lächerlichen Behauptung von der Advokoteirpartei auf sich hat, das haben die Namensunterschriften für die Schickler'sche Versammlung und vor allem die Schickler 'sche Versammlung selbst bewiesen, in welcher eine große Mehrheit achtungswerter Bürger mit lautem stürmischem Beifall sich zu den poli- tischen Grundsätzen der freisinnigen Partei bekannt hat und bei welcher eine Ablehnung einzig und allein die vorgetragenen Kartellgrundsätze fanden.
Dem Herrn Baron von Gültlingen aber wird mit einer so unritterlichen Befehdung seines Gegners schwerlich gedient sein.
öligem. Vorsorgungssnstslt in lisrlsrulio.
Vom 15. Oktober an werden bei der Agentur die Renten für das Jahr 1889 ausbezahlt._
KüllsUßv Vvlesvllkvtt.
Um schnell damit zu räumen, verkaufe ich eine Partie Vonksng- slokk« in breit und schmal zu außergewöhnlich billigen Preisen. Einige Stücke etwas defekte Ware gebe ich weit unter dem Fabrikpreise ab.
Gleichzeitig empfehle mein ganz neu sortiertes Lager in
Norhaugstoffeu, Futterstoffen, weißen Pelz-Piques etc.,
zu billigsten Preisen.
7. 6. Ug>M.
LrULinnK.
Trotz gegenteiliger Gerüchte bringen wir im Laufe der nächsten 8 Tage mehrere Waggons sehr schöner
steierrnarker Mostapfel, pr. Zlr. Mk. 7. 70
auf dem Bahnhof zum Verkaufe.
1. kr. OostvrlM. 8. Moodols.
Heute trifft
Wm WmlmM Wim»
I. Qualität ein, welchen ich mit kleinster Provision vom Wagen herunter verkaufe. Muster zu Diensten.
Weitere Sendungen Neckarwein erwarte ich nächster Tage. Gefl. Bestellungen erbittet sich
8UK0 kLU.
Lust 8olmll, 6alv,
empfiehlt
das Neueste in
Rkeiäeestoffen
füv Kerbst und Winter in schönem, dieser Tage eingetroffenem Sortiment, ebenso schwarze Cachemirs und Fantasiestoffe in großer Auswahl, rein wollen und doppelbreit, von 1. 50 pr. Mir. an, Jacken- und Unterrockstoffe. Flanell, Baumwollflanell, Halstücher m allen Sorten, Druckkattun, Elsässer Ziz, Damast, farbige und Weiße Piques, Bettbarchent, Drill, Bettzeuglen, Lein wand und Halbleinen, Baumwolltücher. Handtuchzeug, Borhangstoffe m weiß und farbig, Bettüberwürfe in verschle- denen Qualitäten und Farben, Bettvorlagen und sonstige Ans- steuerartiikel.
Die Preise sind bei soliden und schönen Qualitäten sehr billig gestellt.
Um allen Ansprüchen genügen zu können, habe ich die
Mchlkeck
von
des Herrn in 8tuttxurt übernommen, welche
eine großartige Auswahl der modernsten und hocheleganten Stoffe enthält, zu den gleichen, billigen Preisen, wie solche in dessen Geschäft gestellt werden. Ich erlaube mir, diese Karte zu fleißiger Benützung zu empfehlen und zeichne
hochachtungsvoll
Lrust 8<;vnli.
Soeben eingetroffen:
ein größerer Posten wollener Unterjacken. Unterbeiukleider, Normal- Hemden in allen Größen, mit ganz kleinen, fast unsichtbaren Fehlern, zu. erstaunlich billigen Preisen. Unterjacken von Mk. 1 — an.
I. G. Mayer.
Schöne Tafeläpfel,
pr. Ztr. 12 sind in meinem Hause zu haben, auch treffen in den nächstem Tagen noch einige Waggons
gute Mostbirnen und Aepfel
ein. ^ Herion.
KN- II. koMllLMMII,
Bierschliinche,
Fatzhahnen, Flaschenkorke,
11isriu.oiri.6t6i', Wagen für Flüssigkeiten,
8p!eIIr»rt«n,
Erdöllamprn
empfiehlt in großer Auswahl zu billigen Preisen
LwLI LäLAsr
am Marktplatz. Liebenzell.
Mädchengefnch.
Ein Mädchen, nicht unter 17 Jahren, da» sich allen Haus- und Gartenarbeiten willig unterzieht, findet auf Martini Stelle bei
Stationsmeister Kays er.
Eine Wohnung
mit 3 Zimmern, Wasserleitung, allen Erfordernissen und Gemüsegarten per Martini ganz oder teilweise zu .ve» mieten. Näheres bei Frau Gutrufs Witwe, Vorstadt.
Am Mittwoch, den 16. Okt. bringe ich schöne, mittelgroße Luxemburger
/MDtz . 8 csilveine
ins Gasthaus Hirsch in Calw, und lade hiezu Käufer freund- lichst ein.
lloiuriek Ott-
Schweinehandler.
Druck und Verlag der A. OelschlLger'scheu Buchdrucker«!. Redigiert vou Paul Adolfs. Calw.