Namensnntcrschrtft dem Verein beizutreten. Es soll uun im Lauf des nächste« Monats in Nagold nochmals eine Ver­sammlung abzrhalteu werden, bei der dann auch Laudwirt- schastsiasprktsr Ströbel anwesend sein wird.

r. virkenfeld OS. Neuenbürg, 18. August. Der Goldarbeiter W. Schnaufer hier trieb die Antipathie gegen dir Schwiegermutter so weit, daß er bei einem Streit auf de« Feld ihr die Sense entriß und sie so auf den Kopf schlug, daß sie befiuuungSlos, wir tot lirgeu blieb. Die Frau, Mtwe Schwemmte, schwebt in Lebensgefahr. Der Täter ist im Gefängnis.

Der -taxbmord hei« Gl«-tv«ldsee.

r. Kre«de»stadt, 19. Aug. Zu der von uns gestern gemeldtteu Bluttat beim badischen Rippoldsau werden noch folgende Einzelheiten berichtet: Die beiden überfallenen Herren, Fabrikant EnSheimer aus Köln und Dr. Faißt uns Mannheim, hatten nach dem Glaswaldsee früh 8 Uhr einen Spaziergang unternommen. Seit einiger Zeit bemerkten str einen jungen Manu, etwa 2830 Jahre alt, blond, mit magerem Gesicht und von ziemlich schlanker Gestalt, der sich ihnen schließlich auf einer Bank zngefellte und um einige Auskünfte bat. Der Fremde entfernte sich wieder und bald darauf knallten «ehrere Schöffe. In den Rücken zu Tode getroffen, brach Ensheimer zusammen, während Dr. Faißt, der eine Kugel in den linken Arm erhalten hatte, aus den Mörder zuspraug. Dieser feuerte mm weitere Schöffe ab, sodaß Dr. Faißt in seinem Zustande sich gezwungen sah, selbst zu flüchten. Er wandte sich nach der Balzhütte, von wo die Gendarmerie in Rippoldsau von dem Ueberfall be­nachrichtigt wurde. Während der Flucht des Dr. Faißt hatte der Wegelagerer dem erschaffenen Ensheimer Börse, Uhr und andere Wertsachen geraubt. Inzwischen war von Griesbach aus ein Wagen mit mehreren Herren nach der Stelle der Mordtat entsandt worden, diese fanden Ens­heimer tot und seiner Wertsachen beraubt vor. Gegen 6 Uhr war die Leiche »ach Griesbach gebracht. Auch die württembergische Behörde ist unter Benützung von Spür­hunden avf der Suche nach dem Mörder. Mau soll ihm bereits auf der Spur sein. UebrigenS vermutet man in ihm einen zuletzt in Pforzheim in Arbeit stehenden Schneider­gesellen aus Böhmen. Dir Leiche des ermordeten Ensheimer wurde nach SLapbach gebracht, wo sie s,eiert wurde. Es wurden drei Kugeln gesunden. Eine war direkt iuS Herz gedrungen und dieser Schuß war sofort tötlich. Samstag abend ist die Leiche nach Wolfach verbracht worden, von wo sie nach Köln übergeführt wurde. Tin Bruder deS Ermordeten und ein Bruder dessen Frau trafen zur Ueber- führuug e n. Er war 57 Jahre alt und weilte mit Frau und zwe Töchtern zur Kur in Griesbach. Die Kugel, die Rechtsanwalt Faißt in den linken Ar» getroffen hatte, konnte entfernt werden. Faißt befindet sich den Umständen entsprechend wohl. Gestern abend befand sich die ganze Gegend von Wolfach in Aufregung, da das Gerücht ging, daß der Mörder i« Walde am Spitzfelseu gesehen worden sei. Bon der Gendarmerie des Bezirkes, den Feuerwehren von Wolfach und Hausach und den Gemeindeein- wohmrn von Einbach wurde eine Streife veranstaltet. Die ganze Bergkuppe wurde eiugekreist und abgesucht, aber ohne Erfolg. Erinnert sei hierbei daran, daß am 17. August 1869, also fast genau vor 39 Jahren, ein gleicher Mord in Autogast verübt wurde. Aus einem kleinen Seitenwege im sogenannten finstern Grunde wurde damals der Fabrikant Emil Mathiß aus Freiburg, verheiratet und 32 Jahre alt, ebenfalls durch einen Revolverschuß meuch­lings ermordet. Die beiden Räuber waren der ledige Schuhmachergeselle Karl Döbig von Unter-Jettingen in Württemberg and der verheiratete Schuhmacher Johann Steidel von Erlenbach im Rhetntale. Beide wurden damals zum Tode verurteilt, die Strafe wurde aber vom Groß- herzog in lebenslängliches Zuchthaus umgewaudelt. Hoffent­lich gelingt eS den Behörden, die Ruhe und Sicherheit im badischen Schwarzwald wiederherzustelleu, damit die In­haber und Sommerfrischler des Kurortes, sowie die Ge­schäftswelt auf beiden Seiten der Grenze vor weiterem Schaden bewahrt werden.

Zu dem gestern gemeldeteu Raubmord erhält der Mannheimer Berichterstatter derStr. Post" von den Schwiegereltern, der Familie Konsul Simon, deS beteiligten Mannheimer Rechtsanwalts Dr. Walther Faißt folgende Eiuzrlheiieu: Dr. Walther Faißt weilte seit einiger Zeit zur Erholung in dem friedlichen Renchtalbadort Griesbach mit seiner Familie. Am Samstag vormittag «achte er gemeinsam mtt Herrn Ensheimer aus Köln, der der Familie nicht bekannt ist, einen Spaziergang nach dem Glaswaldsce. In ein Gespräch verwickelt, setzten sich beide auf eine Bank nieder. Plötzlich wurde Feist von hinten augeschsffen und fiel ohnmächtig einen Abhang hinunter. AlS er wieder zu sich kam und den Abhang erstiegen hatte, fand er seinen Begleiter, beraubt, im Blute liegend tot vor. Der Täter war verschwunden, Dr. Faißt hatte bloß einen Streifschuß am linken Oberarm erhalten nnd befindet sich bereils auf dem Wege der Besserung.

Bon der Staatsanwaltschaft Offeuburg wird noch folgendes bekannt gegeben: Der Raubmörder von Schapbach ist der angebliche Alfred v. Jausou, Schneider, geboren 4. Dezember 1888 zu Riga, 1,70 bis 1,74 Meter grob, nicht besonders dick, Gesichtsfarbe unrein; auf der linken Lacke viele kleinere Pickel, hellblond- Kopfhaare, auffallend dünner Schnurrbart, hellbraune Kleidung aus karrirrtem Stoff, weiße Weste mit weißen Blumen, weißes schmutziges Hemd, Filzhut. Stehumlegekragen, kleiner Heller Schlips, gelbe Segeltnchschuhe, spricht gebrochen deutsch und führt Browuingpiftole mit sich. Er reiste gestern nach Straß- s

bürg md wird sich voraussichtlich im Elsaß herumtreiben. Auf die Ermittelung des Täters ist eine Belohnung von 500 auSgesetzt worden._

r. Stuttgart, 18. Aug. Der Poltzeibericht schreibt: Der Mann, der gestern in einem Gasthaus der Friedrichs­straße seiner Geliebten zwei Schöffe beibrachte nnd sich dann selbst in den Kopf geschaffen hat, ist ein 31 Jahre aller Glaser. Er ist gestern im Krankenhaus gestorben. Zwei einer Rettungsaustalt entwichene Burschen im Alter von 16 Jahren, die sich eine Reihe strafbarer Handlungen schuldig gemacht hatten wurden verhaftet. Sie haben n. a. zuge­geben, daß sie in fünf Fällen Kindern, die für ihre Eltern Einkäufe zu besorgen hatten, das Geld entrissen haben.

r. Stuttgart, 17. Asg. Der Polizeibericht schreibt: A« Samstag abend 7 Uhr fiel in einem Hause der Eugru- straßs der Hausverwalter beim Begießen der Blumen vom 2. in i en 1. Stock hinunter und trug schwere, innere Ver­letzungen davon. Gestern vormittag kam in der Wolfram- straßr ein 21 Jahre alter Hausknecht mit seinem Fahrrad zu Fall und zog sich eine Gehirnerschütterung zu. Aus dieselbe Weise und mit der! gleichen Folge verunglückte gestern nachmittag in der Silberburgstraße ein 13 Jahre alter Knabe.

Stuttgart, 17. Aug. Bor einigen Tagen ist damit begonnen worden, die Staatsstraße Hrslach-Solitude nnter- und oberhalb der Wildparkstatiou zu teeren. Später soll die Teerung der Straße bis zur Solitnde forgesetzt werden, um die durch den starken Automobilverkehr verursacht; Staub­entwicklung, über welche von der Stuttgarter Bevölkerung schon seit langer Zeit mit Recht Klage geführt wird, möglichst einzuschränken. Die Teerung erfolgt mittelst eines von Hand fahrbaren, lokomobtlähnlichm Ofens, in welchem der vom städtischen Gaswerk gelieferte Teer erhitzt wird. Ganz nach Art der Waffervefprengung der Straßen wird der Teer durch Ansflußöffuugen auf die vorher sauber gekehrte Straße gesprengt, mit einem Besen gleichmäßig ausgebreitet Md mtt einem Saudbewurf bedeckt. Es handelt sich hier zunächst um einen Versuch, der, wenn er sich bewährt, auch ander­wärts wit Vorteil angewmdet werden dürfte.

r. Tübiugeu, 18. August. Die Nachricht, daß der Besitzer des Gasthoses zum König Wilhelm, Dieterle, vor seiner Kantine am Gaswerkneubau von einem dort beschäf­tigten Monteur nach vorauSgegaugenrm Streit erschlagen worden sei, bestätigt sich nicht in diesem Umfang. Dieterle wurde von einem Kesselschmied namens Heinrich Würz aus Badingen bei Düffeldorf mtt einer Flasche unerheblich ver­letzt. Dis Stadt war zwar gestern abend und auch heute früh noch von dem bestimmt auftreteuden Gerücht im Sinne unserer ersten Nachricht erfüllt. Die amtliche Aufklärung aber die gestern spät abends nicht mehr zu ermöglichen war, hat den nunmehr gemeldeten Tatbestand ergeben.

D«ftli»-e«, 17. Aug. Auf dem Biehmarft in Nehren krepierte ein Stück Jungvieh infolge Platzens des Magens. Das Tier sollte verscharrt werden, wurde aber eivstweileu in einer Scheuer aufbewahrt. Als mau es zum Verscharren holen wollte, war es bis auf einen Fuß verschwunden. Untersuchung ist im Gange.

Vor» de« Kilder». Selbstwehr des Handwerks. Ein nachahmenswerter Fall von Selbstwehr wird von den Fildern berichtet: Eine auswärtigeFirma hatte mitgeteilt, daß sie eine Masse von Fässernzu ungewöhnlich billigen Preisen" demnächst auf den Fildern losschlagen werde. Daraufhin haben sich die durch diese Aussicht geschädigten Küfermeister zusammeugrschloffen und eine Erklärung veröffentlicht des Inhalt-, daß fi; die Abnehmer solcherungewöhnlich billigen" Fässer bitten müssen, allenfalls notwendige Ausbesserungen an diesen Fässern nnd auch sonstige Küferarbriten künftighin ebenfalls durch diese auswärtige Frma besorgen zu lassen. Sie, nämlich die vereinigten Küfermeister, werden derartige Aufträge von solchen Abnehmern ablehnen.

Umtertürkhei«, 17. Aug. Tot im Bette aufge­funden wurde heute früh der 26jährige ledige Wetugärtner Häberle. Er beteiligte sich gestern in bester Gesundheit an einem kleinen Ausflug mit Waldsest, von der Feuerwehr veranstaltet. Ohne Zweifel ist ein Herzschlag die Todes­ursache gewesen.

r. Schra«berg, 18. Bug. Gestern find hier zwei Häuser in der Marktstraße einer Fenersbrunst zum Opfer gefallen. Die Fahrnis der Mieter (vier Parteien) konnte nicht gerettet werden. Der Feuerwehr gelang es nach harter Arbeit, eine weitere Ausdehnung des Brandes zu verhindern. Die Abgebrannten find dem Vernehmen nach versichert.

r. Schwe«uir»ge«, 18. Aug. Nachdem es hier «rhrmals gebrannt hat, gelang es gestern, in einem Hause der Hinteren Neckorstraße den Brandstifter dabet abzufoffeu, als er gerade wieder ein Feuer anfachte. Eine weitere Verhaftung wegen des Brandes vom Sonntag früh ist eben­falls gestern vorgenommen worden.

r. GsUdorf, 17. Aug. Gestern abend spielten Kna­ben von Untrrrot OA. Gaildo f auf einer Wiese, dabei schoß ein 15jährigrr einem 13jährigen Knaben ein Auge aus. Der Schwerverletzte wurde gestern abend noch nach Stutt­gart übergrsührt.

r. Gmünd, 17. Angust. Au einer Straßenbirguug nicht weit von der Stadt ist gestern der Postwagen aus Donzdorf infolge ScheuwerdeuS der Pferde umgestärzt. Schwer verletzt wurde von den Insassen der 17 Jahre alte Gymnasiast Joseph Wahl von Brauahof, der unter den Wagen zu liegen kam und namentlich am Kopse und an de« Füßen verwundet wurde. Eine Frau und ihr Kind, die gleichfalls in dem Postwagen saßen, find bester weggekommrn. Alle drei wurden i« Sanitätswagen in das Gmüvdcr Spital gebracht.

r. B»» der»fi«ser «Id, 18. Aug. Gestern ist das Ther»o»eter bei reichlichem Reif fast auf den Ge­frierpunkt gesunken. Eine ungewohnte Erscheinung im August, die aber sich dm vielfachen Wetterstürzen dieses Jahres würdig auschließt.

r. M«, 18. Aug. Die FundierungSarbriten an der neuen evangelischen Garuisousktrche find soweit gefördert worden, daß am nächsten Donnerstag den 20. ds. MtS. vormittags 11 Uhr die feierliche Grundsteinlegung in An­wesenheit des Königs stattfiadeu kann.

r. Oderfouthei«, 18. Aug. Mehrere Zigeuner ver­ursachten in einem hiesigen Gasthaus Streitigkeiten, dir in einer Rauferei ausartetrn. Ein Zigeuner gab einen Schrot- schuß aus einer Pistole ab, durch den zwei anwesende Bürger am Kopf und Hals sicht unerheblich verletzt und gezwungen wurden, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Friedrichshafe», 17. Aug. Beim Nachensahren auf dem Bodens« ist der Sohn des Buchbinders Nollenbergrr in Stuttgart ertrunken.

Die L»ftschiffSba»verwalLttug i» FriedrichS- hafe» steht z. Z. in Unterhandlungen mit dem Besitzer der Trautermühle, die tu diesem Frühjahr völlig ausgebrannt ist. Graf Zeppelin beabsichtigt, diese Mühle mtt Wasser­kraft käuflich zu erwerben, und dort eine Werkstätte großen SttlS einzurichten. Ferner soll hinter dem neuen Friedhof ein großes Areal zur Anlage einer Gasfaörik gekauft werden.

Deutscher Reich.

Berli«, 17. Aug. Die Köpentckiade. Heute morgen und heute mittag wurde der Seifenladen der Schwester des Hauptmavns von Köpenick von vielen Leuten, namentlich Frauen, geradezu belagert, die den Entlassenen sehen wollten. Außerdem fanden sich viele Schausteller ein, die ein Geschäft mit ihm zu machen suchten. Die Schwester BoigtS erklärte, ihr Bruder werde sich eine kleine Land­wirtschaft kaufen; es seien viele Geldmittel für ihn einge- gaugeu. Im Laufe des Tages liefen eine Unmasse von Depeschen, Rohrpostsendungeu und Briefschaften für Voigt ein. Ein Herr aas Schmökwitz forderte Voigt auf, aus 4 Wochen zu ihm kostenlos tu Sommerwohnung zu kommen.

Berlin, 17. Aug. Die Begnadigung des Schuh­machers Voigt, des sog. Hanptmauns von Köpenick, ist zwar auf Grund eines Begnadigungsgesuchs erfolgt, das dieser vor einigen Wochen ringereicht hat, wen« wir uns recht erinnern, ist eS nicht das erste sie ist aber von gewissen politisch maßgebenden Stellen schon seit langer Zeit bald nach der Verurteilung erwogen nnd in Aussicht genommen worden und wäre wahrscheinlich schon früher erfolgt, wenn manu nicht einen Zeitpunkt hätte ab- warten wollen, der Mißdeutungen dieses Schrittes in der Oeffentlichkeit aaSschlietzt. Die hiesigen Zeitungen wissen ausführlich zu berichten wie Botgt die ersten Stunden und den ersten Tag der Freiheit zugebracht hat, wann er heute aufgestandeu ist, wann und wie er gefrühstückt hat, wann er seine Braut besucht hat. Es lausen viele Depeschen und Briefe an ihn rin. Ans den Spenden, die nach seiner Verurteilung für ihn eiugegangen find, ist ihm ein ruhiges Dasein gesichert. Einzelne Blätter wissen zu berichten, daß er sich ein kleines Besitztum kaufen will. ES sind ihm Einladungen zu einem Erholungs-Aufenthalt zugegangeu; eS fehlt ihm auch nicht an Angeboten von Stellungen. Ein Blatt weiß u. a. auch, daß er den Wunsch hat, nächstens ein gutes Theater und eine Oper zu besuchen und fügt hinzu, man dürfe nicht etwa glauben, daß er als alter Zuchthäusler keinen Gefallen mehr au solchen Vor­stellungen finde. (Frkf. Ztg.)

r. Aus Bade», 18. Aug. Die Nachricht von dem Ankauf des Truppenübungsplatzes bei Ebingen für das XlV. Armeekorps um 2 000 000 ist, wie nochmalige Erkundigungen au zuständiger Stelle ergeben haben, verfrühr.

r. Pforzheim, 18. August. Gestern nachmittag hat sich hier eine 66jährige Frau, die sich infolge schwermütiger Anwandlungen eiubildete in Nahrnngssorgrn zu kommen, durch einen Stich ins Herz getötet, nachdem str sich zuvor die Pulsadern durchschnitten hatte.

Lörrach, 15. Aug, Eia schwerer Unglücksfall ereig­nete sich heute morgen beim Bahnbau nahe der Station Leopoldshöhe, wo der Bahnkörper mittelst schwerer Bagger verbreitert wird. Ein dort beschäftigter italienischer Arbeiter geriet unter die Eimerleituug eines Baggers, die ihn mit- rtß und furchtbar zurichtete. Der Arbeiter wurde zwar noch lebend ins hiesige Spital verbracht, doch besteht keine Aussicht aus Erhaltung seines Lebens.

K»«sta«z, 17. Aug. Sperrung der Kaserne. Wie bereits gemeldet, mußte das hiesige Regiment wegen Ausbruch der Ruhr im Manövergebiet in die Kaserne/ zu­rückkehren. Letztere ist dem Publikum verschlossen, auch dürfen die Mannschaften die Kaserne nicht verlassen.

Me««i»se», 16. Aug. Nach einem Beschlüsse deS Stadtmagistrats Memmingen sollen die Schutzleute an den Schuhen mit Gnmmiabfätzen ausgerüstet werden, damit die Nähe der Schutzleute in der Nacht durch die Schritte nicht vorzeitig verraten werde.

Mümcheu. In diesem Monat find eS 24 Jahre her, daß der Luftschiffer Gustav Koch im Glaspalast Proben mit einem lenkbaren Ballon anstellte. Der Ballon hatte, wie die Zeitungen damals berichteten, die Form eines Walfisches, war 15 w lang, 7'/. m hoch, mtt Leuchtgas gefüllt und am Vorderteil der Gondel mit zwei Schrauben versehen. In der Gondel stand ein 7'/»jähriger Knabe und lenkte den Ballon mit erstaunlicher Leichtigkeit, indem er, an einer Kurbel drehend, bald die eine, bald die andere Schraube, b -id beide zugleich mittels eines Vorgeleges in Bewegung setzte. Die Proben dieses Modells beschränkten