nichts mehr von heiß. Schafft Katharina vor Frost sich Schutz, so watet man lange draußen im Schmutz. Kalter Dezember und fruchtreich Jahr sind vereinigt immer­dar. Kalter Dezember mit Schnee gibt reichlich Korn auf der Höh'. Frau Lucia findet zu kurz den Tag, drum wird er verlängert acht Tage darnach.

Sulz, 1 . Nov. (Korr.) Als Brandstifterin des letzten Brandes ist ein 12jähr. Mädchen des Rößleswirts B. ent­deckt worden; dasselbe ist geständig.

n. Gültlingen, 31. Okt. In der Nacht vom ver­gangenen Samstag auf Sonntag ist im hiesigen Rathaus eingebrochen worden. Der Dieb, der durch das Abort- seuster eingestiegen ist, hat aber seinen Zweck nicht erreicht, weil es ihm nicht gelungen ist, die gut verschlossenen Türen zu öffnen. Die öffentliche Meinung glaubt, daß die Per­son, welche dieses Frühjahr einen Einbruch in der Post­agentur versucht hat, mit dem Rathauseinbrecher identisch ist. Zu wünschen wäre, daß demHiesigen", der schon manche Unredlichkeit auf dem Kerbholz hat, endlich einmal das un­saubere Handwerk gelegt würde.

Bad Teinach, 30. Okt. In der Nacht vom Sams­tag aus Sonntag, etwa um 2 Uhr, brach in dem im Teinach- tal gelegenen zur Markung Sommenhardt gehörigen Sägerei­anwesen des Karl Lehmann Feuer aus. Als die zunächst gelegene Feuerwehr von Teinach als erste auf dem Brand­platz erschien, war die Sägmllhle bereits niedergebrannt. Das Feuer fand in den aufgestapelten Schnittwaren und sonstigen Vorräten reichliche Nahrung und legte auch einen Bretterschuppen, der nahe dem Wohnhaus gelegen war, nieder. Nur mit äußerster Mühe gelang es den Feuerwehren von Teinach, Zavelstein und Sommenhardt das hartbedrohte Wohn- und Wittschaftsgebäude zu retten. Ueber die Ent­stehungsursache ist noch nichts Näheres bekannt. C. W. r Rottenburg, 31. Oktober. Bei einem Bauern in irschau war ein Geldbetrag nebst Uhr gestohlen worden, er von Stuttgart herbeigerufene Polizeihund Sherlock nahm auch die Spur auf und stellte ein Mädchen, das aber den Diebstahl entschieden bestreitet: auch die Haussuchungen blieben ohne Erfolg.

r Rottenbnrg, 31. Okt. (Milchfälscherinnen.) Ein schlagender Beweis, wie wenig Eindruck die gerichtliche Be­strafung von Milchfälscherinnen hinterläßt, beweist die Tat­sache, daß von den in vorletzter Woche zur chemischen Untersuchung eingesandten 12 Milchproben sieben beanstandet wurden. Fünf dieser Proben wiesen einen Wasserzusatz von 842 Prozent auf, zwei Proben wurden als fettarm bezeichnet, die eine wies nur 2,6 Prozent, die andere 2,9 Prozent Fettgehalt auf, während sie 34 Prozent haben sollten. Unter denen, die diesmal die Milch gewässert haben, ist auch eine solche, die erst im letzten Monat wegen Milch­fälschung verurteilt worden war.

p Stuttgart, 29. Okt. Der König hat den Mini­stettaldirektor Dr. von Bälz im Ministerium des Kirchen- und Schulwesens für die Dauer der Bekleidung seines Hauptamts zum Mitglied des Disziplinarhofs ernannt.

r Cin Ävvjähriges Jubiläum. Einer der ältesten Truppenteile Württembergs arbeitet jetzt schon an den Vor­bereitungen zu seinem 200jährigen Jubiläum im Frühjahr 1916. Es ist das 8. Württ. Inf.-Reg. Gr. Friedrich von Baden Nr. 126. Errichtet am 18. März 1716 in Göppingen als InfanterieregimentAlt Württemberg", hat es im Laufe zweier Jahrhunderte manchen Wandel durchge­macht und nicht weniger als 17 Bezeichnungen geführt, bis es am 25. April 1891 dem Großherzog Friedrich von Baden verliehen wurde. Das Regiment, das in vielen Feldzügen treu seine Pflicht getan, steht seit dem ruhmvollen Feldzug 1870 71 in unverdrossener Friedensarbeit auf der Wacht am Rhein in Straßburg i. E. In dieser Garnison haben seither Tausende von Württembergern ihre Ausbildung als Verteidiger des Vaterlandes genossen und alle denken wohl oft und gern an die schönen Zeiten im Regiment zurück. Sie alle tragen sich mit dem Gedanken, beim 200jährigen Jubiläum die ehemaligen Kameraden wiederzu­sehen, einige frohvergniigte Tage in ihrem Kreise zu verleben

lich begreifen, daß der Kapitän irrsinnig ist, sind sie gespannt, ob ich den Schwur, den ich dem Verrückten leistete, als bin­dend ansehen und ihnen nichts sagen werde. Jedenfalls bin ich überzeugt, daß sie nur darauf warten, .nach Rio zu kom­men, um dort den Geisteszustand des Unglücklichen zu melden und sich von ihm zu befreien. Damit würden aber auch für uns alle ferneren Schwierigkeiten ein Ende haben.

Ach, wäre es doch so, seufzte sie aus tiefster Seele.

Der Rest des Tages verging wie gewöhnlich. Ich stellte mit dem Kapitän die Beobachtungen an und arbeitete sie in seiner Gegenwart unten aus. Dann gingen wir wie­der auf Deck, wobei er sagte, daß er nun den Kurs ändern würde. Er schritt auch sogleich zum Kompaß, sprach mit dem Mann am Rade und ließ die Raaen mehr nach vorn brassen. Während dem beobachtete ich das Verhalten der Leute, vermochte jedoch nichts zu bemerken, was mich hätte erkennen lassen, daß sie in der Aenderung unserer Fahrt irgend etwas Außergewöhnliches fänden.

Fortsetzung folgt.

Bier Kanzler" überschreibt der Wirkliche Geheime Rat und Gesandte a. D. Baron v. Cramm, der in Bis­marcks letzter Kanzlerzeit als Bundesratsbevollmächtigter für Braunschweig im Juni 1885 nach Berlin kam und in der Folge, da man die schwierige Thronfolgefrage für das von ihm vertretene Lnnd erörterte und regelte, sehr viel mit Bismarck zu tun hatte, einen kurzen, aber inhaltreichen Artikel, den das November-Heft derDeutschen Revue"

und ihre Anhänglichkeit an das Regiment zu beweisen. Aber nicht nur das Regiment, sondern auch seine ehemaligen Angehörigen in der engeren Heimat bereiten sich vor, das Jubiläum möglichst glanzvoll durch eine große Massenkund­gebung feiern zu helfen. Im Februar d. I. ist in Stutt­gart eine Bereinigung ehemal. 126er ins Leben gerufen worden, um alle Kameraden in Württemberg zu vereinigen und ihnen die Teilnahme an der Jubelfeier auf eine leichte und kaum fühlbar werdende Art und Weise zu ermöglichen. Zu diesem Zweck wurde ein Sparsystem eingeführt, daß bis zum Frühjahr 1916 die für eine mehrtägige Reise nach Straßburg notwendigen Ausgaben ansammelt. Die ^jähr­lichen Beiträge werden in den Ortssparkassen verzinslich angelegt und gelangen erst kurz vor der Reise zur Auszah­lung. Damit ist die Teilnahme an der Jubelfeier gesichert. Auch die Ueberrcichung einer Iubiläumsspende an das Regiment ist vorgesehen. Sie soll zu einer Stiftung für hilfsbedürftige und unverschuldet in Not geratene aktive Kameraden (kranke und als dienstunbrauchbar Entlassene) zum dauernden Andenken an diesen Tag Verwendung fin­den. Zu dieser Iubiläumsspende wird jeder Kamerad sein Scherflein entsprechend seinen Verhältnissen gerne beitragen, wie dies auch beim 100jährigen Jubiläum des Infanterie­regiments Nr. 125 dessen ehemal. Angehörigen im vorigen Jahr getan haben. Eine am 5. Juni d. I. in Ludwigsburg anläßlich des Kriegerbundestages einberufene Versammlung ehem. 126er, die aus dem ganzen Lande sehr zahlreich be­sucht war, hat sich mit den Zielen der Stuttgarter-Vereinig­ung einverstanden erklärt und dieser als Zentralleitung die weiteren Vorbereitungen zum Zusammenschluß aller ehemal. Regimentsangehörigen übertragen, insbesondere wurde auch beschlossen, am Kriegerbundestag in Göppingen i. I. 1912 eine Versammlung abzuhalten. Im Interesse der kamerad­schaftlichen und patriotischen Bemühungen der Stuttgarter- Vereinigung dürfte zu wünschen sein, daß die in Stadt und Land zerstreut wohnenden ehem. Angehörigen des Iubel- regiments sich zu engerem Zusammenschluß Bildung von Ortsgruppen sowie zur Angliederung an die gen. Ver­einigung organisieren würden.

p Stuttgart, 31. Okt. Eine der ältesten Zeitungen in Deutschland ist derSchwäbische Merkur": er konnte zu Anfang dieses Monats das Jubiläum des 125jährigen Bestehens feiern. Von der ersten Nummer an bis auf den heutigen Tag ist der Schwäb. Merkur im Besitz der Familie Elben. Gegenwärtiger Leiter des Verlags ist Dr. jur. Karl Elben, der gleichzeitig auch Chefredakteur des Blattes ist.

r Stuttgart, 29. Okt. (Ein wackerer Schutz­mann.) EinFreund der Armen" schreibt der Württ. Ztg.: Das Sprichwort: Edel sei der Mensch hilfreich und gut, hat gestern ein Polizeiwachtmeister bei der Iohannes- schule im vollen Sinne des Wortes betätigt. Der Sachver­halt ist, wie ich mit eigenen Augen ansah, folgender: Kurze Zeit nach 12 Uhr setzt sich eine ältere, sehr kränklich aus­sehende Frau, die mit Bürstenwaren hausierte und zwei Körbe bei sich hatte, in ganz erschöpftem Zustand auf das Gesims eines Souterrainsensters des Eckhauses Iohannes- straße nieder, um auszuruhen. Da diese Frau schnappte, wie wenn es mit ihrem Leben ausgehen wollte, so umstan­den sie zahlreiche Personen, worunter auch viele Schulkinder. Ein kurze Zeit darauf des Wegs daherkommeuder Polizei­wachtmeister nahm sich dieser armen Frau in liebenswürdiger Weise an, er bat sie nämlich, auf die Wachtstube zu gehen, um sich dort zu wärmen und zu erholen, auch ließ er ihr einen Armkorb durch zwei Schulkinder?aus die Wache tragen. Daß diese Frau sehr erschöpft war, sah man auch deutlich daran, daß sie nur sehr langsamen Schrittes gehen konnte, offenbar hatte sie auch sehr Hunger. Diesen Eindruck scheint auch der Wachtmeister bekommen zu haben, denn er öffnete gleich darauf seinen Geldbeutel und gab einem in der Nähe stehenden Schutzmann ein Geldstück mit dem Bemerken, er möchte dieser Frau auch ein Mittagessen hierfür kaufen. Dieser Brave hat die Aufgaben und den Beruf einesSchutz­mannes" im vollsten Sinne des Wortes ersaßt.

r Stuttgart, 31. Okt. Samstag mittag 12 Uhr besuchte der König die neue Dragonerkaserne, nachdem erst

(Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart) soeben veröffentlicht. Zwar verwahrt sich der Verfasser, der zwanzig Zahre lang in Berlin tätig war, in einer Fußnote gegen die etwaige Annahme, er wolle ein abschließendes Urteil fällen; doch bietet er soviel höchst interessante Episoden, unbekannte oder vergessene, daß er mancherlei in anderes Licht zu rücken vermag, worüber sich Historiker und Politiker bereits ein umfassendes Urteil gebildet hatten. Ueber alle vier ersten Kanzler weiß er Neues mitzuteilen und jedem von ihnen gerecht zu werden. Aus Bismarcks Zeit berichtet er unter Hinweis aus dessen Aeußerung nach dem Ausscheiden, die Vertreter der kleineren Staaten im Bundesrate möchten mehr Opposition machen zum Besten des Reiches, daß der Fürst vorher anderer Meinung gewesen sei, und schreibt hierbei unter anderem:Immerhin hatten die nichtpreußischen Bevollmächtigten im Bundesrate dem Reichskanzler gegen­über eine leichtere Stellung als die preußischen, denen gegen­über Fürst Bismarck irgendwelche Rücksicht zu nehmen nicht gewohnt war. Fch habe es oft bewundert, mit welcher Geduld sie sich fügten und von dem großen Manne Hin­nahmen, was sie gewiß sich von einem andern nicht hätten gefallen lassen. So erinnere ich mich eines charakteristischen Falles. Eine Vorlage war an den betreffenden Ausschuß gelangt mit dem Wunsche, sie möglichst bald und vor den Osterferien zu beraten. Inzwischen war der Reichskanzler von einigen hervorragenden Mitgliedern des Reichstages gebeten worden, mit der Vorlage erst zum Herbst an den Reichstag zu kommen, und da ihm die dafür vorgebrachten Gründe stichhaltig erschienen, hatte Fürst Bismarck zuge-

wenige Wochen zuvor das Regiment seinen Einzug in sein neues Heim gehalten hatte. Die Kaserne war aus diesem Anlaß hübsch geschmückt. Am Eingang hatte sich das Offizierskorps aufgestellt. Dort wurde der König, der von dem Generaladjutant Frhr. von Bilfinger und zwei Flügel­adjutanten begleitet war, vom kommandierenden General, Herzog Albrecht von Württemberg, dem Kriegsminister, dem Regimentskommandeur Herzog Robert v. Württemberg, empfangen. Unter Führung des Baumeisters, Militär­bauinspektor Lang, machte sodann der König einen Rund­gang durch die ganze Kaserne, deren Einrichtung ihm sehr gefiel. Im Anschluß an den Rundgang fand im Kasino ein Frühstück statt. Der König hat dem Offizierskorps seines Regiments für das Kasino einen Salon gestiftet.

r Der Arbeitsmarkt im Monat September 1S1« Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im September hat sich im Vergleich zum Vormonat nicht unerheblich ge­bessert. Ganz besonders trifft dies für das Bekleidungs­gewerbe zu, in dem die mit dem September einsetzende erbstsaison stets größere Beschäftigung bringt. Auf dem uhrkohlenmarkte blieb die Lage im wesentlichen unver­ändert. Im Saarrevier ließ der Absatz immer noch sehr zu wünschen übrig, im oberschlesischen Kohlenbergbau ging die Beschäftigung sogar zurück. Im Braunkohlenbergbau brachte der September im allgemeinen eine weitere Besserung. In der Metall- und Maschinenindustrie hielt die Besserung an. In der Textilindustrie gestaltete sich für die Spinnereien der Geschäftsgang etwas günstiger, für die übrigen Zweige kann von einer Aenderung kaum gesprochen werden. Die Beschäftigung im Baugewerbe ließ etwas nach. In der Bekleidungsindustrie gab es reichlich zu tun. Nach den Berichten der Krankenkassen hat sich der Beschäftigungsgrad im Lauf des Septembers weiter wesentlich gehoben. Es ergab sich am 1. Oktober gegenüber dem 1. September eine Zunahme der versicherungspflichtigen Mitglieder abzüg­lich der Kranken um 61834 (Plus 30 856 männliche, Plus 30978 weibliche)' Im September 1909 ergab sich eine Zunahme von 38168 Mitgliedern (Plus 14090 männliche, Plus 20078 weibliche). Gegenüber dem 1. Januar 1910 beträgt die Steigerung des Beschäftigungsgrads der männ­lichen Personen 9 v. H., der weiblichen 5 v. H. Die Arbeits­losenziffern der Fachoerbände im dritten Vierteljahr 1910 zeigen eine Verbesserung gegen das gleiche Vierteljahr des Vorjahrs. Sie betrugen für Ende Iuli»1,9 v. H., für Ende August 1,7 v.H. und für Ende September 1,8 v.H- gegen 2,5 v. H. bezw. 2,3 v. H- bezw. 2,1 o. H. im Vorjahre. Nach den Arbeitsnachweisziffern hat sich im Vergleich zum Vor­monate wie besonders zum Vorjahre für die Männer die Lage nicht unwesentlich gebessert. Für die Frauen traten im Vergleich mit denselben Zeiträumen kaum Unterschiede hervor. Bei der Gesamtzahl der berichtenden Arbeitsnach­weise, für welche vergleichbare Zahlenangaben vorliegen, kamen im September 1910 auf 100 offene Stellen bei den männlichen Personen 145, bei den weiblichen 87 Arbeits­gesuche gegen 154 bezw. 87 im August 1910 und 168 bezw. 91 im September 1909. Auf dem Berliner Arbeits­markte hat sich die Gesamtlage im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr ungemein günstig gestaltet. In Schleswig- Holstein gestaltete sich die Lage im allgemeinen ungünstiger, in Hamburg änderte sie sich wenig. In Hessen, Hessen- Nassau und Waldeck erhielt der Arbeitsmarkt eine kräftige Belebung. In Bayern meldete München eine kräftige Besser­ung, in Württemberg und Baden änderte sich die Arbeits­marktlage nur wenig. Die Einnahmen aus dem Güterverkehr deutscher Eisenbahnen betrugen im September 152 865949^/6 d. h. 10562780^/6 mehr als im gleichen Monate des Vor­jahrs. Das bedeutet eine Mehreinnahme von 160 ^ oder 5,74 v. H. aus 1 Kilometer.

r Im Zeichen der Fleischnot. Der Büttel in einem schwäbischen Dorfe schellt aus:Der alt Hansenbauer hat ein gesundes Schwein geschlachtet und verkauft das Pfund zu siebenzig Pfennig. Dasselbe wird gleich ausge­hauen."Was Hot denn dees g'hätt?" fragt ein Schlau­maier den Büttel.Ha nix, hosch jo g'hört", war die verschmitzte Antwort.

stimmt. Die Ausschußsitzung war angesetzt, und da sämt­

lichen nichtpreußischen Bevollmächtigten die veränderten Be­stimmungen bekannt waren, nahmen sie an, es würde in der Ausschußsitzung von dem preußischen Vorsitzenden einfach mitgeteilt werden, daß die Beratung bis auf weiteres ver­schoben werde. Das war nicht der Fall, und beantragte deshalb der bayrische Bevollmächtigte Graf Lerchenfeld Ab­setzung des Beratungsgegenstandes von der Tagesordnung. Zum größten allgemeinen Erstaunen erregte der Antrag leb­hafte Erregung bei dem Vorsitzenden, die sich noch steigerte, als der sächsische Bevollmächtigte Graf Hohental seinem bayrischen Kollegen zustimmte. Der Vorsitzende begriff nicht, wie man diese Vorlage jetzt nicht beraten wolle, da die Re­gierungen doch genügend Zeit gehabt Hütten, sich über die­selbe schlüssig zu machen. Ob man denn nicht wisse, daß der Reichskanzler den größten Wert darauf lege, sie jetzt vor Ostern in den Reichstag zu bringen. Da erschien der Staatsminister von Boetticher, zog den Vorsitzenden in eine Fensternische, um mit ihm im Flüstertöne zu verhandeln, und siehe da, die Wogen der Erregung legten sich, und der zur Beratung stehende Gegenstand wurde von der Tagesordnung abgesetzt. Es war also klar, daß von allen Bevollmächtigten nur der preußische die veränderte Ent­schließung des Reichskanzlers nicht gekannt hatte".

Ein Feinschmecker. Sepp und Nazi haben im Wirtshause miteinander gerauft. Schließlich ist der Sepp derb in die Nase ge­bissen worden und stapft gekränkt davon. Da sagt der Nazi sach­kundig:A Saukerl ist der Sepp, aber dös muß man sagen: an feinen Schmalzler schnupft er." Guckkasten.