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-. 5 15. Rai. Die Zweite »«««er be­

riet heute eiueu Gesetzentwurf betreff, die «ewährnug vo« Darlehen an Beamteubaugeuosienschaften im Gesamtbetrag von 350 000 z« 3'/.'/» and die Uebrruahme von Bürg- Haften süc Darlehen an solche bis zu« Gesamtbetrag von 350000 ^ und zwar in Verbindung »it eine« Antrag de» Zeutru«S betr. die Förderung des »MeS von «lein- Wohnungen dnrch den Staat. Dieser Antrag hat durch die volkswirtschaftliche Kommission eiue Erweiterung erfahre« und geht mm dahin, dir Regierung zu ersuche», die Be­schaffung gesunder und billiger Wohnungen für die weniger bemittelte» Leute zu unterstützen, zu fördern und die nötigen Ritte! in deu nächsten Etat eivzustrllev, sowie die Bereit­willigkeit zur Bewilligung entsprechender Geldmittel zu er- klären. Für de» Fall der «ewähruaa staatlicher Darlehen zur Unterstütz»»» des gemeinnützigen Wohnungsbaus sollen gewisse Grundsätze ein geh alten werden. Darnach find die Darlehen nur zu gewähren für die Schaffung von gesunden and billigen Wohouugeu für die wirtschaftlich fchwächereu BolkSkreise unter Sicherheit dafür, daß die belieheneu ««bände ihrem ursprüngliche« Zweck erhalte« bleiben ohne dingliche Sicherheit au Gemeinden und Ksm- unwüiveibäude, aber gegen möglichst große Hypothek«, rische Sicherheit seiten» der gemeiuuützigeu Vereine und Genossenschaften bei angemessener Verzinsung »nd planmä­ßiger Tilgung unter staatlicher »eaufstchtigun, der Ge- schäftSsühruug. Weiterhin soll die Regierung in Erwägung ziehen, ob uicht eiue Aendrruug der Grundsätze über die Bemessung de» WohuuvgSgeld» iu der Richtung erfolgen könnte, daß uicht der Wohnsitz, sondern der Amtssitz maß­gebend sein soll. Der «dg. Häffuer (D P.) erstattete de» Bericht der Kswmisfiov, hob die große Bedeutung der WohunugSsürsorge im Hinblick auf die sittlichen, sozialen, hygienische» und ökonomisch« Verhältnisse des Volkes her- »or und wies daraus hin, daß im Laude eiue WohuuugS- uot nur in dem Sinne bestehe, daß die Beschaffenheit der »ohonugeo teilweise sehr schlecht sei. In erste- Linie falle die Aufgabe, die Bewegung zur Schaffung billiger und gesunder Wohnungen zu fördern, deu Gemeinden und Bau- geuosseuschafteu zu. aber auch der Staat dürfe sich der SrMuug -er Pflicht uicht entziehe», diese Beweguug dnrch Bereitstellung von StaatSbeiträgen zu unterstützen. Der Referent erörterte dann die Notwendigkeit der «autele», erwähnte die gesetzliche Aufgabe der staatlichen Versicherung»- gesellschafteu. au gemeinnützige »angkuosseuschaften Darlehen obzugrbeu und bat um Annahme der «ommisfiovSSeschlüffe gegen die er nur das Bedenken habe, daß die Gewährung von Darlehen au das Vorhandensein eine» dringenden ört­liches Bedürfnisse» geknüpft werde« sollte. De» erwähnten Gesetzentwurf beantrage er au die Kommission zu verweisen. Der Abg. Rembold-Gmünd (Z) besprach die von der Kom­mission ausgestellten Grundsätze und wünschte energische Maßnahmen gegen Grundstücksspekulation und -Wucher, drneu gewisse Zügel angelegt werden müßte«. ES lasse sich dabet denken au Steuerfreiheit für Ban- und Spar- vrrelne, au eine Reform de» Eigentumsrecht» im Rahmen ron Zusammenlegungen, au eiue WrrtzuvachSstener «nd au die Abgabe von staatlichem Grund uud Boden zu billigen Preisen. Da» Erfordernis eiue- dringenden örtlichen Be- dürfvifseS ausdrücklich sestzulegeu, sei uicht notwendig. Der- Entwurf sollte an die Ftuauzkommisfiou verwiese« werden. Dr. Baaer (V.), betonte die Notwendigkeit der staatlichen Beihilfen, zumal da der Staat nicht erheblich belastet werde. Durch den vorliegenden Gesetzeutwnrs seien die KommisfiouS- anträge noch uicht erledigt. Hill er (B.K.) sprach sich gegen eiue Unterstützung des Stuttgarter BeamtenwohnnngSvereiuS ons, die durch die gegenwärtige Finanzlage uicht gerecht- ferttgl wäre. Seine Partei stimme dem Gesitzevtwnrf nur zu, soweit es sich um Uuterdeamte uud Arbeiter handle. Gegen die Herrinzkhuug weiterer Kreise habe sie erhebliche Bedenken. Angst (V.) bedauerte, daß der Entwurf nur ans Staatsangestellte zvgrschnttteu sei. Dr. Liudemavn (S) trat der Auffassung HtllerS entgegen, daß in Stuttgart kein WohuuugSmaugel herrsche, betonte, daß das Problem der WohusngSfürsorge auch die mittleren Beamte« betreffe uud sprach sich daun im allgemeinen znst'mmeud, teilweise aber avch kritisch über deu KommtsfisuSavtrag ans. Der Entwurf sollte nur einen Anfang bedeuten and die Regierung, wenn die Sache sich bewährt habe, wettere Nachträge bringen. Der wichtigste Punkt sei, deu Baugenossenschaften die Beschaffung von Grund «nd Boden z» erleichtern, zu welch!« Zwecke Staat und Gemeinden möglichst viel Gruuderwttbuugrn machen. SommilfionSberatung des Entwurfs sei uicht notwendig. Dr. Rübling begründet einen Antrag, wonach die Unter­stützung und Förderung des Wohnungsbau» nur für staat­liche Uvterbeamte und sonstige! weniger bemittelte Staats- ougkstellte in Orten mit ausgesprochene« Wohnung-Mangel erfolgen uud die Gewährung staatlicher Darlehen zu« Bau vou Kleinwohnungen a» entsprechende Bediuguugru geknüpft werden soll. Fiuanzmiuister v. Gehler führte aus, daß die WohoullgSförsorge für die sozialen Verhältnisse der Bevölkeruug von allergrößter Bedeutung sei, auch »äffe zugegebeu werden, daß die Verhältnisse auf dem Land wie m der Stadt dringend der Verbesserung bedürftig seien. Der Staat habe schon bisher tu weitgehendem Maße für seine Beamten gesorgt und müsse auf diese« Wege sort- schretteo, eiue andere Frage «der sei eS, ob der Staat auch die Verpflichtung habe, dir WohunugSsürsorge für die Be­völkerung überhaupt z» übernehmen. Die Wohnung sei ein Bedürfnis der Privatwirtschaft, dessen Befriedigung der Staat bisher abgrlehut habe, während die Gemeinde ihm näher stehe. Diese staatliche Fürsorge sei ein weiterer Schritt aus de« Wege zum StaatssozialiSmuS. Der

Frage de» BeamteuwohuuvgSgeldeS werde durch einen RachtragSetat Rechnung getragen werden, der sich iu Vor­bereitung befinde. Graf-Stuttgart begrüßte die Einbring­ung de» Entwurfs und äußerte einige Wünsche. Kübel (DP.) erkannte an, daß der Staat auch eiugreife» soll, wenn die Semrindru, versagen. Gegen die Unterstützung der Baugenossenschaften habe er starke Bedenke«. Sie sei keine ideale Lösung. ES fei Sester, wenn verschiedene Be- rnfSstände zusammeuwohueu uud nicht einer ganz «ater sich sei. Dir private Bautätigkeit dürfe durch Förderung des Genossenschaftswesens uicht unterbunden werden. Der vou Häffuer gestellte Antrag betr. da» dringende örtliche Be- dürfuiS sollte angenommen werden. Nach weiterer Debatte wurde dev Entwurf au die volkswirtschaftliche Kommission verwiese» und der KommisstouSautrag angenommen, womit die übrigen Anträge gefallen waren. Dienstag: Etat der »erg- und Hüttenwerke. Schluß der Sitzung 1.40 Uhr.

Gtntt-nrt, 15. Rai. Urber die Dispositionen der Zweites Kammer hat man sich nunmehr dahin verständigt, daß am kommeudru Mittwoch die letzte Sitzuug vor Pfingsten stattfiudeu nud die Beratuugeu am Montag, de« 17. Juni wieder aufgeuomme» werden sollen.

Uage»-Hleuigkeitsn.

A»« Glitt »stz Lsrrtt

Raaold, de» 17. «ai IVOS

Latz die Gönne iu- Haus. Biele Menschen haben eiue verkehrte Scheu vor der Souve. die doch der beste Freund unserer Gesundheit und die Quelle alles Lebens ist. Hat man Riftel i« Zimmer, die das Sonnenlicht nicht vertragen, so muß «au ste zettweife weqstelle» oder bedecken, bester noch verzichtet mau auf so empfindliche Sachen, we- »igstenS in den regelmäßig bewohnten Räumen. Nur in der heißen Zeit muß «an die Wohnung vor dem Urbermaß der SonneuwLrme schützen. Zwar ist eS auch bei der größten Vorsicht uicht möglich, die Zimmerwärme deu ganze« Sommer hindurch ans der gesuadhettSgemäßesteu Wärme vou 1819° 6 zu halten, aber viel wärmer braucht eS in unsere» Klima nicht zu werden. Die Regel dafür lastet, daß mau iu der heißen Zeit nach» die Fenster offen läßt, ste aber schließt, sobald die Außruwärme aus 19° 6 ge­stiegen ist. Oft ist dieeingeschloffene Luft" des heißen Sommer» nicht angenehm, das sicher, aber die Seim Okffueu der Fenster eintreteude heiße Lust bringt nur schein­bar uud vorübergehend Erleichterung. Da muß man sich schon gedulden, bis der Abend oder ein Gewitter Abkühlung bringt. Außerdem ist eS nötig, während der ganzen heißen Tageszeit gewöhnlich schon von 9 Uhr ab die Zim­mer aach gegen Lichtrinfall zu schützen, ausgenommen die nur nach Norde« gelegene». Am meiste» Schutz gewähren Läden, Jalousie« oder Markisen, die außen vor deu Fen­ster« angebracht find, iu zweiter Livie stehen Holzlädes innerhalb der Fenster, am wenigsten nützen innere Vorhänge; hiervon find dunkle besser als Helle. Die Fürsorge gegen zu große Wärme ist besonders wichtig, wo kleine Kinder find Md zumal in Mansardenwohnungen, die leicht allzu heiß we:dev. ^

^ r. Bn« Lande, 15. Mai. Wem ist nicht schon daun Md wann ei« altes, gedrucktes SebetSrrzept iu die Hände gefallen, da» binnen bestimmten Fristen Heilung vou Krank­heiten und Gebrechen verspricht? Derartige kleine Druck­schriften werden von den Familien durch Jahrzehnte krampf­haft frstgehEe«. Die Produktion von gedruckte» Amuletten dieser Art hat wohl schon fett lange« nachgelassen, da die Geistlichen dagegen eiustzretteu. Dafür ist rin andere» Verfahre« iu Schwung gekommen. Man sorgt für Ver­vielfältigung und Verbreitung auf schriftlichem Wege. Da gibt eS Wunder- uud Zanbersprüche, z. B. gegen die Gicht uud dergleichen, die von Person zu Person wandern und mit denen allerlei auSfichtSlose Hoffnungen erweckt werden. Heute ist uns nun ein Brief iu die Hände gefallen, der, wie üblich, anonym, verspricht, daß nach acht Tagen der Empfänger eiueFreude" erlebt, wenn er eine Anzahl von Bedingungen erfüllt. So muß er vor alle» ein GrbetS- peusum erfüllen uud das erhaltene Schreiben siebenmal auf gleiche Weise verbreiten. ES ist leicht ersichtlich, daß da Leute, die solche Briefe erhalten, uicht wissen, wa» da» bedeuten soll uud sich ängstigen. Darum die Mahnung: Weg damit! Wer krank ist, suche deu Arzt aus uud offenbare ihm seine Leiden. Abergläubische Briese machen niemanden gesund.

r Wolfenhanfe« OA. Rotteuburg, 15. Rai. Hier hat sich vorgestern abend ein 27jähriger Schuhmacher MS Serbronu durch einen Schuß ins Herz Ms offener Straße das Leben genommen. DaS Rotiv ist verschmähte Liebe. Der Unglückliche kam mittag» hierher und zechte -iS nacht» 11 Uhr, woraus er M unseligen Tat schritt.

r Stnttzart, t.5. Rai. Heute abend am Schluffe der Vorstellung von ^Rheingold machte fich tm Zuschauer- raum des JuterimthraterS wachsender Heftigkeit ein starker Brandgeruch bemerkbar, wegen dessen unter de« Publikum eine lebhafte Venuruhigvug entstand. Bald er­tönte der RufFeuer!" ohne daß jedoch von einem Brande etwa» zn bemerken war. Vou der Bühne herunter wurde Ruhe geboten, aber dtz Zuschauer drängten deu Ausgängen zu. Der Vorstellung Ivohute aach die Königin bei. Wie wir erfahren, war M kleiner Vorhang iu einer Ver­tiefung Mf der Böhne iy Brand geraten; doch wurde da» Feuer durch die dtenfthaMudeu Huerwehrlente bald gelöscht, sodaß die herbeigeeM FenerwHr, nicht mehr i« Tätigkeit zu treten brauchte.

Tübingen, 14. Mai. Graf Zeppelin beautwortrte einige von der Redaktion der Tüb. Chr. an ihn gerichtete Anfragen iu folgender Weise: In stets dankbarer Erinner­ung au deu erbebende» Tag. au welchem ich durch deu Besuch der Professoren uud Studentenschaft der Universität hoch geehrt wurde, will ich die au mich gestellten Fragen gern beautworteu: 1. daß eiue Fernfahrt FriedrichShafsu- «rrw, de» Luftschiffes2 II" in absehbarer Zeit geplaut ist, habe ich uur aus de« Zeitungen entnommen. 2. Wie ste am T-g vou Echtrrdiugen bestanden hatte, bleibt es meine Absicht, durch einen Flsg über Tübingen jenen Be- such zu erwidern, wann das der Fall sein wird, ist »och nicht voranSzusehr«. 3. Inwieweit der Luftschiffbau Zep- pelia au einer künftigen Luftverkehrslinie Friedrichshafeu- Stuttgart beteiligt sein wird, ist noch unbestimmt.

r. Tübingen, 15. Rai. Die Waudrraurstellnng des Schwäb. BauverbandrS gegen de» Alkohol, die seit vorigen Sonntag bis morgen hier zugänglich war, hatte sich eines guten Besuches zu erfreuen. Fast alle Schnle« des OberamtS besichtigten ste, auch das Bataillon des 180. Juf.-Reg. Es fanden stündlich Führungen statt. »ou hier geht die Ausstellung nach Geislingen. Bei der dritten Immatrikulation diese Woche wurde« diese Woche wieder gegen 160 Studierende eingeschrieben.

Vou Dr. Ernst Belisg, ordentl. Professor der Rechte tu Tübingen, erschien soeben im Verlag vou I. C. B. Rohr (Paal Siebeck) iu Töbiugen riur ausführliche Abhandlung überWefeu, Strafbarkeit und Beweis der üblen Nachrede." (Dogmatisch-kriiifche Erörterungen zu« Kapitel de» EhreuschutzeS mit besonderer Berücksichtig­ung des Entwurfs einer Novelle zum Strafgesetzbuch.)

r Gchraneberg, 14. Rai. Am Mittwoch abeud, de« Vorabend der Bermtrtluug des frühere» hiesige» Stadtpfarrers Bauer, hielt der zur Firmung hier weilende Laudesdischos Dr. v. Kepplrr i« etuer Fest Versammlung der Gemeinde eine Ansprache, in der er »uter anderem auch ans deu Fall Bauer Sezuguahm uud darüber folgende» auSführte: Seit einem »ierteljahr befindet fich ein ehe­maliger Seelsorger der Gemeinde in Untersuchungshaft wegen Micher Verfehlungen, und morgen wird das Urteil erfolgen. Ist er schuldig? Wir wissen er nicht uud der Bischof weiß es auch nicht; im Himmel weiß «ssu es. Wird er verurteilt? Wird er freigefprochru? Wir wisse» es nicht. Wird er verurteilt, so müssen wir dru Spruch de» Gerichtes respektieren. Dieses muß ihn verurteilen, wenn eS vou feiner Schuld überzeugt lst. Uud dann wird ihn der Wschsf srlmS Amtes entsetzen, und für alle Zu­kunft kömmt er für di« Seelsorge der Diözese nicht »ehr iu Bettacht. ES ist schon da gewesen, daß auch ein Un- schuldiger verurteilt wird, deuu uufehlbar ist kein irdisches Gericht. Iu diese» Falle wird aber doch der Tag kommen, M welchem die Unschuld zu ihrem Rechte kommt, rmd ge- schätze dies auch erst am letzten aller Tage. Wenn eiue Brrurteiluug dieses Geistlichen erfolgt, so wird dies vou mancher Sette gegen die Geistlichen, grgm die ganze Kirche, gegen die Religion überhaupt auSgeschl achtet werde«. Ss find ste alle", wird man erneut rufen. Gin ver­ständiger uud Anständiger Mensch wird zwar ein solche» Urteil nicht sprechen. ES ist aber auch rin Unsinn, das Bergrhev eines einzelnen dem ganzen Staude asznhLngev. Bei welchem anderen Stande »der bei welcher Partei ver­fährt «aa denn sonst so? Gegen jeden Nuverstaud uud gegen die Gemeinheit kann mau sich uicht verteidigen uud deswegen werden wir solchen Anklagen gegenüber schweigen. Der Bischof erwartet, daß die Anwesenden nicht za jenen gehören, welche eiu wahres Vergnügen darin finden, der­artiges iu deu Wirtschaften breitzutreten. WaS soll dem dabei heran-kommm? Ist dies nobel? Was «nd wem soll eS nützen? Wenn wir etwas sagen, wollen wir sagen Gott sei ihm gnädig uud sei mir gnädig! Der richtige Katholik wird am wenigsten Ms solchem Anlaß im Glauben schwankend werden. Dieser Glaube müsse ans recht schwachen Füßen stehen, wem er durch ein derartiges Vor­kommnis erschüttert wüude. Sollte Gottes Wahrheit denn uicht «ehr Wahrheit sein, wenn ein bernseuer Bertreter nicht der Wahrheit entsprechend wandelt, md ist da» Gesetz Gottes uicht mehr Gesetz, wenn ein Priester dagegen verstößt? Uud ist der Priester schuldig, so wkd da» Strafmaß des irdische» Richter» nar ein ganz schwaches Abbild sei» vou jener Strafe, welche der göttliche Richter verhängen wird, wenn der Betreffende nicht wahrhaft Buße tut. Der Bischof hat da» »erträum zu de« Au- wesenden daß sie fich nicht ergehen in Lästernden gegen ^Kirche, Bischof uud Papst, uud hofft, daß auch dieses große uud schwere Aergeruts voröbrrgeht, ohne nuferer Gemeinde größeren Schaden zuzufögen. Dir Gemeinde kann gerade ihren wahrhaft katholischen Sin« und ihre Glaubensstärke erproben dadurch, daß ste iu Ergebung gegen Gott erträgt, wa» kommt.

r «entUngen, 16. Mai. In der Maschinenfabrik Rtrber ereignete fich ein schwerer UuglückSfall, kdr« der Arbeitar Gutbrod auf bisher unerklärte Weise in das TrausmissiouSvorgelege seiner Maschine kam und schwere Kopfwunden, sowie Rückruqaetschuugeu erlitt. Der Unglücks­fall wurde erst bemerkt, als «utbrod nm Abstrlleu de, Getriebes schrie. ^ . .

«tzlingen, 14. Mai. DaS hiesige Seminar, da» tm Jahr 1811 eröffnet wurde, iS (so wird dem Schwäb. Merk, geschrieben) die ältest« Lehrerbildungsanstalt des Landes. Schon längst wollte« die Räume desselben nicht mehr ausreicheu. Ein Teil der Seminaristen wohnt in der nahen PräparaudenMstalt. Seit letzten Herbst stad dl einem vor einigen Jahre» gemietettu früheren Fabrikgebäude 30 Zöglinge unttrgrbracht. DK Gesamtzahl der Zöglinge beträgt etwa 120. Einzelnem Seminaristen des ältesten