Grabrede des Geistlichen, der ein treffliches Bild des Ver­storbenen zeichnete, hielt namens der hiesigen KriegervereiuS, dessen Mitbegründer und langjähriger Vorstand der Ent­schlafene war, der derzeitige Vorstand Welk einen tief­empfundene« Nachruf. Während der Versenkung des Sarges ertönten dem treuen Kameraden zu Ehren 3 Salven, worauf sich 14 Fahnen zum letzten Gruße über seinem Grabe senkten. In dem Verstorbenen verliert die Stadt neben einem guten Deutschen und Schwaben einen ebenso tüchtigen Bürger und Geschäftsmann, de« von allen Seiten ein ehrendes Andenken b-wahrt verden wird.

Zw«ug-enteig»«»» . Die StaatSeiseubahuverwalt- ung wird ermächtigt, zum Zwecke der vorzuuehmendeu Unter­führung der Staatsstraße und eines Feldwegs unter der GLubahu auf der Markung Ergeuzingen die nach dem genehmigten allgemeinen Plan hiefür erforderlichen Grund­stücke und Rechte an Grundstücken i« Wege der ZwaugS- eateiguung zu erwerben. Nach diese« Plan wird der schieuen- gleiche Uebergang der Staatsstraße bei Kl«. 53-j-105 der Gäubahn durch eine Straßenunterführung bei Klm. 53-j-325 ersetzt, die Staatsstraße entsprechend verlegt und in gerader Richtung zwischen den Gebäuden Nr. 1 und 4 in den Ort Ergeuzingen eingeführt. Ferner wird im Zusammenhang mit der Feldbereinigung III Ergenzingeu der neu angelegte Feldweg N. 35 bet Klm. 5S-j-543 unter der Bahn durch­geführt und der schieueugleiche Uebergang des Feldwegs Nr. 31 bei Klm. 53-j-715 aufgehoben.

r. R»tte«b«rß, 17. Aug. Im benachbarten Wendels- Heim fiel heute vormittag die ledige 39 Jahre alte Franziska Baue von einem Futterwägelchen. Sie erlitt einen Schädel­bruch und starb kurze Zeit darauf.

r. Horb, 17. Aug. Infolge UeberhanduehmenS von Keuchhusten bei den Kindern wurde heute in Rexiugeu die israelitische Schule von der Ortsschnlbehörde geschloffen.

r. Horb, 17. Aug. Freitag nacht landete in Jhlingen hies. Oberamts freiwillig ein Luftballon mit drei Offizieren, um sich zu orientieren, wo sie sich befänden. Sie stiegen dann wieder auf. DaS weitere Ziel der Reise war München.

r. Stmtt-art, 17. Aug. Der König hat für die Abgebrannten von Douaueschingen 1000 ^ gespendet.

r. Stmtt-art, 17. Aug. Der evangelische Bund hält seine Hauptversammlung und in Verbindung damit seine Delegiertrnversammlung am 20. und 21. September in Eßlingen ab. Sonntag 20. Sept.: 11 Uhr Vorfeier ans der Burg (Redner Professor Dr. Planck-Stuttgart). 2 Uhr FestgotteSdtenst in der Etadtkirche (Predigt Schulrat Dr. Mosapp-Stuttgart). 3'/< Uhr öffentliche Versammlung im Kugelfchen Saal (Redner Deckau Planck, Professor Dr. Hteber, Pfarrer Sell-Ars a. d. Mosel, Vikar Schacht-Spittel u. a.) Montag 21. Sept.: 2 Uhr Delegierteuversammlung im Vereinshaus, Jahresbericht und Bortrag von Pfarrer D. Wärtz-Darmtzadt über „alte und neue Aufgaben des Evangelischen Bundes.

r. Sl«ttgart, l?- Aug. Zum neuen Weivgesetz nahm gestern nachmittag eine vom Bolksvereiu Uutertürk- heim in Len Gasthof z. „Hirsch" einberusene, von Wein­gartnern ans den umliegenden Weiuorten zahlreich besuchten Versammlung Stellung. Eine Kommisston des VolkSvereiuS hatte den Gesetzentwurf durchberateu und eine Resolution ausgestellt. Parteisekretär Staudeumaier erläuterte die Bestimmungen des neuen WeingesetzentwurfeS. Nach einer lebhaften Erörterung, an der sich hauptsächlich die Wein- Produzenten beteiligten, stimmte die Versammlung der von der Kommission vorgeschlageneu Resolution einstimmig zu. Sie lautet: „Rot- und Weißweinverschnitte muffen de­klariert werden. Württemberg soll als ein Weinbangebiet angesehen werden. Wird »«gezuckerter Wein nach anderen deutschen Bund sstaateu verkauft, so darf er dort im gleichen Prozentsatz gezuckert werden wie iu Württemberg. Einmal gezuckerte Weine dürfen nicht noch einmal gezuckert werden. Mt Rücksicht auf kleinere und kleinste Verhältnisse die Buchführung möglichst einfach etnzurtchten. Borgedruckte Bücher zum Ausfällen wären zweckmäßig. Luch in den Nichtwrindaugedieteu sollen Kontrolleure im Hauptamt ans- gestellt werden, weil dort sonst der Weiupautscherei Tür und Tor geöffnet wären. Die Bestellung der Weinbau­kontrolleure soll von den einzelnen Bundesstaaten erfolgen." Die Resolution soll -eu württernbergischen Reichstsgsabge- orduete» unterbreitet werden.

Stuttgart, 17. August. Der Gasthof zu den „Drei Mohrm" in der Friedrichstraße war heute vormittag der Schauplatz eines aufregenden Vorgangs. In dem Hause war ein Liebespaar über Nacht geblieben. Heute vor­mittag flüchtete das Mädchen aus dem Zimmer, verfolgt von dem Liebhaber, der sie mit einem Revolver iu den Rücken schoß. Als man ihn festuehmeu wollte, flüchtete er in ein Zimmer und brachte sich dort ebenfalls einen Schuß bei. Beide find lebensgefährlich verletzt.

r. Eaunstatt, 1b. Aug. Eine außerordentlich wert­volle Auszeichnung ist de« Seilermrister August Weideubach in Münster hiesigen Oberamts zuteil geworden. Der König hat ihm für die wiederholt mit eigener Lebensgefahr ans- geführte Rettung eines Menschen vom Tode des Ertrinkens die Rettungsmedaille in Gold verliehen. Er war bisher schon Inhaber der Rettungsmedaille iu Silber, die nunmehr gegen die goldene vertauscht wird. Fürwahr, eine seltene und wohlverdiente Auszeichnung!

r. Cannstatt, 17. Aug. Gestern abend zwischen 6 und 7 Uhr sprang der26jähr. in Aubersbrouu OA. Schorndorf grb. Schuhm. Joh. Zeyer, der iu Feurrbach in Arbeit stand, auf einen iu die Station einführenden Zug, wurde vom Trittbrett erfaßt, unter den Wagen gezogen und so gegen die Rampe gedrückt, daß er sofort tot war. — Heute

nacht zwischen 1 und 2 Uhr ist ei« in einer Stuttgarter VerlagSaustalt beschäftigter Manu in der Ludwigsburgrr Straße so schwer vom Rade gestürzt, daß er ins Katha­rinenhospital geschafft werden mußte.

r. Tübingen, 17. Aug. Heute Abend gegen 6 Uhr ist der Besitzer des Gasthauses „Zum König Wilhelm", Dteterle, vor seiner Kantine am Gaswerk-Neubau von einem dort beschäftigten Monteur nach vorauSgegaugenem Streit erschlagen worden. Wie er heißt, soll der Getötete Verdächtigungen wegen verschiedener Einbrüche in seiner Kantine, die sich auf seinen Angreifer bezogen, geäußert haben.

r. Scharnhausen OA. Stuttgart, 17. Aug. Gestern abend gegen 9 Uhr gerieten junge Burschen im Alter von 18 bezw. 20 Jahren aus Raith vor einer hiesigen Wirtschaft in Streit, wobei auch das Resser eine traurige Rolle spielte. Der jüngere versetzte dem älteren 5 Stiche, sodaß der Gestochene gestern abend noch inS Krankenhaus nach Eßlingen überführt werden mußte.

Ebingen, 16. Aug. Ein Brandstifter treibt hier seit Wochen sein Unwesen. Der Stadtvorstaud hat einen Drohbrief erhalten, in dem angekündigt wird, es werde 27 Mal brennen in Ebingen. 4 Mal hat eS schon gebrannt. Und heute brach wirklich ein 5. Brand aus, der eine ge­füllte Scheuer und ein neuerbautes Haus, in dem sich die Badanstalt befand, eiuäscherte. Die Erregung hier ist sehr -roß. Von de« Brandstifter fehlt jede Spur.

r. Waiblingen, 17. August. In vergangener Nacht ist das Wohn- und Oekouomiegebäude des Gottlteb Wölpert ein Raub der Flammen geworden. Man vermutet Brand­stiftung. Auch im Schulgebäude zu Höchberg brach Feuer aus, das aber auf den Dachstock beschränkt werden konnte. Ein Feuerwehrmann ist bei den Löscharbeiteu abgestürzt, jedoch mit leichten Verletzungen davougekommen.

Trichtinge«, 16. Aug. Gestern hatte sich in un­mittelbarer Nähe unseres Ortes eine 40 bis 50 Köpfe starke Zigeuuerbande eiugefundeu, die es aber, als Laud- jägermaunschaft und die rasch alarmierte Feuerwehr zur Abwehr der ungebetenen braunen Gäste ausrückten, 'vorzog, schleunigst mit Kind und Kegel iu zwei Trupps in der Richtung nach Böchingen und Leidrisgeu abzuziehen.

r. Geislingen a. St., 17. August. Eine Frau, die kürzlich die Geburt ihres vierzigsten Urenkels erlebte, Frau Agathe Stahl in Kuchen, hat hente ihren 91. Geburtstag gefeiert. Sie ist die älteste Person im ganzen Oberamt.

Ul«, 15. Aug. Aus dem Militärmagazin am Sal;- stadel find Waffeuteile entwendet worden. Es fehlen die Ersatzteile von je 3 Jufanteriegewehreu Modell 88 und vom Karabiner 88.

r. Ul«, 17. Aug. Der an der hiesigen Knabeu- handarbeitsschule während der letzte« 14 Tage abgehaltene AuSbtldnngskurS für Lehrer ist heute zu Ende gegangen und mit einer kleinen Feier und einer Ausstellung der von den Kursteilnehmern gefertigten Arbeiten geschlossen worden. Reallehrer Eichler, der den Kurs leitete, überreichte au Bild­hauer Max Rueß und Schloffermeister Geißler die vom deutschen Verein anläßlich der heurigen Ausstellung in St. Johann zuerkannte» Diplome und Schulrat Schütz von Eßlingen richtete als Vorsitzender des württembergischen Vereins für Knabenhandarbeit au die Kursteilnehmer und deren Lehrer freundliche Worte der Anerkennung. Darnach wurden die geschaffenen Arbeiten besichtigt.

r. Heid-«hei«, 17. Aug. Gestern nachmittag zwi­schen 5 und 6 Uhr stieß das Automobil von Sybold mit einem Radler namens Bader vom Bcrnauer Hof zusammen. Letzterer soll links statt rechts ausgewichen sein. Sybold brachte ihn gleich ins Krankenhaus hierher, wo er nach einer Stunde gestorben ist.

Deutsche« Reich.

Berlin, 15. Aug. Prof. Friedrich Paulseu, der berühmte Philosophe der Berliner Universität, ist gestern abend i« 62. Lebensjahre gestorben. Er litt an Darm- krebS, war aber bis in die letzten Tage noch schriftstellerisch tätig.

(Friedlich Paulseu war am 16. Juli 1846 zu Langen­horn in Schleswig geboren, studierte iu Erlangen. Bonn und Berlin, habilitierte sich 1875 an der Berliner Universi­tät, wurde 1878 daselbst außerordentlicher, 1893 ord. Professor der Philosophie und Pädagogik.)

Berti«, 16. Aug. Der Schuhmacher Wilhelm Voigt, der sogenannte Hauptmann von Köpenick, ist heute plötzlich begnadigt und aus der Strafanstalt Tegel entlassen worden, nachdem er von 4 Jahren, wozu er s. Z. verurteilt wurde, 20 Monate bei vorzüglichster Führung verbüßt hat. Voigt hatte, wie man nachträglich erfährt, vor 6 Wochen ein Gnadengesuch an den Kaiser gerichtet.

Berlin, 17. Aug. Für die internationalen Ballon- wettfahrteu, die am 10. und 11. Okt. gelegentlich des Gordon Bennettrenneus der Lüfte von Berlin Schmargen­dorf aus stattfinden sollen, sind bereits über 70 Ballons angemeldet.

Wie der Draht aus Berlt» meldet, fanden gestern vormittag zwei Aufstiege mit dem Parse Valballon der Motorlnftstudieu-Grsellschaft statt, deren erster der Aus­bildung weiteren Personals diente. Bei der zweiten Fahrt wurde das Luftschiff kurz vor der Landung, nachdem das Schlepptau bereits ausgeworfen war und der Ballen etwa 20 Meter über der Erde der Landungsstelle zufuhr. durch einen niedergehenden Luftstrom heruntergedrückt, so daß die Gondel ziemlich plötzlich die Erde berührte. Durch den dabei entstehenden Stoß brach Hauptmanu v. Krogh den linken Unterarm. Der Motor und der Vallou blieben un­versehrt.

B«» «er badische« Grenze, 17. Aug. Am letzten Samstag ereignete sich am GlaSwaldsee eine schwere Bluttat. Zwei Badegäste machten von Griesbach aus einen Morgen- spaziergaug nach dem GlaSwaldsee. Als sie auf der Höhe angekommen waren, gesellte sich zu ihnen ein jüngerer Mann, der daun auch mit den Wanderern in- Gespräch kam und mit ihnen weitermarschierte. Beim Seeblick, der Girardi- Ruhe, traten die Badegäste aus Griesbach an den Berg­abhang, um die Aussicht zu bewundern. In diesem Moment trat der dritte der Wanderer zurück und gab auf die beiden vor ihm Stehenden Revolverschüsse ab. Der eine, Dr. EmSheimer aus Köln«.Rh., sank alsbald tätlich verletzt zusammen, der andere, Rechtsanwalt Faist aus Mannheim, erhielt einen Schuß in den Arm und verschiedene in den Hut, er stürzte bewußtlos nieder. Als der letztere wieder zum Bewußtsein kam, hörte er noch den letzten Seufzer des neben ihm Sterbenden. Der Täter, der dem Getöteten die, goldene Uhr und das Portemonnaie geraubt hatte war inzwischen verschwunden. Nachdem Rechtsanwalt Faist sich einigermaßen von seinem Schrecken erholt hatte, ging er nach dem Waldhaus beim Glaswaldsee, wo er telephonisch von dem Vorfall Kenntnis geben und um Hilfe bitten konnte. Diese wurde ihm auch rasch zuteil, so daß er wieder nach Griesbach znrücktehren konnte, während die Leiche Dr. Ems- heimers nach Schapbach gebracht wurde, wo am letzten Sonntag die Obduktion erfolgte. Bon dem Täter hat mau bis jetzt trotz eifrigster und angestrengtester Suche der Land- jägermaunschaften in weitem Kreise keine Spur. Nach der Staatsanwaltschaft Offen! urg kommt als Täter in Betracht ein 28-30 Jahre alter Haudwerksbursche, 1,68—1,70 Meter groß, mit magerem Gesicht, blonden Haaren, blondem Schnurrbart und dunkelblauen Augen. Der Täter, der ziemlich schlank ist, trug einen Hellen, grünlich schimmern­den Anzug, einen schmutzigen Strohhut mit schwarzroten Fähnchen an der Seite und breite, schwarze Schuhe.

— Wie wir hören, find seitens der badischen Regier­ung für die nächsten 3 Tage allgemeine Streife« durch sämtliche Waldungen augrorduet worden, an denen sämtliche Landjäger- sowie Wald- und Frldschutz-Mannschaften teil­nehmen. Da auch auf württ. Seite alle erde, kltchen Maß­regeln getroffen find — die allgemeinen Streifen werden wohl auch angeordnet werden —, so liegt kein Grund zur Beunruhigung des Publikums vor.

Wie uas aus Griesbach berichtet wird, weilte der getötete Dr. EmSheimer aus Köln mit seiner Frau und zwei Töchtern dort zur Kur; die Hinterbliebenen find gestern nach Köln zurückgckehrt. — Das Befinden des Rechtsan- watts Faist, der ebenfalls verheiratet ist befriedigend. In Griesbach wird ein dort beschäftigter Schneidergeselle ein geborener Russe, auf den das Signalement des Mörders paßt, seü Samstag morgen vermißt.' (Grenzer.)

B»« bad. Gchwarzwald, 19. Aug. Auf dem Schwarwald herrscht seit einigen Tagen eine abnorme Kälte. Auf der Höhe von Triberg sind dir Kartoffeln erfroren.

r. A«s Bade«, 17. Aug. Für die Brandgeschädigten in Douaueschingen wurden in Bad Rippoldsau und Pforzheim Wohltätigkeitskonzerte veranstaltet, die 2000 bezw. 154 ^ ergaben. Das Hotel Bristol in Berlin, Absteigequartier des Fürsten, hat 1000 ^ gespendet. Von Baden-Baden find als erste Rate zur Unterstützung der Bedürftigen 5576eingetroffen. Die Königin von Württem­berg ließ dem hiesigen Bezi ksrat für die Brandgeschädigten den Betrag von 1000 zugehen und durch ihr Kabinett die wärmste Teilnahme übermitteln. Folgende Städte haben Beiträge bewilligt: Hamburg 3000 Stuttgart 2000 Berlin und München je 5000 Darmstadt 600 *6, Danzig 20 000 Bei der Sammelstelle Karlsruhe (städt. Sparkasse) gingen bisher 18119 beim Verlag der Frankfurter Zeitung 20819 ^ ein. Durch den großen Brand find viele deutsche und schweizerische F uerver- stcherungen stark engagiert. So hat der Deutsche Plönix und die Magdeburger, Gothaer und Helvetia je 150000 bis 200000 ^ zu zahlen. Die Hamburg-Bremer Gesell­schaft hat 120 000 ^ zu leisten, während eine ganze Reihe anderer Gesellschaften mit je ca. 50000 betroffn stad. — Das rumänische Köntgspaar trifft voraussichtlich am 23. Aug. auf Schloß Umkirch bet Fretburg ein.

D»n«»-schi«se«. Einer telegraphischen Nachricht zufolge konnten nunmehr nach größter Anstrengungen 3 weitere Ostertagschränke ans den glühenden Brandmassen durch Pioniere herausgeholt werden. Auch deren Inhalt — Dokumente, Bücher und eine Anzahl goldener Uhren — hat sich trotz der ganz abnormalen Glutverhältniffe, vor­züglich erhallen, so daß die Besitzer begreiflicherweise überglücklich find. Z. B lagen zwei dieser Schränke seit­her in einem, vorher mit SpiritnS, Benzin rc. augefüllt gewesenen Magazin und waren dortselbst auß.'rdem noch heftigen Explosionen ausgesetzt Der siebente, letzte Ostertag­schrank kann erst in etwa einer Woche aus den Schuttmaffeu entfernt werden. Also 6 Ostertagschränke haben bisher iu diesem Riesenbrand ausgezeichnet Stand gehalten! Wahr­haft ein großartiges Resultat, welches konkurenzlos dasteht! Wie verschiedenen Blättern zu entnehmen ist, haben diverse Kaffeuschränke auf der Sparkaffe, dem Rathaus, Finanzamt rc. ihren Inhalt vor dem Verkohlen nicht zu schützen ver­mocht. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um „Ostertag" schränke, eine Tatsache, welche den Sieg dieses letzteren Fabrikats in einem noch glänzenderen Lichte erscheinen läßt.

Ko«st«mz, 15. Aug. DaS hiesige Jafautertc-Rcgi- rueut ist nach dreitägiger Abwesenheit in Hagenau i. Lcth- riugen, wo bei zwei Regimentern die Ruhr ousgebrocheu ist, zurückgekehrt. Die Kaserne ist zwar abgesperrt, doch ist die Beunruhigung des Publikums unbegründet.

Gtraft-«r- i. Elf., 17. Aug. Die Instrumente der hiesigen Erdbebeustation registrierten heute mittag ein