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Jevnfpvecher Wv. 29.

82. Jahrgang.

Jernfprecher Mr. 29.

Anzeigen-Gebühr s. d. Ispalt. geil» ,«» gewöhn!, Schrift ober deren Ran« bei r«al. Einrüüung IS B, bei mehnemk'ger entsprechenÄ Nabatt,

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« Amtlichrs.

Verfäzung de» Ministert««» de» Ju»rr», betr. de« Verkehr mit gebra«chte« Verbamdstoffe«.

Vom 27. Juli 1908.

Zur Verhütung der mit dem Inverkehrbringen ge­brauchter Verbandstoffe verbundene» Gefahr der Verbreitung ansteckender Krankheiten wird auf Grund des Art. 32 Nr. 5 Md des Art. 51 Abs. 1 des Landespolizeistrafgesetzes vom 27. Dez. 1871 (Reg.-Bl. S. 391) ^ . ...... ..

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8 1. Verbandstoffe dürfen nach Gebrauch nicht in den Verkehr gebracht werden, sondern muffen, wenn sie nicht mehr verwendbar find, verbrannt oder sonst wie unschädlich beseitigt werden.

8 2. Der Verkauf und der Ankauf gebrauchter Ver­bandstoffe ist verboten.

8 3. Vorstehende Verfügung tritt am 1. O!t. 1908 iu Kraft.

Stuttgart, den 27. Juli 1908.

Für den Staatsmiuister:

_ Scheurleu.

Vorstehende Verfügung wird hiemit zur allgemeinen Kenntnis gebracht.

Die Herse« Ortsvorsteher wollen die Gemeinde- augehörigeu in ortsüblicher Weise auf dieselbe Hinweisen. Nagold, den 17. August 1908.

K. Oberamt. Ritter.

Seine Königliche Majestät haben am 22. Juli d. IS aller- gnädigst geruht, die Stelle des evangelischen Dekans und ersten «tadtpfarrerS in Herrenberg dem II. Stadtpfarrer vr. Tchmid in Hetdenheim und die II. evangelische Stadtpfarrstrlle in Brackenhcim dem Pfarrverweser vr. Karl Römer in Aichelberg, Dekanats Calw, zu übertragen

Zeppelin und sein Luftschiff.

Friedrichshafe», 14 August. Auf mancherlei An­fragen aus dem Publikum seien folgende Daten gegeben: Ein Zeppklin'sches Luftschiff von der Größe des zerstörten kostet etwa 600 000 in mehrfacher Ausführung vielleicht 550000 Das mag au sich hoch erscheinen, ist es aber nicht im Vergleich mit Kreuzern der Marine, wenn wir das Luftschiff als Aufklärunksiustrumeut im Kriege uns denken. Bei Echtcrdingen ist übrigens nicht der Totalwert des Schiffes vernichtet worden, vielmehr repräsentieren die völlig intakt gebliebenen Motore und Goudeln, sowie das wert­volle Aluminium, das eingeschmolzen wird, recht erhebliche Werte. Die Motore find übrigens 600 KZ schwer und leisten jeder 110 k.8. Die Gasfüllung von ca. 15000 Kubikmetern kostet inkl. Fracht GriesheimFriedrichshafe» rund 7000 Man überlegt sich nurmehr bereits, ob es angesichts der bevorstehenden Erweiterung des Unternehmens sich vielleicht lohnen würde, hier am Orte eine Wafserstoff- sabrtk selbst elnzurichten. Da aber der Wasserstoff gewöhn­lich, wie z. B. auch in Griesheim, woher Graf Zeppelin «eist sein Gas bezieht, alS Nebenprodukt gewonnen wird, so ist es sehr fraglich, ob mau es billiger selbst in eigner Fabrik Herstellen könnte. Man bezieht das Gas in Stahl­flaschen, die je etwa 5 Kubikmeter unter eine« Druck von etwa 150 Atmosphären enthalten. Da eine solche Flasche selbst rund 60 ^ kostet und reichlich 3000 Flaschen für eine Füllung benötigt werden, so steckt in dem leerenFla- schevlagcr", das am besten ganz Etgenrum des Unternehmens sein sollte, ein erheblicher Wert. Man steht, daß es nicht schwer halt.n wird, auch bei sparsamster Verwendung des Zeppelinfouds diesen vollständig tu einigen Ballons und Zubehör auzulegen. Was die durch die Presse gehende Notiz angeht, es sei für das neue Luftschiff 2 3 (nicht 2 5 wie es so oft heißt) sogenannteGoldschlä'crtzaut" in Eng­land bestellt, so beruht sie ans Irrtum. Dieser teure Ballon­stoff würde für die 17 Gasballons desZeppelin" allein die Kleinigkeit von 2250000 ^ kosten, und übrigens ist der 2 3 noch lauge nicht im Ban. Der 21 (Modell 1907) wird zunächst wieder einmal in verbesserter Gestalt auf der Bildfläche erscheinen. Doch dürfte es darüber Spätherbst werden.

Zeppelin-Marke« sind von der Hofbuchdruckerei Zell,r u. Schmid in Stuttgart hergestellt worden, deren Reinertrag dem Zeppelinfouds überwieset wird. Diese Ehruugs- und Ertnneruugsmarken erscheinen iu 6 ver­schiedenen Farbenzusammenstellungen und kosten einzeln 5 von 100 St. au 4 bei größeren Bezügen besondere Preisvereinbarung.

Dienstag dm 18. August

UoLittschs MeSerstcht.

Für da» badische Ar«eek,rp» ist ein Truppen­übungsplatz an der badifch-hoheuzolleruscheu Grenze bei Ebingen, Balingen Md Psraustetten zum Preis von 2 Millionen Mart angekauft worden.

Die Frage, »b die Türkei ei«e Allianz «ölig habe, bespricht die Koustautiuopler ZeitungIslam" iu einem befoudereu Artikel. DaS Blatt kommt zu dem Schluß, die gegenwärtige Lage sei für die Türkei ungünstig, um Allianzen abzuschließeu. Heute habe Europa die alten Rechnungen mit der Türkei abgeschlossen und das lasse ihr Zeit, zu arbeiten und ihre Fähigkeiten zu zeige». Heute sei ganz Europa der Freund der Türket. Das Blatt bespricht im übrigen die Beziehungen der Türkei zu den einzelnen Staaten Europas und sagt bezüglich Deutschlands: Einige wollten iu ihrem allzu großen Eifer, ihre Gefühle kundzn- geben, die Freundschaft vergessen, die Deutschland uns bisher bewies, ja sogar einige kleine Dienste, die es nus geleistet hat. In der Politik ist jedoch das Vergessen ein sehr großer- Fehler. Es ist wohl wahr, daß die Freundschaft mit uns im Jatereffe Deutschlands liegt, aber Deutschland hegt keine Eroberuugsabflchteu iu der Türkei. Seine geopraphtsche Lage erlaubt dies nicht. Im Gegenteil, es ist möglich, daß Deutschland stets das Gleichgewicht zu unseren Gunsten herbei­führt. Der Staatssekretär im MtntstexmmdeS Aeußerev, Na­uru Pascha, ist zum Botschafter in Paris, Feti Bey, bisher Vorstand-Stellvertreter des Preßbureaus an der Hohen Pforte, zum Unterstaatssekretär tm Ministerium des Aeußereu ernannt worden. Der Großwrfter hat Befehl gegeben, daß von jetzt ab alle mazedonischen Ausnahmegerichte ihre Tätigkeit eiustellen.

Rach ei«er Meld««g a«S Tanger ist der van

Soldaten RemikiS gefangen genommene Europäer nicht getötet worden, er ist auch nicht Engländer, sondern ein spanischer Militärarzt des Konsulats von Larrasch, Doktor Belleuguer. Er hatte sich in geheimer Mission zu Mnlay Hafid nach Fez begeben. Sobald seine Persönlichkeit fest­gestellt war, erfolgte seine Freilassung. General d'Amade meldet aus Cisablanca, Abdul Afis habe a« Montag bei El Quelaa gelagert. Die Scheragna hätten Omar Sektani, der eine hafidische Mahalla kommandiert, geschlagen. In der Gegend von Demnat hätten Parteigänger des Abdul Afis mit Leuten des Bruders von El Glaui ein Gefecht gehabt, doch sei über dessen Ausgang nichts bekannt.

Amnestie i« Oesterreich.

Wie», 17. Aug. Die Wiener Ztg. veröffentlicht morgen ein Handschreiben des Kaisers an den Jastizminister, das eine Amnestie für alle wegen deS Verbrechens der Majestätsbeleidigung oder der Beleidigung von Mitgliedern des Kaiserhauses, sowie für alle zn Freiheitsstrafen bis zu 2 Wochen oder Geldstrafen bis zu 150 Kronen Verurteilten auorduet, wenn sie vorher noch keine Verurteilung erlitten. Ferner werden die gesetzlichen Folgen von Verurteilungen zu Freiheitsstrafen bis zu 3 Monaten oder zu Geldstrafen uachgeseheu. Endlich wird 562 namentlich angeführten Personen der Rest ihrer Freiheitsstrafen und 190 namentlich angeführten werden Freiheitsstrafen und Geldstrafen erlaffen. Diese Rcchtswohltaten genießen solche Verurteilte, welche durch heftige Gemütsbewegung jugendlichen Unverstand, Not und andere mißliche Verhältnisse zur Tat bestimmt wurden. Die Amnestie tritt morgen in Kraft.

Uage«-Meuigkeiten.

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Nagold, den 18 August 19V8,

Gärrgerkrauz. (Mitgeteilt.)Grüß Gott, mit Hellem Klang, Heil deutschem Wort und Sang!" ertönte als Will­kommgruß den Gästen entgegen, welche sich gestern mittag bei dem Gartenfest des Sängerlrauzes eiufaudeu. Durch die flotten Weisen der Stadtkapeüe, welche um 4 Uhr durch die Hauptstraßen der Stadt nach dem Gasth. zum Schiff marschierte, wurden die Mitglieder und Freunde an gelockt und es hat sich trotz des ungünstigen kalten Wetters, eine stattliche Anzahl eingestellt. Der Vorstand, Herr Gottl. Essig, begrüßte die Anwesenden mit herzlichen Worten und eS hat sich bald eine recht angenehme abwechslungsreiche Unterhaltung entwickelt, mit der «au zwar die kalte Witter­ung nicht vertreiben konnte, aber den Humor iu den Säuger- Herzen entfachte, sodaß eine recht gemütliche Stimmung zum Ausdruck kam. Die Chöre, die von dem nunmehr 44

1908

Säuger starken Verein gesungen wurden, sind mit große« Beifall ausgenommen worden. Hauptsächlich die ueneiuge- leruteu Chöre:Am Neuweltstraud" von Wengert,Bretel vom See" von Gramer undRothaarig ist mein Schätze- leiu" von Koschat, waren wie geschaffen, die tiefernste Stimmung, aber auch den prickelnden Humor der Säuger sowohl als auch der Anwesenden, zum Ausdruck zu bringen. Die Konzertstücke der Stadtkapelle wnrdeu in altbekannter Präzision und gewohnter Frische vorgetrageu und mit stets wachsender Begeisterung ausgenommen. Der Schluß bildete für die Unermüdlichen noch ein kleines Tänzchen. Um 8 Uhr sammelten sich dis Anwesenden, nach herzl. Einladung des Vorstandes zum Abmarsch durch die Stadt ins Gast­haus zum Lamm, woselbst noch in heiterer Stimmung manch schöner Lieder Musikstücke zu« Besten gegeben wurden. Und als Gipfel der Heiterkeit hat sich eia ganz Heiterer hinre'ßen lassen und unter nicht endeuwolleudem Applaus denRom­mel mit der großen Trommel" markiert. So haben die Sänger sowohl als auch die Gäste einen vergnügten Nach­mittag miteinander verlebt, was auch die schöne Tatsache beweist, daß eine ganz stattliche Anzahl Neuaumeldungev, sowohl passive als auch aktive Mitglieder stattgefuudeu hat. Der junge Verein, der mit diesem Gartenfest das erstemal als selbständiger Verein aufgetreten ist, hat somit einen schönen Erfolg zu verzeichnen und wünschen wir ihm ferneres Blühen und Gedeihen.

:: Jüuglims-vereiussache. Am letzten Sonntag feierten die Jünglingsvneiue unseres Bezirks im hiesigen Vereinshause ihr Jahresfest. Missionar Seeger, der Vorstand des Bezirksvereins, begrüßte nach dem vom Psfauuenchor des Zwerenberger Vereins vorgetragene« Choral und nach dem gemeinsamen Gesang die Versamm­lung und wies darauf hin, wie die christlichen Jünglinge nicht nur an diesem Festtag sondern auch im. allgemeinen Ursache zur Freude hätten, da iu den Jünglingsvereinen nicht ein trübseliges sondern ein frisches, fröhliches Christen­tum geweckt und gepflegt werde. Auf den Gesang des hiesigen Vereins folgte ein Bor trag von BuvdcSsekrrtär Rufs aus Stuttgart über das Thema:Wie sollen Gemeinde u. Jüuglingsvereiu zu einander steyeus" Er behandelte insbesondere den 2. Teil des Themas aus­führlicher und sprach sein lebhaftes Bedauern darüber aus, daß in den Familienkreisen und bei den Lehrmeistern so wenig Interesse für die JüuglingSvereinssach; bestehe, wo doch durch Beispiele nachgewiesrn werden könne, wie christ­liche Jünglinge, wenn sie sich zugleich durch Geschäftstüchtig- keit auszeichnen, in vielen Firmen den Vorzug erhalten. Er richtete einen warmen Appell au die Eltern und Lehr- herren, dir Jüuglingsvereiue, die doch nicht bloß Bewahr- austalten sondern in Gemeinschaft mit Schale, Kirche, Elternhaus und Lehrwerkstätte Erzichlmgsfaktorcn sein wollen, besser zu unterstützen. Die auf den Vortrag folgende, lebhafte und anregende Diskussion gipfelte in der Mahnung au die Mitglieder der Jünglingsvereine, daß sie den Draußensteheuden durch Wohlanständigkeit, Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit i« Bemf sowie durch uugehenchelte Frömmigkeit ein gutes Beispiel geben möchten. Möge die Feier bei allen Teilnehmern eine nachhaltige Wirkung htnterlasseu! -

Nr. IS deS RegierrmgsblattS für daS Königreich Würt­temberg, auS gegeben den 14. August 1908, hat folgenden Inhalt: Königlich» Verordnung, betreffend dt» Ermächtigung , der Staat»- eisenbahnverwaltung zur Erwerbung des für die Beseitigung zweier schienengleicher Wegübergänge über di» Täubahn zwischen Vondorf und Ergrnzingen erforderlichen Grundeigentums tm Wege der Zwang»« enteign»«,. Vom 27. Juli 1908. S 16V. Bekanntmachung de» Justizministeriums, betreffend dir Dtenstbezeichnung der Kanzlei« gehilfen an den gerichtlichen Strafanstalten. Vom 29. Juli 1908. S. 166. Bekanntmachung deS Justizministerium», betreffend die Vertretung d»S FiSkuS dir Schutzgebiet» alS Drittschuldner bei der Pfändung der Behälter oder der Penfionen von Beamten dieser »rbiete. »°m 29. Juli 1908. S. 167. Verfügung de» Mini- steriumS deS Innern» betreffend den Verkehr mit gebrauchten Ver­bandstoffen. Vom 87. Juli 1908 «. 167. Bekanntmachung de»

Ministerium-de» Innern» betreffend dir technisch» Ausbildung der NahrungSmirkn-Chemiker. Vom 8. August 1908. S 168. Be­kanntmachung der Ministerien de» Innern und des Kriegswesen», betreffend Abänderungen der Landwehr-Bezirks-Einteilung für da» Deutsche Reich Vom 18. Juli 1903. S. 168. Bekanntmachung deS Ministeriums de» Kirchen und Schulwesens, betreffend die Ge­nehmigung der Adolf von Ernst-Stiftung an der Technischen Hoch­schule in Stuttgart Vom 8. August 1908. S. 172.

Wildberg, 17. August. Nach kurze,', schwerer Krankheit verschied im Alter von 58 Jahren letzten Freitag der auch iu weiten Kreisen bekannte Bterbrauereibefitzer und Gemeiuderat Roth fuß z.Traube" hier. Wie allgemein geschätzt und beliebt derselbe in nah und fern war, zeigte gestern die überaus zahlreiche Leichrnbegleituug. Nicht weniger als 12 Kriegervereiue hatteu sich aus den Oderämteru Calw und Nagold zur Beerdigung etngefundeu. Nach der