Tages-Neuigkeiten.
Aus Stadt und Land.
-1- Altcnsteig, 30. Okt. Heute wurde hier die Gauversammlung der Gewerbeoereine des nördlichen Schwarzwald-Gaues im Gasthof zum „Stern" abgehalten. Stadtpfleger Lutz, Vorstand des hiesigen Gewerbevereins, führte den Vorsitz und erstattete zuerst den Kassenbericht, aus dem wir entnehmen, daß das Vermögen des Gaues heute 259 ^ beträgt gegen 102 ^ vor zwei Jahren. Dann hielt Reallehrer Kahl aus Darmstadt einen Vortrag über: „Was müssen die Aufgaben und Bestrebungen des heutigen Handwerkerstandes sein?" In IHMindiger Rede führte er nach einem geschichtlichen Rückblick auf die Entwicklung der Industrie seit 1870 aus, daß die Kleinhandwerker sich einfach zusammenschließen müssen, um weiter bestehen zu können und zwar womöglich insreien Vereinigungen. Sie sollen vom Großindustriellen, von den Groß- und Kleingrundbesitzern und von den Arbeitern lernen. Mit dem Rufe nach Staatshilfe allein sei des nicht getan; diese sei allerdings nicht zu entbehren, aber die Selbsthilfe müsse dazu kommen. Allerdings gebe es Handwerkszweige, die dem Fortschritt zum Opfer fallen oder doch stark notleiden (Weber, Dreher, Kllbler u. a.); dagegen kommen auch wieder neue Berufe auf (Installateure u. a.); auch sei das Kleinhandwerk durch die herrschende Mode beeinflußt. Aber ein Hauptfehler liege darin, daß bei der Lehrlingsausbildung zu sehr der Nachdruck aufjdie technische Schulung gelegt werde. Der Handwerksmann müsse zugleich Kaufmann sein, er muß Zeichnen lemen, ebenso Buchführung und vor allem Kalkulation. An dem schädlichen Borgunwesen sei der Handwerksmann großenteils selbst schuld, weil er nicht wie der Kaufmann mit der fertigen Ware auch gleich die Rechnung übersende. Jedenfalls sollte vierteljährliche Rechnungsstellung von seiten der Gewerbevereine den Mitgliedern zur Pflicht gemacht werden. Die Rücksicht auf die Kunden verlange dies, weil bei jährlicher Ausstellung eine Kontrolle oft mit dem besten Willen nicht mehr möglich sei. Es sei ganz verkehrt anzunehmen, die Kundschaft fühle sich dadurch beleidigt, gerade das Gegenteil sei der Fall; denn auch einem Familienvater sei es nicht angenehm, wenn ihm „Weihnachten" die Rechnungen der Handwerker vom ganzen Jahr als Geschenk beschere. Eine längere Debatte knüpfte sich an die Frage des Submissionswesens mit seinen ungesunden Auswüchsen. Der Redner empfahl auch hier Selbsthilfe durch Genossenschaftsgründungen und führte dann noch aus, daß der Hansabund die Sache in die Hand genommen habe und reichsgesetzliche Regelung anstrebe. Ebenso bemerkte der Vorsitzende, daß auf dem Verbandstag der Gewerbevereine in Neckarsulm eine dahingehende Resolution angenommen wurde. Zum Schluß dankte der Vorsitzende, dem Referenten für seinen gediegenen, mit Humor gewürzten Vortrag, worauf sich die Anwesenden von ihren Plätzen erhoben. Seminar- Oberlehrer Köbele dankte im Namen der Versammlung dem Vorsitzenden. Die Gauoersammlung war von hier und auswärts so zahlreich besucht, daß der geräumige Saal kaum ausreichte.
r Herrenberg, 30. Okt. Die kürzlich aus dem hiesigen Amtsgerichtsg'esängnis entsprungene Kellnerin Marie Hahn hat sich der goldenen Freiheit nicht lange erfreut. Sie wurde in Poltringen aus der Wohnung ihrer Mutter, wo sie Unterschlupf gesucht hatte, wieder abgeholt. Dem Vemehmen nach hat sie sich wegen eines in Karlsruhe begangenen Diebstahls zu verantworten. — Aus Unterjesingen ist ein junger Kaufmann, der beim Elektrizitätswerk angestellt war, verschwunden. Er hatte sich die ersten Monate gut geführt. Jetzt aber ist eine Reihe von Gläubigern, die ihm allzu gutmütig Kredit gegeben haben, um ihr Guthaben besorgt.
Unterjesingen OA. Herrenberg, 28. Okt. (Ein Einsiedler.) Trotz des herbstlichen Wetters hat sich bei uns wieder ein einzelner Storch eingestellt. Schon seit einigen Tagen bewohnt er auf unserem Kirchendach sein altes Nest und geht in unserem Wiesentale seiner Nahrung nach, an der kein Mangel ist, weil es gegenwärtig bei uns eine Unmasse von Mäusen gibt. Ob den Langschnabel Heimweh oder ehelicher Zwist veranlaßt hat, seine alte Heimat wieder aufzusuchen, oder ob er den Zug verfehlt hat, ist noch nicht aufgeklärt, ebensowenig ob es ein Storch oder eine Störchin ist.
Rottenburg, 29. Okt. Heute morgen begingen die Eheleute Lorenz Steiner, Weingärtner und Antonie, geb. Neu, in der St. Moritzkirche ihr goldenes Ehejubiläum.
Rottenbnrg, 29. Okt. Anton Letzgus, Aufseher am Kgl. Landesgefängnis hier, erhielt auf eiü von ihm konstruiertes doppeltes Eßgeschirr mit Einsatz, Verschluß und Tragvorrichtung den Gebrauchsmusterschutz Nr. 439 149.
Mitteltal, 29. Okt. Im Alter von 75 Jahren ist gestern nach schwerem Leiden der weit über seine engere Heimat hinaus als „Wunderdoktor" bekannte Privatier Jakob Morlok vom Oedenhof gestorben.
Landesversammlung der württ. .Konservativen.
Stuttgart, 28. Okt. Die konservative Partei Württembergs hielt heute unter sehr zahlreicher Beteiligung ihre Landesversammlung ab, in welcher der mit stürmischem Beifall empfangene Herr von Heydebrand und der Lasa eine mit großem Beifall aufgenommene Rede über die politische Lage hielt. Am Schlüsse der Versammlung wurde folgende Resolution angenommen: Die Konservativen Württembergs sind wie die Konservativen des Reiches von der Notwendigkeit des Eintritts für die unveräußerlichen Grundlagen des Staatslebens der staatlichen und kirchlichen Autorität
und sozialen Ordnung überzeugt. Sie treten nach wie vor entschieden für den Schutz und die Förderung der gesamten nationalen Arbeit in Stadt und Land ein und erachten in gegenwärtiger Zeit gegenüber den immer stärker hervortretenden Bestrebungen des Umsturzes mehr als je ein kräftiges Eintreten für diese Forderungen und Ziese als geboten. Sie vertrauen, daß die Leitung der konservativen Partei diesen Aufgaben gerecht werde und danken den Führern derselben für ihre unermüdliche Arbeit im Dienste des Vaterlandes.
Beim Referat über die Landespolitik wurde vom Abg. Kraut ein Bündnis oder irgendwelche Anhängigkeit vom Zentrum bestritten; die Sozialdemokratie wurde lebhaft bekämpft, der deutschen Partei gegenüber wurde erklärt, daß man zu einer Verständigung immer bereit sei. Mit der Volkspartei sei ein Zusammengehen so gut wie ausgeschlossen. Aehnlich äußerte sich Abg. Heydebrand, er unterstrich den gemeinsamen bürgerlichen Parteigedanken noch mehr. Nach einigen Begrüßungsansprachen hob als letzter Redner Rektor Deker-Korntal u. a. hervor, daß diejenigen, die so geschäftig einen Keil zwischen evangelischen und kath. Christen treiben wollen, gar keine Christen seien, sondern meist Juden oder solche, denen Religion „Privatsache" sei. Von den übrigen Rednern machten einige noch scharfe Ausfälle gegen den Hansabund.
Stuttgart, 27. Okt. Aus dem jüngst in Frankfurt a.M. abgehaltenen Verbandstag deutscherHolzinteressenten wurde eine nicht uninteressante Statistik über die Ertrags- sähigkeit der deutschen Wälder mitgeteilt. Diese Statistik zeigt, daß die großen kommunalen und privaten Waldwirtschaften im allgemeinen intensiver betrieben werden, als die staatlichen. Bei einem Vergleich des Nutzungswertes der Staatswaldungen steht Württemberg an erster Stelle; seine Forsten lieferten 1907 für den Hektar 5,95 Fm. Derbholz, es folgt Baden mit 5,25 Fm., Sachsen mit 5,23 Fm., Bayern mit 3,87 Fm. und zuletzt Preußen, dessen 3 Millionen Hektar Wald nur eine Nutzung von 3,75 Fm. Derbholz einbrachten. Das finanzielle Ergebnis gestaltete sich ähnlich: Württemberg erzielte eine Reineinnahme von 66,64 für den Hektar Gesamtfläche, Sachsen folgt mit 56,33 Baden mit 48,54 Bayern mit 26,26 Preußen erzielte im ganzen eine Bruttoeinnahme von rund 125 Mill. ^ oder 42,39 ^ für den Hektar im Durchschnitt. Die Ausgaben betrugen 55,50 Mill. so daß sich der Reinerlös in Preußen auf 23,53 für den Hektar stellte. Von den übrigen deutschen Staaten wurde nur ausnahmsweise ein höherer Ueberschuß als 50 ^ pro Hektar erzielt. (Gr.)
Stuttgart, 28. Okt. Die Eingabe des Vorstands des evangelischen Pfarrvereins, den Religionsunterricht des Pfarrers an der allgemeinen Fortbildungsschule zu honorieren, ist, nach dem „Kirchl. Anz." vom Kultministerium abschlägig beschieden worden, da auf Grund des bestehenden Gesetzes die allg. Fortbildungsschule nur als eine Fortsetzung der Volksschule anzusehen sei und im Gesetz ausdrücklich zwischen Lehrer und Ortsgeistlichen unterschieden werde, der letztere also nicht, wie der Lehrer, Anspruch auf eine besondere Vergütung der Unterrichtsstunden habe. — Bezüglich der Einrichtung von theologischen Ferienkursen wird der Verein mit der Behörde und mit der theologischen Fakultät Verhandlungen anknüpfen.
r Häuslicher Krieg in unserer Industrie. Der
Verband württembergischer Industrieller hat Anfang dieses Monats seine an das Kartell gerichtete Absage veröffentlicht. Einer Darstellung des Ausschusses des württ. Industriekartells ist dagegen folgendes zu entnehmen: Der Verband württ. Industrieller hat vom Kartell verlangt, es soll sich auflösen, die Kartellmitglieder sollen einzeln dem Verband beitreten; schließlich war noch in Aussicht gestellt worden, daß je nach der Zahl der Beitretenden der Verbandsausschuß den einen und andern kooptieren werde. Der Verband württ. Industrieller machte die weitere Bedingung, daß seine Zugehörigkeit zum Bunde der Industriellen bestehen bleibe. Das Kartell mußte gegenüber diesen Forderungen erklären, daß es seine Auflösung nicht beschließen werde. Es schlug eine eigentliche Fusion der beiden Bereinigungen vor, dergestalt, daß diese sich mit Einschluß aller Mitglieder zu einer neuen Organisation verschmelzen; diese sollte ihre Leitung sofort mit der Fusion wählen, damit den Mitgliedern keines Verbandes zugemutet werde, die Leitung des anderen ohne weiteres zu übernehmen. Ferner sollte nach den Vorschlägen des Kartells die gemeinsame Bereinigung weder dem Zentraloerband deutscher Industrieller, noch dem Bund der Industriellen korporativ angehören, damit die Organisation neutral bleibe; dagegen sollte es den einzelnen Mitgliedern freistehen, dem einen oder anderen der zwei großen Reichsverbände der Industrie beizutreten. Der Verband hat diese Vorschläge des Kartells verworfen. Das Kartell umfaßt einen großen Teil der Textilindustrie und hervorragende Firmen anderer Branchen, seine Betriebe beschäftigen etwa 20000 Arbeiter. Es stellt die Tatsache fest, daß ihm die Gleichberechtigung von der größeren Vereinigung versagt worden sei und bezeichnet dies als einen Hohn auf die Bestrebungen des Hansabundes, dem auch die Leitung des Verbandes württ. Industrieller angehört.
r Ausländische Schädlinge. Oberstudienrat Dr. Lampert erörtert dieser Tage die Einschleppung fremder Tiere durch den Handelsverkehr. Abgesehen von Irrgästen, wie dem brasilianischen Leuchtkäfer, der mit einer Ladung von Farbholz nach Feuerbach verschlagen wurde, und dem italienischen Skorpion, der in Eierkisten nach Stuttgart kam, werden 'hauptsächlich Hausinsekten verschleppt; es gibt bei uns wohl keine Wohnung, in der nicht das eine oder das andere derartige Insekt sich finde. Wir brauchen hier nur an die Stubenfliege zu denken. Solange derartige Tierchen
blos vereinzelt Vorkommen, sind sie kaum bemerkbar, lästig,, schädlich werden sie erst, wenn sie sich ungeheuer vermehrt haben, was manchmal sehr rasch geschieht. Berüchtigt sind in dieser Hinsicht die Küchenschaben und das Messingkäfer- cheu, die aus dem Osten kamen, besonders aber eine Reihe von Milben, die sich seit der ausgedehnten Verwendung von Pflanzenfasern für Polstermöbel stark verbreiten. Das Schlimmste an der Milbenplage ist, daß diese Quälgeister gegen fast alle gebräuchlichen Desinfektionsmittel unempfindlich sind. Ein gefürchteter amerikanischer Gast ist die Reblaus, die dem französischen Weinbau einen ungeheuren Schaden zufügte, der auf das Doppelte gewertet werden muß, wie die deutsche Kriegsentschädigung, nämlich etwa 10 Milliarden. Auch die Blutlaus ist wahrscheinlich aus Nordamerika eingeschleppt worden und hat sich leider an vielen unserer Obstbüumen erschreckend vermehrt. Als weniger gefährlich erwies sich bisher der berüchtigte Coloradokäfer, dem unser Klima und unser Kartoffelkraut nicht recht passen. Dagegen schadet der Erbsenkäfer manchesmal ganz bedeutend. Er legt sein Ei in die blühende Erbsenpflanze; mit der Erbse wächst, von ihr eingeschlossen, die Larve heran und nagt die Erbse zum Teil aus, ohne daß dies von außen zn bemerken wäre. Ist der Käfer entwickelt, so beißt er sich bis nahe an die Oberfläche heraus, bleibt aber den ganzen Winter noch in der Erbse und erscheint erst im Frühjahr. Wirst man solche äußerlich völlig unbeschädigte Erbsen in warmes Wasser, so kommen die Käfer schleunig heraus. Wie leicht ferner Schildläuse verschleppt werden, zeigt uns fast jede Orange. Oft sehen die Früchte schwarz getüpfelt aus von lauter anhaftenden Schildläusen. Nur gut, daß man die Schalen nicht mitzuessen braucht.
r Stuttgart, 29. Okt. (Drei Glücksvögel.) Das große Los der Nürnberger Lotterie für das Germanische Museum im Betrage von 100000 ^ fiel in die hiesige Kollekte der Generalagentur C. Breitmayer. Gewinner des Loses sind drei Buchhändler in der Union Deutsche Verlaqs- gesellschaft.
r Tübingen, 28. OKI. Der Senior an der katholischtheologischen Universität in Tübingen, Professor Dr. v. Belser, begeht am 30. Oktober seinen 60. Geburtstag. Er studierte in Tübingen und bestand 1874 die erste theol. Prüfung. Dann bezog er das Priesterseminar in Rottenburg, wo er 1875 ordiniert wurde. Nachdem er kurze Zeit im Kirchendienst verwendet worden war, wurde er 1889 Ordinarius der neutestamentlichen Exegese. 1886—1889 war er Mitglied der Prüfungskommission für das höhere Schulamt in Tübingen. 1890 ernannte ihn die katholisch-theologische Universität zum Ehrendoktor.
Tübingen, 28. Oktbr. Der Postwagen von Dettenhausen geriet heute früh unterwegs in Brand und traf nicht hier ein. Verletzt wurde niemand.
Gerichtssaal.
Horb, 28. Okt. (Schöffengericht). Bierbrauereibesitzer Steimle (Adlerbrauerei) war des Vergehens gegen das Süßstoff- und Nahrungsmittelgesetz: Saccharinzusatz zum Bier und Verkauf des mit Saccharin vermischten Bieres, angeklagt. Aus der Adlerwirtschaft und aus drei Land- Wirtschaften (Salzstetten, Lützenhardt und Gündringen) wurden im April Bierproben entnommen, von denen das Bier der Adlerwirtschast als Saccharinfrei, das Bier von den ländlichen Wirtschaften teilweise Spuren von Saccharingehalt bei der chemischen Untersuchung durch die Versuchsanstalt für Gärungsgewerbe in Hohenheim zeigte. Steimle kann sich die Sache nicht anders erklären, als daß das Saccharin durch ein Faß Farbbier, von dessen Saccharingehalt er jedoch nichts gewußt habe, in sein Bier gekommen sei. Der Sachverständige, Prof. Dr. Windisch von Hohenheim erklärte, daß das Farbbier tatsächlich saccharinhaltig sei (es stammte von Burkhardt-Eningen), daß jedoch der Saccharingehalt des Schankbieres wesentlich höher war, als dies durch den Zusatz von Farbbier allein erfolgt sein könnte. Von den an die Anstalt Hohenheim gesandten Bierproben der Adlerbrauerei wurden drei auf den Würzegehalt untersucht und diese Untersuchung ergab, daß die der Adlerbrauerei sämtlich gut eingesotten waren und einen hohen Würzegehalt aufwiesen. Das dunkle Bier hatte 10' .,, das Helle Bier 11,4, das Bockbier 14°/„ Wllrzegehalt. Die zwei vernommenen Zeugen — beide sind nicht mehr in der Adlerbrauerei — haben keine Wahrnehmung von Saccharin- Beimischung gemacht. Der Amtsanwalt beantragte 300^6 Geldstrafe. Der Gerichtshof verkündete die Freisprechung Steimles. Aus der Begründung ist hervorzuheben, daß das Gericht sich auf den alten Rechtsstandpunkt stellte, im Zweifelssalle der Schuld zugunsten des Angeklagten zu entscheiden. Im Falle Steimle hätten soviel Grunde für die Verurteilung sich gezeigt als für die Freisprechung. Zudem sei durch den Gutachter erwiesen worden, daß die untersuchten Biere gesund waren und einen hohen Wurze- gehalt aufwiesen. Ebenso sei die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß unter dem Farbbier der Brauerei Burkhardt zufällig ein Faß mit hohem Saccharingehalt gewesen sein könne und dieses Faß die Adlerbrauerei erhalten habe.
r Herrenberg, 30. Okt. Mit Rücksicht darauf, daß mehrfach Eisenbahnreisende mit Fahrkarten für eine niedrigere Klasse in eine höhere umzusteigen pflegen, hat die Generaldirektion die Schaffner angewiesen, die Fahrkarten dann und wann trotz der Bahnsteigsperre im Wagen nochmals zu revidieren. Einer, dem dies nicht gefiel, der verheiratete Zimmermann Reich von Nufringen, glaubte auf der Gäu- bahn seinem Aerger über diese Störung Luft machen zu sollen mit einer Einladung an den Schaffner von der Art, wie man ihr auch um die Zeit von Kirchweih nicht nach- znkommen pflegt. Die Betriebsinspcktion stellte wegen Beleidigung des Schaffners Strafantrag und das hiesige