und nur Mo/o entfallen auf kleinere Vernüttelungsaustalten mit weniger als 100 Stellen. (Was das Regierungsblatt hier gegenüber denunrichtigen Auffassungen" mitteilt, ist- soweit es Tatsachen aufzählt, längst bekannt und nie be­stritten worden. Es widerlegt aber in keiner Weise die Haupttatsache, daß durch die Abschaffung der Pauschgebühr eine außerordentliche Verteuerung für diejenigen Teilnehmer eintritt die das Telephon stark benutzen, das heißt also ge­rade für die erwerbstätigen Kreise, Industrie, Gewerbe und Handel, denen so eine neue Last auferlegt wird obwohl der Telephonbetrieb durchaus befriedigend rentiert und ob­wohl eine Besserung der Rente nur von einer Gebührener­mäßigung, nicht von einer Verteuerung, zu erwarten wäre.

Fkf- 3tg.)

Tages-Neuigkeiten.

Aus Stadt und Land.

Nagold, den 9. Januar 1911.

* Die Musenmsgesellschaft hielt ihre Weihnachts­feier am Samstag abend imHotel Post" ab. Gerne waren die Mitglieder mit ihren Familien erschienen, um noch einmal in festlicher Vereinigung der Weihnachtsfreude Ausdruck zu geben. Es herrschte eine gehobene Stimmung, die beim Ertönen der ersten Klänge der seinen Streichmusik unserer bewährten Kapelle Schneckenburger zur allgemeinen Fröhlichkeit wurde. Der neue Vorstand Herr Amtmann Mayer sprach warme Worte der Begrüßung, die in dem Wunsche für das schöne Gelingen des Festes gipfelten. Das feinsinnig zusammengestellte Musikprogramm im Verein mit der nach neuem System behandelten Gabenoerlosung, ge­meinsamem Gesang und hübschen Solooorträgen bewirkten denn auch einen intimen Genuß, der durch das Helle Er­glänzen des Tannenbaumes seine dem festlichen Anlaß ent­sprechende Weihe erhielt. Küche und Keller des Hauses Luz gewährten wie immer hohe Befriedigung. Als dann noch die Musik zum Tanze einlud, erreichte das Vergnügen besonders bei der Jugend seinen Höhepunkt auf dem es bis zum Schluß des Festes blieb.

* Maschinenschreiben. Die Schreibmaschine bildet im heutigen Erwerbsleben einen ganz wesentlichen Kultur­faktor. Durch sie wird Manchem Gelegenheit geboten, sein tägliches Brot in der Ausübung des Maschinenschreibens zu verdienen. Den Anspruch auf einen hohen Verdienst hat aber nur derjenige, der gewandt und sicher mit der Maschine zu arbeiten versteht. Es ist deshalb sehr zu empfehlen, sich eine gewisse Sicherheit darin zu erwerben, um den gestellten Anforderungen genügen zu können. Ein perfekter Steno­graph und Maschinenschreiber wird nicht nur gut bezahlt sondern es ist ihm in größeren Fabriken auch eine dauernde Existenz geboten. Die Nachfrage nach solchen Leuten ist sehr groß: es säume daher niemand, sich, die erforderliche Fertigkeit sowohl in Maschinenschreiben als auch in Stenographie anzueignen. Am hiesigen Platze sollen Unterrichtskurse in Maschinenschreiben abgehalten werden, deren Besuch jeder­mann. der sich hierin vertraut machen möchte, zu empfehlen ist. (Näheres s. Inserat.)

x Stuttgart, 7. Jan. Der bekannte Kunstmaler Pleuer ist im Alter von 47 Jahren hier gestorben.

r Stuttgart, 8. Jan. (Hoftheater.) Fräulein Char­lotte Voigt scheidet mit Schluß der Spielzeit auf ihr An­suchen aus dem Verbände des Hoftheaters aus. Vom Herbst dieses Jahres ab wurde Fräulein Grete Lorma vom hiesigen Schauspielhaus für das K. Hoftheater verpflichtet.

Stuttgart, 7. Januar. In seinem Neujahrsartikel schreibt der kirchliche Anzeiger, das Organ des evangelischen Pfarrvereins, zu der Loslösung der Volksschule aus ihrer bisherigen engen Verbindung mit der Kirche u. a.: Es kann gesagt werden, daß sich die Neuordnung rasch und leichter vollzogen hat, als mancherorts anfangs geglaubt wurde. Dabei hat sich die Auseinandersetzung zwischen Kirche und Schule im ganzen in friedlichen Grenzen bewegt, dank den trefflichen Ausführungsbestimmungen zum Volksschul­gesetz, dank auch dem guten Willen aller Beteiligten, den Streit möglichst mhen zu lassen und aus der gegebenen Grundlage positive Friedensarbeit zu treiben. Es wird so­dann bemerkt, daß nur in der Feiertagsfrage und bezüglich der Abhaltung des Konfirmationsunterrichts diejKirche noch ein weiteres Entgegenkommen zu erwarten hätte.

Die Landesversammlnng der Fortschrittlichen Volkspartei Württembergs nahm einstimmig folgende Resolution an:

Die aus allen Teilen Württembergs glänzend besuchte Landesversammlung der Fortschrittlichen Volkspartei er­klärt auf Grund einmütiger Ueberzeugung, daß die Eini­gung der Fortschrittlichen Bolkspartei die an sie ge­knüpften Hoffnungen erfüllt, die politische Arbeitslust er­höht und die Vertretung freiheitlicher Reformforderungen erleichtert hat; sie spricht den Abgeordneten der Partei im Reichs- und Landtag ihren Dank, ihre Anerkennung und ihr Vertrauen aus: sie anerkennt in Uebereinstimmung mit der öffentlichen Meinung die Notwendigkeit eines politi­schen Systemwechsels: sie tritt in Erkenntnis der außer­ordentlichen Wichtigkeit der bevorstehenden Reichstags­neuwahlen alsbald mit aller Energie in allen württem- bergischen Wahlkreisen in den Wahlkampf ein."

!> Stuttgart, 5. Jan. In württembergischen Auto­mobilistenkreisen wird die Mitteilung Interesse erregen, daß Herr Generaldirektor Gustav Braunbeck, ein geborener Württemberger, der früher lange Jahre in Stuttgart war, aus dem Vorstände der Bereinigten Berlagsanstalten Gustav Braunbeck und Gutenberg-Druckerei-A.-G. Berlin ausge­schieden ist. Der stetig wachsende Erfolg seines neuen Werks Braunbecks Sportlerikon", das nunmehr auch in fremden

Sprachen erscheinen soll, hat Herrn Braunbeck veranlaßt, sich in erster Linie der Herausgabe dieses seines Lebenswerks zu widmen, für das er in den nahezu 25 Jahren seiner sportlichen Betätigung ohne Unterlaß gearbeitet hat.

r Stuttgart, 5. Januar. (Kellerkontrolle.) In einem, imBeobachter" vom 28. v. Mts. unter der Ueber- schriftUnerhörte Kontrolliererei" erschienenen Artikel ist Beschwerde darüber geführt, daß die K. Staatsanwaltschaft Ulm,einen Befehl an die Amtsanwälte, diese an die Stationskommandanten und diese an die Landjäger gegeben habe, wonach die Landjäger das Recht haben sollen, bei jedem Wirt die Kellerbücher zu kontrollieren, die nach den Vorschriften des Weingesetzes vom 7. April 1909 geführt werden müssen." Dazu schreibt derStaatsanzeiger": Nach unserer Kenntnis ist es unrichtig, daß die Staatsanwaltschaft Ulm einen Befehl des erwähnten Inhalts erlassen oder sonst eine allgemeine Maßnahme zum Zweck der Kontrolle der von den Wirten nach dem Weingesetz zu führenden Bücher angeordnet hat. Tatsache ist vielmehr, daß der genannten Staatsanwaltschaft gegen eine Mehrzahl von Wirten in einem zu ihrem Bezirke gehörenden Oberamtsbezirke wegen Verfehlung gegen das Weingesetz (unvollständiger Führung der vorgeschriebenen Bücher) eine Anzeige vorlag, der zufolge die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und in diesem Verfahren bei den davon Betroffenen eine Prüfung ihrer Buchführung durch die Hilfsbeamten der Staatsanwaltschaft geboten war. Hienach müssen auch die Erörterungen all­gemeiner Art, die in dem Artikel des Beobachters an die angebliche Maßnahme der Staatsanwaltschaft Ulm geknüpft worden sind, als gegenstandslos bezeichnet werden.

r Zur Fleischteuerung. Der Landestierzuchtinspektor, Landesökonomierat Fecht weist gegenüber der Behauptung, daß gutes, für den Stuttgarter Schlachtoiehmarkt passendes Vieh in Württemberg nicht zu finden sei, daraus hin, daß die in' den Tagen vom 16.18. April v. Is. in Stuttgart gehaltene Schlacht- und Mastoiehausstellung das Gegenteil bewiesen habe.Gute, nicht zu alte und nicht übermästete Ochsen (zu Sied- und Bratenfleisch), gute zwei bis drei Jahre alte Mastrinder, ältere und jüngere vollfleischige Bullen zu Wurstzwecken waren in ausgezeichneten Exem­plaren ausgestellt. Der Ausstellungskatalog hätte den Herren Viehhändlern und Metzgermeistern zeigen können, bei wem sie solches Mastvieh auch nach der Ausstellung kaufen können. An Großvieh waren 23 Bullen, 76 Ochsen und 88 Kühe und Kalbinnen, zusammen 187 Stück ausgestellt. Gemästet waren von diesem Großvieh: 23 Farren, 76 Ochsen und 88 Kalbeln und Kühe. Die Zahl wäre noch bedeutend größer geworden, wenn unsere Biehmäster mehr Vertrauen zu dem Stuttgarter Schlachtviehmarkt besäßen und nicht gefürchtet hätten, ihr Mastvieh nicht zu annehmbaren Preisen in Stuttgart absetzen zu können. Nur durch die Einwirkung der Zentralstelle für die Landwirtschaft und der landwirt­schaftlichen Bezirksvereine, die davon ausgingen, daß es eine Ehrensache für die wllrttembergische Landwirtschaft sei, diese Ausstellung zu beschicken, gelang es, eine entsprechende Beteiligung herbeizuführen. Daß die Qualität der ausge­stellten Schlachttiere sehr befriedigend war, ergab nicht nur die Beurteilung in lebendem Zustand, sondern noch mehr der Schlachtwettbewerb, 1 Bulle, 14 Ochsen und 15 Kalbmnen und Kühe (darunter nur 3 Kühe) wurden dazu angemeldet. Die Tiere wurden kurz vor dem Schlachten nüchtern lebend gewogen und nach der Schlachtung das Schlachtgewicht sestgestellt. Die Veranstaltung solcher Schlachtviehausstell- ungen halte ich für sehr geeignet, die Biehmäster und Vieh- Käufer einander näher zu bringen und den Stuttgarter Schlachtoiehmarkt zu beleben. Er sollte sich zu einem süd­deutschen Zentralschlachtviehmarkt auswachsen. Dies wird aber nur möglich sein, wenn die Stadt Stuttgart, mehr Fühlung sucht mit der württembergischen^ Landwirtschaft. Die Wiederholung der Schlachtoiehausstellung dürste sich emp­fehlen : Vielleicht könne man in diesem Jahre eine solche im Oktober halten, um das Gespenst der von Zeit zu Zeit in Szene gesetzte Fleischnot zu bannen".

Das Mofttrinken. Ueber die Gefahren des gewohn­heitsmäßigen Mosttrinkens in Württemberg veröffentlicht Dr. Föhr sen. in Marbach a. N. imMed.-Korr.-Blatt" einen längeren Artikel als Antwort auf die im vorigen Jahr vom Schwäb. Gauverband gegen den Alkoholismus publizierte Warnung vor dem Mosttrinken. Aus Grund seiner 50jährigen Erfahrungen als Landarzt gibt Dr. Föhr ^ sein Urteil dahin ab, daß unsere Bauern und Weingärtner im allgemeinen recht einfach und solide leben, daß der Al­koholgehalt des gewöhnlichen Obstmostes meist ziemlich niederer ist, als 3 pCt., der Quote, die in dem erwähnten Flugblatt angegeben, daß das Quantum, welches der Bauer durchschnittlich trinkt, nur ausnahmsweise über 2 Liter pro Tag hinausgeht und daß nach langjährigen Beobachtungen ein mäßiger Most- und Alkoholgenuß, wie er bei- uns im allgemeinen üblich ist, nicht verkürzend aus die Lebensdauer einwirke, wie sich u. a. auch aus den Leichenschaubüchern feststellen lasse. Dr. Föhr faßt seine Ausführungen dahin zusammen:Der Mensch will nicht bloß leben, sondern auch genießen; gönnen wir daher unseren geplagten Bauern und Weingärtnern ihren Most, klären wir sie aber auch auf, daß der Most wie sie oft meinen, kein Stärkungsmittel,, sondern nur ein Genußmittel ist, und daß er, im liebermaße genossen, recht schaden könne. Insbesondere sollte ernstlich davor gewarnt werden, Kindern Most zu geben, aus sozialen sowohl als aus sanitären Gründen." Schließlich glaubt Dr. Föhr auch noch feststellen zu können, daß der Mostkonsum nachzulassen beginne, wozu die Obstsehljahre und auch die Aufklärung und Warnung durch die Presse beigetragen haben möge.

Baiersbronn, 6. Jan. Reges Leben hat in unser Tal die prächtige Schneedecke gebracht, welche Mit dem.

neuem Jahr sich eingestellt hat. Die hier in großer Aus­wahl vorhandenen Rodelbahnen werden von jung und alt fleißig benützt. Leider ist auch schon ein Unglückssall zu verzeichnen. Eine Dame aus Stuttgart, die im Hotel Schönblick als Kurgast weilt, wurde aus dem Schlitten geschleudert und trug nicht unbedenkliche innere Verletzungen davon. In besonders hoher Blüte steht hier der Schnee­schuhsport. Schon die kleinsten Knirpse, Knaben wie Mäd­chen, sausen mit fabelhafter Geschwindigkeit auf ihren Bret­tern zu Tal, jauchzend vor Vergnügen, und mit der gleichen Lust geben sich die Erwachsenen diesem Sport hin. An Sonn- und Festtagen ergießt sich ein Strom von auswär­tigen Sportsleuten ins Tal. Hier finden sie ein solch ideales und ausgezeichnetes Schneeschuhgelände, wie es an keinem andern Platz des Schwarzwaldes der Fall ist: und es kann sowohl der Anfänger, auf sanft abfallender Fläche, als der gewiegteste Schneeschuhfahrer, am steilsten Hang, auf seine Rechnung kommen. Eine besondere Anziehungskraft übt die großartige Sprunghügelanlage aus, da in ganz Deutsch­land eine solche von gleicher Vollkommenheit nicht vorhan­den ist. Grenzer.

r Eßlingen, 5. Jan. (Zur kommenden Reichs- ftagswahl.) Veranlaßt durch die Zeitungsnachricht, daß: 'Rechtsanwalt List-Reutlingen als Kandidat für den 5. Wahlkreis (EßlingenKirchheimNürtingenUrach) in Aussicht genommen sei, traten dieser Tage eine Anzahl Ver­treter der Fortschrittlichen Volkspartei aus dem 5 Reichs­tagswahlkreis in Nürtingen zusammen, um Stellung zu dieser wichtigen Frage zu nehmen. Verschiedene Stimmen bedauerten lebhaft, daß der Wahlkreis bei dem Abkommen für Württemberg diesmal wieder der Deutschen Partei über­antwortet worden sei, denn bei der Verabredung vor 4 bezw. 5 Fahren sei es doch nicht so gemeint gewesen, als ob dieser Zustand gleichsam verewigt werden solle. Nach gründlicher Aussprache wurde anerkannt, daß die jetzigen Verhältnisse eine Vereinbarung erheischen und daß man sich, im Interesse des Erfolgs der Abmachung fügen müsse. Je­doch kam mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck, daß wenn irgend möglich- der Kandidat aus dem Wahlkreis selbst sein sollte^ und daß es der Deutschen Partei doch möglich, sein müsse, einen Kandidaten in einem der vier Oberamtsbezirke' zu finden. Einhellig wurde vor allem dem Wunsche Aus­druck gegeben, daß, da Gewerbe, Handel und Industrie in den Parlamenten bisher ungenügend vertreten sind, ein Kandidat aus diesen Erwerbsständen aufgestellt werden; möchte, denn nur dann könnte die Fortschrittliche Volks­partei mit erwünschter Rührigkeit an der Wahlbewegungs. sich beteiligen.

Ebingen, 7. Januar. Großfener. (Wiederholt aus einem Teil der letzten Nummer.) Heute nacht gegen V 2 I Uhr brach in dem Lagerraum des Waren­hauses Kahn, das in dem Kaufmann Mehlschen Hause in der Marktstraße unweit des Rathauses untergebracht ist, aus bisher unaufgeklärter Ursache Feuer aus. Das Feuer fand in dem Lagerraum reiche Nahrung und es entwickelte sich ein so starker Rauch, daß die im 3. Stocke wohnende Familie des Kaufmanns Mehl die Treppe nicht mehr be­treten konnte und infolgedessen in große Gefahr geriet. Die Sjchwägerin des Kaufmanns Mehl und ein junger Kaufmann sprangen in der Erregung aus den Fenstern und erlitten dabei sehr schwere zum Teil lebensgefährliche Verletzungen: die übrigen 68 Personen denen durch das Feuer der Ausweg aus dem Hause abgeschnitten war wurden von der Feuerwehr mit Hilfe von Leitern und Sprungtüchern gerettet. Das Feuer griff so rasch um sich, da an das Mehl'sche Haus mehrere andere Gebäude angebaut waren. Es sind bei demGroß- feuer 1« Häuser ein Raub der Flammen geworden. Um V-z9 Uhr morgens brannte es noch, doch war um diese Zeit jede Gefahr des weiteren Umsichgreifens des Feuers beseitigt. Der Schaden ist sehr groß. Dem Verneh­men nach wird eine Person namens Becker, ein Schwager des Kaufmanns Mehl, vermißt. Durch das Großfeuer sind 30 Familien obdachlos geworden.

(Weitere Meldungen sind bisher nicht eingelaufen. D. R.) g Urach, 7. Jan. Mechaniker Bächi unternimmt zut Zeit Versuche mit einem Motorschlitten. Das Fahrzeug fuhr aus der glatten Bahn mit ziemlicher Geschwindigkeit dahin und gehorchte leicht dem Steuer.

r Göppingen, 7. Jan. (Im Streit erstochen). Gestern früh kurz nach vier Uhr ist der verheil. Schreiner Karl Huttelmaier von dem gleichfalls verheirateten 37 Jahre alten Schleifer Karl Hetze! erstochen worden. Beide hatten die Nacht durchgezecht und waren zuletzt im Gasthaus zu den drei jKönigen, wo sie in Streit gerieten, in dessen Ver­lauf Hetze! den Huttelmaier einen Lausbuben nannte, wo­raus dieser ihm einen Schlag ins Gesicht versetzte. Durch das Dazwischentreten anderer kam es in der Wirtschaft zu keinen weiteren Ausschreitungen. Kurz darauf machte sich Huttelmaier mit einem. Gefährten, Hetze! jedoch allein, auf den Heimweg. Huttelmaier sagte mit einemmal zu seinem Begleiter, er möchte doch wissen, wer ihn beschimpft habe: kehrte um und holte Hetze! ein. Er schüttelte ihn, woraus Hetze! sein Taschenmesser zog und Huttelmaier einen Stich in die linke Seite versetzte und das Herz verwundete. Dieser starb bald, nachdem er ins Krankenhaus verbracht worden war. Der Täter besitzt eine Familie von 5 unmündigen Kindern. Seine Frau steht unmittelbar vor der Geburt eines 6. Kindes. Auch Huttelmaier hintcrläßt mehrere

Kinder. Die Untersuchung, wurde von der Staatsanwalt­schaft bereits eingeleitet. Hetze! gibt an, vollständig berauscht gewesen zu sein und von der Begehung der Tat nichts mehr

' Tuttlingen, L Iau., Bei der Firma Haller L Cie., Schuhfabrik stehen sämtliche ' Arbeiter und Arbeiterinnen