r. «osenfeld OA. Sulz, 16. Septbr. Gestern vor­mittag V»8 Uh: brach in dem Gaststalle des Gasthauses zum Schloß Feuer aus, das bald wieder gelöscht war. Während nun gestern abend der Landjäger auf dem Rat­hause Vernehmungen über den Brand voruahm, brach das Feuer a« der gleichen Stelle vou neuem aus und erlangte alsbald eine solche Heftigkeit, daß der ganze Gasthof lichter­loh Lrauute. DaS Feuer sprang aus die Nachbarhäuser über und konnte in seiner Ausbreitung nicht eher anfge- halteu werden, als bis ihm acht Wohnhäuser zu« Opfer gefallen waren. Erst im Laufe der Nacht gelang es den zahlreich erschienenen Feuerwehren des Brandes Herr zu werden und den Ort zu retteu. Der Schaden ist sehr groß. Die Abgebrannten find nicht alle ausreichend versichert.

Schra»l»erg, 15. Sept. Die Gegensätze, die seit längerer Zeit innerhalb des natioualliberalen Vereins be­standen, haben nunmehr zu einer Spaltung geführt. Rund 100 Mitglied.'.- e-klärttn, wie der „Schw. Merk." mitteilt, ihren Austritt. Die „Neckarzeitnug" fügt dieser Meldung hinzu, die Austrittserklärungeu seien allesamt mtt der Begründung erfolgt, daß die Haltung des uationalliberalen Vereins iu der letzten Zeit nichts weniger als liberal ge­wesen sei und daß eiue Anzahl älterer uationalliberaler Mitglieder sich sowohl bei den Landtags- wie Gemeinderats- raaHlen gegen alle liberalen Grundsätze vergaugeu hätte«. Gemeint ist die uationalltberale Abstimmung für den Zeutrumskaudidateu sowohl bei der Landtagswahl, der dieser natioualliberalen Unterstützung seinen Sieg über die Volkspartei verdankt, als auch bet der Stadtfchultheißeu- wahl gleichfalls für dm Zeutrumskandidateu. Die National- liberale Austrittserkläruvg mißbilligt außerdem die Hattnng des natioualliberalen LandesausschußmitgliedS Hammel, der das (natioualliberale) Amtsblatt an das Zentrum ver­kauft hat. Die ausgetretenen Natioualliberalen werden einen liberalen Verein gründen und zwar zusammen mit dem BolkSvereiu.

r. Göppingen, 16. Sept. In der Spinnerei vou A. Gutmauu LCo. explodierte gestern nachmittag '/»3 Uhr im Färbereigebäude ein großer Dampf-Sarukochapparat mit weithin hörbarem Knall. Der eiserne, mit Schrauben befestigte ca 10 Zentner schwere Deckel des Apparats wurde mtt solcher Gewalt ewporgeschlmdert, daß er das Gebälk und Dach des Hauses durchschlug und in weitem Bogen auf der anderen Seite der Fabrik wieder zur Erde fiel. Menschenleben find glücklicherweise nicht verloren gegangen, dagegen wurde» zwei Arbeiter verletzt. Ein Arbeiter, ein Italiener, erlitt durch ein herabfallendes Bleistück eiue un­bedeutende Ritzwunde am Kopfe, wählend ein anderer Ar­beiter, der etwa 15 m vou dem KeffttgeSäude auf eine« Wage« arbeitete, durch eium herabsallendeu Balken eiue Quetschung am rechten Arm erlitt. Die Telephondrähte und der Dampskamtn warm mtt Garn übersät.

r Althei« OA. Ul«, 16. Sept. Für die gestern ^ginnenden Divisionsmauöver hatte die (rote) 54. Jnfauteriebrigade unter Generalmajor v. Gerok dm Befehl erhallen, durch Vorgehen von Ulm in nördlicher Richtung feindliche Kräfte, vou deum eine Kolonne aller Waffen bet Heidenheim und Kavallerie bet Gerstetteu gemeldet war, aas sich zu ziehm und damit dem rechten Flügelkorps der Armee, vou welcher die 54. Brigade einen Tttl darstellte, dm Aufstieg von Wetlheim her über Geislingen zu erleichtern. Die verstärkte (blaue) 53. Jufauteriebrigade unter General­major v. Mittnacht, der die 27. Savalleriebrtgade beigegebm war. hatte als Teil des linken Flügelkorps der blauen A.mee über Allheim auf Amstettm zu marschieren und dm Schutz -er linkm Flanke der Armee zu übernehmen. Die 54. Brigade marschierte heute vormittag von Ulm nördlich Leer Betmerstettm Allheim zu. — Beim tiefer eingeschnittenen Lountal war ihr der Weg durch die 27. Kavalleriebrigade unter Oberst v. Knörzer verlegt, die aber der Uebermacht weichen mußten, doch hatte sich durch den Aufenthalt an der Loun die 53. Brigade aus der Höhe nördlich Allheim und im Dorfe festsetzen können. Die rote Brigade ging nach sorgfältiger Entwicklung ihrer Strettkräftr mtt dem iuken Flüge! direkt gegen Allheim vor und kennte nach längerem Kampfe die blaue Infanterie aus Altheim zurück- werfeu. Der heutige« Hebung wohnte neben dem Divisions­kommandeur, Generalleutnant v. Lirifingeu, auch Herzog Slb.echt bei.

r. Schuffenried, 16. Sept. Im Kgl. Hüttenwerk wurde die Arbeitszeit Aei den Formern um 2 Stundm verkürzt.

r. Ha-lach OA. Tettnaug, 16. Sept. Hier wurde während der Nacht im BerkausSlokal des Metzgers Müller «»gebrochen und etwa 15 Pfund Schweinefleisch, sowie der aus einigen Mark bestehende Inhalt der Ladeukaffe gestohlen. Innerhalb kurzer Zeit ist dies der zweite nächtliche DiebS- besuch iu der Metzgerei des Müller. Leider fehlt zur Er­mittlung des DiedS jeder Anhaltspunkt.

r. Friedrich-Hafen, 16. Sept. Auf dem hiesigen Bahnhof wurde die uuangmehme Entdeckung gemacht, daß i« Salonwagen der Königin die Polsterung der Möbel bösw'lligerweise zerstochen bezw. zerschnitten worden ist. Der Töter konnte noch nicht ermittelt werden.

Deutsche» Reich

Berlin, 16. Sept. Der -Lokal-Anzeiger" meldet aus Klustantmopel: Ein Sroßfeuer in dem Stadtteil Jedikule hat 160 Häuser zerstört. Die Feuers- bremst ist. ebenso wie seinerzeit das Großfeuer iu Stawbul, auf die Tätigkeit der täglich zunehmenden Braudstister- band:« rurückzusüüreu.

Berlin, 15. Sept.- Eine Familieu-Tragödie, bei der nu Later sein Kind und sich selbst tötete, hat sich heute

früh iu Lichienberg zugetrageu. Mau fand den 29jährigen Gastwirt Albert Bayer erhängt iu der dicht an das Lokal stoßenden Küche. Sein noch »icht eiu Jahr altes Kiud, das gleichfalls in der Küche lag, war durch auSströmeudes Gas vergiftet worden. Der Grund zu der Tat ist in Eifersucht zu suchen.

Emmendinge«, 13. Sept. Vom 1. Oktober d. IS. wird hier jeweils während des Winterhalbjahrs der 8 Uhr Ladenschluß eingeführt. Ausgeschlossen find die Sams­tage des Monats Dezember und 14 Tage vor dem Osterf-st.

Bruchsal, 15. Sept. Unglücksfall. Der verhei­ratete Eisendahusekretär Albert Ries aus Schwetzingen stich gestern abend in der Nähe von Wiesental mit seinem Motorrade aus eiu unbeleuchtetes Fuhrwerk. Ries, der Vater von zwei Kindern ist, erlitt so schwere Verletzungen, daß der Tod sofort eintrat.

Straßbnrg, 16 Sevt. Der „Bolksbote" verzeichnet das Gerücht, daß der kommandierende General des 15. Armeekorps, Ritter Heutschel vou Gilgeuheimb. der Führer der siegreichen blauen Armes iu dm Kaisermauöveru, der kürzlich vom Kaiser mit dem Schwarzen Adlerordeu ausgezeichnet wurde, demnächst aus Altrrsrückfichten iu den Ruhestand treten werde.

Stratzburg, 14. Sept. Der Journalist Xaver Kübler, Korrespondent des „Petit Paristm" und des „Journal", wurde aus Elsaß-Lothringen ausgewirfeu. Der Beschluß des Beztrkspräfideuten des Uuterelsaß vom 25. Aug. lautet: „Auf den Antrag des Herrn Polizeipräsidenten vier vom 11. d. Mts. sowie auf Grund des Art. 7 des Gesetzes vom 3. Dezdr. 1849 weise ich nach eingeholter Zvstimmuug des kaiserlichen Ministeriums vom 21. d. Mts. den französtscheu Staatsangehörigen Xaver Kübler, geboren am 10. Srptbr. 1868 zu Altkirch im Oberelsaß, zurzett in Straßburg sich aufhalteud, hierdurch aus dem Gebiete von Elsaß-Lothringen. Der Bezirkspräfident"

Kübler ist Elsässer von Geburt, hat, da sein Vater für ihn optierte, in Frankreich gedient, hält stch jedoch auf Grund besonderer Erlaubnis seit 6 Jahren in Elsaß-Loth­ringen auf. Warum die Regierung diesen Aufenthalt nun Märzen zu müssen glaubte, ist vorläufig unbekannt. Falls nicht eine Zurücknahme erfolgt, hat Herr Kübler bis zum 23. d. Mts. das Gebiet des Reichslander zu verlassen.

Totschlag ui»ter seltsarne« Umstände«. In einer Ziegelhütte zwischen Ruhrdorf und Haiuiugeu wurde die völlig entkleidete Leiche eines Mannes aufgefuudeu. Der Mann war mtt Knüppel» erschlagen worden. In der Hütte hatten 8 oder 9 Personen übernachtet, die augaben, von andere« Leuten überfallen worden zu sein. Einer der Ueberfallenen ist schwer verwundet. Aus dem Kampfplatze wurden die Ausweispapiere des Schwerverwundeten, sowie Messer, Hut und Kleider des Toten gefunden.

Güttingen, 10. Septbr. Am südöstlichen Ende der Stadt wurde heute iu Anwesenheit mehrerer UniversttätS- dozeuten ein Gräberfeld bloßgelegt, deffen Alter auf 1000 bis 1100 Jahre geschätzt wird. Die dis jetzt gefundene« Skelette, männlicher und weiblicher Personen liegen mit dem Kopf nach Westen gebettet. Auch wurden verschiedene Gebrauchsgegeustände gesunden.

Hamburg. Auf eiue recht eigentümliche Weise fand, wie in hiesigen Blättern berichtet wird, der Kaufmann Tüxen seinen Tod. Er schälte «it einem dolchartige» Messer einen Apfel; als ihm das Messer entglitt, fing er es mtt den Kuieen auf und schälte ruhig den Apfel Wetter, ohne zu bemerken, daß er stch dnrch die Spitze des Messers die Schlagader eines Unterschenkels verletzt hatte. Erst die große Blutlache am Bsdeu belehrte ihn über die Gefahr, iu der er schwebte; bevor noch ärztliche Hilfe eintreffen konnte, verschied er infolge des Blutverlust?.

Hamburg, 16. Sept. Auf der Holteuaner Reede werden die aus Rußland eintreffenden Dawpfer, namentlich die von Petersburg und Kronstadt, die den Kaiser Wilhelm- Kanal passieren wollen, wegen der in Rußland herrschenden Cholera -iner ärztlichen Untersuchung unterzogen.

Der Unfall de- Parseval-Ballaus.

(Telephonische Meldung mittags '/'I Uhr.)

Wiederholt »»S einem Teil der letzte» Nummer.

Berlin, 16. Sept. Der auf der Fahrt nach Döberitz begriffene Parseval-Ballo« manöverierte heute vormittag über Haleusee. Er wurde durch eine» Windstoß er­faßt, geknickt und znm Sinke» gebracht. Er liegt jetzt aus dem Dache einer Villa. — Der Militärball»«, der vm 10 Uhr über Potsdam fuhr, konnte wegen Sturmes «icht landen und kehrte nach Berlin zurück.

Der Parseval-Ballov, deffen Probed-auerfahrt am Diens­tag ohne jeden Zwischenfall vou stattcn ging, hat gestern zwar nicht eiue völlige Katastrophe, wie Zeppelins Luftschiff bei Echterdingeu, aber doch eine empfindliche Havarie er­litten. Wie bekannt, sollte, der Ballon gestern vormittag nach dem Borvstedter Feld bei Potsdam fahren, um dor: de« Kaiserpaar vorgeführt zu werde«. Er fuhr mtt einer Geschwindigkeit von 15 m gegen inen Wind vou 10—12 m Stärke. Infolge! meZ von Westen kommenden starken Unwetters mit schwere« Regen brach in der Nähe des Bahnhofs Grune- wald die linke Stabilitätsfläche. Ein dadurch abgebroche­ner Rahmen stieß ein großes Loch in den Ballon hinein, so daß das Gas entwich. Der Ballon klappte infolgedessen zusammen und fiel zum Teil ans das Dach einer Billa, znm Teil aus die Bämue dieser Billa in der Trabeurr- Stratze 28. Die Bemannung der Gondel, welche aus dem Mrjor v. Parseval, dem Hauptmanu v. Kehler, de« Ingenieur Kiefer nnd einem Maschinisten bestand, ist wohl­

behalten. Der Ballon wurde gegen 12 Uhr von Mann­schaften des Luftschifferbataillons fortgeschafft.

Sozialdemokratischer Parteitag.

Nürnberg, 16. Sept. Gestern nachmittag wurde über die Maifeier verhandelt und nach einem Referat nach Fischer folgende Vereinbarung angenommen: Zur Vorbe­reitung der Maifeier ist an allen Orten möglichst zu Begtm des Jahres eiue Kommission einzusetzeu, z« der alle Teile des Gewerkschaftskartells m-d der Parteiorganisation ihre Vertretung bestimmen. Den Vorsitzenden wählt die Kom­mission selbst; sie hat die Aufgabe, unter Berücksichtigung der örtlichen und berufliche» Verhältnisse und der Bestim­mungen der Gewerkschaftsorganisatiou sowie der Beschlüsse des Parteitags für eine würdige Feier Sorge zu tragen. Die in Aussicht genommene Feier darf an keinem andern Tage als am 1. Mai stattstnden. Bei Aussperrungen in­folge der Maifeier kann dem davon betroffenen Arbeiter eine Unterstützung von Beginn der 2. Woche an gewährt werden und darauf haben die politisch- und gewerkschaftlich organisierten Arbeiter Anspruch. — Heute wird über die Budgetfrage beraten.

UMM.

Ans Vorarlberg, 14. Sept. Am letzten Samstag und in der Nacht von Samsiag auf Sonntag hat es am Arlberg so stark geschneit, daß am Sonntag vou mehrere« Skifahrern Skitouren ansgesührt werden konnten.

Le Mau-, 16. Sept. Neuer Rekordslng Wilbur Wrights. Wilbur Wright unternahm heute vormittag einen Flug von 39 Mt«. 18«/s Sek. Dauer. Er hat da­mit seinen eigenen Rekord geschlagen und zugleich alle bis­her auf dem europäischen Kontinent erzielten Flngerfolge überttsffen.

Wieder eiue eu lifche Abrüstung-rede. I«

der gestrigen Eröffnungssitzung der Herbsttamng der Hau- delskammervereiniguug in Cardiff sagte der Präsident, Lord Brassey, über die Beziehungen zwischen Deutschland und England: „Wir muffen eS bedauern, daß der Bau van Kriegsschiffen mit fieberhafter Energie in irgend einem Lande betrieben wird, mtt dem wir in freundschaftlichen Bezieh­ungen zu leben wünschen. Wir dürfen hoffen, daß die Staatsmänner zu einem Einverständnis gelangen werden, das dir aus beiden Setten gewünschte finanzielle Erleichte­rung ermöglicht." Lord Brassey gedachte sodann mtt Dank der letzten Acnßernngen Kaiser Wilhelms und ihrer fried­lichen Tendenz.

Die Affäre «lberti.

Kopenhagen, 14. Sept. Albertt meint »och in dieser Woche die genaue Darstellung seiner Unterschlagungen beendigen zu können. Die Existenz weiterer gefälschter Depofitenquit- ttmgen ist konstatiert worden, jedoch meint man, daß dadnrch keine dänischen Geldinstitute geschädigt worden wären. Interessant ist die Mitteilung, Albertt habe stch energisch nach dem Ableben des Finanzministers Lassen bemüht, deffen Portefeuille zu übernehmen, was jedoch bekanntlich mißlang. Der jetzige Finavzminister Neergard ein aus­gesprochener Gegner AlbertiS, hat erklärt, er habe wohl gewußt, daß Albertt eine unmoralische Persönlichkeit sei und habe deshalb erst nach der Abdankung AlbertiS ein Mini­sterium übernehmen wollen.

Sven Hebt« in Simla eingetroffe».

London, 15. Sept Der schwedische Forscher Sven Hedin ist nach zweijähriger Durchquerung Tibets iu Simla eingetroffe«. Er machte dem Vertreter des Reuterfchen Bureaus interessante Mitteilungen Nrr seine Reise. Die letzten 150 Kilometer legte er in einer Rickschah zurück. Die Tibetaner seien ihm freundlich eutgegengekommen. Es herrschen in Tibet noch die strengsten Vorschriften über die Fremden. Seine europäischen Kleidungsstücke mußte er verbrennen, seine wertvollen Landkarten in Säcke Reis verstecken. Ueber das Resultat seiner Reise erklärte er, daß er eiuewichtige geograph. Entdeckung gemacht habe,nämlich die eines bisher vollständig unbekannten GebirgSzvgs, der jedenfalls der höchste der Erde sein dürste. Die,e Entdeckung dürste für England vom strategische« Standpunkt aus wichtig sein. Sven Hedin bedauerte, Lord Kitchmer verfehlt zu Häven, als dieser an den Hügeln von Müssoorie nur 20 Kilometer vou ihm entfernt vo.beigcriiiten fei. Sein erster Schritt werde ei« Telegramm an den König von Schweden sein, um ihm außer der respektvollen Begrüßung sein tiefstes Be­dauern über den Tod des Königs Oskar zu übermitteln, der einen großen Teil des Fonds für seine Reise hergegeben habe. Der Forscher gab offen zu, daß seine Mittel erschöpft seien. Er werde wahrscheinlich nach einer Rnhepausc m Europa nach Tibet zurückkehren. Die Gattin des Vtzekönigs von Indien, Lady Minto, sandte ihm einen sehr liebenswürdigen Wtllkommgiuß. (Mpst.)

Äericht»saal

St. Gallen, 16. Sept. Im Prozeß wegen der Ermordung des SchloßbefitzerS von Güttingen beantragte heute der Turgauer Staatsanwalt gegen denHauptangeklagteu Zahnarzt Meyer (Zürich) 20 Jahre Zuchthaus.

Eiu gefährlicher Vergleich. Eine heitere Ehreu- beleidiguugsUage beschäftigte eiu Wiener Gericht. Die Klägerin, eine Schloffersfrau, gab, wie das Wiener Extra­blatt berichtet, vor dem Richter an, daß sie bei einem Spaziergänge mtt ihrem Gatten an einer scharfen Straßen­ecke zufällig mtt dem Beklagten (einem Privatbeamren) karamboliert sei; es sei ein Wortwechsel entstanden und jener habe ihr zngerusen: „Sie segeln ja daher wie