SturmPforzheim,Durchdenwald-Böblingen,Haas-Stuttgart; das Hauptsahre« brachte unter 11 Teilnehmern folgende Sieger: Zais-Hedelfingen, Viola Viktor-Dürrmenz, OechSle- Düru, Kleinmanu-Stuttgart, Viola Peter-Dürrmenz; im Langsamfahre« siegten unter 9 Konkurrenten: Müller- Brötzingen, Eberle-Brötzingen, Motzer-Rentlivgen, Herrmauv- Srötztngev, Schneider-Alrevsteig; beim Korsofahren errangen Preise: Alteufteig, Pforzheim-Altstadt. Emmingen, Degerloch, Holzgerlingen, Walddorf, Oberschwandorf. Pfrondorf, Neuen­bürg. Lützenhardt. Um 2 Uhr folgte ein Korso durch ver­schiedene Straßen der Stadt, wobei sich auch in vereins­kameradschaftlicher Weise der SLngerkranz und Liederkranz beteiligten. Bei diese» Aufzug erregten die Altensteiger mit ihrem Zeppelin Nr. 6, die E««iuger mit ihrem BootAlexan- dcine"Fahrt nach Helgoland" und die Nagolder mit ihrer künstlerisch ausgeführten Doppelkrone allgemeines Interesse. Auf dem Festplatz angelangt, sang der Sängerkrauz daS Wcugert'scheUnser Schwabenland", worauf Herr Gärtner Raaf jr. die Festversammluvg begrüßte, nach allen Setten im Namen des Radfahrervereins dankte und in begeisterten Worten die Geschichte des Fahrrads, sowie den hohen Wert des Fahr­radsportes schilderte; sein mit Begeisterung aufgeuommenes 3faches Allheil galt dem deutschen Radfahrerbund. Hierauf enthüllte Frl. Lina Kapp mit gereimten Worten das schmucke Banner, das vou Herrn Fritz Gauß übernommen wurde; Frl. Kath. Klingel heftete eine von den Festjungfrauen ge­stiftete Schleife an das VereiuSzeichen mit poetischem Wunsch. Diesen feierlichen Akt beschloß der Chor des Säugerkranzes Ein Mann ein Wort" von Rarschner. Die gesellige Bereinigung unter dem schattigen Laubdach des Stadtgartens r- urde durch die schönen Weisen der hiesigen Musikkapelle gewürzt; die Jugend huldigte de« Tanzvergnügen. Nach der um 6 Uhr stattgefundenen Verkeilung der Preise ver­ließen die einzelnen Vereine nach und nach den Fest­platz und begaben sich in ihre Quartiere. Abends 9 Uhr fand in der Traube ein gutbeiuchter Festball statt, der einen schönen Verlauf nahm. Der Radfahrervereiu Nagold kann, dank der günstigen Witterung, Lauk der Opferwilligkett der Stadtbehörde, der Einwohnerschaft und der Vrreinsmit- glieder, auf eiu wohlgeluugeues Fest zurückblicken.

All Heil!

Kirchenkonzert. Bot das gestrige Radfahrer» fest dm Einwohner» uuferer Stadt und dm Hunderten von Festbesuchern manches Schöne für das Auge, so hatte ein Besucher des Kirchenkonzerts hingegen einen Genuß fürs Ohr, für Herz und Gemüt. Wen» auch die Zahl derer, die für klassische Musik sich begeistern könne», bei ms nicht sehr groß ist, so hatte das Konzert doch einen erfreulichen Besuch aofzuweism. DaS Programm bot im ersten Teil Nummern für Orgel und Violine (vorgetragen vou den Herren Schilling, Lang und RooS), ferner Tenorsoli (H. baut« aus Ludwtgs- durg) ein Solo für Tenor, Violine und Orgel von Lachner, im Bortrag eiu prächtiges Zusammmsptel darstellend, den gemischten Chor: Selig find die Barmherzigen, komponiert von Faißt, wobei der Chor Gelegenheit hatte, seine hervor­ragenden Leistungen im Kuustgesang zu zeigen, endlich sei noch der erhebende Männerchor der Seminaristen eiu Lobgesang von Barn« genannt, d« mit gewohnter Frische und Präzision gesungen wurde. Die Kouzertbesucher hätten nichts dagegen einzuwendeu gehabt, wenn noch wettere Mänuer- tdöre eingefügt worden wärm. Der 2. Teil des Konzerts brachte den ersten Akt deS Häudel'schm OratoriumsSam- 'on" zur Aufführung. Das tragische Geschick des Richters Simson, wie es uns im Buch der Nicht« geschildert wird, ist in gebundene Rede gefaßt und von Händel im Jahr 1741 in Musik gesetzt worden. ES treten auf Samson, (dargestellt von Herrn Konzertsäug« Sautrr), sein Freund Micha, sein Vater Mauoah (beide Rollen gesungen von Herrn Präparandmlehr« Rümeltu), ferner ein Chor der Philister, dir ihrem Götzen Dagon znjubeltm und 3 Chöre der Israeliten. Ergreifend war der Traunsang ' amsons und das Klagelied des alien Vaters, der sich die Helden­taten seines Sohnes iuS Gedächtnis zurückruft; von über­wältigender Wirkung waren die Chöre der Israeliten eine dankbare Ausgabe für den gemischten Chor, das Orchester

«wachsen, den Fremdm gerade so klar gemacht werden können, wie dm Einheimischen, vnd ob sie der Mahnung zur Pflichterfüllung Folge leisten werde, das find schwer­wiegende Probleme. Die persönliche Macht d« Kirchturms- Politik« und Kneipwirte sowie ihr Appel au die unmittel­baren Interessen armer Einwanderer sind eine große politische Macht. Vielleicht zu groß, als daß der Ruf zur Pflichterfüllung durchdriugen kann, bis einmal die Massen der Einwanderer genügend erzogen und gebildet worden find, um auch der Minderheit zugänglich zu werden, vou der Reform und Revolution immer abhängig ist. Die Minorität kann keine Wahlenmachen", sie kann ihre Ziele nicht durch persönliche Macht erreichen, sie ist in hohem Maße davon abhängig, daß sie dem Volke die schlechten Zustände klar macht und ihre Reforwvorschläge darlegeu kann. Die Liebe und Verehrung viel« Einwanderer für die Demokratie ist schön und bewuudeinswert; aber ihre Unwissenheit raubt ihnen die Einsicht, daß ihre Abstimmung iu der Regel gerade den Leuten zugute kommt, die sie selbst und das Land dm schlimmsten Feinden der Republik zu verkaufen bereit find.

Es gibt noch andere Folgen der Wanderungen, die noch wichtiger find, als die biSH« erörterten. Im allge­meinen nimmt man an, die Auswanderung sei für Europa von großem Werte gewesen, weil sie eine Uebrrvölkerung verhinderte und damit besonders die ärmeren Klaffen besser gestellt habe. Nach dieser Theorie wüßten die 20 Millionen Menschen, dir seit 1825 nach Nordamerika «uSgrwandert sind, zu Hause eine weniger dichte Bevölkerung und bessere

und dm Organisten bildend, die glänzend gelöst wurde. Es fei hiemtt alle« Mitwirkeudeu, die müt so viel Hingebung Md Berstäuduis ihre Rollen durchführten, aufrichtigster Dank gesagt, inbesondere dem unerumdlicheu, kunstverständ­igen Dirigenten, Herrn Oberlehrer Schäffer, der in dem guten Gelingen des Ganzen seine schönste Belohnung sehen mag.

Perssrralnachricht. Wie wir vernehmen, wird das Architekturbureau des jüngst verstorbenen KirchenbaumrtsterS Oberbaurat Heinrich Dolmetsch von seinem Sohn Architekt Theodor Dolmetsch iu Verbindung mit RegieruugS- Bauweister Schuster, seither Assistent und Stellvertreter des Vorstandes der Beratungsstelle für das Baugewerbe a« der K. Zentralstelle für Grwerbe und Handel im Sinne deS Verstorbenen wettergeführt werden.

-t. Zeichenknrs. Am letzte« Samstag wurde der mit 28 Lehrern deS Bezirks abgehaltene Zeichenkuis abge­schlossen. Aus Anlaß des Schluffes kam auch Oberkouststorial- rat Schüz von Stuttgart in den Seminar,aal um sich die vou den Kursteilnehmern gefertigten Zeichnungen vorlegen zu lassen. In einer Ansprache wies Oberkonststorialrat Schüz auf die Wichtigkeit des Zeichenunterrichts hin und ermunterte die Kursteilnehmer das Zeichnen in den Volks­schulen nach den von Kurslriter Oberlehrer Faut ge­gebenen Winken zu erteilen, so werde der Kurs für die Teilnehmer wie für die Schüler voy. bleibendem Werte sein.

-i. Ebhansen, 2. Aug. Die beiden heute früh um 7 Uhr 35 hier kreuzenden Züge fuhren infolge un­richtiger Weichenstellung auseinander. Die eine d« Lokomotiven wurde beschädigt; auch mehrere Personen erlitten Verletzungen, die ab« zum Glück nicht erheblich find. Durch eine Vertretung des Bahudetciebsamts Calw wurde heute vormittag an Ort und Stelle eine Untersuchung des Falles ins Werk gesetzt. -

Calw, 1. Ang. Heute wurde hier ein junger Man« namens Druckeumüller eingeliefert, welch« unter dem Vor- grbe« in hiesiger Stadt eine Wach- und Schließgesellschaft eiuzuführen, einem hiesigen Einwohner, der sich als Wächter cngeboten, 100 ^ Kaution abgenommen hatte. Man nimmt au, daß sich der angeblicheInspektor", der auf die Aus­sichtslosigkeit eines solchen Unternehmens in hies. Stadt mehrmals ausmerksam gemacht wurde, es schließlich lediglich auf die Erlangung vou KautionSgrldern abgesehen hatte und erscheint diese Annahme umsomehr berechtigt, als derselbe schon wegen Urkundenfälschung und UuterschlagMg eine I V.jährige Gefängnisstrafe hinter sich hat. Durch recht­zeitiges Eingreifen seitens des hiesigen Stattonskommandanten Saut« wurden 2 weitere Versuche des Schwindlers, Geld zu erlangen, verriiclt. _ (C. W.)

r. Stuttgart, 1. Aug. Heute früh haben 6 Lehr« und 85 Schüler der höheren Lehranstalten iu Württemberg die Schülerfahrt des deutschen Flottenvereius nach Hamburg, Helgoland und Kiel angetreten.

I« Sache» -es Poftdieustgeheimuifse- gibt die Generaldirektion der Posten und Telegraphen bekannt, daß es nicht angängig sei, daß die Postanstalteu auf dei ihnen eingehende Anfrage Auskunft darüber erteilen, welche Per­sonell, Hotels usw. ihre Postsache« abholm und welche sie durch den Briefträger zugestellt erhalteu.

r. Lndwigsbnrg, 1. Aug. Am Tage des Schäfer­laufes in Markgröningen, dem 24. August, werden auf der Strecke AspergMarkgröningen die Straßen mit Rücksicht auf den großen Fußgänger- und Fährverkehr für Kraft­fahrzeuge gesperrt.

r Eßlingen, 1. Aug. Heute nacht gerieten in einem hies. Gasthofe 2 italienische Arbeiter miteinander in Streit iu dessen Verlaus ein 23jähriger Jtalieuer mehrere Stiche in den Unterleib erhielt. Er wurde sofort i»S Krankenhaus gebracht, starb aber während der Operation.

r. Eßlingen, 31. Juli. Eiu unglückliches Ende nahm die Fahrt zwei« Kinder auf einem Ktuderletterwagen, der von dem älteren geleitet wurde. Der Wageu stürzte um und das jüngere Sind «litt schwere Verletzungen, denen eS im Krankenhaus bald erlag. Gest ern abend stürzte ein

gewerblich: Verhältnisse zurückgklaffen haben. Mit anderen Worten: man glaubr allgemein, daß die Wanderuug deS letzten Jahrhunderts eine Bevölkerungstellung bewirkt habe, die sowohl für die anderen Länder als auch für Amerika von unschätzbarem Werte gewesen sei. So meint mau, nach Amerika seien neue Arbeiter gekommen, die dort zur Entwicklung eines neuen Laubes gebraucht würde«, während hingegen die anderen Länd«, wo immer eiu Ueberfluß au arbeitslosen Arbeitern geherrscht habe, entlastet worden wären. Aeußerlich betrachtet, scheint das wirklich so za sein, indessen wird dabei der Einfluß der Wanderungen auf die Geburte.ifrcquenz üdersehrn. Augeuscheinlch werden bei starker Auswanderung aus einem Lande die freiwerdendeu Plätze rasch durch ein Auwachscn der Geburten wieder ge­füllt; das R-sulrat wird also ganz anders sein, als man zunächst «wartete: das Volk mit der starkes Auswanderung wird bald noch stärker an Zahl wachsen. Es ist immer und immer Wied« beobachtet worden, daß die Auswanderung aus einem Lande eia Anwachsen der in seinen Grenzen geborenen Kind «zahl zur Folge hat. William Farr be­merkte schon, daß die AuSwavderuttg aus Norfolk in England eine Vergrößerung deS F<Mlie«u»fangcs zur Folge hatte. Indem er diese Tatsache konstatierte, bemerkte er, daß, während das junge Volk auswandert, die zu Hause bleibenden Allüren durchschnittlich fünf Kinder, anstatt vier oder drei, oder rock mehr haben. In fast allen Ländern Europas hat sich dieselbe Tendenz gezeigt. Irland bildet vielleicht die einzige Ausnahme; dort find aber ganz be­stimmte ökonomische Ursachen für die außerordentlich

3jähr. Kind beim Plinsauiurm in deu Kanal, und es ist nur dem raschen Eingreifen des zufällig des Wegs kommen­den Bauwerkmeister Brinzing« zu verdanken, daß das Kind nicht ertrank. Er konnte es a« Rechen bei der Maschinen­fabrik, wohin es getrieben wurde, «greisen und seinen Eltern wieder zuführen.

r. Tailfingen OA. Balingen, 2. Aug. Gestern nach­mittag V»3 Uhr brach hi« schon wieder Feuer aus und zwar hart neben dem Braudplatze vom Donnerstag. Der Brand entwickelte sich bei starkem Wind so rasch, daß eine Rettung der bedrohten Gebäude nicht möglich war. Es brannten drei Häuser, daruuter das, das am Donnerstag noch gerettet werden konnte, vollständig nieder. Die Bewohner mußten eiligst fliehen. Der Materialschaden ist ganz be­deutend. lieber die Ursache des Feuers weiß man noch nicht, ob man es mit der bekannten Duplizität der Ereignisse (ein Unglück kommt selten allein) oder mit Brand­stiftung zu tun hat.

r. Ebersbach OA. Göppiugeu, 2. Aug. Unter dem Verdachte, an seiner 13 Jahre alten Pflegetochter mehrere Verbrechen nach § 174 St. G. B. verübt zu haben, ist der bekannte Methodisteuprediger Back hier verhaftet und au das Gefängnis des Amtsgerichtes Göppingen eingeliefert worden.

r. Ul«, 1. August. Dr. Hahn aus Berlin, der sich im vorigen Sommer hier eine Ulmer Schachtel zimmern ließ und damit eine Donaufahrt nach Wien machte, unter­nimmt Heuer die gleiche Reise. Er beabsichtigt, Mitte August die Fahrt anzutreten, die etwa 20 Tage dauern soll uud hauptsächlich geographischen, wie geologischen and ethno­graphischen Studien dienen. Für die Fahrt find noch einige Plätze frei. Es wird zumeist au Bord gekocht und geschlafen.

r. Friedrich-Hafen, 1. August. Der preußische Kriegsminister von Einem ist am Donnerstag abend hi« eiugetroffeu und im Deutschen Hars abgestiegen. Er hat gestern eie Zepprliuschen Arbeiten besichtigt und wurde spät« vom König in Audienz empfangen. Er reist heute wied« nach Berlin zurück.

r. Bad Mergentheim, 1. August. Heute mittag traf Erzbischof Dr. v. Albert aus Bamberg zu längerem Kurbesuche hier eiu und nahm im Karlsbad Absteigequartier.

r. Künzelsan, 1. Aug. Nach achtzehnjähriger un­fruchtbarer Ehe ist dem Fürsten Hohenlohe-Walden­burg ein Prinz geboren worden.

derichtssaal

Eine wahre Tragödie entrollte eine Verhandlung vor der ersten Ferieustrafkammer. Der 22 Jahre alte Hch. Karl Jsenarm war von dm Württ. Nebenbahnen als S attousgehilfe aus dem Degerloch« Bahnhoi seit Oktober 1907 angestellt und hatte als solcher den Fahrkarten- und uud Frachtgutschalter zu bedi uen und die dort eingehenden Gelder zu verrechnen. Als er die Stelle antrat, ließ er seine iu Straßburg lebende nervöse und gemütskranke Mutter zu fich kommen, um für sie zu sorgen; es war mit seinen fünf verheirateten Schwestern und einer Tante seit lange» ausgemacht, daß die Mutter zu einem ziehen sollte und die Schwestern und die Taute hatten wiederholt und ausdrücklich versprochen, den Bruder zu unterstützen, damit er die Mutter durchbriugen könne; die Geschwister ließen ihn jedoch, als er auf dieses Versprechen hin die Mutter zu fich nahm, schnöde im Stich, kümmerten fich um gar nichts uud schickten trotz wiederholt« Bitten nichts. Da er mit seinem Taggeld vou 3 das später aus 3.40 erhöht wurde, natürlich die Mutter und fich nicht durchbriugen konnte, und diese ihm in ihrer Gemütskrankhett fast täglich drohte, fie «hänge fich, weuu er kein Geld herbeischaffe, so vergriff er fich au deu ihm auvutrauteu Geldern und unterschlug bis zum Mai d. I. 590 Ec hatte sonst niemand, au deu er fich wenden konnte. Ec selbst lebte oft kümmer­lich, nährte fich von Brot uud Kaffee uud oft tagelang überhaupt nicht». Als die Unterschlagungen ans Licht kamen, räumte er sofort alles ein, machte auf die falschen Einträge aufmer ksam, die er zur zeiiweism Verde ckung

niedrige Geburteurate verantwortlich. Professor Richmond

Mayo-Smith sagt:Auswanderung trägt nichts zur Ent­völkerung der europäischen Länder bei. Wenn während des letzten Jahrhunderts keine Auswanderung zu verzeichne» gewesen wäre, würde die Bevölkerung Europas vermutlich nicht zahlreicher sein, als fie jetzt ist. Alle Wahrscheinlichkeit spricht dagegen. Europa hat au Bevölkerung niemals so rasch zugeaommen, wie während des letzten Jahrhunderts." Diese Feststellung zweier der tüchtigsten Kenn« der Be- völkerungsstatistik könnten nötigenfalls durch die Angaben and«« Schriftsteller unterstützt werden. ES besteht die befremdliche aber große Wahrscheinlichkeit, daß die 20 Millionen nach Amerika anSgewauderter Menschen in ihren Heimatländern durch annähernd 20 Millionen andere Menschen ersetzt worden stad, die nicht geboren worden wären, wenn di' Auswanderer ihre Heimat nicht verlassen hätten. Ihre Abwanderung aus Europa hat nur eine Erhöhung der Geburtenhäufigkeit zur Folge gehabt. So paradox es auch scheinen mag, die Bevölkerung Europas hat aller Wahrscheinlichkeit nach durch die Abwanderung vou 20 Millionen Menschen nach deu Verengten Staate« nicht abgevommen. Da eine größere Zahl von Kindern geboren worden ist, um die durch Auswanderung frei ge­wordenen Plätze zu füllen, so konnten sich auch die wirt­schaftlichen Verhältnisse in diesen Ländern nicht bessern. Weder die Armut noch die Bolksdichügkcit hat durch die Auswanderung ab genommen.

(Fortsetzung folgt.)