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uud de- Jnuem ftrtiggestellt, nachdem unter MItwirkuntz der Pcovinzialbehördeu über die Bedenken der Ftscherei- gmossenschaften eine Einigung erzielt worden ist. Der Entwurf enthält neue Bestimmungen über den Begriff der geschloffenen Gewässer, über die Fischerei der Gemeinden, Leu Ftschereischeiu und über das Recht der Uferbetretung durch die Fischereiberechtigten. Auch die Beaufsichtigung der Fischerei und die Bestimmungen über die der Fischerei schädlichen Tiere find erheblich abgeändert worden.
Zu de» bayrische» Steuerreform-Verlage» hat die uuterfräuktsche Handwerkskammer mit folgenden Anträgen Stellung genommen, die der Negierung unterbreitet werden sollen: „Hinsichtlich der Einkommensteuer wird gewünscht, daß Einkommen unter 1600 *6 nach den seitherigen Steuersätzen belastet werden. Dagegen sollen Einkommen von 1500—3000 *6 um 25, von 3000—5000 Mark um 50 uud von 5000—7000 *6 um 75 pCt. höher besteuert werden als bisher; für Einkommen über 7000 *6 werden die Sätze des RegieruugSevtwurss begutachtet. Zur Gewerbesteuer wird beantragt, von der Besteuerung nach der Ertragsavlage abzuseheu, da dies lediglich eine weitere Einkommensteuer sei. Um die Großbetriebe stärker herau- zuziehen, sollen die Steuersätze für die Betriebskapitalabgabe von 30 000 au progressiv erhöht werden. Be- triebSkapitalaulageu unter 5000 *6 sollen steuerfrei bleiben, von 5000 bis 30000 *6 soll die Besteuerung nach dem Tarif des Entwurfs erfolgen. Hinsichtlich der Gemeiude- umlageu wird beantragt, damit nicht nur den Gewerbestand zu belasten, sondern die Lasten wie seither gleichmäßig auf alle Steuerpflichtigen auszudehnen. Die Warenhaussteuer soll obligatorisch sein und von den Rentämtern als StaatS- steuer festgesetzt, erhoben und an die Gemeinden abgeliefert werden. Analog den Warenhäusern sollen die Konsumvereine (auch die landwirtschaftlichen) uud Wavderlager behandelt werden. Die gemeindlichen Befitzveränderungsge- bühreu sollen höchstens ein Viertel der Staatsgebühreu betragen dürfen."
U« dem Präfidtu« de- de»1sche» Fl»tteu-
verein- aus den Schwierigkeiten zu helfen, die ihm durch die Haltung verschiedener Landesverbände gegenüber dem Borstand des bayrischen Landesverbandes bereitet worden find, hat der bayerische Landesverband auheimgegebeu, von der Hauptversammlung in Nürnberg i« nächst.« Jahr abzusehen. Dafür soll Kiel in Aussicht genommen sein. Zuvorkommender kann man fürwahr nicht sein.
Der »e»e« feauzöfisch-spauische» Mmrokkouote hat nächst der italienischen Regierung die von Ocherreich- Uvgarn die Zustimmung e teilt.
I» der framzöfische» Deputierte»!»««« interpellierte man am Freitag wegen der Treibereien der Allgemeinen Arbeitsvereiuigung. Man erklärte, daß die Vereint ung in ihrer revolutionären Tätigkeit ungesetzlich sei uud ging daun auf die auttmilitaristische Bewegung ein. Dtkjeuigeu, die Frankreich verleugneteu, seien unwürdig des NameuS eines Franzosen und des Namens edles Mannes. Verschiedentlich trat man für die Auflösung der Allgemeinen Arbeits-Vereinigung ein, die eine wahre Erleichterung für das Land bedeuten würde. Arbeitsmtuister Viviaui wies daraus hin, daß die Arbeiter den historischen Irrtum der Umstarzparleieu erkennen w rdcn, denn die Gesellschaft sterbe nicht, sondern sie schreite f rt. Der Minister trat dann dem Antimilitarismus entgegen, erklärte aber, daß die Auflösung der Bereinigung ungerecht wäre, da ihre Statuten nicht ungesetzlich seien. Die Kammer nahm mit bewältigender Mehrheit eine Tagesordnung an, durch die die Regierungserklärung gut geheißen wird.
G«Sl«r»d hat keinerlei schlechte Abfichte« a»f Aegypten, so erklärte der englische diplomatische Agent in Kairo, Generalkonsul Gorst. Er stellte entschieden in Abrede, daß England in Kürze das Protektorat über Aegypten erklären werde oder zurzeit die Frage einer Annexion erwäge. Er stehe auf dem Standpunkt, daß die Aegypter durch Sntw ckeluug uud Verbesserung der bestehenden Einrichtungen gradweise zur Selbstregicraug fortschreiten müssen. Die ägyptische Regierung habe bereits eine Maßnahme vorbereitet, durch die den Aegypten die Möglichkeit gegeben werde, an den inneren Angelegenheiten viel größeren Anteil zu nehmen. Wenn der Versuch von Erfolg begleitet sei, könne die Frage der Verbesserung der Organisation und Erweiterung der Machtbefugnisse der bestehenden Wahl- törperschafteu mit Nutzen in Erwägung gezogen werden.
Die Umwälzung auf de« Balkare.
Wie», 27. Okt. Zuverlässige Koustantinopeler Meldungen zeigen eine neue Entwicklung der Dinge i« Sinne günstiger Aussichten au. Der englische Botschafter tu Kou- stautinopel erklärte gestern de« österreichischen Botschafter, das Londoner Kabinett wende gegen die Rechte österreichisch- ungarischer Vereinbarungen mit der Türkei nichts mehr ein, sondern wünsche nur die Bestätigung dieser Vereinbarungen durch die Konferenz. Diese Aenderung in der englischen Haltung wird aus der. Einfluß Frankreichs und Rußlands zurück «führt.
K»«stauti«opel, 27. Okt. Die Verhandlungen zwischen der Türkei, Oesterreich-Ungarn und Bulgarien werden in den nächsten Tagm wieder beginnen. Keor Hamid, der vor einiger Zeit an der Spitze der Reaktionäre in daS Palais des Sultans eiudrang und diesen zur Zurücknahme der Verfassung auffsrderte, wurde gestern zum Tode verurteilt. — Infolge der morgen stattfindeuden Handkußzere- mouie befürchtet mau.Christeumassakres. Alle Christenfamilien, die in dem Stadtteil in der Nähe des Palais wohnen, haben ihre Wohnungen verlassen. Ein Kreuzer erhielt Befehl, in der Nähe von Yildis Kiosk vor Anker zu gehen.
Gages-Hleuigkeiten.
Aus Stadt uud Land.
Au» de« Bezirk. Die empfindliche Kälte in letzter Woche hat erheblichen Schaden verursacht. Bon späteren Obstsorten waren noch viele Früchte auf den Bäumen; ebenso waren eine Menge von Zwetschgenbäumen noch nicht geleert. Gebrochenes Obst, das auf Bühnen lag und nicht bedeckt wurde, ist ebenfalls erfroren. Die erfrorene» Zwetschgen wollen auch Branntweinbrenner nicht mehr kaufen, noch viel weniger findet erfrorenes Kernobst Käufer. Auf den Feldern haben Rüben und das Kraut sehr gelitten. Das Herbstfutter, besonders die infolge der warmen Tage anfangs dieses Monats so schön entwickelten Kleefelder, können nicht mehr abgemäht werden, da der Klee schwarz wurde. _
K»»servieruug erfröre»« Mugerse» durch Eiufäureu.
Infolge des früh eiugetreteneu Frostes find größere Bestände Augersen erfroren, sodaß dieselben durch die gewöhnlichen Ausbewahruugsmethoden (Lagern im Keller oder Einmieteu) nicht durch den Winter gebracht werden können, denn nach dem Auftauen fallen die Rüben in ganz kurzer Zeit der Fäulnis und Zersetzung anheim. Man kann dieses wertvolle Futter nur durch Einsäureo retten. Dies geschieht am besten in der Weise, daß mau die Rüben möglichst zerkleinert, die Stücke in undurchlässige Gruben bringt uud den Luftzutritt durch dichte Lagerung uud Ausübung eines starken Druckes nach Möglichkeit abhält. Die Gruben werden zweckmäßig in einer Breite von ca. 3 Meter uud einer Tiefe von 2—3 Metern bei beliebiger Länge, die sich nach der einzumachendeu Menge richtet, angelegt. Wenn möglich bekleidet mau den Boden uud die Wände der Grube mit einer undurchläßtgeu Ton- oder Lettenschicht, damit kein Wasser eintreteu kann und der gehaltreiche Rübensaft erhalten bleibt. Beim Zerkleinern der Augersen müssen verdorbene Exemplare ausgeschieden uud das einzumachende Gut mit Häcksel oder Spreu gemischt werden, damit der austretende Saft aufgefaugt wird. Nach Füllung der Grube bedeckt man das Ganze mit einer dicken Lage Stroh oder mit genau passenden Brettern, beschwert mit dicken Steinen und Erde — je schwerer, desto besser — und achtet daraus, daß stets mit Erde nachgefüllt wird, wenn die Masse sich nach einiger Zeit senkt. Austreteude Riffe oder Spalten müssen gleichfalls immer sorgfältig mit Erde geschlossen werden.
Nach 6—8 Wochen ist das Sauersutter fertig und zur Verfütterung verwendbar. Mau entnimmt den Gruben aber immer nur so viel, als die Tiere an einem Tag erhalten sollen und bedeckt die Grube sofort wieder sorgfältig mit Erde, weil das Sauerfutter au der Luft leicht verdirbt uud schädlich wirken kann. Verdorbenes Sauersutter ist von der Verfütterung auszuschließen.
Ein gutes Sauersutter, in mäßigen Gaben gereicht, ist für alle Tierarten — Pferde uud Jungvieh sowie tragende Muttertiere ausgeschlossen — eine sehr bekömmliche uud gern gefressene Nahrung. Man gibt Milchvieh ca. 15 bis 20 Lx, Mastochseu ca. 35 Lg., uud Schafen 1 Lg,; auch Schweine nehmen Sauersutter gern und gedeihen gut dabei. Fügt »an dem Futter etwas Schlemmkreide bei, so wird einer eventuell eintrrtendeu abführenden Wirkung des Sauersutters vorgebeugt.
Herreuder-, 26. Oktober. Oberamtswundarzt Dr. Grundier ist im Alter von 48 Jahren auf tragische Weise aus dem Leben geschieden. Vor Jahresfrist hatte er als stellvertretender Oberamtsarzt einen totanfgesundeneu Hand- werksburschen zu untersuchen, wobei er sich eine Blutvergiftung zuzog. dis ihn wiederholt hart au Grabesrand brachte. Er erholte sich jedoch so, daß er seine Praxis wieder aufnehmeu konnte, allerdings nur auf kurze Zeit, denn ein schweres Kehlkopsleiden, das mit der Blutvergiftung in Zusammenhang gebracht wird, warf ihn erneut auf das Krankenlager uud führte seinen Tod herbei. Dr. Gruudler war wegen seiner reichen Kenntnisse uud seines leutseligen Wesens eia begehrter Arzt und hochangeseheuer Bürger. _
Stuttgart, 27. Okt. Die sog. „Schöuheitsabende", welche ein Berliner Unternehmer in der Ltederhalle hier veranstalten wolle, werden nicht zugelassen.
r. Stuttgart, 26. Okt. Die Regierung hat der Volksschulkommission eine Höchstberechuung vorgelegt, über die tu den öffentlichen Kom»isstonsberichten nichts mitgeteilt wurde. Gleichwohl sind einige Stuttgarter Blätter tu der Lage, die Ziffern der Mehrkosten zu veröffentlichen. Gegenüber dem jetzigen Aufwand betrog m die Mehrkosten in der Regieruugsvorlage im Miu- destsall als BesolduagSauswaud der Gemeinden 238160 *6, des Staates 25250 *6, als einmaligen Bauaufwand für Schulsäle 2148000 *6, für Lehrerwohmrngen 530000 *6, zusammen 2941410 *6. Im Höchstfall betragen die entsprechenden Mehrkosten in der Regierungsvorlage 4980000*6, 121300 *6, 4776000 *6, 2190000*6. zus. 7585300 *6. Nach dem Antrcg Hteber sind die entsprechenden Ziffern im Mmdestsall 377160 *6, 149 500 *6, 4776000 *6, 2660000 zus. 7962600*6, im Höchstfall 789 680 *6, 362100 *6. 10932000 *6 und 6100000 *6, zusammen 18183000 *6. Nach d:m Antrag Löchmr würde im Min- destiall der Besoldungsanswand der Gemeinden sich stellen: 1189000*6, des Sraates 451850 der einmalige Lau- aaswand für Schulsälc 8964000 *6. I« Höchstfall wäre.: die entsp echendeu Ziffern nach dem Antrag Löchuer
1968440*6, 790300*6, 23832000*6 und 13100000 *6, zusammen 39689740 *6. Nach dem Antrag Heymauu vollends würde der jährliche Besoldnugsaufwand für die Gemeinden auf 5200000 *6, für den Staat um 233400*6 steigen. Der einmalige Bauaufwand für Schulsäle würde 56796000 *6 und für Lehrerwohnungeu 35020000 *6, zusammen 99350000 *6 betragen. Segen diese Berech- nung wendet sich allerdings die Schwäbische Tagwacht, indem sie erklärt, daß man nach dem Schema L gerechnet habe und zu Trugschlüssen gekommen sei, was fie durch Beispiele an der Hand der Stuttgarter Verhältnisse nach- zuwetsen sacht.
Stuttgart, 26. Okt. In einer Versammlung des Vereins für Frauenstimmrecht wurde vach einem Vortrag des Mittelschullehrers Reichert einstimmig eine Resolution angenommen, worin Lehrerinnen und erfahrene Frauen Sitz und Stimme in den Schalbehörden, die allgemeine Einführung des achten Schuljahrs, obligatorische Fortbildungsschule uud obligatorisches Rädchenturneu gefordert werden.
Stuttgart, 2/. Okt. Uebrr die Ursache des Eisenbahn-Unfalls im Hauptbahnhos wird amilich mitgeteilt: Die Ursache des Unfalls auf dem Hauptbahnhof ist vermutlich zu rasches Einfahren des Zggs, der auf den mit Glatteis bedeckten Schienen trotz Sandstreuens von der Lokomotive ans und obwohl der Bremsapparat in Ordnung war, nicht rechtzeitig angchalteu werden konnte. Nach dem Geschwindig- keitskontrollestreifeu betrug die Geschwindigkeit des Zugs innerhalb des Bahnhofs 40 Kilometer-Stunden, während sie laut Dieastfahrplan nur 20 Kilometer-Stunden betragen soll. Der Unfall iu der Station Westbahrchsf ist zurückzn- sühren auf das Versagen der Zugvorrtchtung vom Stationsblock zum Ausfahrvorstgnal uud auf vorschrtftwidriges Anhalten des Zuges zum Zweck des Wtederanlegeus der vom Zug abgekommenen Schiebelokomottve.
r. Stuttgart, 26. Okt. Bei dem zum Schluß der Bau-Ausstellung veranstalteten Abendessen berichtete Präsident v. Mosthaf, daß die Bauausstelluug ein ausgezeichnetes Ergebnis gehabt und die Erwartungen übertroffeu habe. Es seien 400000 Billette verkauft und außerdem 12000 Abonnements nnd Freikarten ausgegeben worden. Die Zahl der Besucher sei mit einer Million nicht zu hoch ein- geschätzt; infolgedessen seien auch gute Geschäfte gemacht und ein namhafter Ueberschvß erzielt worden, der es gestattet, den Ausstellern 5 *6 pro Quadratmeter an dem augesetzteu Platzgeld nachzulasssu und auf den Einzug der Brandver- ficherungsprämien, die fie vertragsmäßig zu bezahlen haben, zu verzichten. Eine uaschafte Summe werde außerdem uachbehalteu, die mit Hilfe der staatlichen Fiuanzverwaltuug hinreichen werde, um iu de« dem Landesgewerbemuseum gegenüberliegenden Garten, den der Staat erworben habe, eine Ausstellungshalle zu errichten, die vermöge ihrer beweglichen Konstruktion zur Aufnahme intimerer Ausstellungen aller Art besonders geeignet sei und dev Jutereffsnien ohne Platzgeld zur Verfügung gestellt werden soll.
Württ. Judustriekartell. Aus den Kreisen der Metall-, Baumwoll- und P-avofortc-Jndrrstrie hat sich unter dem Name» „Württembergtsches I dnstriekartell" eine Vereinigung württembergischer Industrieller gebildet.
Rotschlachtuuge« von Rindvieh infolge Blähsucht kamen in vielen Biehzachttretbeaden Gegenden unseres Landes dieser Tage vor. Diese Fälle find meist aus die Verabreichung von durch den heftigen Frost minderwertig gewordenen Futters (Klee, Rübkraut usw.) zurückzuführen und zeigen, daß das Füttern solcher Futtermittel am besten unterbliebe.
r. TüSingeu, 27. Okt. Von der Polizei wurde ein Handwerksbursche von Hürbel OA. Btberach aufgegriffeu uud verhaftet, dessen Persönlichkeit mit einem von den Züricher Behörden wegen Lustmords verfolgten Täter ioenttsch sein soll.
Schicksale -ine- Zuchthäuslers, lieber den kürz- lich aus Vem Ludwigsburger Zuchthaus entwichenen Strafgefangenen Franz Karle, der trotz eifriger Fahndung eS verstanden hat, bis jetzt seine Freiheit zu behaupten, erfährt man ganz interessante Einzelheiten. Karle ist ein geborener Hellbrauner und etwa 32 Jahre alt. Er lernte als Metalldreher bei der Firma Brnckmauu uud ging daun iu die Fremde. Er kam aber bald mit dm Gerichten in Konflikt, so u. a. im Badischen wegen einer Liebesaffäre, deren Folgen er sich jedoch durch die Flucht entzog. Nachdem er französischen Werbern in die Häade geraten war und ejn Jahr iu Algier gedient hatte, kam er als Bursche eines Offiziers, der zur Kriegsschule kommandiert war, »ach Lyon. Dort entdeckte Karle erst seinen eigentlichen „Beruf". Er benutzte eine günstige Gelegmheit, stahl die Brieftasche des Offiziers mit etwa 3000 Fr. und floh nach Basel. Dort hielt es ihn aber nicht lange und er ging nach Konstanz. Dort scheint ihn die Reue gepackt zu haben. Er sandte den Rest des Geldes dem Offizier zurück, stellte sich dem Gericht uud wurde zu zwei Jahre« Gefängnis verurteilt, die er in Hall verbüßte. Im März 1902 wurde er beim Jafanterie- Regtment Nr. 122 iu Heilbronn etngezogen und zwar als uastcherer Kantonist. Das Kaserneulebeu scheint chm aber nicht ruaesagt zu haben. Schon im Mai oesertierte er und trieb sich 3 Monat? umher. Aus seinen Irrfahrten kam er auch nach Metzingen, wo er am Hellen Tage drei Einbrüche verübte und dabei ertappt und verhaftet wurde. Während der Untersuchungshaft spiel« Karle den „wilden Mann" wa? chm aber nichts nützte; das Kr egszertcht der 26. Division verurteilte chu zu 12 Jahren Zuchthaus, von deym er bei seiner Flucht die Hälfte hinter sich hatte. Ob er, wenn er jetzt wieder ergriffen wird, sich wohl j-mals der goldeuen Freiheit wieder erfreuen wird, erscheint recht zweifelhaft.