dessen Leistungsfähigkeit gehoben werden müsse: eine Liste wurde zu diesem Zwecke in Zirkulation gesetzt. Darauf wurde die Versammlung geschlossen. Nach diesen Verhand­lungen ist anzunehmen, daß im Bezirk Nagold dank der Initiative des Ausschusses des Bezirkswohltätigkeitsvereins, dem auch die weitere Behandlung der auf den gefaßten,Be­schlüssen fußenden Maßnahmen überlassen bleibt, eine kräftige Bekämpfung der Tuberkulose einsetzen werde.

* Zürn Blumentag. Die Vertreter der für die Ab­haltung des Blumentags aus Anlaß der silbernen Hochzeit des Königspaares gebildeten Ortsausschüsse hatten am Frei­tag nachmittag im Anschluß an die Generalversammlung des Bezirkswohltätigkeitsvereins im evang. Vereinshaus eine Besprechung unter dem Vorsitz des Herrn Oberamtmann Kommerell. Vorgeschlagen wurde nach eingehender Dis­kussion, den Blumentag am 26. März (Sonntag) oder am 3. April (Montag nach der Konfirmation) für den ganzen Bezirk abzuhalten. Dian einigte sich auf den 26. März für den Oberamtsbezirk außer der Oberamtsstadt. Der Tag für letztere soll dem Orts-Ausschuß überlassen sein. Es kam zum Ausdruck, daß sich der Ber-Kauf der Blumen in den Landorten weniger auf der Straße abwickeln lassen werde, als vielmehr in den Häusern bezw. gelegentlich am Abend abzuhaltender Bankette oder son­stiger Veranstaltungen. Die Blumen und Schleifen wären beim K. Oberamt rechtzeitig zu bestellen. Erwähnt sei, daß in der Stadt Nagold tagsüber eine festliche Veran­staltung in der Seminarturnhalle in Form einer Art Tee­bazar mit Rede und Gesang abgehaltcn wird.

* Kaisergeburtstagfeier. Das K. Militärgenesungs­heim hatte am Samstag abend im KurhausWaldlust" eine Feier anläßlich des Geburtsfestes S. M. des Kaisers veranstaltet und hiezu die Einwohnerschaft Nagolds einge­laden. Gerne war diese der Einladung gefolgt, so daß der schöndekorierte Saal von Militär und Zivil dicht besetzt war. Nach dem von Herrn Chefarzt I w.. Strauß ausgebrachten Kaisertoast öffnete sich der Vorhang der improvisierten Bühne: in bengalischer Beleuchtung boten sich lebende Bilder dar in Gestalt von vier strammen Musketieren, welche vor dein Porträt des Kaisers präsentierten und in einem zweiten Bild Gefechtsstellung einnahmen. Das reichhaltige Pro­gramm brachte abwechselnd flotte Musikstücke von einer Abteilung der Kapelle Schneckcnburger, komische Szenen und Vorträge, von welchen die militärischen am besten wirk­ten. Man wurde von der frischen, fröhlichen Art der braven Marsjünger, welchen das Wohlbefinden im Genesungsheim anzusehen ist, in angenehmster Weise berührt und freute sich mit ihnen. Diesen Gefühlen gab Herr Oberamtmann Kommerell Ausdruck durch warme Worte des Dankes im Namen der Bürgerschaft: sein Hinweis auf unser schlag­fertiges Heer und das Hoch auf dieses fanden begeisterte Aufnahme. Ein interessantes Schauspiel war das Abschlagen der Bühne, das mit militärischer Fixigkeit innerhalb zehn Minuten geschah. Nun war Raum zum Tanze und alsbald drehten sich die vergnügten Paare. Es war ein schönes fröhliches von patriotischem Geist durchwehtes Fest.

^ Militär- und Beteranen-Berein. In seiner Generalversammlung, die der Militär- und Veranen- verein in seinem Lokal, dem Gasth. z. Löwen gestern abhielt und die von dem Vereinsvorstand, Wagnermeister Berstecher, mit einer Begrüßungsansprache eröffnet wurde, trug zuerst der stellv. Kassier, Mehlhändler Raufer, den Kassenbericht vor. Nach demselben beträgt das Vereinsvermögen 2063^, es weist aber leider einen Rückgang von 31 ^ auf. Mit besonderem Interesse hörte die Versammlung den von Schrift­führer Jul. Raaf mit großem Fleiß und schönem Stil ver­faßten Rechenschafts- und Kassenbericht an, in dem er alles an dem geistigen Auge der Erschienenen oorübergehen ließ, was an Freud und Leid den Verein im letzten Jahr bewegt hat. Die Wahlen, die teils durch Akklamation, teils geheim vorgenommen wurden, beließen Vorstand, Schriftführer und die Ausschußmitglieder in Amt und Würde; an Stelle des früheren Kassiers Hemminger trat der bisherige Stellvertreter Hermann Raufer. Nach Erledigung einiger Bereinsange- legenheiten Sammlung von Zigarrenabfällen, Sterbekasse, Ehrendiplom für 25jährige Vereinsangehörigkeit, Lichtbilder­vortrag betreffend gedachte Bezirksobmann Landtagsabg. Schaible in zündenden Worten des Geburtstags Sr. Maj. des Deutschen Kaisers, einen Rückblick auf das verflossene Jahrhundert werfend und auf den Bundesfcldherrn des deutschen Heeres und der Marine ein Hoch ausbringend. Mit einem warmen Appell an den Kameradengeist zu rechtem Zusammenhalten schloß der Vereinsvorstand die Versammlung.

* Lichtbilder-Vortrag. Der gestern abend in der Seminarturnhalle von Herrn Architekt Geißler in Pforz­heim gegebene Vortrag über die Entwicklung der Lustschiff­fahrt und Flugtechnik war sehr gut besucht und befriedigte in jeder Hinsicht. Die vorgezeigten Bilder in Verbindung mit den prägnanten Begleitworten und kurzen Erklärungen waren geeignet den, Zuschauer nicht nur Unterhaltung, sondern besonders auch Belehrung und Aufklärung zu vermitteln, wodurch das Interesse und die Begeisterung für die großen Erfinder aus dem Gebiete der Lufteroberung als den Grafen Zeppelin und andere, sowie für die weitere Forschung in besonderem Maße geweckt werden. Zum Schluß der sehr reich­haltigen Darstellung brachte der Vortragende noch prächtige Szenerien aus den Alpen zur Schau. Die Anwesenden waren hochbefriedigt.

-1- Altensteig, 29. Jan. Heute morgen um 6 Uhr starb der älteste Einwohner unseres Städtchens, Herr K. Kaltenbach, Vater des Silberwarenfabrikanten im Alter von 92 Jahren. Er war trotz seines hohen Alters noch so rüstig, daß er in der verflossenen Woche sogar noch Holz spalten konnte. Ernstlich krank

war er in seinem langen Leben nie. Nun hat ihn ein In­fluenzaanfall weggerafft.

Freudenstadt, 27. Jan. Bahnprojekt. Nach der soeben ausgegebencn 8 . Zusammenstellung der ständischen Beschlüsse und ihrer Erledigung wird der Entwurf für die Erbauung einer Nebenbahn von Dornstetten über Hallwangen nach Pfalzgrafenweiler zurzeit von der Eisenbahnverwaltung geprüft.

r Baiersbrorur, 28. Jan. (Tödlicher Unfall.) Bei Buhlbach ist am Allerheiligenweg kurz vor dem Ein­tritt in den Staatswald ein mit Klotzholz und Langholz be­ladener Schlitten, den der verheiratete Fuhrmann Adam Klumpp und ein Taglöhner nach Buhlbach bringen wollten, umgestllrzt und hat den Fuhrmann unter sich begraben. Bis er durch herbeigeholte Hilfe aus Buhlbach unter der Last hervorgezogen werden konnte, war er bereits tot. Er war seit 13 Jahren bei Gebrüder Böhringer in Stellung und hinterläßt eine zahlreiche Familie.

p Stuttgart, 25. Jan. Unter dem SchlagwortHeil­magnetismus im Hausgebrauch" gibt Pros. Dr. Gustav Jäger in seinemMonatsblatt" kurze Ausführungen über das populäreGreifen eines verbrannten Fingers an das entgegengesetzte Ohrläppchen": Das ist natürlich auch Heilmagnetismus, der von manchen Gelehrten belacht wird. Es ist aber insofern ausgeklügelt und zeigt ein seines Verständnis des Volkes für Heilwirkung und zwar nach zwei Richtungen: 1 ) durch das Halten des Ohr­läppchens wird der Arm in eine Lage gebracht, die dem Zustreben des Blutes zur verletzten Stelle hinderlich ist letzteres, d. h. die Hochhaltung der Hand, ist allerdings so instinktiv, daß man es bei Handverletzungen fast regelmäßig beobachten kann: der Verletzte hebt die Hand hoch und schüttelt sie in der Luft und wiederholt das meist öfters, weil er dabei Erleichterung des Schmerzes empfindet; 2 ) man lacht natürlich über den Aberglauben,der Gebrannte müsse das entgegengesetzte Ohrläppchen halten" und über­sieht, daß bei der Beschränkung des Blutzuslusses nicht bloß die Knickung im Ellbogengelenk eine Rolle spielt, sondern auch die Haltung im Achselgelenk. In diesem werden die Blutgefässe auch besser zusammengepreßt, wenn man den Arm über die Brust herüber anpreßt."

r Stuttgart, 28. Jan. (Akademische Finanzbe­amte.) Die Hauptversammlung des Vereins akademischer Finanzbeamten findet am Sonntag den 5. Februar vorm. Vsll Uhr in der Liederhalle statt. Aus der Tagesordnung steht neben dem herkömmlichen Jahres- und Kassenbericht zwei Vorträge von Oberfinanzrat Moser über die Titelsrage und von Obersteuerrat Molfenter über Urlaub und Bemss- freudigkeit. Den Zentralpunkt des Interesses wird die Be­sprechung der Gehaltsvorlage bilden, wobei insbesondere Beratung einer Eingabe an die Landstände wegen Besser­stellung der akademisch gebildeten Expeditoren des Finanz­departements gepflogen werden soll. Der Verein zählte am 1. Nov. 233 Mitglieder.

p Stuttgart, 27. Jan. Mit Unterstützung des Geh. Hofrats Dr. Ernst Sieglin hier hat Prof. Dr. Steindorff im Frühjahr 1909 und 1910 in Aegypten Ausgrabungen vorgenommen, wobei in 68 Grabstätten bei Abusir reiche Funde gemacht worden sind, die jetzt zum größeren Teil der ägyptologischen Sammlung der Universität Leipzig ein­oerleibt worden sind. Nach Mitteilungen von Prof. Stein- dorff über das Ergebnis der Ausgrabungen sind das Ein­gangstor und der Kulttempel der Grabstätte des Königs Ehesten soweit bloßgelegt worden, daß ein genauer Plan hierfür angefertigt werden konnte. Von den Funden er­wecken die eigenartigen Formen der Krüge, Schalen, Basen und Kästchen, die zur Verwendung gelangten Gesteine, wie Granit, Diorit, Schiefer, Terpentin und prachtvoller Ala­baster besonderes Interesse, ebenso die gefundenen Beigaben von Elfenbein, Perlmutter, Glas und Metall, da sie unsere Kenntnis von dem Kulturzustand Aegyptens vor 3 Vz bis 4000 Jahren stark erweitern.

Bebenhausen, 28. Jan. Oberförster Pfizenmayer ist heute früh nach langem Leiden im Alter von 53 Jahren gestorben. Pfizenmayer war in Leonberg geboren, er­hielt 1890 die Oberförsterei Klosterreichenbach und kam 1896 hieher, um das gleiche Revier zu übernehmen, das sein Vater, der ihm erst vor 2 Jahren (ch im Dezbr. 1908 in Ulm) im Tode vorangegangen war, lange Iahrewerwaltete.

r Künzelsau, 28. Jan. (Allzuviel Vorsicht.) In­folge der Vorkommnisse bei den Grundbuchämtern Stockheim und Löchgau, die dem Staat voriges Jahr so hohe Kosten verursachten, gestattet die Justizverwaltung ein Verbleiben der Grundbuchbeamten als Vorstands- oder Aufsichtsrats­mitglieder einer Genossenschaft usw. nicht mehr. Betroffen werden dadurch mehrere Ortsvorsteher des Bezirks, auch der Stadtvorstand von Künzelsau bezüglich seines Nebenamts beim Privatsparverein. Daß die Stelle des Rechners einer Darlehenskasse init dem Amt eines Ortsvorstehers und Grund- bnchbeamten nicht verträglich ist, leuchtet ohne weiteres ein, daß aber auch die Vereinsvorsteher, die mit der Kassen- sührung direkt nichts zu tun haben, unter die neuen Be­stimmungen fallen, wird als eine gewisse Härte aufgesaßt.

Heuschrecken u. Stechmücken als Ballon-Passagiere.

In dem bei der Franckh'schen Verlagshandlung in Stuttgart erschienenen Januar-Heft desKosmos. Hand­weiser für Naturfreunde" schildert! Dr. Weinland-Weissenau, wie er und seine Gefährten bei einer am 7. Juli 1908 von Manzell nach dem bayerischen Allgäu ausgeführten Fahrt in dem Augenblick, als sich der sehr glatt gelandete Ballon nach dem Ziehen der Reihleine langsam zur Seite neigte, wodurch die obere Hälfte des Ballons sichtbar wurde, zu ihrem nicht geringen Erstaunen auf dieser Wanderheuschrecken

(Okllipolta. miFi-atona) entdeckten, die sich erst, als ihnen die zusammenfallende und Falten bildende Hülle den weiteren Aufenthalt unmöglich machte, durch einen Sprung zur Erde flüchteten. In welcher Höhe nun die hierbei erreichte Höhe betrug 4830 w die Heuschrecken auf die Ballon­hülle, wie ermüdete und hungrige Zugvögel auf ein vor­überziehendes Schiff, eingefallen waren, war vom Korb aus nicht beobachtet worden. Die Frage, ob ein Heuschrecken­schwarm bei der Schärfe ihrer Kauwerkzeuge und der un­heimlichen Freßlust gelegentlich einen Ballon beschädigen und so einen Unfall herbeiführen kann, mag offen bleiben. Bei einer vom 19.20. Juni 1910 von Stuttgart nach Radolfzell unternommenen Nachtfahrt wurden die Teilnehmer, nachdem die schwäbische Alb in der Richtung Renttingen- Pfullendorf und die Donau überflogen waren, und der Ballon sich dem badischen Bodenseegebiet bei Ueberlingen näherte, plötzlich um 2 Uhr nachts in 1200 m Höhe von Schnaken" gestochen.

Deutsches Reich.

Berlin, 27. Jan. Die Feier des Geburtstags des Kaisers nahm heute früh 8 Uhr mit dem großen Wecken ihren Anfang, das im Schloßhof begann und bis zum Brandenburgertor und zurück seinen Weg nahm. Der Kaiser erschien an den Fenstern des Schlosses und wurde von der bereits in früher Morgenstunde zahlreich zusammengeströmten Menschenmenge herzlich begrüßt. Hierauf nahm der Kaiser die Glückwünsche der kaiserlichen Familie, der Fürsten und des engeren Hofes entgegen. Um 10 Uhr sammelten sich die zum Gottesdienst in der Schloßkirche und zu der sich daran anschließenden Gratulationscour Geladenen. An dem Gottesdienst nahmen teil außer den Mitgliedern der kaiserlichen Familie die hier anwesenden Fürstlichkeiten, das diplomatische Korps, die Staatssekretäre und die Minister mit dem Reichskanzler an der Spitze, die Generalität, die Admiratität, die Präsidenten der Parlamente usw. Um 10 V 4 Uhr erschien der Hof mit großem Vortritt. Der Kaiser trug die Uniform des 1 . Garderegiments mit der Kette der preußischen Orden und dem grünen Bande der sächsischen Rautenkrone. Die Kaiserin hatte eine dunkel­violette Robe angelegt mit gleichfarbigem Hut. Während des Einzugs sang der Domchor den 20. Psalm. Darauf sang die GemeindeLobet den Herrn". Nach der Liturgie predigte Oberhofprediger Dr. Dryander über Psalm 28.7. Nach abermaligem Chorgesang und dem Niederländischen Dankgebet verließ der Chor unter den Klängen desWil- helmus vonNassauen" die Kapelle, um sich nach dem Weißen Saal" zu begeben. Im Weißen Saal nahmen die Majestäten vor den Stufen des Thrones Aufstellung, neben ihnen die Prinzen und sonstigen Fürstlichkeiten. Als­dann begann unter den Klängen der Musik, während im Lustgarten, Salut geschossen wurde, die Gratulationscour. Hinter dem diplomatischen Korps schritt der Reichskanzler, dem der Kaiser kräftig die Hand schüttelte. Ihm folgten Staatssekretär v. Kiderlen-Wächter und die hiesigen Bot­schafter. Nach der Defilierconr nahm der Kaiser die Glück­wünsche des Staatsministeriums entgegen.

Berlin, 28. Jan. Polizeipräsident von Iagow hielt bei der gestrigen Feier des Geburtstages des Kaisers eine Rede, die folgenden bemerkenswerten Wortlaut hatte:

Bebel sagte s. Zt. in Magdeburg:Der preußische Staat ist ein ganz anderes Ding als jeder andere Staat. Er ist in seiner Art einzig in der Welt. Wenn wir aber einmal diesen Staat in der Gewalt haben, haben wir alles." Nun, meine Herren, in der Abwehr einer derartigen, mit so erfrischender Offenherzigkeit dem preußischenn Staate ange­drohten sozialdemokratischen Gewaltherrschaft hat das könig­liche Polizeipräsidium der Reichshauptstadt die Ehre, in erster Reihe zu stehen, voran unsere brave Schutzmannschaft.

Und ich benütze den heutigen patriotischen Tag, um gegen ungezählte Angriffe, entsprungen aus Phantasie, Sug­gestion und System, auch an dieser Stelle auf Grund ein­gehendster Untersuchungen jedes einzelnen Falles für die breiteste Oeffentlichkeit es auszusprechen, daß der Ehrenschild unserer Schutzmannschaft rein ist. Sie hielt tadellose Mannes­zucht.

Wir, das Polizeipräsidium, sind mit der besonderen Aufgabe des unmittelbaren Schutzes der allerhöchsten Person betraut. Möge uns dieses Vertrauensverhältnis ein Ansporn sein für besonders treue Pflichterfüllung!"

Diese Rede des Polizeipräsidenten, die den Versuch macht, den tiefen Eindruck, den die Gerichtsurteile in den Moabiter Prozessen hervorgerusen hat, abzuschwächen, wird zu eingehenden Erörterungen führen.

Erwiderung

auf das Eingesandt in Nr. 31 des Gesellschafter.

(Für Artikel unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion nur die prehrechtliche Verantwortung.)

Das Eingesandt beschäftigt sich mit meinen Ausführungen in der öffentl. Versammlung der Fortschr. Bolkspartci in Wildberg am 21 . ds. Mts. Der Einsender scheut das Licht, sonst würde er seingeistiges" Elaborat mit seinem Namen decken: er, der zweifellos in der Versammlung anwesend war, dort die reichliche Gelegenheit zur Diskussion nicht ergriff, sondern noch zum Zeichen seines Dankes für das Gehörte sich von seinem Sitze erhob, zieht es vor, jetzt hinten- nach zu zetern und zu gilfen, als ob ihn jemand auf die Zehen getreten hätte. Es verbietet mir mein Anstands- und Reinlichkeitsgefühl, mich mit einemPolitiker" vom Schlage des Einsenders in eine Zeitungsfehde einzulassen: das ist auch kaum der Mühe wert, dem: der Einsender gibt ja un­umwunden zu, daß das von mir bezüglich des gefährdeten Reichstagswahlrcchis Gesagte ganz genau in derRcichspost"