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Plaudrrstübche»,

Jllustr. vonntagrdlati

und

«chwäb. v«w»irt.

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Montag, dm

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«eine «önialiche Majestät habe« am 18 d. M allergnädigst geruht, ans dar Forstamt Zwiefalten de» Oberförster «ötz t» Tim« »ersfeld feinem Ansuchen gemäß zu versetze».

«eine »öaigltch, Majestät habe« am 1». d. Mt», allergnädigst

Kechlrr-Lchwandorf i» Stuttgart zu verleihe».

Deutsch« Reichstag.

«-r-!is, 13. Mai.

Am Tische des BundeSrars v. Bethmasu-Hollveg, v. Arni«, Havmsteiu.

Zweite Lefmrg de« Bankgrsetzes.

Der Astrag Raab (wirtsch. Bgg.) dev Anteilseigners »er ReichSbavk von de« nach Abzug der 3'/,-prozentigeu LorzugSdividrnde von de» Rest de« Reingewinns statt der vsrgrseben» 25»/, nur 15zs gewährrn, wird mit 177 gegen 142 Stirn«-M, der Antrag, die Sesarstdivrdende auf höchstens 6°/° zu demtsirv, mit 249 gegen 74 Stimme« «bgelkhöt. Die Banknsvrlle wird unverändert angmammr», ebenso die Refolntiou der Kommission. Sie fordert einen Grsetzrntwucs zur Bekämpfung der Gefahren, die de« Pu­blikum durch Banken und Bankiers erwachsen, welche zur Anlage von Depositen- oder Spargeldern durch öffentliche oder schriftliche Aufforderungen oder durch Agenten au« reize». (Isx FriedSerg.)

Zweite Lesung de- Biehseucheugefetze-.

Die Ksmmijfioa hat drei Lesungen der Novelle sorge- »ommen und dabei ihre eigenen Beschlüsse mehrfach um- gestoßen.

Lehmann-Jena (nl.): Was lauge währt, wird gut. Mer die frische Laudluft hätte die Studierluft noch mehr A es Si-schehrn ist, aus der Borlage verdrängen sollen. Leider hat mau bei der Vorberatung das Laieuelrmeut gar nicht berücksichtigt. Die Leute im Volk würden die Härte» weniger empfinden, wenn sie wüßten, daß das Gesetz durch ihr eigenes Fleisch und Blut gemacht worden ist. Ich hätte der Rrgirruua die Dummheit nicht zsgetrast, daß sie der Gerberei die Existenz erschwert. (Heiterkeit ) Kassen Sie sich doch einmal eme Sah außerhalb des Parlaments, daun werden Sie bester Bescheid wissen! (Heiterkrtt.)

Staatssekretär v. Bethmaun-HoUweg: Der Zweck ist doch bei Viehseuche« schneller und energischer als bisher etngreifeu zu können; das würde aber durch Sachverstän» dtgru-Ksmmissiouea verzögert werden. Deshalb find sie sür die verbündeten Regierungen unanuehmbar. In vielen Be» Atzungen ist die Kommission über die Regierungsvorlage hmaasgegangen; sie hat ein« Reih« von Einschränkungen, vor alle« für den Handel, ^schlossen. Die verbündete« Regierungen stimmen den nunmehrigen KommisfiouSbsschlüs- fm Zn.

Scheide««»» (Soz.): DaS Gesetz dteot nicht nur der Bekämpfung der Viehseuchen, sondern auch der Fernhaltung der den Agrariern unangenehmen ausländische» «oukarrenz. SS enthält geradezu gemeingefährliche Bestimmungen. Es

bezieht sich aus jedes Haustier, so daß jeder Mensch, der eine« Bogel hat, unter das Gesetz fällt. (Heiterk.) Der Lund der Landwirte wird jedenfalls befriedigt sein. Alles, was aus dem AnSlavde kommt, wird von ihnen schlecht gemacht. I« einem Flugblatt warnt der Bund der Lavdw. vor der Wahl eine« Freisinnigen, weil diese für die Einfuhr ausländ. Obst.'S. also von Obstlärrserr seien; die Freisinnigen schienen also die Läuse gern zu haben. (Gr. Heiterk.) Der Redner empfiehlt zur Deckung der Kosten die Einführung einer obligatorischen Liehversichernug.

Frhr. v. Pfetteu (Ztr.): Ohne die angeblich gemein, gefährliche« Bestimmungen hat das Gesetz sür uns gar keine« Wert. Wir lehnen eS ab, das AnSland besser zn stellen, als das Inland. Im ganzen find wir mit dev SommisstouS» beschlössen trotz schwerer Bedenke« gegen einzelne Bestim­mungen einverstanden.

Dr. Hahn (kons.): Unsere Viehzucht hat sich dauernd gehoben. Ans 100 Einwohner kommen 35 Schweine. (Htk.) Rur in Dänemark find eS »ehr, dort entfalle« auf 100 Einwohner 57 Schweine. (Erneute Htk) Wenn wir heute etwas weniger Schafe habm slS früher, so haben wir dafür mehr Rindvieh, (Gr. HM.) Wen« gegeu die Seuchen im Inland scharf vorgegange» wird, daun kan» der Landwirt dieselbe Schärfe auch gegen das Ausland verlangen; das find dir angeblich gemeingefährliche» Bestimmungen.

Preuß. LandwtrtschaftSmiuister v. Arni«: Die deutsche Viehzucht hat enorme Verluste durch die Einschleppung von Seuche» erlitten. Darum ist die Einigung der Kommisfion erfreulich. I« Ramm aller verbüudeteu Regierungen kann ich erkläre«, daß sie das Verfahren zur Aufbrtngnng der Ersten nirgends zn Ungnnsteu der Tierhalter «bändern werden, auch wem erhebliche Mehrkosten i« Betracht kommen. (Best.) Der Minister legt die Bedevkrn gegen Laienkommis, stauen dar, sagt aber zu, daß mit den Sachverständigen Fühlung gehalten werde« solle.

Dr. Struve (frs. Vgg.): Ich bi» weder so optimistisch wie Herr Lehmann noch so pessimistisch wie Herr Scheide- man«. ES wird alles ans die Art der Ausführung an- kommeo. SS wäre gut. auch die Ausführung zur ReichS- sache z» machen. Keinesfalls darf das Gesetz eine künst­liche Grevzsperrung schaffe«. ES «vtz ei« wirkliches Senchen- gesetz sei«. Vor alle« darf die bisher zulässige Fletsch. Versorgung der Grenzbewohner über die Grenze nicht ver­hindert werden. Erfreulich ist, daß auch die Privattier- Srzte zur Mitwirkung bei der Seuchenbekämpfung heran- zoge» «erde« sollen. Auch wir freuen uns unserer blühenden Schweinezucht. Der Redner polemisiert gegen den Bund der Landwirte, der nicht die Gesundheit der Viehs ge­fördert, sondern um die Futtermittel verteuert habe. (Unruhe recht-, Beifall links.)

Minister v. Arni« erörtert nachmals die Gründe gegen die Laienkommisfioven. Die Aktionsfähigkeit der Behörde« dürfe nicht beschnitten werden.

Erzberger (Ztr): Was hat der Bund der Land- wirte mit de« Liehsenchmgefetz zu tun? Wirde« i« Aus­lände die Seuchen so energisch bekämpft wie bei «vS, daun

könnten wir das Gesetz bedeutend vereinfachen. Natürlich müsse» auch die Srzengulffe der ausländischen LiehS mt« das Gesetz fallen, sonst nützen alle Maßnahmen nichts. Die »osten sollen auf die Eiuzelstaat» verteilt werd».

Minister v. Arnim: Eine solche Bestimmung würde das Gesetz für die Regierung unannehmbar machen.

Dr. ficke (kons.): Die »orte des Herr« Srzberger waren a»S allen aus der Seele gesprochen. (Zarvs ltvts: Der nene Block!) Warn« sollen wir hier nicht mit de« Zentrum znsammengeheu? Darin ist doch nichts Unmora­lisches. (Heiterkeit). Wir Landwirte find gewiß maßvoll und bescheiden. (Zuruf v. d. So».: DsS werkt ein Pserdl Heiterkeit.) Wir wollen die Lasten auf nutz nehme», um das Gesetz als «anzer nicht zu gefährde», aber die Kosten müssen die Eivzelstaateu tragen. Der Redner verteidig und rühmt gegenüber Dr. Struve die Verdienste, die der Bund der Landwirte sich um die Bekämpfung der Seuchen erworben habe.

Weiterberatuug SamStag 11 Uhr. Schluß nach 7 Uhr.

In einem Berliner Telegramm wird der Kölnischen Zeitung von einer Seite, die die Ansichten des Fürste» Bülow zu keuuee tu der Lage ist, erklärt, aller, war tu der Kommisfiou geschehen sei, könne eine» maßgebenden Ein­fluß auf die Eutschließuug des Fürst» in keiner «eise auSöbeu; erst venu die Beschlüße der Reichstages v»r- lteges, werde der Reichskanzler zu erwäg» habm, welche Stellung er ihn» gegenüber einzuuehm» habe. ES werde aus dar bestimmteste tu Abrede gestellt, daß der Reichs­kanzler mit dem Zentrum weg» der Bildung einer neuen Mehrheit verhandelt habe; der Kanzler habe auch in Zukunft nicht die Absicht, mittelst eine» neu» kosservatid- klerikal» Bündnisses ans die Durchsetzung der Reich»- sinavzreformprogrammS hivzuarbett».

Wie da- Zeatra« die «efor» Wünscht.

«öl», 15. Rak. Die .Kölnische LolkSzeitmrg- glaubt, angeben zu können, auf welcher Grundlage in der Reichs» stuavzreform eine Verständigung der bürgerlichen Parteien zs erreich» ist. Darnach soll» Bier, Bräunt- weis und Tabak 240 Million» Mark bring», wettere KO Mtllon» Mark will man durch eine Reform der Fahrkartevsteuer «nd Aufrechterhaltuug der Zuckerst»» in der bisherig» Höhe anfbriug». Der Rest von 200 Million» soll durch Belastung des Besitzer ans folgender Grundlage aufgebracht werden: 50 Million» durch eine Umsatzsteuer auf den Befitzwechsel vsu Immobilie», 50 Million» durch Einführung der QaottsteruugSabgabm ans alle zum Börseuhavdrl zngelaffmm Wertpapiere, 100 Mil­lion» durch Wiedereinführung der BergverkSabgab». Die Nachlaßsteuer und ebmso die Erbaufallsteuer gelt» »ach dem Blatte als endgültig anfgegeb», teils weg» der Widerspruch» maßgebender Partei», teils weg» der hohen ErhebuugSkost», die in gar keine« Verhältnis zu de« ErttägviS stünden. (Rpft)

Mclteotrn Sinclair.

Historische Erzählung von ZU K. Z8*«cHvoger.

kstortsetz»»-.) (Nachdr. »erd.)

»Irr der Til, Prinz-sstn,- erwiderte Sinclair mit ver­ächtlichem Lächeln, .ei« ss uuaefchmtukter Antrag ist wohl noch keinem Raun von einer Frau gewacht worden, welche Scham hatte! Doch da ich Ihr» Ras kannte, eh« ich Ruß­land betrat, habe ich diese weibliche Lugend auch nie bei Ihnen vorausgesetzt! Ich entgegne Ihnen, daß ich Ihr» Ae Ihre Drohung verachte, und mir in diesem Augenblick die elendeste leibeigene Banerudirne sstr edler, «einer Nrtgang würdiger erscheint als Stell-

.Elender Schurke/ schäumte Anna, .das bietest Do Peters Tochter?! Haha, und Du biß so wahnsinnig, nicht zu bedenk», daß e» mir nur einen Wink kostet, «m auf der Stelle Dein Haupt zum Pfände für diese Schmach ,u °ehmen?! Wetßt Du. Narr, was eS heißt, die Rache eine» tödlich hastend» Weiber auf fich zu laden?!- .. ...Dies alles weiß ich, Privzesstu. Aber noch nie habe ich für mein Leb» gezittert, am wenigsten vor einem Weibe, selbst wenn sie sich aller Halb ihres Geschlechtes beraub» sollte, um Wölsta zu werden!! Möglich, daß mein Haupt m dieser «stunde fällt, aber erst werde ich zwei Ä«r ge­dungen» Kreatur» vorauSsendm!- und da» Ptstä blitzte in feiner Hand. .Falle ich aber, Prinzeß, so sei» Sie verstchert, daß «et« Leichnam noch nicht kalt fttn wird,

und St« find so gewiß vernichtet, als Freunde in der Nähe find, die jede Sekunde meines LerweilmS ängstlich zähl». Daß ich «ach dem gestrig» Abend nicht ganz unvorbereitet bei Ihn» erscheinen, Ihr» Drohungen die Kraft meiner Verbindung» entgegensetzen würde, konnten Sie wohl ahn», wenn Ihr Kopf ss wenig bet Ihrer Reiauug ins Spiel kommt. Nein, Sie find Sklavin Ihrer Sinne, und daß ich zn stolz bin, «ich gleich Herrn Btroo znm Regenten derselben zu machen, selbst wenn ich dadurch eine künftige Kaiserin zur Sklavin mach» könnte, das mag Ihn» be­weis». daß eS noch MauueSehre gtbtl-

Mit flammende« Zorn hatte Malcolm gesprochen. Sein athletischer Körper bebte, sei« «»geglühte in Kampfes- last, und er glich de» drohend» Apoll «u übermenschlicher, dämonischer Hoheit! Krampfhaft zitternd, ihre wild» Regung» mit Todesangst fast »tederriugeud, verzehrend» Blicks, dem stromveiS Tränen entquollen, hatte Anna ihm zugehört.

.Gut denn, geh! Ich kann, jetzt kann ich Dich nicht töten! Du hast recht, die wilde Bestie meiner Neigung zu verlach», ich fühle selbst, daß ich Dich beleidigt, Dich falsch beurteilt habe» Aber iu diesem Augenblick, Malcolm Sinclair, erbebt «eiu Herz in wahrer Liebe zu Dir, einer Liebe, wie ich sie nie bisher gekannt, und ich sage Dir, Du wirst eiust «eiu sein freiwillig, oder ich vernichte Dich!-

Sinclair verließ mrgHührdet -» Palast und eilte zu Dolgoruky. Noch an dchiselbe« Atzende ward io geheimer kaiserlicher Sitzung die.ehrenvolle* Verbannung Annas »ach Petersburg entschied». Zwei Re-imeuter zuverlässiger

Garden unter dem ältest» Sohne des Fürst» Labnschtu- alS »»er Gouverneur St. Petersburg ernannt, sollt» sie begleit» sie war moralisch eine Gesang»«.

Da» war ei» fürchterlicher Schlag und bewies ihr, wie sie durch Sinclair zugleich ihre Throngelüste ziemlich »errat» hatte. Ihre Verbannung wurde fürste zn« Hohne durch dm Glanz, mit welchem sie verdeckt wurde.

Münuich und Anna» Anhänger verließ» Moskau iu Windeseile, am ihrer Gebieterin vorauSzuellm.

Eiu feierliche» AbschiebSmahl nach aller Sitte brzeich- uete ihre Abreise. Bon ihrem Personal umgeh», nahm sie au» de» Kaisers Hand dm letzten Trunk. Die Ktbttka i« Hofe des Kreml» wartete schon ihrer. Als sie da-Gl«S «ahm, zitterte ihre Hand so heftig, daß sie es fall» ließ.

.DaS ist eiu traurig Zeichen, «ein hoher Herr!- sagte sie bewegt. .Rasch, Doktor, ein andere» Glaß, mau sagt, von wem der Trunk verschüttet wird, der muß sterben, und ich lebe doch noch so gervl-

Jhr Leibarzt hatte rasch ein anderes Glas kredenzt. Sie nippte daran und bot eS Peter. .Teilen Sie dies» Becher mit mir, baß wir d» Aberglauben Lüg» straf»!- .Da« wollen wir!- Und mit einem Zuge leerte der Zar das SlaS.

Anna wischte schnell die Lipp» ab, dann umarmte sie ihr» Neffen.

Als sie hinausschritt, sucht» ihre Auge« Malcolm.

Sie lächelte leise, als sie ihn sah.-

(Fortsetzung folgt.)

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