Für Anwerbung farbige« Persona» außerhalb der Schntzgebiete werden 25000 ^ gefordert. Die Budget' kommisstou beantragt Streichung dieses Postens.
Dr. Arning (nl.): Wir haben nur Bedenken gegen die Einführung von Eingeborenen ans einer deutschen Kolonie in eine andere. Segen Leute aus einer nicht deutschen Kolonie haben wir nichts etuzuweudeu. Der Staatssekretär Deruburg ist mit diesem Vorbehalt einverstanden. Die Summe wird bewilligt, ebenso der ganze Ostafrika-Etat.
W-iterberatung: Dienstag 2 Uhr. Schluß 6> Uhr.
Tages-Hleuigkeiten.
Aus Stadt Mld Land.
Nagold, de» 8. MSr, 1SVS.
Ueber die Planeten i« März. MarS sichtbar wie im Februar, aber kürzere Zeit. Jupiter, die ganze Pacht. Saturn am westlichen Abevdhimmel, von Ritte Rärz au unsichtbar. Merkur und Venus unsichtbar.
Da- württ. Landjägerkorp-. Nach dem Bericht des Ministeriums des Innern über die Dieusttätigkeit deS LaudjägerkorpS im Jahre 1908 belief sich die Zahl der vorgeuommeueu Festnahmen ans 10593, 1294 »ehr a» i« Jahr 1907. Zugeuommeu haben dte Verhaftungen wegen Betrugs und Untreue, Diebstahl und Unterschlagung, Begünstigung und Hehlerei, wegen Verbrechens und Vergehens wider das Leben; abgeuoumru dagegen die Verhaftungen wegen Vergehens wider die öffentliche Ordnung, wider die Sittlichkeit, wegen Körperverletzung, U kuudeufälschung und Sachbeschädigung. Eine ganz erhebliche Zunahme zeigen die Verhaftungen wegen Bette» und Landstreicher«! »ft 5986 bezw. 726 Fällen, gegenüber 4981 bezw. 636 Fällen im Vorjahr. Die Zahl der vom LaudjägerkorpS erstatteten Anzeigen belief sich auf 83237, gegenüber dem Vorjahr rin Rehr von 1659. Im Durchschuttt der letzten 10 Jahre betrugen dte Festnahmen 8982, die Anzeigen 70339. Der Stand des Korps ist zm Zeit 4 Offiziere und 601 Manu.
Walddorf, 2. März. (Korr.) Am 28. Februar fand hier ein WaudernähkurS seinen Abschluß, in welchem 15 hiesige Mädchen feit 1. Dezember im Handväheu, Flicken Md Maschtueunähen unterrichtet wurden. Dte Leitung lag tu der Hand einer staatlich geprüften ArbeitSlehrerin. Durch Vermittlung des Schwäbischen FraueuvereiuS in Stuttgart find schon da md dort ans dem Land solche Wauderuäh- kurse abgehalten worden; auch hier war der Erfolg durchaus befriedigend. Dte Koste« des Kurses wurden durch ein Schulgeld und einen namhaften Beürag der Gemeinde bestritten.
-x- Untertalheim, 2. Rärz. A« Sonntag hielt der hiesige DarleheuSkaffeuvereiu seine ordentliche Generalversammlung i» Gasthaus z. „Rose" hier ab. Der Verein zählt zurzett 94 Mitglieder. Hievon waren 69 erschienen. Zunächst gab Rechner Zi«mermanu Rechnung und Bilanz bekannt, wobei sich folgendes Bild ergab: Aktiva 63824 67 4, Passiva 63660 ^ 66 <g, Gewinn also 164 ^ 01 Nach Entlastung von Rechner und Vorstand wurde zu den Wahlen geschritten. ES mußten gewählt werden der Vorsteher Md zwei wettere Mitglieder der vorftaudschast, sowie drei Mitglieder für den AusstchtSrat. Die geheime Wahl ergab den seitherigen Vorsteher Vinzenz Klink, Bauer und a» weitere Mitglieder Xaver Müller, Bauer Md Ulrich Schlotter, Semeioderat. In den AnfstchtSrat wurdeu wtedergewählt Martin Weihing, Gregor Lutz und Josef Zug. Sodann wurde von Vorstand Klink noch dte Gründung eines Biehverfichernug-LereiuS angeregt Md zu diesem Zwecke die Statuten des Liehvers.-Bereius einer Nachbar- gemeinde verlesen. Doch scheint die Angelegenheit noch nicht spruchreif zu sein. Zum Schluß wurden noch Bestellungen ms Buchenholz eutgegengeuommeu.
r. Gtntt-art, 2. März. Gutem Vernehmen zufolge wird der Kaiser am 6. September in Stuttgart ein- treffen. Am 7. September findet dann die Parade des XIII. Armeekorps vor dem Kaiser ms dem Canustatter Exerzierplatz und an den darauffolgenden Tagen das Kaiser- Manöver Katt.
r. Stuttgart, 2. März. Dem Schwäbischen Merkur zufolge wird mit Rücksicht mf die Kaiserparade die KönigS- (FrühjahrS)-Parade beim württembergischen Armeekorps in diesem Jahre anSfalleu.
Stuttgart» 2. März. Zu de» heute t« Festsaal des Rathauses statrfiadeudru Ltudenspüresseu find außer den Mitgliedern der bürgerlichen Kollegien auch die Minister v. Weizsäcker md v. Pischek uod einige weitere Staatsbeamte geladen. Die Mahlzett wird mf Gruvd einer Stiftung des Stuttgarter Bürgermeisters Wolsgaug Friedrich Lindeuspür aus dem Jahre 1864 gehalten. Das letzte Liudeuspüresseo fand im Jahre 1889, das vorletzte 1869 statt. Bei dem Mahl iS „eine Stunde nach de» Nieder- sitzen" jeweils die StiflungSurkaude zu verlesen und daun geht der Löweubechrr herum, ein von Lindeuspür gestifteter silberner, vergoldeter Pokal in Form eines Löwe«, der die damals erkleckliche Summe von 66 ReichStaleru gekostet hatte.
Kenerdach, 1. März. Bubenstücke unflätigster Art stad hier in letzter Zeit durch Beschädigung öffentlicher VerkehrSeiurichtuugeu begangen worden. An deu Briefschalter» find mehr a» 30 E nailtäfelchen, die die Ab- haluugSzeiteu enthielten, mit Gewalt zertrümmert worden. Etamrl wurde tu eine Brieflade ein brennendes Zündholz gesteckt, wodurch Briefteile aubrauutru. Ja deu letzten Lagea nun wurde Reuscheukot in frische« Zustande in eine Brieflade geworfen, wodurch ebenfalls eine Anzahl Briese sehr beschädigt uad ihre Expedleruug in Frage gestellt wurde, da ste «U Wasser überspült werden mußten, wodurch die
Adressen sehr gelitten Haben. Hoffentlich gelingt eS, dte Täter, für dte Kinder nicht in Betracht kommen, zu ermitteln und ihrer Strafe eutgegenzuführeu.
r. Ladwtg-bnr-, 2. März. I« benachbarten Möglingen stieß mau dieser Tage bei« Graben eines Kellers auf eine alemannische Grabstätte, welche das Skelett eines Heerführers barg. Die Zugaben bestand« n. a. aus einem Schwert mit Gold und Stetuverzterungen, einem Schlachtbell, Rest eines WaffenschildeS usw. Bei einem zweiten Skelett befanden sich keine Zugaben. Die gefundenen Gegenstände wurdeu der Stuttgarter AltertumSsammlung eiuverleidt.
r. Heilbronu, 1. März. Am Sonntag nachmittag hat sich der TtrfbauastStaglöhuer Jakob Kuörzer beim Badeplatz in Kleinäuleiu in selbstmörderischer Absicht in den Neckar gestürzt vud dort deu Tod gefunden. In diesem Falle ist das Motiv zur Tat ein altes Leiden.
r. Hermarin-e», 2. März. Ein bei Verwandten auf Besuch weilende» Mädchen hat in der Brenz den Todgesucht.
r. Friedrich-Hafr«, 2. März. Der Schiffahrtsbetrieb auf dem Unters« Ist wegen Eisbildung seit SamLtag wieder ringest-llt.
Friedrich»hafe«, 2. Rärz. Sestern ist «it der Füllung des Zeppelin I begonnen worden. Bet günstiger Witterung strdet nun, wie das „Seeblatt" berichtet, am Mittwoch oder Dovuerstcg ein Ausstieg mit Zeppelin I stcti, und zwar wird diesmal die Führung des BallonS in deu Häude» von Offizieren liegen. Mit der Bedienung der Motore werden die Maschinisten des Großscheu BallonS betraut werden. Das neue Luftschiff Zeppelin II geht seiner Vollendung entgegen.
r. Nave»-b«r-, 2. Rärz. Der Hauptgewinn der Tailfiuger Kirchenbaulotterie im Betrag von 15000 ist eine« bedürftigen, kinderreichen Landwirte zugefallen, der ihn gut brauchen kann.
Deutsches Reich.
Berlin, 1. März. ES erhält sich das Gerücht, daß Fürst Radoltv, der deutsche Botschafter in Par», in absehbarer Zeit zurücktreten werde.
BerU«, 1. März. Nach dm Vorschlägen des Oberbürgermeisters Ktrschuer werden der Einladung des Lord- mayorS nach London 20 Stadtverordnete nud 10 Magist- ratSräte Folge leisten. Der Besuch findet entweder in der Woche vor oder nach Pfingsten statt.
r. Weitzenfteirr b. Pforzheim. 2. März. Gestern nachmittag hat sich hier im Walde der 50 Jahre alte verheiratete Amts dien er Jakob Witteuauer mit einem Revolver erschossen. Er hiuterläßt eine Frau Md mehrere Sinder.
Pforzheim, 2. März. Nach dem Voranschlag für da« Jabr 1909 find die Einnahmen der Stadtrasse mit 2 662060 die Ausgaben mit 4 345 060 eingestellt, sodoß 1683000 ^ (im Vorjahr 1514140 ungedeckt bleiben, die durch einen Urilagesatz von 30 ^ aufzubriugeu fiad. Durch die Zunahme der Steuerkapltalteu auf Liegenschaften, Betriebst,erwögen und der Einkommensteuern schlägt erbrachte ein Pfennig Umlage 52 870 gegen 47 685 im Vorjahre. Die Gemeindeschuld beläuft sich Ende 1908 auf insgesamt 26 872 000 welchem Betrag ein bedeutend höheres Gemetvdevermögeu gegeuübersteht.
r. An- Bade«, 1. März. In Unterleuzkirch brach in Abwesenheit der in der Rollmühle wohnenden Wald- arbeiterseheleutr Ganter ein Zimmerbraud in derm Wohnung aus, der bald gelöscht werden konnte. Die Eiu- treteudeu fanden die vier Kinder GauterS leblos in der Stube liegend. Zwei dreijährige Kinder, ein Knabe Md ein Mädchen, waren im Rauche bereits erstickt. Die beiden älteren Kinder von 4 und 5 Jahren dürsten infolge der sehr weit vorgeschrittenen Rauchvergiftung kau« mit dem Leben davoukommeu. Die Braudursache ist noch nicht aufgeklärt.
r A«O Bade«, 2. März. Am Sa«Stag abend 8 Uhr ereignete sich auf Stadevhavsrner Markung am „Katzengrabeu" ein schweres Unglück. Der städtische Waldhüter und Jagdaufseher O. Hottiuger von Klrtulausmburg begab sich am SamStag mit Weinhändler Kunlo von Lüllingen auf die Jagd nach Raubwild. Zur selben Zeit befand sich der HtlfSratschreiber Tröudle von Rotze! a.RH. ans dem Anstand nach Wildenten. A» Tröudle mit seiner Beute die Böschung des KatzeugrabeuS hiuaufkletterte und das Srbrsch durchbrach, wurde er von Hottivger, der in der Dunkelheit vermeinte, einen Dachs zu sehen, bet nur ca. 8 Meter Distanz geschossen. Der Getroffene schrie auf, taumelte einige Schritte, stürzte und starb alsbald in deu Armen des verzweifelten unglückseligen Schützen. Der volle Schuß, Schrot Nr. 3, war in HalS und Brust gedrungen. Tiö.,dle hiuterläßt eine Frau und 5 Kinder. Der Ende der Dre ßiger Jahre stehende Manu war eine geachtete, a» RatSschretber, RechnuugSsteller nvd leidenschaftlicher Jäger in der ganzen Gegend bekannte Persönlichkeit. Er war auch die Stutze seines hochbrtagtm Vaters, des RaiSschreiberS Tröudle in Rotzel. Hottiuger, ein angehender Dreißiger, ist etu allgemein beliebter, überaus solider, eifriger und tüchtiger Manu. Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Er «achte sofort selbst Anzeige uud wurde in Haft genommen. A« Sonntag war daS Gericht au der UuglückS- stätte. D'.r Leiche TröudleS wurde «ach Rotze! gebracht. Zwei Familien fiad durch das grausige Unglück in schweres Leid gekommen.
«oblenz, 2. März. Der Persoueuzug, der 10 Uhr 17 Min. von Köln aus hier fällig ist, stieß auf einen «üterzug, wobei 4 Personen getötet uud verschiedene ver- letzt wurden.!
München, 1. März. In Grafing ist am Freitag ein Mord verübt worden, der erst gestern entdeckt wurde.
Dort wohnte dir GütlerSwttwe Ama Obermayer. Seit zwei Tagen wurde sie vermißt. Schließlich schöpften die Nachbarn Verdacht, drangen in das HauS ei» md fanden i« Schlafzimmer die Frau au das Bett gefesselt tot vor; ihr Rand war verbunden uud ihre Füße waren in eine» Sack fest etugeschuürt. Auf der rechten Seite ihres Kopfes bemerkte m«u eine schwere Wunde, die von einem Schlage mit eine« Hammer oder Beil henuhrrn muß. Bei näherer Untersuchung des Hauses zeigte sich, daß alles Wertvolle geraubt war. Von den Tätern hat mau noch keine Spur. « . erbt die Lebensverficherung-police ? Der Hotelier Karl M. Käthe, der das Wekmiusterhotel am Theaterplatz in Frankfurt a. M. betrieb, erschoß sich wegen fiaanzieller Bedrängnisse am 16. Mai. Frau und Kind traten die Erbschaft an. Am 3. Juni wurde ein Nachlaßpfleger ernannt und schließlich am 14. November das Konkursverfahren eröffnet. Im Nachlaß befand sich eine LebeuS- verfichrrnngSpolice über 53364 auf die einer sütS dte Konkursmasse andererseits Witwe uud Kind Anspruch machte». In dem Ztvilprozeß, deu die KoukurSmafse anstrengte, machte« die Erben geltend, daß sich Käthe vor Abschluß der Versicherung noch erkandtgt habe, wie er für seine Erben zu sorgen Md was er in deu Vertrag zu schreiben habe. Auf die Police habe er „meinem Rechtsnachfolger" vermerkt. Die Klägerin wandte ein, daß Käthe Set Abschluß der Police »it seiner Frau in Unfrieden gelebt habe und sich scheiden lassen wollte. Dte Zivilkammer des Landgerichts war der Meinung, daß eine Lebensversicherung zu Fürsorge- zwecken ausgenommen worden sei. Mit dem Wort „Rechtsnachfolger" seien unzweifelhaft die Erben gemeint gewesen. Die Klage der Konkursmasse wurde daher abgewieseu; das Geld gehört den Erben.
Ausland.
Wie», 1. März. Fürst Ferdinand von Bulgarien ist gestern aus Petersburg hier eiugetroffen. Wie verlautet, wird nächster Tage die offizielle Anerkennung des Königs Manuel durch deu Herzog Miguel von Braganza erfolgen, wodurch der endgültige Verzicht der BraganzaS auf ihre Ansprüche auf deu portugiefischeu Thron ausgesprochen wird.
SL Ma«« vom einer Lawine verschüttet. Dte „Münch. Ztg." meldet aus Innsbruck: Am Moatag abend begab sich eine Kaiserschützeuabtrtlnug von 25 Manu uud 6 Offizieren, darunter 2 Obersten, von Trient durch das Balsugauatal nach Bavarone. Sestern nacht ist nun in Trient dir Nachricht eiugegangru, daß die ganze Abteilung von einer Lawine verschüttet worden sei. Einzelheiten fehlen noch. Ein HilfSzug ist abgegaugeu. Die Höhe des neugefalleneu Schnees in dieser Gegend beträgt 1.40 Meter.
I Soweit offizielle uud private Meldungen vorliegen, konnte bisher auch nicht ein Mann der verunglückten Militärpatrouille geborgen werden. Es besteht beinahe keine Hoffaung, die Vrruuglückteu lebend auSzugrabeu. An der UuglückSstätte arbeiten seit gestern früh drei Kompanien Militär uud eine Anzahl Zivilpersonen zusammen, über 500 Mann.
N»«, 2. Rärz. Dte Telephovzeutrale Neapels steht seit gestern früh in Flammen. Der gesamte Telephouver- kehr in der Stadt ist unterbrochen.
Gräfin M»«ti-«»fo «nd kein Ende. Die italienische Zeitung „Stampa" hatte dir Nachricht verbreitet, daß dir ehemalige Kronprinzessin von Sachsen, jetzige Frau Tosellt, dte Abficht hege, nach der Scheidung von ihrem
Gatten in Rom sich als-Modistin utedrrzu-
lassen. Im Zusammenhang damit war daun von einer geplanten Aussöhnung zwischen der Gräfin uud dem König von Sachsen, der zufällig jetzt sich für eine italienische Reis« rüstet, die Rede. Au diesen beiden Meldungen ist, wie der „S. W. K." mitgetetlt wird, kein wahres Wort. Richtig ist allerdings, daß die Gräfin beabsichtigt, die Ehegemein- schaft mit ihrem zweiten Gatten wieder auszulösen und ihre Verhältnisse derartig za ordnen, daß ste endlich „Ruhe haben werde". Seit Monaten schon läßt sie sich nicht mehr „Frau Toselli" neunen, trotzdem sie in der ersten Zeit ihrer Ehe mit dem P.uarüstm diesen Namen „mit einem Gefühl des Glücks" getragen habe. Daß die endgültigen Schritte für die geplante Scheidung erst jetzt mtervommen wurden, hatte seinen Hauptgmnd darin, daß die Gräfin damals Mutterfreuden erwartete. Sie wollte asS diesem Grunde noch einige Monate die Ausführung ihrer Abficht hinausschiebeu, trotzdem sie aber nie daran gedacht hat, sie ganz aufzugebrn. Sie wird vuu jitzt Florenz für immer verlasse« uud sich voraussichtlich tu der Schweiz, wo auch ihr Bruder Leopold Wölfling lebt, anfiedeln. Eine neue Ehe wird die Gräfin nach ihren Versicherungen unter keinen Umständen «ehr eiugeheu, sondern sie will sich ausschließlich der Erziehung ihres Kindes widmen.
Part-, 1. März. Der Kellner Rath», der am ersten WeihnachtStag deu Präsidenten FallisreS tätlich insultierte, erschien heute vor der Strafkammer. Sein Anwalt bestritt die Kompetenz des Gerichts, weil Math» mit Vorbedacht gehandelt habe und deshalb vor das Schwurgericht gehöre. Die Strafkammer erklärte sich kompetent, worauf Marth» auf jede Verteidigung verzichtete. Er wurde in contumaciam zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt.
Belgrad, 2. Rärz. „Nun, wo das serbischen Volk sich mit Rücksicht auf dir schwere trübe Lage geeint und die Regierung aus allen Pa t igrripprn gebildet hat, wünsche ich die Spure» jeder Uazufriedenheit zu verwischen; daher erlaffe ich kraft meines souveränen Rechtes sämtlichen politischen Verbrechern die Strafe" — mit diese« Worten überraschte König Peter gestern abend anläßlich des Festessens zu Ehre« des neuen Kabinetts seine Minister. Ministerpräsident Novakovttsch dankte dem König für diesen Gnaden akt.