ntzogerr werde. DaS Tränken der Kälber aus dem Kübel oder am Euter habe die gleichen Vor- nnd Nachteile; die Hauptsache bleibe, daß bei Entziehung der Vollmilch richtiger Ersatz geleistet werde. Dann aber gehöre den jungen Tieren freie: Lauf, entweder auf Jungviehweiden oder wenigstens in Frcilaufställeu. Im allgemeinen sollte mehr Zuchtvieh nachgezogen werden, namentlich auch der Nachzucht der Farren mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Au der anschließenden Debatte beteiligte sich vor allem Gutsbesitzer Liuk-Trölleshof, der den Vortragenden kräftig unterstützte und namentlich auch darauf hinwieS, daß zu viel Milch der Landwirtschaft durch den Milchhanbel nach Pforzheim ent­zogen werde und daß darunter nicht bloß die Nachzucht 0:3 Jungviehs, sondern die eigene Familie des Bauern zu leiden habe, ganz abgesehen davon, daß kein Tourist mehr eineg'standene Milch" bekommen könne. Oberamtstierarzt Mezger bemerkte noch, daß das Farreumaterial imhintern Wald" mit Ausnahme einer Gemeinde durchweg zu wünschen übrig laste. In der sich anschließenden Debatte wurde noch gewarnt, von Händlern zu kaufen, da diese bloß solches Vieh bringen, das sie in anderen Bezirken, weil vielleicht zur Zucht nicht geeignet, eingekaust, gegen guten Gewinn wieder absetzen wollen. Interessant waren auch die Aus­führungen des Referenten über eine Anfrage, ob Sägmrhl die Torfstren, bezw. das Torfmull ersetzen könne. Das Sägmehl sei Sei einem Preis von 33.50 gegenüber dem Torfmull zu teuer, weil es das Ammoniak in den Stallungen nicht binde wie letzteres, auch langsamer ver­wese uud kaum zur HmnuSbildung beitrage. Torfmull dagegen wäre für unsere leichten Sandböden in jeder Hin­ficht sehr vorteilhaft, da gegenwärtig auch der Preis sehr weder sei. Zur Vermittlung des Ankaufs waggonweise wäre der Verein bereit. Auf einer zirkulierenden Liste trugen sich mehrere der Anwesenden als Mitglieder des landwirtschaftlichen Vereins ein, nachdem der Vorsitzende zum Bettritt eingeladen hatte.

Wildberg, 20. Juli. (Korr.) Die Ehefrau des Bauern August Dürr brachte am SamStag die rechte Hand in die Fntterschneidmaschiue; e? wurden 3 Finger abge­schnitten, außerdem der Arm schwer verletzt. Die fleißige Frau und ihre Familie werden allgemein bedauert.

Znr Bolk-fchnlnovelle. Mau schreibt dem N.-T.: Bei einer gestern i» Eursp. Hof i» Stuttgart abgehalteueu BezirkSversammluug des Volksvereins sür das kath. Deutsch­land beschlossen 800 kath. Männer Groß-Stuttgarts, eine R solution dem Württ. Landtag zu unterbreiten, derzufolge st; sich ganz entschieden gegen die neue Schulnovelle ver­wahren. Ein ausführliches Referat hielten die Herren Landtagsabgeordneter Dr. Späth und Domkapitular Moser- Rotteuburg."

Mae seltene Gelegenheit zu einer billige« Ferien- r-ise «ach Venedig ««d «« de» Gardasee bietet Professor Miller Stuttgart in Verbindung mit einer Orient- fahrt. Um den staunenswert billigen Preis von 80 ^ fährt man mit Sonderzug vou München nach Venedig und zurück bis Innsbruck oder Kufstein, erhält volle Verpflegung für 6 Tage, Gondelfahrten, Fahrt auf dem Gardasee und ist jeder Sorge enthoben. In Venedig kann man an dem einen Abend daS großartige Sommernachtskonzert mit Promenade auf dem Markusplatz, welcher der schönste der Welt ist, am anderen Abend ein Gondelsest mitmachen, an den Vormittagen die Sehenswürdigkeiten von Venedig be­suchen, an den Nachmittagen das Badelebeu auf dem Lido sich ansehen, wo die Saison fitzt ihren Höhepunkt erreicht hat und zur Zeit alle Hotels überfüllt find, ein Beweis wie

Z>er Einwanderer in Amerika.

(F-rtsehun,) (Nachdr. vrrd.)

Die Wanderung der Armen vou einer Nation zu einer anderen ist eine der Merkwürdigketten der modernen Ge­sellschaft. Der Arme irgendeines Landes findet die Mög­lichkett, auf der Suche nach besseren wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Verhältnissen vou einem Ende der Welt zu« andern zu ziehen. Die französischen Kanadier wandern beständig zwischen Kanada uad Amerika hin und her. Die armen italienischen Bauern aus Sizilien und dem löblichen Italien find doch noch imstande, in großer Zahl während des Sommers nach Amerika zu gehen uud für die Winter- saison in ihre Heimat zurückzukchren. Im Jahre 1898 kehrten 6000 italienische Auswanderer über Genua zurück. Die ärmsten russischen Juden, die unterdrückten Bauern aus afiatischeu Ländern finden doch noch eine Möglichkett aus- zuwauderu, um frei von Unterdrückung zu sein oder in der Hoffnung, ihre wirtschaftliche Lage zu bessern. Rasche und billige TranSportgelegenhetten haben diese Wanderungen ermöglicht. Nichts lehrt uvs deutlicher als dieses die Ver­änderung in der Lage des Arbeiters; er ist kein Sklave oder Höriger mehr, der au seinem Herrn oder an den Boden gefesselt ist; er kann gehen, wohin er will; aber fein Lebensstavd ist heute weniger gesichert als früher; er ist Besitzlos und ein Proletarier. Infolge dieser Wanderung des arbeitenden Volkes sind die nationalen Grenzen gefallen, Vorurteile find auSge:öltet worden und in einem Lande, Stadt oder Dorfe finden wir jetzt einen Mischmasch vou Rasten und Nationalitäten, den man noch vor 50 Jahren für unbegreiflich gehalten hätte.

Vou allen Teilen der alten Welt zu allen Teilen der ueuen besteht eine große Völkerwanderung; aber die Aus­wanderung nach den vereinigten Staaten ist doch die vmfaugreichste uud auffallendste. Im wirklichen Sinne des Wortes haben Millionen vou Auswanderer« in den Herzen rordarrerikanischer städtischer und industrieller Gemeinden Kolonien errichtet. Da fie aber meist arm find, so werden

beliebt gerade in dieser Jahreszett der Aufenthalt in Venedig ist. Die Reise dauert vom 3.-8. August. Anmeldungen werden noch entgegengenommen vou Professor Miller, Stuttgart, Staffleubergstraße 54.

r. Tübingen, 20. Juli. Unter starker Beteiligung fand hier der IV. Berbandstag Württ. Gemeinde- untfirbeamten statt. Die Tagesverhandlungen beschäftigten sich hauptsächlich mit Staudesintereffen-Fragm. Der Kavallerieverein Tübingen feierte gestern seine Standarteu- weihe. Die Stadt war aus beiden Anlässen reich beflaggt.

Rentlinge«, 19. Juli. Zu dem 4. Säugertag des Württ. Arbeitersängerbundes waren etwa 2500 Sänger der Gewerkschaften aller württ. Industriestädte herbeigeströmt, welche um 3 Uhr im Festzug, vou Radfahrern unterbrochen, durch die Stadt schritten. Obwohl es das auf der Rmuwiese abgehaltene Fest gründlich verregnete, machten die in der Festhalle z. T mit Orchesterbegleituug (Reutlinger Stadtkapellr) gesungenen Maffenchöre der Bundes- vereine durch ihren präzisen kräftigen Bortrag mit z. T. recht hübschen Trnören einen sehr guten Eindruck. Gesungen wurde:All herbei" von Uthmauu,Brüder haltet fest zusammen" mit Orchester von Breuer, dem Hauptdirigenten der Bundesvereine, der die Aufführung leitete. Rythmisch und dynamisch tadellos wurden vorgetragen:Die Nacht" von Schubert uudUnterm Liudenbaum" vou Sturm, ebenso der sich anschließende Spezielchor der drei Bundesvereine Laffallia und Freya-Stuitgart und Borwärts-Cannstatt (260 Sänger),Verheißung" von Uthmauu mit Orchester­begleitung. Der abwechslungsreich und gut eingeübte Vor­trag dieses musikalischen Gemäldes rief lebhaften Beifall hervor. Vormittags wurden die Eiuzelchöre der Vereine vorgetragen, welchen jedoch keine Preisverteilung, sondern nur spätere schriftliche Kritik seitens der Bundeslettuug nachfolgt. Auf dem Festplatz war der Boden ganz durch­weicht, so daß sich manche komische Szene ereignete. Die Wirtschaften Reutlingens waren überfüllt.

r. Oberndorf, 2V. Juli. Dem Vernehmen rach hat die Deutsche Partei m einer am Samstaa abend in Sckram- Serg abgehalteuen Versammlung beschlossen, für die Land­tagswahl keine bestimmte Ordre auSmgeben uad dir Ab­stimmung ihren Mitgliedern zu überlaffeu. Der Plan einer Zählkandidatur ist demnach fallen gelassen wordm.

r. Kißlegg, 19. Juli. Infolge der bis vor wenigen Tagen herrschenden Trockenheit beobachtete der Restaurateur Klarmanu hier auf seiner 400 m abseits liegenden Wiese ein ringförmiges Absterbeu des Grases. Bei Ausgrabungen stieß mau auf ein 5 m im Durchmesser fastendes, turmartiges Fundament. Karten des sürstl. Archivs aus 16. uud 17. Jahrhundert ergaben beim Nachforscheu, daß hier ehemals zwei Galgen gestanden haben. Schade, daß sie rächt mehr stehen, meinte jemand; es gäbe noch genug für fie zu tun.

r. Friedrich-Hafen, 19. Juli. Tübinger Stu­denten beim Grafen Zeppelin. Gegen 4 Uhr nach­mittags begab man sich zum Hafen, wo zwei vom Grafen zur Verfügung gestellte Dampfer die Studenten urrfnahmeu und mit Gesang wurde nach Mauzell gesteuert. Als beim Armäheru der Schiffe Gras Zeppelin vor der Halle erschien, da erscholl unbeschreiblicher Jubel uudDeutschland, Deutsch­land über alles!" klang über den See. Graf Zeppelin war tief gerührt. Bald wurde eifrig der kostbare Inhalt der Halle studiert und Graf Zeppelin, dessen Neffe uud Jngeuieure erklärten. Als nach einer Stunde -ie Schiffe me Gäste wieder aufgeuommen hatten nnd Graf Zeppelin Abschied nahm, ertönte wiederumDeutschland, Deutsch­land über alles!" Abends 7'/» Uhr fand im Kurhanssaal in Anwesenheit S. M. des Königs, der die Schwabenmütze

diese Kolonien in den ärmsten, verbrechensreichsten, politisch korrumpiertesten uad lasterhaftesten Teilm der Stadt ge­gründet. Sie bilden oft einen erheblichen Teil der Slums. Im Jahre 1894 waren 77°'» der Slumbevölkerung vou Baltimore entweder im Ausland oder von fremden Eltern geboren. In Chicago betrug das ausländische Element 90'/° in Newysrk 95°/, in Philadelphia 91'/,. In den letzten Jahren hat der Strom de^ Einwanderung zu dm Städten, wo man ihrer nicht bedarf, anstatt zu solchen Landesteileu, ws fir gesucht ist, andauernd zugeuommeu. 69°/. der gegenwärtigen Einwanderung äußerte die Absicht, sich entweder in den großen Städten oder tu bestimmten Gemeinden der vier großen Industriestaaten Massachusetts, Newyork, Penmylvamea und Illinois anzafiedelu. Nach ihren eignen Aussagen wollen sich 60°/° der russischen nnd polnischen Juden m den größten Städten nieder!affen. Tatsächlich ist die Zahl derjenigen, die jetzt in den Städten wohnen, noch größer, als diese Prozentaagabe vermuten laß:. In dem Maße, wie dir Einwanderung ans dem östlichen und südlichen Europa, aus Rußland und Asien nach den Bereinigten Staaten wächst, wächst auch die Tendenz, sich in die Städte zu drängen. Aus manchen Gründen schein: die Zentripetalkraft der Fremdenkolouten unwider­stehlich zu sein. Die großen Fremdenstädte in den ameri­kanischen Slums find schon zu wahren Wildnissen geworden, die wir utcht mehr durchforschen, nicht mehr kennen. Sogar die Srtllrmentbkwegung kommt mit den meisten Ein­wanderern gar n:cht mehr in Berührung. Der Padrone, der dt: Italiener industriell versklavt, der Politiker mir seinen egoistischen Zielen, der jüdische Schwitzmeister und der Eigentümer oder Mietsagent eines unsauber« Miets­hauses find die einzigen Menschen, die den Einwanderern zeigen, was Amerika ist uud was es vorstrllt. Jede neue Schiffsladung steigert den Profit dieser Klaffen, vermehrt die Bevölkerung der großen Städte nnd Kolonien und gleichzeitig auch ihr Elend.

Die Verbreitung des fremden Elements in Amerika ist echrbl'ch. Irland und- Schottland hatten im Jahre 1889

und dir Bänder de3 Korps Schwaben sowie des Göttinger Bremenser Ksrps trug. einFestkcmAcrs statt. Links vom Grafen Zeppelin saß der König, rechts der Rektor der Universität Tübingen. Garbe. Nach dem LiedePreisend mit viel schönen Reden" begrüßte der Rektor der Universität den König, den steten Schirmherrn der Wissenschaft. Als be­sondere Ehrung für den Grafen beleuchtete er die Fahrt des Königspaare? am 3. Juli im Zeppelin scheu Luftschiff. In das von ihm allsgebrachte Hoch auf den König stimmten die Anwesenden begeistert ein. S. M. der König dankte in herzlicher Weise und hieß die ganze Corona am Schwä­bischen Meere willkommen. Er bedaure, daß sich der Flor der sommerlichen Schönheit nicht üppiger zeige und der Regen das Fest äußerlich beeinträchtige. Freudig habe er den Entschluß der Studentenschaft begrüßt, einen Mann zu feiern, dessen Namen nicht nur in ganz Deutschland, sondern weit hinaus über die Grenzen, ja überall auf der ganzen Welt L.'kanut sei. Auf das Wohl des Rektors sowie der ganzen studierenden Jugend kommandiert: dann der König einen Salamander. In trefflicher Weise feierte dann ein Student der Landsmannschaft Ulmta den Grafen, hinweisend auf den bekannten Rekognoszierunzsritt des Grafen im Fe!dzng 1870/71 und die Schweizerfahrt am 1. Juli 1908. Das Problem der Luftschifsahrt sei jetzt gelöst und es sei freudig zu begrüßen, daß es ein Deutscher war, ein Schwabe, der das geschaffen, wie ja immer Deutschland in der Well voran sei. Um der Begeisterung Ausdruck zu verleihen, seien fie gekommen, um den Mann zu preisen, der die Kultur um eine Stuft Wetter gebracht habe. Sichtlich gerührt dankte der Graf für die außerordentliche Auszeichnung, die die Universität ihrem jüngsten Ehrendoktor durch diese Hul­digung zu Teil werden ließ. Nach Schilderung deS wtri- schastliche» Nutzens seines Fahrzeuges gab der Graf dem Wunsche Ausdruck, daß sich das Unternehmen noch weiter entwickeln und ausbauen möge. Profi Dr. Wisliceuus, Dekan der naturwissenschaftlichen Fakultät, gab in treffender Weise die Gründe an, die die Fakultät bewogen haben, den Grafen zum Ehrendoktor der Naturwissenschaft zu ernennen und las die Urkunde vor, die er am Nachmittaff persönlich überreicht hatte. Seine Rede endete mit einem Toast auf den Grafen. Um ftilO Uhr verließ der König den Kom­mers unter jubelnden Hochrufen. Prof. Rümeliu toastete auf die Familie des Grafen. Nach weiteren Reden 'chloß um 16 Uhr der offizielle Teil. Als der Graf mit seinen Angehörigen die Equipage bestiegen hatte, wurden unter tosendem Jubel di- Pferde aussespanm und Studenten zogen das Gefährt durch den Kurhauspark und die Fried- richstraße vor das Deutsche Haus. Um 10 Uhr 20 Mn. kehrten die Studenten wieder nach Tübingen zurück.

Friedrich-Hafen, 19. Juli. Der Prinz Auaust Wilhelm von Preußen traf mit dcm Kursschiff von Kon­stanz 3?" Uhr im hiesigen Stadthafen ein. Graf Zeppelin empfing den Lohen Gast und führte ihn in seiner Motor­jachtWürttemberg" zur Reichsballonhalle, zur Drachen- station uud zum Kgl. Schlöffe. Der König empfing ihn daselbst uud begleitete ihn zum Schlosse. Nach,"/« Stunden Aufenthalt setzte der Prinz seine Reise per Bahn fort.

Znr Danerfahrt Zeppeliu-

erfährt dieMpst." aus zuverlässiger Quelle, daß der Ter­min für den Beginn der Großen Fahrt diesmal streng geheim gehalten wird. Gras Zeppelin will nichts über deren Anfang und Verlauf in die Oeffeutlichkeit dringen lassen.

Graf Zeppelin nnd da- Reich. Eine dem Grafen Zeppelin nahestehende Persönlichkeit, die die letzte Ausfahrt

zusammengenommen weniger als 10 Millionen Einwohner und im Jahre 1900 gab es beträchtlich mehr Etnge- wanderter m den Vereinigten Staaten. Beinahe 21 Millionen der amerikanischen Bevölkerung stammen von fremden Vätern uud Müttern ab; d. h. mehr als die Bevölkerung von Por­tugal, Schweden, Holland und Belgien tm Jahre 1890 zusammengeuommen. Beträchtlich mehr als sechs Millionen der über zehn Jahre alten amerikanischen Bevölkerung waren Analphabeten eine Zahl, die so groß ist wie die der Bevölkerung Belgiens. Seit dem Jahre 1821 find in Amerika mehr als 20 Millionen Einwanderer gelandet. Ju den letzten 20 Jahren beträchtlich mehr als die Hälfte dieser Zahl, d. h. mehr als zehn Millionen Einwanderer. Diese Zahlen find tatsächlich erstaunlich. In manchen Städten ist fast die Hälfte der Bevölkerung fremd. Etwa 37°/» der Bevölkerung von Newyork ist im Auslande geboren und mehr als 80°/, ist entweder im Auslande geboren oder doch vou fremder Abstammung. In dem letzten Sinne find gegen 80'/» d:r Bevölkerung von Chicago fremd. Ju Milwaukee ungefähr 85°/» in Fall River ungefähr dieselbe Zahl. In nicht weniger als 33 der größten amerikanischen Städte übenreffen die Fremden die Eingeborenen. Gin Mann, der sich durch WohltätigkeilSbestrebauzeri unter de» Juden hervorgetan hat, behauptet, gestützt auf eine selb­ständige Schätzung, daß i« der Ei'.y von Newyork mehr als eine halbe Millionen in der Fcrmüe geborener oder von fremden Eltern abstammender Juden wohnen. Nach der Volkszählung der Vereinigten Staaten bilden die Deutschen uud Irländer die größte Masse; m neuerer Zeit werden fie aber von den Einwanderern auS dem östlichen Europa bei­nahe überrroffen. Herr Mc Sweeucy, Assistent des Eiu- wauderunqSamtcS, sagte vor einigen Jahren:Ein Kreis... der die Quellen der heutigen Wanderung nach den Ber- inigteu Staaten umschließt, har seinen Mittelpunkt in Konstaattnopel." Diese Tatsachen und Zahlen würden schon die ernsteste Aufmerksamkeit auf die Frage der Ein­wanderung zu lenken geeignet sein, wenn nicht noch andere hinzukävW. (Fortsetzung folgt.)