Me K. Eisrubahnverwaltung hat die Herstellung eiueS Fuß­wegs zum BezirkskaukeuhauS über das BahugleiS genehmigt, darau aber u. a. die Bedingung geknüpft, daß sich die Stadt- gemeiade verpflichte, der Eisenbahuverwattung alle Auslagen einschließlich etwaiger Prozeß, und auderer Kosten zu ersetzen, die diese wegen Ersatzansprüchen Dritter infolge von Un­fällen auf de« innerhalb des BahueigeutumS liegenden Teil der Fußwrgaulaze auf Grund des Reichshaftpflichtgesetzes, drS Wärtt. SchadeugesetzeS oder anderen gesetzlicher Bestimm­ungen aufzuwendeu hat. ES wird beschlossen, die dringende Bitte zu stellen, von diesem Verlange», dar bisher noch nie gestellt wurde, abzuseheu. Die Einführung der Neujahrs- wrmschenthebuugSkarten wurde' wie fernd beschlossen. Die Herstellung von Diplomen für die freiwillige Feuerwehr wird der lirhographisch-artistischeu Anstalt in München über­tragen. Damit ist die öffentliche Sitzung geschloffen.

Da- Württ. P»stschecka«t wird am 1. Januar 1909 seine Tätigkeit aufuehmeu. Nach einer Bekanntmach­ung des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten er­folgt die Eröffnung eine- Kontor in der Regel bei dem Postschecka»t in Stuttgart, auf Berlangeu auch bei einem anderen Postscheckamt oder bet mehreren Postscheck­ämtern. Auf jedes Konto muß eine Stammetnlage von 100 ^ eiogrzahlt werden. Die Höhe des Guthabens eines Kontos unterliegt keiner Beschränkung. Die Einzahlungen ans rin Postscheckkonto können bewirkt werden mittelst Zählkarte oder Postanweisung bei jeder Psstanstalt und mittelst Ueberweisuug von einem anderen Postscheck­konto. Der Höchstbettag einer Zahlkarte, deren Abschnitt zu Mitteilungen an den Kontoinhaber benützt werden kann, ist auf 10000 festgesetzt. Das Postscheckamt übersendet nach der Gutschrift dem Kontoinhaber den Abschnitt der Zählkarte. Die für Kontoinhaber von anderen Kontoin­habern desselben oder eines anderen Postscheckamts ange­wiesenen Beträge werden dem Konto des Empfängers gut­geschrieben. Was die Rückzahlungen anbelangt, so ist bestimmt, daß der Kontoinhaber über seine die Siammeiu- lage von 100 übersteigendes Guthaben in beliebigen Teilbeträgen jederzeit verfügen kann und zwar durch Heber« Weisung auf ein anderes Postscheckkonto oder mittels Schecks; für Ueberweisungen und für Schecks dürfen nur Formulare benützt werden, die vom Postscheckamt gegen kleine Ver­gütungen zu beziehen find. Der Höchstbettag einer Giro­postkarte ist auf 1000 deij uize eines Sch ckS auf 10 060 ^ festgesetzt. Die Gebühren find bekanntlich für das ganze Reich wie folgt festgesetzt: Bei Bareinzahluugeu mittels Zahlkarte für je 500 ^ oder einen Teil dieser Summe 5 «z, für jede Barrückzahluug eine feste Gebühr von öS, avßrrdem eine StetgerungSgebühr von einem Zehntel vom Tausend des auSzuzahleuden BttrageS 5 «8; für jede Übertragung auf ein anderes Postscheckkonto 3 iZ; find jährlich mehr als 600 Buchungen für einen Kontoin­haber nötig, so wird für jede wettere Buchung eine Zu­schlagsgebühr von 7 H erhoben. Die Gebühren, sowie die Preise für Zahlkarleufo:mulare und Scheckhefte werden durch Abschreibung von dem zur Zahlung verpflichteten Konto eingezogeu.

Zu der Eröffnung des Stuttgarter Postscheckamts wird noch amtlich bekannt gegeben, daß Geldbeträge erst vom 2. Januar 1909 au einbezahlt werden können. Dagegen werden Anträge auf Eröffnung von Kontos schon vom 1. Dezember d. IS. au eutgegeugenommeu. Die Dtenststnnden des Stutt­garter Postscheckamts find für den werktäglichen Verkehr mit de« Publikum zunächst auf die Zeit von 912 Uhr und 25 Uhr festgesetzt. I« Deutschen Reiche werden bekanntlich außer dem Stuttgarter Postscheckamt noch 12 Scheckämter errichtet: 9 von der Reichspostverwaltnng (Berlin, Danzig, Breslau, Leipzig, Hamburg, Hannover, Köln, Frankfurt a. M , und Karlsruhe) und 3 von der Bayerischen Postverwaltuug (München, Nürnberg und Lud- wtgShafeu o. Rh.) _

Inhalt der Nr. 47 de- Württ. Wochenblatt- für Land­wirtschaft: «mtlich»-: Bekanntmachung der X Zentralstelle für die Landwirtschaft, betreffend die Aufnahme von Zöglingen in di» X. Weinbauschule in Wem-berg. Aufsätze: Di» Anweudun» der Elektrizität in der Landwirtschaft und der neue Entwurf einer Ea-- und Elektrizttät-stnrer. Stnttgarter Gchlachtvtrhmarkt. Ankauf van Entrahmung-maschinen. Bericht üb» di» im ErschLft-jahr 1906 im Ä. Technolog. Institut Hohenheim au-»eführtrn Unter­suchungen au- dem Erbiet de- Molker,twese»-. Die 22 . Wander­ausstellung der Deutschen Landwirtschaft-gesellschaft zu Stuttgart 1908. Dt« Au-stelluag der Maschinen und Gerät«. Landwirt« fchastlicheS au- Württemberg.

r. Rrnenbürg, 19. Nov. Bei der Nachkirchweih in Birkenfeld kam eS zu einer Messerstecherei. Der Gold­arbeit« Bäzurr wmde verhaftet.

StnU-art, 18. Nov. Die Bolksfch»lkom«issto«

nahm in ihrer gestrigen Sitzung zunächst den Art. 83 an, der bestimmt, daß die israelitische Volksschule dem OrtS- fchulrat unterstellt wird. Längere Zeit nahm die Beratung des Art. 84 in Anspruch, der nach dem Entwurf die Leitung des Religionsunterrichts in den Volksschulen und L-Hrer- bilduugSaustalteu unbeschadet des dem Staate zustehendeu Ooeraufstcht?iechts in dir Hand der Oberkircheubehörde legt. Ein Antrag von Heymau (Soz.), wonach diese Leitung dem Staate zukommeu soll, wurde mit 12 gegen 3 Stimmen aegelehvt und sodaun der Entwurf angenommen mit einer Einschaltung von Haußmann, wonach von den Visitationen des Religionsunterrichts durch dir Oberkircheubehörde zuvor dem BezirkSschrrlausfeher Mitteilung zu machen ist. Schließ­lich gelaugte noch eine Resolution Hieb« zur Annahme, wonach bezüglich der Beaufsichtigung des israelitischen ReligionS-UntnrichtS den kirchlichen Behörden weder eine DizipliriarbefugniS gegenüber den ReligionSlehrrrn noch eine selbständige Verfügungsgewalt gegenüber de: Schule und

die eingehende Prüfung des Religionsunterrichts des Lehrers allein de« BezirkSschulaufseher zukommeu soll. Morgen wird die Beratung fortgesetzt.

r. Gtnttgart, 18. Nov. Eine Verfügung der Seneraldtrettiou der Staatseiseubahuen betreffend die Unter­bringung überzähliger Arbeiter bei anderen Dienst­stellen richtet sich an sämtliche BezirkSstelleu und besagt: Arbeitern, denen infolge des LerkehrSrückgangs, der Einstellung von Zügen oder aus ähnlichen Gründen gekündigt werden muß, sollte womöglich Gelegenheit gegeben werden, bei anderen Dienststellen unterzukommeu. Zunächst ist bei den anderen Eiseubahndienststelle» des gleichen Orts auzufrageu, ob bei ihnen Bedarf au Arbeitern besteht. Ist dies nicht der Fall, so ist dem Zeutralbureau der Geueraldirektiou möglichst frühzeitig Mitteilung zu machen. Die Dienststellen, bei denen ein Bedürfnis nach Annahme weiter« Arbeits­kräfte besteht, haben sich zunächst bei den anderen Dienststellen ihres Orts oder d« nächst« Nachbarschaft zu «kundigen, ob dort Arbeiter überzählig find oder in Bälde werden. Ist dies nicht der Fall, so haben sie ihren Bedarf gleichfalls dem Zeutralbureau auzumelden. Die Bausektionen haben außerdem die Uitnnehm« auf diese Einrichtung aufmerksam zu machen und daraus himuwirkeu, daß fie ihren Bedarf an Arbeitskräften der Bausektion auzetgeo, die ihn in ihre Meldungen aufzuuehmen hat. Die Anzeigen find bis auf weiteres einmal wöchentlich eiozusenden. Das Zeutralbureau wird die Anzeigen möglichst bald beantworten; die Dienst­stellen haben hinauf zutreffenden Falles alles Weit«« wegen des UebertrittS der Arbeiter unmittelbar unter sich zu regeln. In die Angebote find solche Arbeiter nicht auszunehmev, die von vornherein nur zur Dccking eines vorübergehenden Bedarfs (wie besondere Gleisarbetteu, Weihnachtsverkehr und ähul.) auf kürzere Zeit angenommen waren oder die in erster Livie wegen persönlicher Verfehlungen entlassen werden, sondern nur solche, die au sich auf dauernde Ver­wendung im Eiseubahndienst hoffen konnten «ud nur wegen des geringeren Bedarfs an Arbeitskräften überzählig werden und die bei anderen Eiseubahudieuststelleu weit« beschäftigt zu wndeu wünschen.

r. Stuttgart, 19. Novbr. Die K. Geueraldirektiou d« Staatseiseubahuen teilt üb« den gestrigen Etsenbahn- uufall in Waldsee mit: Gestern nachmittag 4'/» Uhr ist in Waldsee der Persouenzug 357 infolge falscher Weicheostell- uug auf den Süterzug 6731 aufgesahreu. Die Lokomotive des PersouenzugS und 6 Güterwagen wurden erheblich be­schädigt. Bier Reisende wurden leicht verletzt, fie konnten nach Anlegung eines Notverbandes die Reise fortsetzeu.

Der Ball»«Württemberg" unternimmt heute vom Gaswerk Cannstatt ans eine anSgeloste BereinSfreifahrt. Führer der Fahrt ist Oberlevtuant Herke (unter Aufsicht). Mitfahrevde find die Herren: Hanptmauu nnd Flüzeladjataut Dörteubach, Oberleutnant v. Neubrouu«, Alfred Dierlamm (als Aufsicht).

r. Werl i« Dorf, 18. Nov. Durch ein Antomobil wurde heute vormittag bei der Arunlf'schen Bodenwage ein Pferd scheu und warf den Wagen, vor den es gespannt war, derart über das Wäghans, daß es in Trümmer ging und eine darin befindliche Frau schwer vuletzt wmde.

Uutertürkhei«, 19. Novbr. Ein tragischer Uu- glücksfall «eignete sich gestern abend auf dem Güter- bahuhof. Ein Aukuppl«, der seit einem Jahr im Bahn­dienst ist, geriet unter einen rangierende« Wagen und wurde so schwer verletzt, daß d« Tod augenblicklich eiu- trat. Der Verunglückte hatte letzten Samstag Hochzeit gefeiert.

r. HeUbrorm, 18. Nov. Eine Schwindlerin hat gestern nachmittag h er ihr Unwesen getrieben und sich in verschiedenen Geschäften AuSwahlseuduvgen in ein von ihr bezetchuetes Haus der Dammstraße bringen lassen, von wo str diese wiederum in ihre angebliche Wohunug in der Neckarsulmrrstraße schaffen ließ. Einer dieser Geschäftsleute, bei dem die Schwindlerin neue Herreuauzüge i« Wat von 400 ^ erhalten hatte, schöpfte Verdacht und machte bei der Polizei Anzeige. Heute ist es gelangen, die Täterin in der Person der ledigen Dieustmagd Klara Bürk von Cannstatt zn ermitteln. Sie ist in Böcktagen wohnhaft und hat üb« Nacht geboren. Deshalb mußte ihre Fest­nahme unterbleiben. Die erschwindelten Waren wurden sämtlich wird« beigebracht. Die Bürk ist geständig und hat weiter zugegeben, in Ludwigsburg ähnliche Betrügereien verübt zu baden.

r. Göppingen, 19: Nov. Im nahen Bartenbach legte kn der gestrigen Sitzung der bürgerlichen Kollegien Schultheiß Schurr infolge hohen Alters sei» Amt nieder. Infolgedessen wird bald eine Ncnwahl stattfiudev.

r. Ul«, 18. Nov. Auf dem Lachrufelde wurden dieser Tage 2 hiesige Einwohner beim Fang 'von Singvögeln ertappt und zur Anzeige gebracht. Die Leute hatten Zweige mit Bogelleim bestrichen und die so gefangenen Bögel verkauft.

r. Ul«, 19. Nov. Am Sonntag früh gegen 4 Uhr erschien im Wachlokal des Garnisonslazaretts ein nach Jägerart gekleideter Mann, der sich für einen Garuisons- inspektor auSgab und sich die Schlüssel für verschiedene Räume auSbat. Nachdem ihm der Wachhabende ein Zimmer aufgeschlossen hatte, fttg der angebliche Garnifonsinfpektor as, den im Zimmer stehenden Schreibtisch ausznbrecheu, wurde ab« verscheucht und entkam. Gestern wurde der neue Hauptmann von Köpen lt in der Person des Taglöhners Lehmann aus Frankfurt a. O. ermittelt und festgeaommeu. Der Verhaftete hat hi« gedient und besaß bei der Aus­führung feines Streiches wahrscheinlich M thrlfer.

rl Bibernch, 19. Sept. Schon längere Zeit bestehen au dem Bahnbau in Schrmmerberg zwischen den Arbeitern und dem Unternehmer der Strecke schwierige Verhältnisse wegen Aulbrzahlung des Lohnguthadens an die Arbeit«,

so daß vor etwa 10 Tagen eine tumultuarische Ausamm- luug von Etseubahuarbeitern vor der Eisenbahubauinspektion Btberach stattfand, wo die Arbeiter ihren Lohn verlangte«. Zu derselben Zeit hat nun der Unternehmer die Arbeit ganz eingestellt, sodaß die unbezahlten Arbeiter in Schrmmerberg hermnliegen nud auf Bezahlung warten. Handwerk«, wie Schloff«, Schmiede rc., welche größere Guthaben für ge­lieferte Arbeit haben, können nicht zu ihrer Befriedigung kommen. Die Schlafstelleuvermiet« haben bis jetzt auch noch nichts erhalten und wie mag es aaSsehe» mit den Lebensmittellteferanteu. Die Leute befinden sich heute noch immer io ihrer eigenen Kantine. Die Arbeit« klagen wohl gegen den Unternehmer beim GewerbegerichL Stuttgart, aber die Sache verzögert sich außerordentlich, so daß in der Tat recht traurige Zustände unter der betreffenden Arbeiterschaft herrschen. Einzelne Arbeiter find allerdings noch an dem Bah »bau beschäftigt, diese erhalten aber ihre Bezahlung vom Staat.

r. Weingarten, 19. Nov. Sine beispiellose Roheit leistete sich ein Btzefeldwebel des hiesigen Regiments. Er hat in voriger Woche eia« 68 Jahre alten Taglöhurrin, als fie nach 9 Uhr abends von ihrer Arbeit nach Hause ging, vor ihrer Wohnung ohne jeden Anlaß einen Fußtritt auf den Unterleib versetzt, infolgedessen die alte Frau eine innere Verletzung erlitt und nun hoffnungslos darniederliegt. Untersuchung ist eiugelettet.

Gerichtssaal.

r. Stuttgart, 18. Nov. (Schwurgericht.) Der ledige Tagelöhner Wilhelm Eisenlau von hi« war beschuldigt, daß er als Zeuge in einer Strafsache gegen eine verheiratete Kellnerin, die wegen gewerbsmäßiger Unzucht sich vor dem Amtsgericht zu verantworten hatte, den von ihm vor sein« Vernehmung geleisteten Eid durch falsche Aussagen wissentlich verletzt habe. Die Geschworenen «kannten ihn des Meineids schuldig, ließen aber als MilderuugSgrund gelten, daß « bei Angabe der Wahrheit sich selbst einer Strafverfolgung ausgesetzt haben würde und daß er vor feiner Bernehmung nicht auf das Recht der Zeugnisvrrweigerung aufmerksam gemacht worden war. Das Urteil lautete auf 6 Monate Gefängnis, abzüglich 2 Monate Untersuchungshaft.

r. M«, 19. Nov. DaS Schwurgericht verhandelte gestern gegen den aus dem Hohenzollernscheu gebürtigen, zurzeit im LandeSgefäuguis inhaftierten Reisenden Eduard Schreib« dem Meineid, Betrug und Privaturkundsufälschaua zur Last gelegt war. Die Gefängnisstrafe von 1 Jahr 8 Monaten, die Schreiber eben verbüßt hat und vom Schwur­gericht in RaveuSbarg wegen zweier Meiaetdsverbrecheu und BetruzS «halten, er hat bei der Entgegennahme von Bestellanfträgen auf Karamellen der Zuckerfabrik Hering in Dresden höhere Bestellungen auf den Sch:!« geschrieben, als ihm tatsächlich gemacht wurden und daun in den daraufhin in Fluß kommenden Prozessen beschworen, daß die Bestellung auf die im Schein angegebene Zahl von Pfänden lautete. Aehuliche Verfehlungen führten ihn auch gestern vor die Geschworenen. Er hatte in Wiblingen bet einer Krämers- frau eine Bestellung auf zehn Pfund Karamellen erhalten, auf den Bestellschein aber 24 Pfand geschrieben und den Namen der Bestellerin selbst unterzeichnet. Da die Bestellung von 24 Pfund nicht angenommen wurde, entstand zwischen der Firma und dem Krämer ein Prozeß in de« Schreiber beschwor, daß die Frau den Schein selbst unterschrieben halte. Die Geschworenen erkannten iha trotz seines Leugnen« im Sinne derMuklage für schuldig. Er wurde unter Ein- rechnnng der Ravensburg« Strafe za 2 Jahren drei Monaten Gefängnis mrd fünf Jahren Ehrverlust verurteilt.

Dr«tsche§ Reich.

Berlin, 19. Nov. Segen die Anzeigeusteuer. ver Vorstand des Vereins deutscher Redakteurs hat in ein« heutigen Sitzung beschlossen, eine Petition gegen die geplante Auzeigenstmer an den Reichstag zu richten. AnS hr« genauen Kenntnis der Verhältnisse heraus Müßten die «edaktture sie vorgeschlageue Anzeigeusteuer als prinzipiell »erwerfitch und technisch undurchführbar bezeichnen.

Entschädigung «ach der Berliner Hoch-ahn- Katastrophe. Wir ein Berlin« Blatt erfährt, hat sich >te Hochbahagesellschaft mit den Angehörigen all« bet dem Infall am Gleisdreieck getöteten Personen wegen der Ent­schädigungen verständigt bis ans zwei Fülle, in denen die Ztuigungsverhandlungeu noch schweben. Soweit die Hinter- rliebeneu die Entschädigung in Form einer Kapitalaöfiaduns vählten, find die Beträge bereits zur Auszahlung gelangt, in den anderen Fällen werden fortlaufende Renten gezahlt.

Nippoldsa«, 18. Novbr. In Kniebis brannte das Gasthaus zumSchwarzwald" nieder. Samm^es Mobiliar wurde ein Raub der Flammen. Auch das m unmittelbarer Nähe liegende SchulhauS war schwer bedroht.

r. Pforzhei«, 18. Nov. Drr Urheber des gräßlichen Kindsmo des ist leider noch nicht ermittelt. Die bilden hiefig n jungen Polizeihunde haben vollständig versagt, auch ein Polizeihund von Groß-Sachsenheim hat die «pur ver­loren. Er verfolgte die Spur des Mörders schnarstraks von der Stadt aus bis in den Wald, verlor ste aber dort wegen Wildfährten und weil schon zahlreiche Menschen ans der Stelle httvmgelanfen waren. Man hat jetzt dem be­kannten Polizeikommiffar Jurisch in Iserlohn telegraphiert, daß er mit seinem berühmten Hund kommen soll. ES ist

aber ungewiß, ob. nachdem drei Tage nach dem Mord

verflossen find, ans diese Weise noch etwas auszurichteu ist. Die Bevölkerung ist immer noch m größt« Erregung. Gestern abend fand eine große Menschenansammlung vor dem Poltzetgrbind: statt, weil es hieß, der Täter sei er-