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Aus Stadt und Land.
Nagold, den 31. Januar 1911.
.'. Homöopathie. Der Bortrag des Herrn Sekretär Reichert über die Krankheiten des Gehörorgans zrichnete sich ebenso durch Tiefgründigkeit wie durch Ge- mttnfaßlichkeit aus. Er führte in das Wesen der Leiden des äußeren wie des mittleren und inneren Ohrs ein, zeigte die ganze Gefährlichkeit derselben und mahnte, srüch dazu zu tun und einen Arzt zurate zu ziehen. Ganz besonders interessant waren auch die Ausführungen über den Einfluß des Gehörverlusts auf Sprache, Begabung, Stimmung, Arbeitsfreudigkeit und -tüchtigkeit, also Erwerbsfühig- keit. lieber Maßregeln Igegen Influenza wurden einige treffende Winke gegeben.
Rotseide», 30. Jan. Dem Metzger Braun wurde dieser Tage der zwölfte Knabe geboren. Bon diesen Zwölf wird nun einer getauft, einer konfirmiert und drei ausgemustert.
Wart, 30. Januar. (Korr.) Am Donnerstag abend fand im Gasth. z. Hirsch unter der Leitung des Herrn Pfarrers Erhardt ein Gemeindeabend zur Feier des 40- jährigen Bestehens des deutschen Reiches verbunden mit Begehung des Geburtsfestes des Kaisers. Es beteiligten sich der Kriegerverein, der Sängerbund und der Kirchenchor. Der Herr Pfarrer gab einen geschichtlichen Rückblick auf die Entstehung des Reiches. Die Feier war umrahmt von schönen Chören und Sologesängen. Den Dank sprach Herr Hauptlehrer Dürr dem Herrn Pfarrer aus.
Gültlingen, 31. Jan. (Korr.) Ein junger Bürger brachte seine linke Hand in die Welschkornmühle; er mußte ins Bezirkskrankenhaus verbracht und ihm dort drei Finger teilweise abgenommen werden.
r Calw, 30. Januar. Die Bolkspartei hat den bisherigen Reichstagsabgeordneten Schweickhardt für den VII. Wahlkreis (Calw, Herrenberg, Nagold, Neuenbürg) wieder aufgestellt. Schweickhardt hat die Kandidatur angenommen.
Stuttgart, 30. Jan. Die über den Gesundheitszustand Seiner Majestät des Königs aus Kap Martin bisher eingetroffenen Nachrichten lauten durchaus günstig. Dank der dort herrschenden milden und schönen Witterung, sowie der ruhigen und zurückgezogenen Lebensweise ist nicht nur der Hexenschuß, von dem Seine Majestät kurz vor der Abreise befallen war, vollständig verschwunden, sondern auch das Allgemeinbefinden durchaus befriedigend.
x Stuttgart, 30. Jan. Einer der hervorragendsten Vertreter des deutschen Buchhandels, Geh. Kommerzienrat Dr. Adolf v. K r ö n e r. der Chef der bekannten Cotta- schen Verlagsbuchhandlung ist im Alter von 74 Jahren hier gestorben. Noch vor wenigen Jahren konnte Kröner sein SOjähriges Verlegerjubiläum begehen. Der Verstorbene war Ehrenbürger der Stadt Leipzig und Ehrendoktor der philosophischen bezw. staatswissenschaftlichen Fakultät der Universitäten Tübingen und München. Außerdem war er Ehrenmitglied des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, dessen Borstandschast er längere Zeit führte.
r Stuttgart, 30. Jan. (Ein Strafantrag.) Im Einlauf der zweiten Kammer befand sich am Samstag ein Antrag des Amtsgerichts Ehingen auf Genehmigung der strafrechtlichen Verfolgung des Abgeordneten Dr. Nübling wegen Körperverletzung des Gutsverwalters Burckhardt in Talsteußlingcn. Der Antrag wurde dem Geschäftsordnungsausschuß überwiesen. Die Mitteilung des Präsidenten erregte stürmische Heiterkeit.
p Stuttgart, 28. Jan. Die Mormonen scheinen neuerdings ihre Sendlingstätigkeit wieder in verstärktem Maß ausgenommen und sich gerade auch Süddeutschland (Stuttgart, Heilbronn, Nürnberg, Karlsruhe) mit seinem für separatistische Bestrebung günstigen Boden als Missionsgebiet ersehen zu haben. Die Behörden haben bereits ihr
G sttyung des Weines
betitelt sich ein in dem soeben erschienenen Heft 8 der „Natur", Zeitschrift der Deutschen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft (Geschäftsstelle Theod. Thomas in Leipzig, Preis 1.50 pro Vierteljahr), enthaltener interessanter Aufsatz von R. H. Franc , dem wir folgendes entnehmen:
Unser Geschlecht kann sich Deutschland ohne den Rhein so wenig vorstellen, wie etwa die Schweiz ohne Berge oder der Wiener seine Vaterstadt ohne die Donau. Das mag wohl daher rühren, daß der Rhein als uralte Völkerstraße stets einen der Mittelpunkte deutscher Geschichte bildete. Hier jagte Siegfried und Hagen zum letztenmal, im Wormser Rosengatten spielen die deutschen Sagen, von hier aus ging der Römer feinere Gesittung auf die ungeschlachten Recken der Heidenzeit über, Straßburg, Worms, Speyer, Köln waren die ansehnlichsten Städte unseres Mittelalters; im Kampf um den Rhein entstand das Gefühl deutscher Einheit, er, an dessen Wassern Süd- und Norddeutsche wohnen, wurde auch das Band der Einigkeit für sie. — Und dennoch war der heute deutsche Boden die längste Zeit der Erdgeschichte hindurch ohne den schönen Strom, ja an dessen Stelle hob ein mächtiges Gebirge seine Gipfel. Ungeheure Aenderungen müssen sich also vollzogen haben, bevor sich der heutige Zustand ausbildete und diesen interessanten Einblick in ein Stück Urgeschichte der Heimat soll dieser Aufsatz vermitteln. — Er hat eine äußerst verwickelte Geschichte zu erzählen, die daher, soll sie nicht verwirre», auf die äußerste Einfachheit gebracht werden muß. — Es ist demjenigen, der keine Fachkenntnisse in der Erdgeschichtskunde hat, sehr wenig damit gedient, wenn man ihm sagt:
Augenmerk aus sie gelenkt, wie übrigens auch aus Leipzig gemeldet ist, daß dort als lästige Ausländer die Mormonenmissionare Taylor und Stoddard ausgewiesen worden seien. Ihre Zentrale haben die Mormonen vorsichtigerweise außerhalb Deutschlands, nach Zürich gelegt. Zwar versichern ihre Sendlinge. daß einerseits in der Salzseestadt die Vielweiberei abgeschafft sei und andererseits die Bekehrten überhaupt nicht zur Auswanderung dorthin bewogen werden; allein diese Aussagen sind mit größter Vorsicht aufzunehmen. Letzterer Umstand entzieht sich leicht einer Kontrolle. Was aber die Vielweiberei anlangt, so hat man Grund zu der Annahme, daß sie nur unter dem Druck der energischen Maßnahmen der nordamerikanischen Landesregierung nach außen geleugnet wird und tatsächlich weiter besteht. Daneben gibt insbesondere das raffinierte System wirtschaftlicher Abhängigkeit, um nicht zu sagen Ausbeutung, in das die Auswanderer in der Salzseestädt verschlungen werden, zu den schwersten Bedenken Anlaß, so daß größte Vorsicht des Publikums und ganze Aufmerksamkeit der Behörden gegenüber dem Treiben der „Heiligen der letzten Tage" geboten ist.
p Stuttgart, 30. Jan. Der Beirat der Württ. Verkehrsanstalten setzt sich für die Kalenderjahre 1911, 1912 und 1913 wie folgt zusammen: vom Staatsministerium im Vollmachtsnamen des Königs ernannte Mitglieder: Oberlandesgerichtsrat Dr. v. Kiene-Stuttgart, Rechtsanwalt Liesching-Tübingen, Fabrikant Meyer-Karlstal bei Haiger- loch, Oekonomierat Hege-Heutingsheim, Kaufmann Stübler- Stuttgart, 'Kaufmann Theodor Jäger-Stuttgart. Vertreter der Landwirtschaft: Rentamtmann Aldinger-Ludwigsburg, Oekonomierat Stieren-Ludwigsruhe, Freiherr v. Wöllwarth- Hohenroden, Oek.-Rat Ruoff-Niederreutin OA. Herrenberg, Landesök.-Rat Schoffer-Weinsberg, Gutsbesitzer Weiß-Otten- hausen OA. Neuenbürg, Landesökonomierat Köstlin-Ochsen- hausen, Gutspächter Otto Bräuninger-Ulm. Vertreter des andels und der Industrie: Kommerzienrat Schiedmayer- tuttgart, Kaufmann Hugo Stieler-Heilbronn, Spediteur Kar! Nörpel-Ulm, Kommerzienrat Erhard-Gmünd, Kommerzienrat Krauß-Psullingen, Fabrikdirektor Scheerer- Tuttlingen, Fabrikant Dethlcffs-Isny, Fabrikant Albert Koch-Rohrdors OA. Nagold. Vertreter des Handwerks: Malermeister Schindler-Göppingen, Uhrmachermeister Stroh- Backnang, Schreinermcister Uebsl-Biberach, Schreinermeister Vollmer-Rottenburg. Vertreter der Arbeiter: Schriftsetzer Hanusch-Stuttgart, Former Esenwein Reutlingen, Monteur Bart-Ulm, Damaszierer Büttner-Gmünd.
Zur Lage im Berwaltnngsfach. Wie sehr das Berivaltungssach an überschüssigen Kräften verfügt, beweist die Tatsache, daß nicht nur ungeprüfte, sondern auch geprüfte Leute zurzeit ohne Stellung ffind. Bon den vielen abgesehen, die sich mit einem Einkommen begnügen müssen, das zu ihrem Alter, ihren Fähigkeiten und ihren Ausbildungskosten in keinem Verhältnis steht. Leider besteht keine Aussicht, daß sich die Verhältnisse in absehbarer Zeit wieder bessern, denn der Andrang zum Fach war in den letzten Jahren derart, sdaß der Bedarf johne weiteren lZuzug auf Jahre hinaus mehr als gedeckt wäre. Manche Angehörige des Faches wenden sich anderen Berufen zu.
r Waldreichtum. Der Holzertrag des Landes wird im neuen Etat für das Jahr 1911 auf 18832000 Mark und für das Jahr 1912 aus 18 457 500 Mark geschätzt, was gegenüber dem Etatsatz von 1910 eine Mehreinnahme von 904 000 Mark bezw. 529 500 bedeutet. Die dem Stand der Wittschastspläne entsprechende Nutzung beträgt: Haupt- nutzung 858730 Fm., Durchforstungen 194 860 Fm., zusammen 1053 590 Fm. oder aufgerundet 1054500 Fm. Mit Rücksicht auf den Umstand, daß die Durchforstungen, für deren Vollzug die Nutzungsfläche maßgebend ist, ersah- rungsmäßig einen den Voranschlag in den Wittschaftsplänen übersteigenden Ertrag abzuwerfen pflegen, wurde es für zulässig erachtet, die der Etatsausstellung zu Grunde zu legende Nutzung auf den Betrag von 1 070 000 Fm. zu erhöhen. Die Einheitspreise, auf 1 Fm. Derbholz bezogen, haben in den letzten 6 Jahren, wobei das Jahr 1910, von welchem
der Rhein sei das Ergebnis gesonderter Vorgänge. Der Untcrrhein sei anderer Entstehung, wie die Strecke im Rheingau und diese habe wieder eine andere Geschichte als der Oberrhcin, aus den es uns hier namentlich ankommt. Dieser sei das Produkt einer Grabenverwcrfung im Oligozan, infolge noch immer andauernder tektonischer Bewegungen der Erdrinde. — Um diese Sätze gemeinverständlich zu machen, muß man sehr weit ausholen. Man muß daran erinnern, daß Deutschland zur Zeit, da die Riesenechsen und Flugdrachen lebten, gerade in seinem südlicheren Teil, der hier in Betracht kommt, laut den gefundenen Versteinerungen vom Meer überflutet war. Dieses „Iurameer" hat sich zurückgezogen und hat seine Kalkklippen, die noch heute die deutschen und Schweizer Iuragebirge bilden, hinterlassen....
Ein Chinese als Erfinder des lenkbaren Luftschiffes? Während man bisher annahm, daß Graf Zeppelin das erste in der Praxis bewahrte lenkbare Luftschiff erbaut habe, behauptet das in Schanghai erscheinende „Chinese Studenls Journal", daß die Ehre, das Prinzip des Lenkballons gesunden zu haben, dem chinesischen Erfinder Tse Tsan Tai zukomme. Tse ist in Australien geboren, wo er die englische Schule besuchte. Er siedelte später nach Hongkong über und studierte an der dortigen Universität. Im Jahre 1894 soll er bereits einen Lustschiffentwurf zu Papier gebracht haben, jedoch mit der Veröffentlichung seiner Erfindung deshalb gezögert haben, weil er fürchtete, von seiner Regierung als wahnsinnig erklärt zu werden. Da ihm selbst die Gelder zur praktischen Erprobung seinerMfindung fehlten, wartete er bis zum Jahre 1899. Als er hörte, daß sich Sir Hiram Maxim, der Erfinder des nach ihm benannten Gewehrs, mit der Konstruktion eines lenkbaren Ballons
das Ergebnis noch nicht rechnungsmäßig feststeht, einbezogen ist, betragen in den Jahren 1905—1910 16,78 bis 17,65 Der Durchschnitt der letzten 6 Jahre beträgt 17,20 derjenige der letzten 3 Jahre 17,25 Nach dem Preisstand zur Zeit der Ausstellung des Etatsentwurfs ist es als nicht ausgeschlossen zu erachten, daß für das erste der beiden Etatsjahre ein den Durchschnitt der letzten Jahre übersteigender Einheitspreis in Aussicht genommen werden kann. Im Hinblick aus die Schwierigkeit der Ausgleichung des Etats wurde deshalb für das Etatsjahr 1911 ein an den Erlös des unmittelbar vorausgegangenen Jahrs (1910) sich anlehnender Einheitspreis von 17,60 in Rechnung genommen. Solches geschieht jedoch unter dem Vorbehalt einer nachträglichen Aenderung für den Fall, daß zur Zeit der Etatsberatung nach Maßgabe des wirklichen Ergebnisses ein Rückschlag im Preisstand nachweisbar sein sollte. Für das zweite Etatsjahr, dessen Verhältnisse auch zur Zeit des Etatsabschlusses noch nicht übersehen werden können, wurde der dem Durchschnitt der letzten 3 Jahre entsprechende Einheitspreis von 17,25 ^ in Rechnung genommen.
r Cannstatt, 30. Jan. Im ersten Stock Marktstraße 62 fand gestern abend gegen 5 Uhr eine Gasexplosion statt. Ein Angestellter der Firma, der mit brennendem Licht den betreffenden Raum betreten hatte, wurde verletzt. Fenster und Türen wurden beschädigt, die Wände weisen verschiedene Risse auf. Ob die Explosion infolge eines Versehens bei einer vorher stattgefundenen Installation entstanden ist, wird die nähere Untersuchung ergeben.
r Tübingen, 29. Jan. Im hiesigen Schlachthause wurde der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche amtlich sestgestellt. Diese soll von Mannheim durch zwei hiesige Schweinehändler eingeschleppt morden sein. — Im Schlachthofe verletzte sich ein Metzger beim Schlachten infolge Ausgleitens des Messers, sodaß er in die Klinik verbracht werden mußte.
r Crailsheim, 30. Jan. Bei der heutigen Stadtschultheißenwahl wurde Sekretär F r ö h l i ch - Stuttgart mit 390 Stimmen gewühlt. Ratsschreiber Wahl-Aalen erhielt 366, Amtsgerichtssekretär Meyer-Stuttgart 32 Stimmen.
r Schwenningen, 30. Jan. (Ein herbes Los). Vor etwa 15 Jahren wurde hier ein zweites Lokalblatt gegründet, das aber nicht prosperierte. In der Zwischenzeit hat es fünfmal seinen Besitzer, viermal seinen Titel und dreimal seine Farbe gewechselt und dabei etwa zehn Redakteure verbraucht. Jetzt hat das unglückliche sOrgan stillschweigend sein Erscheinen eingestellt. Das allerdings nicht bedeutende Abonnementsgeld war vorher noch einkassiert worden. Aus ihre Reklamation erhielten Abonnenten die Antwort, die Maschinen müßten repariert werden, was mehrere Monate dauern könne.
Gerichtssacrl.
r Tuttlingen, 28. Jan. (Schöffengericht.) Im Juni und Juli v. I. empfahl der Landesproduktenhändler Aloys Busch von hier durch Inserate neues „Delikateß- sauerkraut". Unter den Bestellern waren unter anderem zwei hiesige Gastwirte und ein Kaufmann von Oberndorf. Letzterer schickte das empfangene Kraut aus Anraten des Nahrungsmittelchemikers sofort wieder zurück, ebenso einer der hiesigen Witte, dessen Ware stank und Würmer auswies. Der andere Wirt ließ einmal von dem Kraut kochen. Die Gäste wiesen das Gericht seines widerlichen Geruches wegen zurück. Daraufhin wurde auch diese Ware dem Busch zur Verfügung gestellt. Dieser aber verweigerte die Annahme, wie er denn auch überhaupt die verschiedenen Reklamationen mit ausgesuchter Grobheit beantwortete. Die Staatsanwaltschaft nahm sich der Sache an und das Amtsgericht Billingen ließ durch den dortigen Gendarmeriewachtmeister und einen sachverständigen Kaufmann Proben direkt aus dem Keller entnehmen. Als sie den Raum betraten, schlug ihnen ein widerlicher, ekelerregender Geruch entgegen und der Sachverständige mußte sich sofort erbrechen. Verschiedenen Fässern wurden Proben entnommen und in der Brühe wim-
beschäftigte, trat er an den Engländer heran und überreichte ihm seine Pläne mit der Bitte, daß Maxim, der als eifriger Förderer der Luftschiffahrt bekannt war, ihm Helsen möge. Sir Hiram erwiderte jedoch, daß ihm Tse's Prinzip nicht nur bekannt sei, sondern daß er sich gegenwärtig selbst mit einem ähnlichen Projekt beschäftige. Der chinesische Erfinder behauptet, daß vor ihm noch niemand auf die Idee eines Lenkballons gekommen sei, da Graf Zeppelin und Santos Dumont erst später mit ihren Erfindungen in die Oefsent- lichkcit getreten seien. Diese Auffassung der chinesischen Zeitung ist zweifellos einseitig, da die europäische Fachliteratur bereits lange vor dem Jahre 1894 Projekte lenkbarer Luftschiffe ausweist. Wir weisen nur daraufhin, daß Graf Zeppelin bereits im Jahre 1891 den ersten Entwurf seines Lustkreuzers ausgeführt hatte.
Ein böser Schalksstreich. Wir lesen in den „Leipz. Neuesten Nachr.": In Altlußheim bei Schwetzingen spielte ein Zigarrenarbeiter in der Hamburger Lotterie. Ein Spaßvogel, der seine Hoffnungen kannte, sandte dem Manne einen fingierten Brief, er habe 33000 auf seinen Los- antei! gewonnen. Bei der Rheinischen Kreditbank in Ludwigshafen sei das Geld zu erheben. Der Gewinner verließ sofort die Fabrik und lies nach Hause, um seiner Frau das große Glück mitzuteilen, mußte sich aber dann vor Aufregung irrs Bett legen, und das war ganz gut. So -nachte er wenigstens weiter keine Dummheiten, wie sein Bruder und Lospartner, der zunächst seiner Braut den Lauspaß gab, weil er jetzt eine Reichere haben könne, und dann ins Wirtshaus ging, um ein Fest zu veranstalten. Als die Wahrheit endlich herauskam, wollte er sich in seiner Verzweiflung den Schädel einrennen.