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Raiolv, deu 2z. September 1908.

* Di- Ha«d»werk»k«««er N-utli»«-« «acht im

Inseratenteil unserer heutigen Nummer aus die Beranstal- tung von Reisterprüfuugeu iu dm Monaten November und Dezember d. I. aufmerksam. Wir selbst möchte» nicht v-rfehleu, noch darauf hinzuweiseu, daß durch das am 1. Ott. d. I. iu Kraft getretene Gesetz vom 30. Mai 1908 (soge­nannter kleiner Befähigungsnachweis) künftig nur noch der­jenige berechtigt ist Lehrlinge zu halten, welcher die Meister­prüfung mit Erfolg bestanden hat; abgesehen von älteren Handwerkern, welche diese Befugnis durch die Verwaltungs­behörde erlangen können. Da unter diesen Umständen eine zahlreiche Beteiligung au den Prüfungen iu Aussicht zu neh­men ist, wird sich die rechtzeitige Anmeldung wohl empfehlen.

* Baua«sstell»«ß. Die Ausstellung ist nur noch wenige Tage geöffnet; es sei anläßlich des bevorstehenden Volksfestes nochmals auf dm Besuch der Ausstellung hiu- gewiesen mit dem Bemerken, daß der Eintrittspreis a« Samstag nachmittag 1 Uhr auf 30 ^ ermäßigt ist. Den vielen BolkSfestbcsnchern ist so Gelegenheit geboten, die Bau- c.sstelluug iu Verbindung mit dem Volksfest zu besuchen.

0 8»«i«>e«, 22. Sept. Au die Ferusprechstelle hier hat sich unter Nr. 1 augeschloffcn Christian Reuz, Firma: Martin Reuz, Kleuganstalt, Samenhandlung sorst-uud Landwirtschaft!. Samen, Forstbaumschuleu, gegründet 1823.

* Notfel--«, 21. Sept. Ei» Pracht-xemplar eistes Kaiser Alexander-Apfels wurde uns heute aus dem hefigen Pfarrgarten präsentiert; der Apfel ist schön gebaut, wiegt 400 Gramm und stammt von einem jungen Baum, der noch viele schöne Früchte trägt.

Da» Milliorremverueächtrris, mit dem der ver­storbene Privatier Schöulein die Stadt Stuttgart bedacht hat, gewinnt, wie dieFrkft. Ztg.* mitteilt, durch die daran geknüpften Bedingungen eine gewisse politische Seite. Der Stifter hat nämlich ausdrücklich vorgeschriebe», daß iu die Sttstungsverwaltung »eben Vertretern der rechts­stehenden Parteien von links um Angehörige der Volks­partet gewählt werden dürfen, so daß sozialdemokratische Mitglieder ausdrücklich von der Stiftuugkverwallung aus­geschlossen wärm. Die bürgerlichen Kollegien würden fich deshalb mit der Frage zu befassen haben, ob sie unter diesen Bedingungen das Vermächtnis annehmen wollen.

Etsttgart, 20. Sept. Hmte wurde i« Laudesge- w.rbeAUsesm ein Festakt zur Feier des bOjähr. Jubiläums L, s Vereins abgrhalten. Zu der Feier warm Vertreter des Ministeriums des Innern, der Zentralstelle für Gewerbe und Handel, der Handelskammer und kaufmännischer Vereine er;.hieum. Dtrettor Ottiuger-Hamburg hielt die Festrede, iu wie iu den Ansprachen der Vertreter, die Notwendig, keit der Harmonie zwischen Prinzipalen und Angestellten be­sonders hervorgehobm wurde.

Gt«tt-art, 18. Sept. Eine tiefgehende und starke Verstimmung herrscht in der Lehrerschaft Stuttgarts Luftige eines Vorfalls, worüber dasLehrerheim* zu be­richten weiß:Eine große Ueberraschnug wurde dm Stutt­garter Lehrern nach der Vakanz zuteil. Gleich iu dm ersten Tagen traf Luden einzelnenSchulhäuseru einhektographierteS Schreiben ein, enthaltend einen zwei Seiten langen Rüssel, der au Schärfe nichts zu wünschen übrig ließ. Die Berau- lassnug: am 24. Juli war Schulschluß. Da es ein Freitag war, hätten manche Klaffen auch noch nachmittags Unter­richt gehabt, es war jedenfalls nur ein Bruchteil und uicht einmal rtu großer. Nun schlossen manche Komplexe um 11 Uhr ab, ließen also die NachmtttagSschule aussallm. Am selben Freitag nachmittag war Sitzung der Ortsschulbehörde,

iu der die Sache sofort behandelt wurde. Nach de« Be­richt des Vorsitzenden Haudelle es fich «m ein Vergehen gegen die Schulordnung, sofern schon bei anderen Gelegen­heiten ausgemacht wordm sei, daß derartige Mittage nicht aussallm dürfen aber auch um ein Anzeichen von Miet- liugSfiua: 44Bakauztazr (richtig gerechnet find es 35 Schul­tage) genügen deu Lehrern nicht, auf unreelle Weise suchten sie sich auch noch einen Halbtag zuzulegm. Er beantragte daher, daß deu Lehrern iu nicht mißzuverstehmder Weise die schärfste Mißbilligung der Ortsschulbehörde ausgespro­chen und die Hrretrcholuug der 2 Stunden zur Pflicht ge­macht werde. Dieser Antrag wurde einstimmig angmommm. DasLehrerheim* bemerkt dazu weiter:Die unmittelbaren Wirkungen des Vorfalls bei der Gemeindeverwaltung Md in der Oeffmtlichkeit lassen fich natürlich noch uicht über­sehen. Für die Lehrer ergibt fich aber jedenfalls die Pflicht, geschloffen und nachdrücklich für ihre Ehre einzustehm. Möge» die Stuttgarter Lehrer durch mannhaftes Eintreten ihre« Schild blank erhallen und möge der Zwischenfall be­wirken, daß der kommende Schulkampf sie umso einmütiger und entschlossener findet.*

r. Gt«ttg«rt, 21. Sept. Die Berkehrseinnahureu der württembkrgischm Staatseismbahuen im Monat August Ls. Js. betrugen aus dem Personenverkehr 2799000 au» dem Güterverkehr 3708000 ^ aus sonstigen Quellen 347000 insgesamt 6854000 137000^ «ehr als

im gleichen Monat des Vorjahrs. Die Steigerung entfällt ausschließlich auf dm Personenverkehr (157000 ^), der Güterverkehr brachte einen Ausfall von 20000

r . Wa«geu-Stuttgart, 21. Sept. Der Stand der hiesigen Weinberge ist durchaus schön und recht gesund. Dank dem rechtzeitigen und mehrmaligen Bespritzen Md Schwefeln stehm sie im schönsten Grün. Der Reifegrad der Traube» ist durchweg weit voraugefchritteu. Nur noch einige Zeit warme Witterung ist erwünscht, «m die schönen Trauben vollkommen auszureisen. Der Ertrag dürfte dem deZ Vor­jahrs mindestens nicht uachsteheu.

r. BSdlius-u, 21. Sept. In der Nachbargemeinde Alldorf brach in der Nacht vom SamStag auf Sonntag gegen 1 Uhr ein Brand aus, dem das Doppelwohuhaus des Joh. Zaab jr. vnd Joh. Georg Berner, Bote, zum Opfer fiel. Der Sebäudeschaden beträgt ca. 6000 der Mobiliarschadeu 2000 Beim Ausrücker: und während des BraudeS find 4 Feuerwehrleute verunglückt, darunter einer schwer. Als EulstehuugSursache wird Fahrlässigkeit vermutet.

Echterdiuge«, 20. Sept. Die seinerzeit iu der Presse für Montag, den 21. September angekundigte Ein­weihung des Zeppeliusteiues wird erst iu drei bis vier Wochen staUftudm. Da wie erinnerlich der Transport des Blocks viel Zeit iu Anspruch «ahm und infolgedessen di« Bildhauer-Arbeiten noch uicht beendet find.

r. Schramberg, 21. Sept. Gestern nachmittag fand in Waldmösfingen eine Bertraumsmännerversammluug der Zeutrumspsrtei des Bezirks statt, in der sich u. a. auch Redakteur Hauser aus Stuttgart beteiligte. Deu Haupt- gegmstaud der Beratungen bildete die Gründung einer Aktiengesellschaft zur Uebernahme des vor einiger Zeit er­worbene» Schramberger Anzeigers. Die Versammlung be­schloß die Gründung des UnteruehmmS mit der Firma Schramberger Tagblatt G. m. b. H. mit einem Betriebs- kapital von 120000 Es werden Anteilscheine im Betrag von 100 auSgegebm.

r. Tr»sfi»g-u, 21. Septbr. Bestem abend ist das Gasthaus zur Rose hier abgebrannt.

r. Etzliuge», 21. Sept. Gestern wurde die vom Göterbefitzervereiu veranstaltete Obstausstellung durch Gemetuderat Schwarz eröffnet. Sie ist von Eßlingen Md Filialen, sowie von Oberetzlingm Md Nellingen sehr stark beschickt uud ist ein reichhaltige» Bild von der Obstpflege und de« Obstreichtum tu unserer Gegend. Auch Trauben

find iu prächtigen Exemplaren und zahlreichen Sorten aus­gestellt. Den Luft-Enthusiasmus, der weit uud breit herrscht, hat fich eiu findiger Sprzialttäten-Fabrikant zu nutze gemacht. Eiu Luftballon ging dieser Tage zwischen Murten und Romont nieder, nachdem er die Städte und Dörfer mit einem Regen von Prospekten, die eine medizinische Spezialität empfahlen, überschüttet hatte. An demselben Tage warm 3 Ballons iu der gleichen Absicht gestiegen. Diese Art der Reklame stellt entschieden deu Rekord dar über alle bisherigen Wege, die zu guusten des Spezialitäten- Unfuges begangen wurden, wie Kiuematographen, Lotterien uud dergl. mehr.

r. Pfafferrhvfe» OA. BrackmheiA, 21. Sept. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete fich hier infolge von Unvorsichtigkeit. Ein 15jähriger Bursche spielte mit einem geladenen Revolver; dieser ging los uud traf die Frau des Bauern Friedrich Heinz so unglücklich, daß an ihrem Auskommeu gezweifen wird. Sechs Kinder stehen um das Krankenlager der verunglückten Mutter.

r. Lauge«««, 21. Sept. Am Samstag endigten die heurige» Manöver der 27. Division. Die letzten Ereignisse gründeten fich auf deu Verlauf des Gefechtes bei Wettiugru- Oellingen. Blau hotte dm Angriff von Rot zuletzt ab­gewiesen «ad setzte heute die Verfolgung der auf Ulm Wrückkehreuden 54. Brigade unter Oberst v. Brrrer fort. Es brach um 5 Uhr früh aus seinem Biwak bei Oellingen auf und ließ die Regimenter 123 und 124, aufgelöst iu Schützenketten, geze! die Höhen von Albrck Vorgehen. In der Nähe von Stuppelau erhielt die blaue Brigade, die von Oberst v. Wundt befehligt wmde, Artilleriefeuer vou Rot, das die Höhe« über Albeck besetzt und die Ankunft des Gegners erwartet hatte. Sie ließ deshalb die Artillerie bei Stuppelau auffahren uud zog die gesamte Infanterie in die Talfalte vou Stuppelau, von wo aus gegen Albeck ausgeschwärmt wurde. Da Blau vou seiner Kavallerie­brigade nicht unterstützt wurde und Rot vier Bataillone Reserven im Sturmmarsche vorschick,n konnte, wurde Blau, das fich schon in der Ortschaft Albeck festgesetzt hatte, zu- rückgeworsen. Dir blaue Artillerie, die inzwischen bei Oster­stetten in eine bessere Stellung gegangen war, konnte nicht mehr rechtzeitig ins Gefecht Eingreifen. Heute beginnen die Korpsmauövcr, denen der König beiwohnen wird.

Gerichtssaal.

Tübingen, 19. Septbr. Strafkammer. Ludwig Wan «er, Handlungsgehilfe in Reuüiugen wurde wegen erschwerter Urkundenfälschung zu 6 Wochen Gefängnis ab­züglich 3 Wochen Untersuchungshaft verurteilt. Bis August befand er fich iv einer Fabrik iu Reutlingen iu Stellung uud sollte anläßlich d r Fabrikinventur am Sountag, 2. Aug. arbeiten. Dies gefiel ih« uicht, er blieb weg, ebenso am Montag, worauf am Dienstag seine Entlassung erfolgte. Da ihm sein Vater kein Geld gab, erbrach er i« der Woh- ung seines Vaters eine verschlossene Kommodeschnblade mit einem Beil und entwendete ein Sparkassenbuch über 250 Einlagen auf seinen Schwager lautend. Damit begab er fich auf die ObercMtSsparkaffe Reutlingen, erhob 200 ^ und quittierte unter falschem Na«e«. Nun rttste er nach Stuttgart und vou da nach Berlin, wo er das Geld iu 3 Tagen bis auf 10 ^ verjubelte. In Berlin wegen groben Unfugs verhaftet, wurde das Sparkassenbuch bei Wauner gefunden, worms er ein Geständnis ablegte.

Dtttsche« Nütz

Berlin, 21. Septbr. Dir offizielle Begrüßung des iuternationaleu Pressekougresses kommeudeu Dienstag erfolgt nicht, wie ursprüvglich bestimmt war, durch den Staatssekretär des RetchSamts des Inner» v. Bethmann- Holl, sondern durch deu Staatssekretär im Auswärtigen Amt v. Schöu.

sei»Ko»»et vo «ai?* zu. Uud uodavkbar ist sie, diese Jugend! Da können au so einem Buben oder eine« kleinen flachshaarigen Mädel drei Stunden lang Truppen aller Waffen vorüberztehen, so daß der Erwachsene schon unge­duldig wird Md ftagt:Hört denn die Geschichte noch uicht bald auf?* Unsere Ingens aber tritt auch iu die vierte Stunde getreuen Wartens ein mit dem Rufe:Kommet vo «ai?* Und welcher Jvbel, welche immer von veuem ausbrechendeu Salven der Begeisterung, wenn mm ihnen auküudtgt, daßuo mai kommet.* Und oft begleiten eiuru diese kräftigen Bubeu auf stuudeulaugeu Strecke» und laufen eiftigst uebru deu Kolonnen her. Es ist eine wahre Freude, diese Begeisterung zu sehen, die mau tu fast allen Teilen unserer engeren Heimat alle Jahre von neue« bei der herau- wachseudea Jugend bemerken kaua. Uud nicht nur die Jungen stnd's auch von deu Alten wird man freundlich be­grüßt. Da steht einer stramm, daß man ihm den alten gedieuteu Soldaten auf hundert Schritt aufieht; dort winkt der Bauer vom Felde herüber der vvrbeimarschiereudeu Kolome zu. Und gar die Mädels; die kichern und stecken die Köpfe zusammen, und manches Scherzwort wird zwischen ihnen uud den fchmuckeu Kriegern ausgetauscht!

Das ist wirklich ein Stück Mauöverpoefie, das hier zum Ausdruck kommt; dieses innige uud feste Zusammeu- häageu vou Heer und Bott, dieser feste Beweis für das Vorhandensein eines VolksheereS im wahrsten uud besten Sinne des Wortes.

Uud diese Teilnahme am Leben und Treiben der Ein­quartierung erstreckt fich auf alle Teile des Dienstes. Morgens begleiten die Bubenihren* Soldatm zum Appell­platz, um daun in Scharm hinauszuziehm Md dem Gauge des Manövers zu solgm. Leider hat diese au sich erfreu­liche Teilnahme au deu eigmtlichm Rauöverübuugm frei­

lich auch ihre sehr erustm Bedenken. Manche bis zum Schluß streng gedeckt vorgmommme Bewegung, manche iu größter Heimlichkeit eingmommme Stellung ist schon dem scharf beobachtenden Gegner durch dm Zug oder die An­sammlung zahlreicher Schlachtenbummler frühzeitig verraten wordm. Und noch manches andere: während die Truppe immer uud immer wieder aufs schärfste darauf hiugewieseu wird, die Felder und Fluren zu schonen und keinerlei irgend vermeidbaren Flurschaden zu machen, geht erfahrungsgemäß der Schlachtenbummler durch Dick und Duuu uud ftagt nicht nach dem Schaden, dm er ««richtet, da er meint, es komme ja doch alles auf Kosten des Militärs. Eine strenge Ueberwachuug durch die Gendarmerie ist die notwendige Folge.

Drinnen in deu Dörfern nvd dm Städten, die fich immer kurz nach dem Eintreffen ihrer Etvquartteruug als Kriegslager kennzeichnen, stößt man ans Schritt und Tritt auf die deutlichen Spuren militärischer Anwesenheit. Ei» Posten vor Gewehr verrät uns die Wohnung des Orts­kommandanten, tu dessen Gemächern die Fahne aufbewahrt ist. Tafeln mit Ramm zeigen die Quartiere der Offiziere, der Geschäftszimmer and besonders wichtiger Persönlichkeit au. Mancher Sanftätsunterofstzier hängt eine weiße Flagge mit rotem Kreuz, der Sptelmauu und Trompter eine stroh- geflochtme Trompete heran?. Die Stallungen der Kavallerie und Feldartilleüe stad eskadrons- und batterieweise mit strohgeflochtmm Zöpfen au herausgestecktm Stangm ge­kennzeichnet. Und auf dem Marktplatz stehen die Bagage- wagm, tu der Dorfstraße oder draußen auf einer Wiese wohlausgertchtet die Geschütze. Abends sammeln fich au allen möglichen Ecken die Kompanien zum Appell, der stets vou zahlreichen Zuschauern umstanden ist, die stauneud die Genauigkeit mitansehen, mit der der diensthabende Offizier die Hosen oder Stiesel, Mäntel oder Helme, oder was

gerade zum Appell befohlen ist, «acbsteht. Und wenn gar

erst am Rasttag die Eskadron oder Batterie ihren Pferde- appell abhält, so nimmt die ganze Einwohnerschaft teil M diesem Ereignis.

Ist man aber längere Zeit iu demselben Quartier, so wird manche Freundschaft geschloffen, und ungern zieht die Truppe Wetter ins nächste, uud auch mancher Ouartiergeber steht seinen Soldaten, mit de« er sich eingelebt hatte, un­gern scheiden.

Die Manöver genannten Hebungen, offiziell heißen sie die größeren Truppenübungen", zerfallen in die im Regiment und in der Brigade abgehaltenen Uebungen der einzelnen Waffengattungen Md in die eigentlichen Manöver gemtschter Verbände. Während aber Infanterie und Kavallerie zu ihren Regiments- und Brigadeübuugeu iu der Regel die Truppeuübuugsplätze aufsucheu, wird die Feldartillerie hiezu meist ins Manövergelände geschickt. Sie ist auch in diesem Jahre schon beinahe vier Wochen unterwegs und hat »et ihren Uebungen sehr unter der Ungunst der Witterung zu leiden gehabt. Um dir kriegsmäßige Ausbildung dies» Waffe zu fördern, werden damit neuerdings stets auch Scharffchießübungeu im Gelände verbunden. So schaffen Teile drS Feldartillerieregimeats 29 am 3. September, d»s Regiment 65 am 4. Scotember bei Neresheim, die 2/. Feldartilleriebrtgade am 5. bei Nellingen.

Die Manöver finden in diesem Jahr im östlichen Teile vou Württemberg statt. Wie alle Jahre wurden auch hier die Truppen freundlich ausgenommen; Manches Stückchen Manäoerpoeste und Maröoerfreude ist schon zutage getreten. Möchte nun bloß auch der Himmel eiu Einsehen haben und seine Schleichen endgültig geschloffen halten, sonst behalten in diesem Jahre diejenigen Recht, die vou Mavövrrporfie nichts wissen wollen.