In besonderem Aufträge mitgemacht hat, erklärte dem „Beil. Lok.-Auz.* u. a.: Die Meldung, daß Graf Zeppelin bis zu diesem Augenblick noch nichts von den 2115 000 Mark, die der Reichstag bewilligt hat, erhalten habe, ist unzutreffend. Im Etat für 1908 find von dieser Summe 400 000 Mk. eingestellt und Graf Zeppelin hat auf Ansuchen bereits 300000 Mark ausgezahlt erhalten. Die Summe ist ihm sofort zur Verfügung gestellt worden.
schwanden vor den Augen der entsetzten Angehörigen. Mit einem lauten Aufschrei sprang die Mutter sofort nach, um die Söhne zu retten, aber auch sie wurde von der Strömung in die Tiefe gerissen. Nun stürzte sich Werner zur Rettung in die Fluten — um jedoch ebenfalls das traurige Schicksal der drei Personen zu teilen. Die vier Leichen konnten nach kurzer Zeit gelandet werden.
11. Deutsche- Turnfest i« Frankfurt a. M.
Der -Macher Raubmörder verhaftet.
Ul«, 20. Juli. Wie dem „Ulm. Tgbl." mitgetellt wird ist der Raubmörder Bay, der in GoSbach in der Nacht vom 11. auf den 12. Juli die Frau Pfetschiuger ermordete, in Augsburg verhaftet und ins hiesige Krimiual- gefSngnts Lbergesührt worden.
Gerichtssaal.
r. Oberudorf, 20. Juli. In dem bereits erwähnten Prozesse gegen die 23 Metzger, die wegen Verwendung von Kartoffelmehl bei der Herstellung von Würsten der Nahrungsmittelfälschung beschuldigt waren, waren zwei Metzger nicht erschienen und ein dritter mußte ausscheiden, weil er bereits im vorigen Monat vom Schöffengericht Oberndorf wegen des gleichen Vergehens zu einer Geldstrafe von 50 ^ verurteilt worden war. Das Urteil gegen 16 Mctzger lautete auf Geldstrafen in Höhe von 3—25 Vier Metzger wurden freigcsproLen, weil sie die Beimengung nicht selbst gemacht, oder die Wurst nur zu stark gewässert hatten. Das Gericht nahm die Fälschung und die Täuschung des Publikums Sei den betr. 16 Metzger» als völlig erwiesen an.
Deutsche» Reich.
Berlin, 20. Juli. Der bekannte Religionsphilosoph der Berliner Universität Prof. Dr. Otto Pfleiderer ist gestern abend nach kurzer Krankheit i« Großlichterselde gestorben.
Berli«, 20. Juli. Zur Grubenkatastrophe bet Borbeck. Die Nordd. Allg. Ztg. meldet: Der Kaiser hat nach Empfang der Nachricht von dem Unglück auf dem Steinkohlenbergwerk Carolus Magnus den Minister für Handel und Gewerbe beauftragt, der Gemeinde Borbeck und dev Angehörigen der bei Ausübung ihres Berufes Verunglückten seine Teilnahme aussprechen zu lasten.
Straß-urg» 20. Juli. Der betrogene Ehemann. Hier verübte gestern nachmittag auf dem belebten Kleberplatz ein Dienstmann, der erfahren hatte, daß ein anderer Dienstmaun mit seiner Frau ein Liebesverhältnis unterhielt, einen Mord. Der betrogene Ehemann schoß seine Frau in der Nähe des Kleberdenkmals nieder und ließ sich dann ruhig abführen.
München, 20. Juli. Gegen den Hofrat Kistler, der im Eulenburgprozeß eine Rolle spielte, ist die gerichtliche Untersuchung wegen Verleitung zum Meineid eröffnet worden. Hofrat Kistler wurde vorläufig aus freiem Fuße belassen.
Ans Würzburg, 19. Juli. Heute abend wurde auf dem hiesigen Friedhof das Denkmal für Hermann Schell enthüllt. Prof. Stölzle feierte in seiner Gedenkrede Schell als Mann der Arbeit, gläubig frommen Christen und wahrheitsdürsteuden Forscher. Das Denkmal besteht in einer vortrefflich gelungenen Bronzebüste auf niederem Sandsteinsockel und entsprechendem Hintergrund.
Pose», 18. Juli. Einen schrecklichen Tod fand die hundertjährige Frau des Eigentümers Thomas Walczap !u Gymyslowo. Als der Manu von einem Ausgange zurückkehrte, fand er seine Frau völlig verkohlt, mit dem Kopf in einem Wafsrrbotüch liegend, vor. Man nimmt an, daß die Frau beim Ofenanzüuden durch Unvorsichtigkeit ihre Kleider in Brand steckte und die Flammen in dem Wafserbottich zu ersticken versucht hat.
Ei« schreckliches U«glück hat sich an der Oder in Beuthen ereignet. Eine Frau Heidepriem aus Berlin weilte mit ihren beiden Söhnen im Alter von neun und elf Jahren bei hiesigen Verwandten auf Sommerfrische. In Begleitung eines anderen Verwandten, namens Werner aus Berlin, begaben sich alle 4 Personen an den Oderstrom. Die seiden Knaben entkleideten sich, um ein Bad au unerlaubter Stelle, zwischen zwei Buhnen, zu nehmen, obgleich eine öffentliche Badeanstalt in unmittelbarer Nähe lag. Plötzlich gerieten die beiden Knaben ia die Tiefe und ver
Der Festzug.
Kurz vor 12 Uhr kam Prinz Oskar, der Vertreter des deutschen Kronprinzen, des Protektors, unter den brausenden Hochrufen der Menge an der Tribüne auf dem Oprrn- platze au in Begleitung des kommandierenden Generals v. Eichhorn und des Oberbürgermeisters Dr. Adickes. Der Prinz begab sich in den von der Tribüne errichteten Pavillon, in dem auch di; Ehrengäste Platz «ahmen. Sodann ließ er sich sämtliche Ausschrißmilglieder der deutschen Turnerschaft durch den Präsidenten Dr. Götz vorstellev. Um 12°/. Uhr langte die Spitz- d-s FestzngrS vor der Oflrrnhaus- trtbüne an. In seinem ersten Teil brachte der Zug die Entwicklung der Leibesübungen vom Altertum bis zur Gegenwart zur Da-stellung. An den historischen Teil schloffen sich in endloser Folge die Turner. Gegen 50000 Mann defilierten vor dem Prinzen, der von jedem Verein mit einem dreifachen Gut Heil! begrüßt wurde vud jedem Verein salutierend für den Gruß dankte. Kurz vor 5 Uhr verließ das Ende des Zuges den Opernplatz. Der Zug bewegte sich durch die Goeihestraß; und Kaiserstraße über die Hohenzollernstraße nach dem Festplatze, wo er sich anf- löste. Die Zahl der Zuschauer war unzählbar, Begeisterung und Jude! nicht zu beschreiben. Der Prinz sprach den Herren des Festausschusses seinen Dank aus für den glänzenden Festzug und fuhr dann mit dem kommaudiereuden General v. Eichhorn und Oberbürgermeister Dr. Adickes nach dem Festplatz, um einigen Turnübungen beizuwohnen. Während der letzten Stunde des Zuges setzte leichter Regen ein.
Prinz Oskar traf nach einer Spazierfahrt durch die Stadt um 5'/, Uhr auf dem Festplatz ein und schaute von der südlichen Tribüne Leu Freiübungen, die von 12000 Turnern unter Leitung des Festturnwarts Boltze ausgesührt wurden, zu. Nach Beendigung der Uebuugen begrüßten die Turner den Prinzen mit einem „Gut Heil!", woraus der Prinz dankte und ein Hoch aus die deutsche Turuerschaft ansbrachte. Dr. Götz dankte dem Prinzen für seine Teilnahme am Feste und brachte auf den deutschen Kaiser ein dreifaches „Gut Heil!* aus. Der Prinz reiste dann um 8.37 Uhr vom Hauptbahnhof ab. Beim Abgang des Zuges brachte Oberbürgermeister Dr. Adickes eiu dreifaches „Gut Heil!" auf den Prinzen ans, in das das zahlreich versammelte Publikum begeistert einstimmle.
Admiral Roshestwen-ki f.
Rauhei«, 20. Juli. Admiral Roshestwenski, der Führer der russischen Flotte in der Schlacht von Tschusima, ist hier gestern Nacht gestorben. Der Tod ist infolge eines schweren Herzleidens eivgetreten, das eine Folge der Verwundung war, die der Admiral in der Schlacht bei Tschusima erhalten hatte.
Ausland.
Luga«», 20. Juli. Am Com erste und Lago Maggiore schneit cS bis auf 1000 Meter herab stark. Alle Gebirgsgewäfser steigen rasend. Die Etsch ist über die Ufer getreten. Auch am Comersee herrscht schon große Ueber- schwemmuug. Die elektrische Eisenbahn von Mailand nach Ponte di Stress ist durch einen Bergsturz unterbrochen worden. In Genua ist der Bisagno 5 Meter über seinen Normalwafstrstand gestiegen und hat großen Schaden au Brücken und Fabriken angerichtet. Auch in Mailand regnet es ununterbrochen.
Mailand, 20. Juli. In den letzten Tagen wurde Oberttalien von starkem, zu dieser Jahreszeit ur gewöhnlichen Landregen betroffen. Am Lago Maggiore und am Lu- gauersee hat es bis tief herunter geschneit. Heute ist das Wetter wieder schön.
Pari-, 20. Juli. Zu den Erkrankungen französischer Soldaten, die infolge Genusses verdorbener Lebensmittel hervorgernfen wurden, wird noch gemeldet: Bon dev 43 Soldaten des 15. Art.-BataillonS, die unter Bergiftuugserscheinungen erkrankt find, ist vorgestern einer gestorben. Der Zustand der übrigen verschlimmert sich
von Tag zu Tag. Im Galnisonsfospital in Luneville, wo infolge von schlechtem Trinkwafser eine heftige Typhns- epidemie unter den Truppen ausgebrochen ist, find 98 Kranke in Behandlung.
Ei, Destscher Erster bei der Aut»fer«f«hrt New-Aerk—Pari».
Peter-burg, 20. Juli. Der au dem Automobil« renuen New Jork-Paris beteiligte deutsche Protoswageu ist als erster heute abend 7'/. Uhr aus Moskau hier eiu- getroffen.
I« Mittelaueerika gibt eS alle Augcnbl ck« Revolutionen und Rrvolntiönchen. So war in jüngster Zeit wieder eine AufüandSbewegung in Honduras im Gang. Nan wird von dort gemeldet, daß die Aufständischen au zwei Stellen geschlagen worden stad und nach San Salvador fliehen. Damit wird diese Rebellion wohl ihr Ende erreicht haben.
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
r. Stuttgart, 18. Juli. Schlachtvirhmarkt.
Och'en. Lullen. Kalbeln u. Kühe, «älter, Schwei»'.
Zugetriebe»:
29
24
194
135
560
Verkauft:
26
17
117
135
454
Erlös auS »/.
kA Schlachtgewicht.
Ochsen
Pfennig
Pfennig
von — b,s —
Kühe
von 59 bis 69
Bullen
,,
— „ —
39 „ 50
„
64 „ 65
Kälber
86 „ SO
Stiere und
„
62 „ 6,
«1 „ 84
Jungrinder
„
83 „ 84
,,
77 ., 80
„
79 „ 81
Schwkinr
,,
68 „ 64
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76 „ 79
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58 ,. 6,
,,
„
52 .. 54
Verlauf de» Markte«: «Sßig bei,dt."
Auswärtige TuveSfSNe.
Ott, Schleeh, 4 Monate. Sarrweiler; Carl Nikolaus Gtet«, Kaufmann und Stadtrat, 87 I., Horb.
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Forst i. Lausitz, Dos Rennen um den „Großen Preis von Forst', welches am letzten Sonntag zum AuStrag gebracht werden sollte, wurde leider durch ein hrftieS Grwttter unterbrochen. ES konnte nur der 1. Lauf über 3s icm auSgefahren «erden, tu welchem sich der Zehlendorfer A. Schulze auf feinem leicht laufenden Brrnnabor» rade vor dem Weltmeister Robl als Sieger placierte.
Gefärbte Kiebitzeier? Im praktischen Ratgeber wurde kürzlich die Frage erörtert, ob es vorkommt, daß r.:an Eier anderer Vögel färbt, um sie als Kiebitzlier in den Handel zu bringen. Eine Leserin jenes Battes hätte nämlich Kiebitzeier gekauft, die beim Abtrocknen nach dem Kochen ihre Farbe verloren. Wie nun dou fachmännischer Seite festgestellt wird, kommen tatsächlich bei verschiedenen Vögeln Eier vor, deren Farbe sich abwaschen läßt. Der Verdacht, daß es sich in solchen Fällen um künstlich auf- getragene Farben, handelt, ist unbegründet. Das künstliche Bemalen von Eiern würde auch für den Handel kaum lohnend sein. Interessenten erhalten die betreffende Nummer vom Praktischen Ratgeber im Obst- und Gartenbau in Frankfurt a. Oder kostenfrei »useschickt.
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Witter««z-v,ichersage. Mittwoch den 22. In«.
Kein wesentlicher Niederschlag, kühl, zuweilen aufheiterud.
Druck und «erlag der G. W. Zaiser'fchen Buchdruckerei (»mtl Zaifer) Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Paar.
Gchietiage«.
vngkdmg« Smrdeiln.
Die Maurer- (Betonierung»-) Zimmer- und Schlosserarbeit zu einem Geräteschuppen
für die hiesige Gemeinde wird öffentlich vergeben. Pläne, Kosteuvoranschlag und Akkordsbedingungen liegen bis zum SS. d. Mts. aas dem Rathaus zur Einficht auf.
Verschlossene, in Prozente ausgedrückte Angebote wollen bis spätestens
Samstag, de« 2S. d. Mts. nachm. 12 V- Uhr,
um welche Zeit diese auf de« Rathars geöffnet werden, an Len Gemeinderat etngereicht werden.
Gememderat.
Jerientouv unter: Leitung
von iKrot. Louruck Alliier,
vorn 3.-8. Aug.
SV AK.
?ki1. kUsier Lok«, Rge-, 5M-. Miverk. Mnzleig
Uvkvrt »orAlsvlLvU», äent«elr« V«»i»Sii-,8ovls j^vrvlre»
mit Nnt n Psäsr; , VLr«s» u.
mit geometrircdem reiclme«
für Volks -uud Mittelschule«, Fortbildungsschule« «ud zum Selbstnuterricht,
bearbeitet im Auftrag der Württ. rv. SchullehrerunterstützungSvereinS
vv» L GtoLLvr,
Oberlehrer an der Knabenmittelschule in Ulm.
Lehrerausgabe gebuude« Mk. 4.— Die Schülrrausgabe ist rrfchirur«. Bestellungen erbittet
G. W. Zaiser.
Hofstett.
Die Gemeinde verkauft
am Samstag, de« 25. -«li As.
nachmittags 1 Uhr
einen schweren, zürn Schlachte» geeignete..
Icrrren.
Zusammenkunft beim Farrerchalicr.
Liebhaber sind e nccl:d n.
Bürgerschaft.