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melte es teilweise von Würmern. Daraufhin wurde die Beschlagnahme des ganzen Quantums verfügt. Dagegen erhob Busch Beschwerde, worauf am 13. August eine nochmalige eingehende Untersuchung des Lagers vorgenommen wurde. Bei der Untersuchung am 13. August fand sich, daß der größte Teil des Krautes in zugespundeten Oelfässern aufbewahrt war, die in der Nähe des Spundloches eine breiige Masse zeigten. Beinahe ein Drittel des Krautes mußte entfernt werden. Fünf Fässer standen aufrecht und waren in normaler Weise zugedeckt. Hier fand sich oben eine 10 em tiefe, granschwarze Brühe mit unzähligen Würmern belebt und nachdem weitere 20 «m tief ungenießbares Kraut weggeräumt worden war, kam gelbliches Kraut zum Vorschein. Sn den meisten Fässern befand sich uni dieses gelbliche Kraut ein bis 15 om starker Mantel von graubrauner, fauliger Ware. An dem Inhalt von fünf Fässern war von April bis August nichts gemacht worden. Der Staatsanwalt beantragte gegen Busch zwei Monate und gegen seine Frau drei Wochen Gefängnis. Das Schöffengericht erkannte gegen ihn aus 14 Tage Gefängnis gegen die Frau auf 50 ^ Geldstrafe, sowie auf Tragung sämtlicher Kosten und Einziehung des ganzen Krautvorrates.
München, 30. Jan. In dem Prozeß gegen 8 Münchener Schenkkellner wegen schlechten Biereinschänkens beantragte der Staatsanwalt Gefängnisstrafen von 1 bis 2 Monaten und Geldstrafen von 200—500 V6. Die Strafkammer verurteilte 7 Angeklagte zu 2—6 Wochen Gefängnis, sowie zu Geldstrafen von 200—500'V6. Ein Angeklagter wurde sreigesprochen.
Deutsches Reich.
Berlin, 30. Jan. Der vielgenannte Gras Ram e, richtig Bela Klimm, der unter der Anschuldigung an^ den Schiebungen Margolins beteiligt gewesen zu sein, im Haag verhastst wurde und in Berlin einige Zeit in Untersuchungshaft zubrachte, wurde heute ohne Kaution aus der Hast entlassen.
Köln, 30. Jan. Der Führer der Nationaliiberalen Partei, Reichstagsabgeordneter Bassermann sprach gestern in Duisburg vor etwa 3000 Personen über dis politische Lage. Er schilderte die Haltung der Nationalliberalen Partei zu den sozialpolitischen Fragen, zu den Handwerkersragen, zu den nationalen Fragen. An die Regierung richtete Bassermann eine Mahnung, indem er sagte, sie solle sich nicht zum Werkzeug einer einseitigen Interessenpolitik machen lassen. Unter den gegenwärtigen Umständen habe sie keinen Anspruch auf Vertrauen, das sie so sehr notwendig habe. Der Ruf nach Sammlung werde keinen Erfolg haben; er gehe im Volks ohne Echo vorüber. Bei den kommenden Neichstagswahlen werde der Kampf in erster Linie dem Zentrum und der Sozialdemokratie gelten. Mehr Pslicht- bewußtsein sollten die nationalllberalen Männer zeigen. Die höheren Stünde müßten mehr ans sich hercmsgehen, und auch Opfer bringen, wo es notrne.
In Bochnm hat der Stukkateur August Breitenbach seiner Frau mehrere Messerstiche in den Kopf beigedracht,
ihr die Pulsadern geöffnet, daraus seine vier Kinder und schließlich sich selbst erhängt. Die Frau, die noch schwache Lebenszeichen von sich gab, wurde in ein Krankenhaus gebracht. Der Mann und die vier Kinder sind tot.
Posen, 30. Jan. Heute früh entgleiste bei der Einfahrt in den Bahnhof Belencin ein Güterzug. Die Maschine und 8 Wagen stürzten um und wurden teilweise zertrümmert. Der Schaffner König aus Lissa wurde getötet. Dis Ursache des Unfalls ist unbekannt.
r Auch eine Zentenarfeier. Das Jahr 1811, also vor 100 Jahren, war das beste Wein- und Erntejahr des ganzen 19. Jahrhunderts. Der beste Wein gedieh in solcher Menge, daß man das halbe Liter zu 1—2 Kreuzer erhielt (o gute, alte Zeit!). Die Witterung war ganz außergewöhnlich, zu Weihnachten Gewitter, im März blühten Kirsch- und Apfelbäume, Anfang April wurde Klee geschnitten und Ende April das Wiesenheu eingebracht. Das gute Wetter hielt den ganzen Sommer an, sodaß die Ernte schon anfangs Juni im vollen Gange war und am Johannistag (24. Juni) gab es schon neues Brot.
Ausland.
Rom, 28. Jan. Bei der zur Feier des Geburtstages des Deutschen Kaisers veranstalteten Tafel wies der preußische Gesandte beim Päpstlichen Stuhl, Dr. v. Mühlberg, auf die Krisis der vergangenen Jahre hin und betonte, daß der konfessionelle Friede in Deutschland, sowie die Beziehung seiner Regierung zum Vatikan bedroht schienen. Man befände sich in Rom im Irrtum, wenn man behaupte, daß die katholische Religion in Deutschland verfolgt werde. Die Ansprache des Kaisers im Kloster zu Beuron enthalte eine so klare Anerkennung des WertesPes Glaubens für das deutsche Volk, daß darüber jedem Patrioten die trennenden Punkte in den beiden Konfessionen verschwänden und nur die Momente hervorträten, die die beiden christlichen Konfessionen einen und zusammenschließen sollen zur gemeinsamen Arbeit für das Vaterland und zum Schutze der kulturellen Interessen.
Petersburg, 30. Jan. In hiesigen Hofkreisen zirkuliert das Gerücht, daß die älteste, 15 Jahre alte Tochter des Zarenpaares, mit dem Großfürsten Dmitci Pawlowitsch, dem Sohne des Onkels des Kaisers, Paul Alexandrowüsch, sich verlobt hat. Der junge Großfürst ist in der jüngsten Zeit besonders ausgezeichnet worden; er hat das große Vermögen des ermordeten Großfürsten Sergius geerbt.
Chardin, 29. Januar. Ans Befehl der chinesischen Regierung sind in den letzten Tagen 2000 Särge mit Pestleichen verbrannt worden. Der Boden ist derart gefroren, daß man nicht einmal mit Dynamit Gräber ein- sprengen kann. Sparen und Schaufeln zerbrechen wie Glas.
Benares, 28. Jan. Der Kronprinz ist hier einge- trvffen. Um seinen Aufenthalt möglichst auszunutzen, lehnte er jeden Empfang ab und unternahm unmittelbar nach seiner Ankunft eine Rundfahrt, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besichtigen.
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:/: Nagold, 30. Ja». Auf dem heutigen Viehmarkt waren zugeführt: 17 Paar Ochsen, 88 Kühe. 36 Kälber und 45 St. Schmalvieh. Verkauft wurden 12 Paar Ochsen mit einem Erlös von 9975 »ZS, 35 Kühe mit 12001 16 Kälber mit 2105 ^ und 18
Stück Schmaloieh mit 8952 — Auf dem Schweinemarkt waren
274 St. Läuferschmeine und 265 St. Saugschweiue zugeführt, wovon 136 St. Läuferschweine mit einem Erlös von 4177 ^ und 173 St. Saugschweiue mit 2170 ^ verkauft wurden. Preis pro Paar Läuser- schmeine 38—105 .E. Preis pro Paar Saugschweiue 19—35
Altenstcig, 25. Ja». Alter Dinkel —. Neuer Dinkel 8.—, 7.64, 7.30. Haber —.—, 7.50. —.—. Kernen —, Gerste-.-, 8.-.-.-. MUHlfrucht-.-.-.-. 11-77- Reizen H 20. ---- Roggen 10.-.
Welschkorn —.—. Linsen-Gerste —.—, —.—, —
Roggen-Weizen —.-. Bohnen —
Herrenberg, 28. Januar. Auf den heutigen Schweinemarkt waren Angeführt 140 St. Milchschweine. Erlös pro Paar 23—40 50 St. Läuferschweine, Erlös pro Paar 50—90 Verkauf schwach, Läufer waren weniger begehn.
r Stuttgart, 28. Jan. Schlachtviehmarkt.
Großvieh, Kälber, Schweine, Zugetrieben: 32 39 320
Ochsen
Pfennig
Pfennig
von —
vis —
Kühe
von 66 bis 76
Bullen
„ —
,. —
„ 45 „ 55
>> 83
„ 85
Kälber
„ 106 „ 110
Jungvieh u.
„ —
„ —
„ 102 „ 105
82
>. 94
97 .. 101
Fnngrinder
89
>, 91
Schweine
„ 67 „ 68
>. 84
,, 87
„ 65 „ 65
Auswärtige Todesfälle.
Adam Wurster, Bauer, 70 2-, Aichelberg: Benedikt Dettling, alt Postbote, 80 2., Saizstetten: Adam Klumpp, Fuhrmann, 52 2., Obertal: 2akob Friedrich Warner, früherer Gemeindepflcger, 72 2., R ohrau: Anton Ruf, Bauer, 35 2., Weiler: Fülle H eer mann, Calw.
Literarisches.
Unter heißerer Sonne
von Wilhelm Iensen.
Von fremdartig glühendem Reiz sind Szenerie und Menschen in diesem Buche des berühmten deutschen Erzählers. Cr führt uns in die Tropenwelt Westindiens, in ihre geheimnisvolle gewaltige Urwaldnatur und i» die Städte, die die spanisch-kreolische Bevölkerung an den Ufern des Orinoko erstehen ließ. Dort lernt der junge deutsche Gelehrte Dr. Friedrich Woldmaun. der als Naturforscher ins Land gekommen ist, die schöne Donna 2uanna kennen, und kehrt mit dem geliebten Weib nach der deutschen Heimat zurück. Mit leuchtenden Farben schildert Fensen die 'Wunderwelt des Tropenurwaldcs, mit seinem Humor das gesellschaftliche Leben der vornehmen Krcolenbe- völkerung Westindiens.
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der Lebenshaltung macht die Empfehlung gesunder und billiger Ge- nußmittci besonders wertvoll. Eines der besten Getränke bietet zweifellos Mestmer's Tee (per Pfd. ab 2.60), der Wohlgeschmack und Bekömmlichkeit mit außerordentlicher Ausgiebigkeit verbindet. Meß- mer's „London-Tee" stellt sich aus nur 1 Pfg. pro Tasse, Nehme r's „Englische Mischung" (^k 3.20 per Pfd.) auf nur einen Br uchteil höh er._ __
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Zaiser) Nagold.—Für die Redaktion,verantwortlich: K. Paur.
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K. Gruudbuchamt Nagold.
KMUldsWÜMlW.
In dem Konkurs über das Vermögen des Christian Wagner, Schuhmachers, hier^ bringt der Konkursverwalter Herr Bezirksnotar Popp dahier das in Nco. 18 und 22 dieses Blattes beschriebene Anwesen, bestehend in einem
GeschäftshmB und 10 Grundstücken,
(Uecker und Wiesen) am
ZMstU, Sk» 4. Mrmr Ml, «HM. Z llhr,
auf dem hiesigen Rathaus zum zweitenmal zur öffentlichen Versteigerung. Liebhaber sind cingeladen.
Den 30. Januar 1911.
___Brsdbe ck.
Altensteig.
Fahrnisversteigerung.
In der Konkurssache des Kaufmanns Fritz Schm ist von Altensteig bringe ich am
SAiierMg, Se» 2. Mr. d. 3., M «nsiil. Z Hr m,
im Hause der Frau Pcioatiere Kemps gegen Barzahlung zur öffentlichen Versteigerung:
1 Kassenschrank (Ostertag), 3 Schreibtische, 1 Dukka- kasten, 1 Schreibmaschine (Kanzler), 3 elektr. Lampen, 1 Regulator, Z? Bände Brokhans Konversationslexikon, 2 Bände deutsche Reichsgcsetze, 3 Bände deutsches Reichsadreßbuch, 1 Bücherständer, 1 Rienren-(Serien)- Presse, 1 Leimtisch, 1 eiserne Brückenwage, 15 Ringe Nietendraht, 1 Nieterirrraschine, 1 Partie leere Säcke, 1 Pelzdecke, 2 Chauffenranzüge, 1 Automantel, 1 Ambos, 1 Schraubstock, 1 Sack Putzwolle, ^ Ztr. konsistentes Fett, 1 Feuerlöscher (Fix), 1 Pferdsgeschirr, verschiedene Feilen, Schraubenschlüssel, 2 Ocl- und Benzinpumpen, und sonstige Gegenstände.
Den 27. Januar 1911. Konkursverwalter :
Bezirksnoiar Beck.
K. Forstamt Tnzklösterle.
Wsrkarrf
im schriftlichen Aufstreich aus 1 Wanne 12, 23, 45, III. Dietersberg 6, V. Süßekopf 4, 6, VII. Kälberwald 1, 13, 14, 21, 51, 61, 64, 66.
Forchen-Langholz : 194 St. mit Fm. 931., 1601!., 52 III., 3 IV., 3 V. Klasse.
Tannen-Langholz: 3716 Stück mit Fm. 4461., 343 II.. 421 III., 298 IV., 349 V., 160 VI. Klasse. Tannen-Säghvlz: 201 St. mit Fm. 105 l'., 64 II., 13 III. Kl. Die bedingungslosen Angebote in ganzen und Vio Prozenten der Taxpreise ausgcdrückt, sind unterzeichnet, verschlossen und mit der Aufschrift „Angebot auf Stammholz" bis spätestens Freitag, den 10. Februar, vorm. 11 Uhr, beim Forstamt einzureichen, woraus sofort im Waldhorn in Enzklöster-e dis Eröffnung der Angebote erfolgt. Absuhrtermin 1. Juli 1911. Losoerzeichnisse und Offertjormulare unentgeltlich vom Forstamt.
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Am Donnerstag, den 2. Febr., nachm. V-2 Ahr,
findet im hiesigen Vereiushaus die jährliche
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statt, mit
Bortrag von Pfarrer Knapp aus Basel über „Unser dringendstes Bedürfnis".
Dis Missionsfreunde find herzlich dazu Ungeladen.
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