weqen Lohnabzügen rc. in Kündigung. An einer gestern abend stark besuchten Versammlung wurde besch offen, an der Kündigung sestzuhalten. - 2n der Hornbergstraße wurde ein Arbeiter bei Streithändeln von eurem andern ist den Rücken gestochen und schwer verletzt.
Gerichtssaal.
r Ellwangen, 5. Jan. (Strafkammer). Die 17, Jahre alte Zimmermeisterstochter Anna Sauter von Hohen- memmingen OA. Heidenheim hatte sich wegen Kindstotung LU verantworten. Sie hatte am 16. November 1910 m Brenz OA. Heidenheim, wo sie seit ihrem dritten Jahre bei den Bauerseheleuten Buckenhofer war, em Kind heimlich geboren, das einige Tage spater m der Abortgrube des Buckenhofer'schen Hauses erstickt aufgefunden wurde Die Anaeklaate bestritt, das Kind absichtlich getötet zu haben und aab an, sie sei von der Geburt auf dem Abort sitzend überrascht worden, weshalb das Kind ohne ihre Schuld in die Abortgrube gefallen sei. Das Gericht war aber — insbesondere auf Grund des Gutachtens des Sachverständigen, der es für ausgeschlossen erklärt hatte, daß die Geburt des überaus kräftigen Kindes so rasch vor sich gegangen sein könne — der Ueberzeugung, daß die Angeklagte das Kind, das nach dem Sektionsbefund nach der Geburt gelebt hatte, absichtlich getötet habe und verurteilte die Angeklagte zu einem Jahr Gefängnis, auf welche Strafe 5 Wochen der erlittenen Untersuchungshaft angerechnet wurden.
r Pforzheim, 5. Jan. Gestern erließ das Schöffengericht verschiedene scharfe Urteile. Ein Goldschmied, der Streikposten stand, hatte zu einem arbeitswilligen Kollegen, den Hut lüpfend, gesagt: „Guten Tag Karle, morgen mußt du durch tausend Kameraden Spießruten laufen!" Diese als Drohung gedeutete Aeußerung trug dem Streikposten sage und schreibe eine Woche Gefängnis ein.
Berlin, 6. Jan. Der Fahnenjunker vonBiebahn, der am 26. August v. Is. als Wachposten den Monteur Schmidicke in der Iungfernheide in der Nähe der Schieß- ständö erschossen hatte, wurde vom Kriegsgericht fr ei gesprochen.
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r Muß man sich vom Polizeihund beschnüffeln lassen? Auf eine Beschwerde wegen Verwendung des Polizeihundes erging folgende Entscheidung: Die Verwendung des Polizeihundes ist gesetzlich zulässig und wird allgemein angenommen, daß dessen Verhalten an und für sich noch nicht genügt, Verdacht gegen jemand zu begründen. Ein Beschwerderecht eines solchen, der von dem Hund in irgend welcher Weise bezeichnet erscheint, kann daher nicht anerkannt werden und es kann nicht gesagt werden, daß durch die Verwendung des Hundes die Ehre der Familie aufs Spiel gesetzt werde.
Deutsches Reich.
Ei» deutscher Kolonialbesitz in Mozambique.
Bexlin, 7. Fan. Wie die Agence Havas meldet, hat Fürst Albert von Monaco von dem ermordeten König von Portugal einen großen Kolonialbesitz im Hinterlande von Mozambique (Afrika) für 3 Millionen Frs. angekaust. Seit längerer Zeit haben sich nun Frankreich und England darum beworben, dem Fürsten seinen Besitz abzukaufen. Der Fürst hat aber jetzt einen Vorschlag Deutschlands angenommen und dieser Kolonialbesitz im Hinterlande Mozambiques wird also in deutsche Hände übergehen. Man hat sich darüber gewundert, weil der Vorschlag Deutschlands nicht so günstig gewesen ist, wie der von England und Frankreich. In diplomatischen Kreisen erregt dieser Kauf großes Aufsehen.
Berlin, 7. Jan. Das Urteil im Moabiter Krawall- prozeß soll erst Mittwoch gefällt werden, da der Dienstag für Beratungen freibleiben soll. Gleichwohl wird der zweite Prozeß vor dem Schwurgericht am Montag seinen Anfang nehmen. Die Anklage wird in diesem Prozeß Oberstaatsanwalt Preuß selbst vertreten.
r Burg Hohenzollern, 7. Jan. Unter der Besatzungskompanie herrscht die Influenza heftig. Ueber 20 Mann mußten in das Hechinger Krankenspital verbracht werden.
Karlsruhe, 6. Jan. Die Redaktionen der Karlsruher Blätter haben sich verabredet, künftig keine Berichterstatter mehr zu Vereinsveranstaltungen lediglich unterhaltender Art zu entsenden, weil dies Zeit und Arbeitskraft der Journalisten ungebührlich in Anspruch nehme und die Berichterstatter o f auch die Sonntage opfern müssen. Dagegen sollen rechtzeitig eingesandte Berichte abgedruckt werden, soweit sie sich dazu eignen.
München, 6. Jan.. Gestern nachmittag um 5 Uhr ereignete sich auf der Bobsleighbahn in Garmisch ein schweres Unglück. Ein mit 5 Personen besetzter Rennschlitten stürzte um, wobei der Student Fritz Oberöder aus Preußisch-Eylau sofort getötet und zwei Herren und eine Dame schwer verletzt wurden. Die Verletzten wurden sin das Distriktskrankenhaus zu Garmisch gebracht. k'Z Regensburg, 6. Jan. In Herzogenreuth im Bari- rischen Wald sielen einem Gendarmen die dicken Waden eines Handwerksburschen auf. Bei der Untersuchung ergab sich, daß der ganze Bursche mit Saccharin ausgestopft war.
Düsseldorf, 7. Jan. Auf den holländischen Eisenbahnzügen treibt eine Falschspielerbande ihr Unwesen. Sie hat es namentlich auf Ausländer und mit Vorliebe auf deutsche Reisende abgesehen. So wurden einem solchen in einem Fuge zwischen Rotterdam und dem Haag während einer Fahrt von nur 20 Minuten Dauer über 2000 ^ durch betrügerisches Spiel abgenommen.
Aachen, 7. Jan. In Bardenberg bei Aachen legte der 8jährige Sohn des dortigen Bürgermeisters beim Spielen mit einer geladenen Flobcrt-Büchse im Scherz auf eine bei seinen Eltern zu Besuch weilende junge Dame an. Der Schuß ging der Unglücklichen in die Brust und führte ihren sofortigen Tod herbei.
Charlottenburg, 5. Jan. Ein hiesiger Chauffeur fand im Dezember 1909 in seiner Autodroschke eine Tasche enthaltend 40000 Rubel in Bar und für 50000 V6 Diamanten, Perlen und Goldgeschmeide. Da der Eigentümer sich bisher nicht gemeldet hat, wurde der Chauffeur jetzt von der Behörde ausgefordert, den ganzen Fund abzuholen.
Die Ursache der Margarinevergistungen.
Solingen, 7. Jan. Wie an anderen Orten, waren auch hier Erkrankungen infolge Genusses der von der Firma Mohr und Co. in Altona-Ottensen gelieferten Margarine eingetreten. Es handelte sich um die Marke „Luisa", die von einem Arbeiter einer Stahlwarenfabrik direkt bezogen und zum Teil an Arbeiterfamilien abgegeben worden war. Ueber die Untersuchung, die infolgedessen durch das hiesige städtische Nahrungsmittel-Untersuchungsamt angestellt worden ist, berichtet der Leiter der Anstalt, Herr Direktor Dr. Plücker folgendes: Alkaloide und metallische Gifte waren nicht nachweisbar, ebensowenig konnte die Erkrankung auf die verwendeten Bouquet- und Farbstoffe zurückgeführt werden. Die giftige Substanz mußte daher entweder in dem Fett oder den Nichtfettstoffen enthalten sein. Um hierüber Aufschluß zu erlangen, würden die Stoffe getrennt an Hunde verfüttert, die während des Versuchs unter Aufsicht des Schlachthofdirektors Tierarzt Knüppel blieben. Nur die mit Fett gefütterten Hunde erkrankten. Die Erkrankung zeigte sich verschieden stark je nach der Menge des verfütterten Fettes. Hieraus ergab sich, daß lediglich das Fett der Träger des Giftes ist. Es wurde nun das Fett zerlegt und sowohl die unverseifbaren Bestandteile wie auch die Fettsäuren getrennt an Hunde verfüttert. Jetzt erkrankten nur diejenigen- Hunde, welche die Fettsäuren erhalten hatten. Weitere Trennungen der Säuren ergaben alsdann, daß die giftige Substanz eine Fettsäure ist, welche in ihrem chemischen und physiologischen Verhalten der giftigen Substanz des Crotonöls, der Crotonölsäure analog ist, wie Versuche mit Crotonöl selbst erkennen ließen. Ob sie mit dieser iderttisch, werden erst weitere Versuche ergeben können, die mit dem von der Firma Mohr u. Co. verwendeten Cardamomsett angestellt werden sollen.
Ausland.
Hoeganaes (Schweden), 5. Jan. Gestern abend wurde über Mülle, in hundert Fuß Höhe, ein Ballon beobachtet, der, von Südosten kommend, nordwestlich über das Meer flog.
Krakau, 4. Jan. Aus Dziedrtz nnro gemeldet, katholische Pfarrer Mazoshek wurde gestern nachmittag vier Uhr von mehreren russischen Banditen, die kurz vorher die Grenze überschritten lMen, erschossen. Das Pfarrhaus wurde von den Räubern ausgeplündert uud angesteckt. Hierauf flüchteten die Banditen nach der Station Czybi und drangen in das dortige Postamt ein, wo sie den Postmeister zwingen wollten, ihnen das im Kassenschrank cmfbewahrte Geld auszuhändigen. Der Postmeister feuerte jedoch auf die Räuber. Zwei derselben wurden durch wohlgezielte Schüsse niedergestreckt, der Dritte flüchtete. Die Polizei ist im Besitze einer genauen Personalbeschreibung des geflüchteten Banditen und hofft, diesen in Bälde verhaften zu können. Die verwundeten Räuber wurden in das Hospital llbergeführt.
Petersburg, 7. Jan. Ein offenbar inspirierter Artikel der „Nowoje Wremja", Petersburg, stellt die Unveränderlichkeit der russischen Politik gegen Deutschland sowie die Uneingeschränktheit der Potsdamer Vereinbarungen fest.
London, 5. Jan. Die Polizei verfolgt augenblicklich die Spur von 20 Mitgliedern des hier entdeckten Komplotts, die in letzter Zeit zahlreiche Raubansälle verübten.
Newyork, 5. Jan. Die Regierung hat beim New- yorker Bundesgericht auf Grund des Antitrustgesetzes einen Prozeß gegen 13 Dampfergesellschaften, darunter die Cu- nardlinie, die Hamburg Amerika A.G. und den Norddeutschen Lloyd angestrengt, da sie des Versuchs beschuldigt werden, gesetzwidrig die Beförderung von Zwischendeckpassagieren zwischen Amerika und der alten Welt zu monopolisieren. Wie der Bundesgerichtsanwalt behauptet, sollen die Gesellschaften am 5. Februar 1908 in London einen Vertrag abgeschlossen haben, nach dem das Zwischendeckgeschäft prozentual unter ihnen verteilt werden soll. Auch einige Beamte der Gesellschaften sind angeklagt worden. Die Regierung verlangt die Aufhebung des Vertrags. Solange dem nicht Folge geleistet wird, dürften die Schiffe der Gesellschaften amerikanische Häfen nicht anlaufen.
Newyork, 7. Jan. Eine unabhängige Jleischimport- Gesellschaft ist gegründet worden, welche angeblich Fleisch aus Brasilien, wo sie von der Regierung gewisse Privilegien erhielt, hierherbringen will.
Das Erdbeben in Turkestan.
Taschkent, 7. Jan. Zu dem Erdbeben in Turkestan ivird aus Wjerny berichtet, daß die wohlhabenden Einwohner flüchten konnten und daß das Elend der zurückgebliebenen ärmeren Beoölkerungsklassen unbeschreiblich sei. 500 Personen liegen verwundet darnieder. Die ärztliche Hilfe ist unzureichend.
Petersburg, 7. Jan. Ueber die Erdbebenkatastrophe in Turkestan lausen jetzt nähere Meldungen ein, die die Befürchtungen, die man nach den Aufzeichnungen der europäischen Erdbebenwarten hegte, vollauf bestätigen. Die Stadt Prschewalsk ist gänzlich verschwunden, über die Hälfte aller Einwohner ist umgekommen. In der Stadt Pischpek am Tschuflusse werden von den 7000 Einwohnern über 500 vermißt. In Pischpek sind alle öffentlichen Gebäude eingestllrzt, ebenso in Wjerny. Der Gouverneur von Turkestan ist mit Truppen und großer Rettungsmannschaft nach dem Erdbebengebiet aufgebrochen. Vor ein bis zwei Wochen ist der Eingang ausführlicher amtlicher Nachrichten unmöglich.
Der Chef des Telegraphenbezirkes erhielt die Nachricht, daß die Fahrstraße von Nowo-Dmitrijews nach Prszewalsk zerstört sei. Längs von Issyk Kul-Sees bildeten sich tiefe Erdspalten.
Eine Nachricht aus Taschkent sagt: In Pischpeck sind durch das Erdbeben viele Häuser zerstört worden. Zwei größere Dörfer sind vollständig vernichtet. Die Zahl der Umgekommenen ist unbekannt. Prschewalsk ist vollständig abgeschnitten, da die Straßen durch Bergstürze unwegsam geworden sind.
Auswärtige Todesfälle.
Johann Ziegler, Straßenwart, Freudenstadt: Georg Braun, 19 F. Freudenstadt: Gottfried Schmid, früher Schultheiß in Poltringcn, 68 F, Kirchberg a. d. Iller.
Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.
K. Sorstamt Stammheim
OA. Calw.
Beigholz- und Reisig-Verkauf.
Am Freitag den 13. Januar vormitt. O Uhr im „Rößle" in Stammheim aus Staatswald Lettenloch. Mittlerer Wald, Weilerstich u. Haselstall: Rm.: Buchen 7 Scheiter, 21 Prügel. Nadelholz: 97 Prügel, 120 Anbruch. 430 gebund. buchene Wellen. Nadelreisig auf Haufen geschätzt zu 1200 Wellen, desgl. in 42 Flächenlosen gesch. zu 10 200 Wellen.
Suche auf 1. März ein kräftiges geordnetes
nicht unter 17 Jahren, das schon gedient hat.
Frau Pfarrer Walker, Pfalzgrafenweiler,
Etat. Dornstetten.
K. Forstamt Simmersfeld.
Nadelholzstamm Holz- u. Beigholz- V erkauf.
Am Montag, den Z«. Jan.
1011, vorm. 10 Uhr, im „Löwen" in Simmersfeld aus Staatswald III Eitele: Abt. 2 Kienhärdtle, 3 Hütteschlag, 7 Saatschule, 9 Straßenhau, 16 Kohlplatte: I V Enzijvald: Abt. 2 Hirschhecke: VI. Hagwald: Abt. 4 Ebene, 8 Miß:
Nadelholzftammholz: Lang- und Sägholz: 43 Fi. u. Ta. III.—VI. Kl. mit 17 Fm. Beigholz:
Rm. Buchen: 23 Scheiter, 5 Prügel, 49 Anbruch; Nadelholz: 33 Scheiter, 198 Prügel, 210 Anbruch.
Iwikbaoirmklil
n « t irr » «?I» SS » « 8 8 ?°
Nagold.
DM" Zwangsversteigerung. "MD
Am Dienstag, den 10. Januar 1011, vorm. 11 Uhr,
kommt gegen bare Bezahlung zum Verkauf:
ea. 40 Ztr. Heu und ea. 45 Ztr. Stroh.
Zusammenkunft bei dem Pfandlokal.
Hauser, Gerichtsvollzieher.
Pfrondorf.
Langholz-Berkauf.
Am Dienstag, den 10. Januar d. 3..
nachmittags S Uhr,
verkauft die Gemeinde im Submissionsweg aus Gemeindewald Nonnenwald und Schwarzenbach:
ea. 55 Fm. Langholz II. bis V. Klaffe,
wozu Kaufsliebhaber eingeladen werden.
Die Abfuhr ist sehr günstig.
Gemeiuderat.
Nagold.
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zu vermiete».
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