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Amtliches.

Bskarrstrrmchuug

bete. Ei«rtcht«ttg eine- Meldesrts i« Nagold «it vorerst monatlich zweimaliger Anwesenheit de- Bezirk-feldwebel-.

Vom 1. Gkptbr. 1908 atz wirb an jede« 1. »ad 3. Donnerstag d, M. und falls auf eineu dieser Tage ein Feiertag fällt, a» Tage vorher ei« BezkkSfeldwrdel zur E«tge,euuah«e vou Meldungen, Gesuche« »sw. tu Nagold, ObrramtSgebSude, Zimmer des AmtSdie«ers, anwrseud fei«. Dienst stunden:

vormittags von 912 Uhr nachmittags 25

Calw, den 14. Ang. 1908.

Kgl. Bezirkskommando.

Die Herren Ortsvorsteher des Bezirks wollen vorstrheude Bekaautmachuug sofort und wiederholt tu ortsüblicher Weise in ihren Gemeiude» zur allgemeiur» Seuutuis briugru und die Mannschaften des Beurlaubten- standes in geeigneter Weift noch besonders ans diese in ihrem Interesse herdeigeführte Erleichterung der Meldungen u. s. f. Hinweisen.

UeSer den Vollzug wolle im Schrrlthrißenamtsprotokoll kurzer Vermerk gemacht werden.

Nagold, den 17. Ang. 1908.

K. Oberamt. Ritter.

WsMifchs MeSsrstcht.

Echo ds Parts meldet aas Lo«do«: Vertreter hervorragender Finanz-Institute hätten sich verpflichtet, unter normalen Bedingungen eine Summe von 125 Mil­lionen Pfand Sterling zusammen n bringen, welche dazu dienen sollte, während der nächsten Jrhre den deutschen Flottenbau in Schach zu halten, ohne daß dadurch das gewöhnliche Budget sein Gleichgewicht emdütz'e. Es handle fich nicht um eine eigentliche Verstärkung der englischen Flotte, sondern um eine Tat, welche Deutschland beweisen solle, daß es nicht länger auf die Schwierigkeit, Gelder für Flottenvrrstärkungen zu staden, spekulieren dürfe.

Die Lage in Portngal soll sich, nach einer Blätter­meldung aus Lissabon, neuerdings bedenklich verschlimmern. Man hält es nicht für unmöglich, daß es zn einer neuen aufständischen Bewegung kommt und daß die Dynastie aber­mals aufs äußerste gefährdet ist, da in Heer und Flotte die Zahl der Unzufriedenen täglich wächst.

Das Programm des türkischen Ministeriums ist am SamStag im Ministerrat fertiggestrllt worden. ES besagt nach einer Depesche derFrks. Z!g.", daß die Auf­stellung des Budgets und der allgemeine Steuern, sowie dieSäuberung" des Verwaltnngskörpers die erste Sorge des Kabinetts sein werde. Das Programm spricht sodann von der Art und Weise, der Verteilung rmd der Erhebung der Steuern, von der Regelung der Zivil- und Handels- gefttzgebuug, der Organisation des Rechtswesens überhaupt, der Reorganisation des Heeres und der Marine, in denen alle ottomanischen Untertanen ohne Unterschied dienen sollen, und von dm Bemühungen, die dahin zielen, dis Hilfskräfte des Landes zu entwickeln. WaS die B-z'ehungm der Türkei zu dm Mächten aulangt, sagt Las Programm «it klaren Worten, daß das bisherige Verhältnis vollständiger Egalität zu allen Staaten aufrecht erhalten, und daß an die bis­herigen Abmachungen nicht gerührt werden soll. Auch alle Konz.sfionen ans industriellem oder anderem Gebiet sollen respektiert werden. Der Großwefir und mehrere der neuen Minister statteten den Botschaftern Besuche ad, bei denen fie sich über die Entwicklung der Verhältnisse befriedigt anS- sprachen. General Ferid Pascha ist zu--'. Kommandanten der Stadt Konstantinopel und zugleich zum Divisionskom­mandeur ernannt worden, Mahmud Muchtar Pascha wurde zum Kommandeur des ersten Korps, Jfsed Pascha von der Division in A mm zum Chef des Generalstabs der Armee, Pertew Pascha zum Generalsekretär des Kriegsmintsters, Marschall Abdullah zum Kommandeur des vierten Korps, Nastm Pascha zum Kommandeur des fünften Korps ernannt. Redschef Pascha übernahm am Samstag das Kriegsmtni- sterium. Der gegenwärtige Gesandte in Bukarest Husfim Kiazim Bcy wurde zum Gesandten in Washington ernannt. Der Ausstand der Tramwayangestellteu in Konstanti- uopel und der anderen Arbeiter, mit Ausnahme der Hafen- ausladcr, ist beendet. Der Khedive von Aegypten ist am Samstag in Konstantinopel eingetroffeu. 500 Türken

Mttwoch den 19. August

und' armenische Flüchtlinge waren vou Alexandria nach Kou- stautiuopel in See gegangen. Der DampferRomania", auf dem fie fich befanden, ist jedoch nach Alexandria zurück­gekehrt, da auf hoher See bei der V-rteilung von Nah­rungsmitteln eine Meuterei unter den Flüchtlingen ausbrach. Der Dampfer steht nunmehr unter polizeilicher Bewachung; die Rädelsführer find verhaftet worden.

Rach de« letzte« Nachrichte» a«s Marokko soll Sultan Abdul Asts bei Ras Elam drei Togemärfche von Marrakesch entfernt stehen und von den dortigen Stämmen gut ausgenommen worden sein. Zwei schrrifische Mahallas haben fich Sei Schirchana mit den Truppen Mtngis verei­nigt, nachdem sie am 10. d. M. im Gebiet der Ulad Me- sndia zwei hafidischr Abteilungen vernichtet rmd von ihnen Kanonen und Zelte erbeutet hatten. Der Kaid der Mesu- dia wurde bei diesem Gefecht getötet. Konst wird über das Gefecht noch berichtet: Mtngi verfolgte den Feind bis 10 Kilometer vor Marrakesch und erbeutete Zelte, Geschütze, Pferde, Waffen und Munition. Die Hsstdisten hatten 300 Tote und 500 Verwundete. Ihr Führer Jraui ist in die Berge geflohen. Sämtliche Stämme haben Mtngi Mann­schaften gestellt. Von Marrakesch sind 300 Mann mit sechs Geschütze« unter Führung des Sohnes Glauis gegen Mtngi aufgebrochen. Malay Hafid soll ernstlich erkrankt sein. Aus Orau ist der französische General LyanLey nach dem äußersten Süden aufgebrochen, von wo die An­näherung marokkanischer Truppen gegen Aaufonz, 15 Kilo­meter von Bu Denib, gemeldet worden ist. Stark; Trup- penausammluugen werden auch aus dem Tasfilelt-Gebiete signalisiert.

Krieg-Hetze i» A«ftralie«. Der in Sydney er­scheinendeHerald" leistet seit einiger Zeit Erstaunliches in der Borhersagung eines Krieges zwischen Deutschland und England. In einem kürzlich erschienenen Aufsatz heißt eS u. a.:Der Krieg zwischen England und Deutschland binnen weniger Jahre ist ebenso unabwendbar wie die Tatsache, daß die Sonne morgen früh scheinen wird. Die deutsche Flotte ist Balken für Balken und Panzerplatte für Panzerplatte einzig für den Zweck gebaut, England zu bekämpfen." Es gibt auch im politischen Leben unheilbare Krankheiten, und dazu scheint die heillose Angst der Eng­länder zu gehören, soweit die deuische Entwicklung in Frage kommt. Und solange die Meinung nervöser englischer Zeitungsschreiber und Ueberpatrioteu von den breiten Massen geteilt wird, haben alle gutgemeinten Versuche auf Besserung der deutsch-englischen Beziehungen wenig oder gar keinen Wert.

Der Geburtstag des Kaisers Franz Joseph.

Wie«, 18. Ang. Der Geburtstag des Kaisers Franz Joseph wird in der ganzen Monarchie mit großer Begeiste­rung gefeiert. Städte und Dörfer sind beflaggt. Ueberall finden Festgottesdieuste und patriotische Feiern statt. Die Truppenparade in Wien war von prachtvollem Wetter begünstigt. Eine ungeheure Menschenmenge wohnte ihr bei. Au dem FestgotteSdknst in Marienbad nahmen der König von England und der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin teil. Auch in Bosnien und der Herzegowina wird der Geburtstag deZ Kaisers festlich begangen. Insbesondere fanden in Serajewo große patriotische Kundgebungen statt.

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Kaiser Wilhelms Triukspruch.

Wilhelm-Höhe, 18. August. Heute mittag fand beim Kaiserpaar MS Anlaß der Geburtstages des Kaisers von Oesterreich eine größere Tafel statt, zu der der österreichisch-ungarische Botschafter in Berlin «it dem ge­samten BotschastSpersonal und andere hervorragende Persön­lichketten geladen waren. Während der Tafel brachte der Kaiser folgenden Toast aus:

Ew. Exzellenz! Der heutige Tag vollzieht fich unter de« Auspizien des 60jährigen Regiernugsjubiläum des Kaisers Fravz Joseph. Zu den heißen Gebeten und Segenswünschen, die aus so vielen Seelen seiner Untertanen emporsteigen, gesellen sich diejenigen meines Volkes und meines Hauses. Ich wünsche von ganzem Herzen, daß eS Sr. Majestät beschieden sein möge, eine« langen, friedlichen und ruhigen Lebensabend im beglückenden Bewußtsein der Liebe seines Volkes uvd seines Heeres zu genießen. Die Liebe und Dankbarkeit, die sowohl ich, wie meine Frau und meine Kinder Sr. Majestät bezeugen und immer be­zeugen werden, solange wir leben, ihnen gebe ich Ausdruck, indem ich rufe: Gott segne uad schütze Se. Majestät den Kaiser Franz Joseph, «einen erlauchten und treuen Ver­bündeten. Seine Majestät Hurra!"

DK Musik spielte die österreichische Hymne.

1908

Uages-Meuigkeiten.

Ass Siebt mrb L«rb.

Nagold, de« iS. «»gust iso«.

Eine erfre«liche Ghr«»g wurde uns gestern zu­teil, durch ein eiugelauseneS Daukschretbeu des Grafen Zeppelin für de« bet uns eiugegaugeueu und ihm übersandten Beitrag zum Bau eines neuen Luftschiffs. Wir haben vou unsere« Begleitbrief und dem obigen Dankschreiben Separat- abzüge Herstellen lasst«, die iu unserer Geschäftsstelle abge­holt werden können und als Andenken au das große Er­lebnis, jedem Geber gratis zur Verfügung stehen.

Nus einer Ueberficht über die A«blümmrz der Felder iu sämtlichen Gemeinden des Oberamtsbrzirks Nagold ent­nehmen wir folgende interessante Einzelheiten: Der ganze Oberamisbezirk ist iu zwei Gruppen eingeteilt. Zur Gruppe I (Muschelkalk) gehören die Gemeinden Nagold, Ebhuuseu, Sült- lingeu, Harterbach, Jselshausen, Mindersbach, Obertilheim, Pfrondorf, Schiettngen, Sulz, Usterschwandorf, Untertolhei« und Walddorf, zur Gruppe II (Bmtsaudsteia) die übrigen 25 Gemeinden des Bezirks. Im ganzen Oberamisbezirk waren nun im Jahr 1908 angeblümt mit Getreide- und Hülsenfrüchten nämlich: Weizen 710 5» 21 », Dinkel und Emer 1738 5» 18 a, Einkorn 12 5» 20 », Roggen 4215» 10 », Gerste 891 5» 07 », Haber 1857 5» 38 » MaiS 16 », Erbsen 29 5» 30 », Linsen 13 5» 12 », Garten- und Ackerbohuen 161 5» 57 », Wicken 24 5» 82 », Win- termeuggetretde 182j5» 39 », Sommermmggetreide 19 5» 75 », Mischfrucht 295 5» 46 », nicht besonders genannte Arten von Getreide- oder Hülsefrüchten 2 5» 50 », mit Hackfrüchten und Gemüsen nämlich: Kartoffeln 1398 5» 17 », Zucker- und Runkelrüben 156 5» 90 », Möhren 3 5» 24 », weiße Rüben 14 5» 3 », Kohlrüben 101 5» 53 », Kopf­kohl 108 5» 6 », andere feldmäßig gebaute Hackfrüchte oder Gemüse 4 5» 90 », mit Handelsgewächs-n nämlich: RepS mit Rübsen 3 5» 15 », Mohn 7 5» 93 », Flachs 9 5» 68 L, Hanf 9 5» 86 », Hopfen 63 5» 60 L, Weberkardeu 8 », Korbweiden 1 5» 26 », andere frldmäßig angebaute Haudelsgewächse 5 5» 45 », mit Futterpflanzen nämlich: roter Klee 1027 5» 70 », Luzerne 409 5» 52 », Espar­sette 135 5» 53 », Klee, Luzerne und Esparsette in ge­mischtem Anbau 15 5» 46 », Pferdezahnmals 23 5» 34 », Wicken, Erbsen, Wicktzaber und sonstiges Gemenge 38 5» 89 », Klee in Bei«tschung mit Gräsern 265 5» 55 ». Die ge­samte ««gebaute Fläche betrug im Jahre 1908: 10062 5» 80 ». Außerdem wurden benützt zum Gartenbau 251 5» 87 », als Ackerweide 137 5» 6 », als Brachfeld 155 5» 93 ». Zu Wiesen waren angelegt 2859 5a 25 », daravter 595 5» 46 » Bewäsftruugswiesen, als Weiden und Hut­ungen 423 5» 58 ». DK gesamte, der LüNSWirtschast dienende Fläche beträgt sonach 13 990 5» 49 ».

t. Ebha«se«, 18. Ang. Am letzten Ssuutaguach- mittag versammelte sich im Gasth. z. Hirsch hier eine größere Zahl Ziegenbesitzer ans Nagold und den umliegenden Orten zu einer Besprechung behufs Gründung eines Ziegenzucht- Verein?? den Bezirk Nagold. Der Eiuberufer der Ver­sammlung, Gemeindediener Hartmann von P'roudorf, teilte den Anwesenden ein Schreiben der K. Zentralstelle für Land­wirtschaft mit, aus de« zu entnehmen war, daß diese Behörde gewillt sei, zur Hebung der Ziegenzucht gerne Unterstützungen zu reichen. Bon LaudwtrtschaftSinspektor Ströbel war bei dem Veranstalter der Versammlung ebenfalls ein Schreiben eingetroffeu, iu welchem die Grü .düng eines ZiegenzuchtvereiuS mit Anschluß au dev landw. Bezirksvemn empfohlen wird. Zur Sprache kam bei der Versammlung, daß die Ziegenzucht in andern Bezirken, wie z. B. in Tuttlingen u. Heilbronn in viel ausgedehnterem Maße betrieben werde als bei Ms. Dort seien durch die bestehenden Ziegenzuchtvereine vor allem gute Zuchttiere eingeführt worden. Das werde auch das Ziel deS im Nagslder Bezirk zu gründenden Vereins sein. Mit demselben soll daun zugleich eine Ziegenverstcherung ver­bunden werden, die den Zweck haben soll, im Fall des Eingehen- eines Tieres dem Besitzer eine Entschädigung zu reichen. Der Jahresbeitrag der Mitglieder soll ein möglichst bescheidener sein, daß auch wenig bemittelte Leute dem Verein bettreteu können. Auf den Wert der Ziegenzucht wurde vou verschiedener Seite hingewieseu, besonders in gegenwärtiger Zeit, wo dk Milch immer teurer werde. Die Haltung vou Ziegen er­fordere eine verhältnismäßig kleine Kapitalanlage, keine großen Räumlichkeiten und die Wartung der Ziegen sei mit nicht so viel Umständlichkeit verbunden wie die der Kühe, während der Nutzen ein sehr beträchtlicher sei. Eine statt­liche Anzahl der anwesenden Zkgenkefitzer erklärte durch