erwiderte zunächst, er habe Nachrichten darüber in den Zeitungen gelesen, jedoch leine offizielle Mitteilung erhalten. Eine Aendernug des Zeitraums, wie er im Artikel 27 bestimmt werde, könne ohne ein neues Gesetz nicht eintreten. In der DonnerstagSfitzung erklärte nun der Haudelsminister, daß der Regierung wegen des § 27 des Patentgesetzes V -rstellungeu seitens der amerikanischen und der deutschen Regierung zugecangen seien, daß die Regierung aber «ich beabsichtige, einen Gesetzentwurf zur Aenderung der be­treffenden Fristbestimmungen einzubringen.

I« Teheran glaubt die Bevölkerung trotz der feier­lichen Versicherungen des Schahs nicht daran, daß die Neu­wahlen zum Parlament wirklich stattfinden werden. Schon zu oft hat der Schah sein Wort gebrochen. Alle sind viel­mehr fest überzeugt, daß der Medschläß nicht mehr zusam- mentreten wird. Nachdem alle fortschrittlichen Minister ihren Abschied eingereicht haben, wird das neue Kabinett ausschließlich aus Reaktionären gebildet sein. Der Schal h-'t aus Europa viele Anhänger des alten Regimes zurück- berufen, die früher auf Drängen des Medschläß aus Persien verbannt worden find. Aus TabriS wird gemeldet: Mehrere dem Schah oppositionell gesinnte Stadtbezirke haben sich ergeben. Reiterei ist nach einigem Widerstand in die Stadt etngrzogen. Den längsten Widerstand habe» die Einwohner des Stadtbezirks Khiaban geleistet, sie sind jedoch von der Reiterei gezwungen worden, sich zu ergeben.

I» Täbris i« Persien ist es am Freitag zu neuen Straßenkämpfen gekommen. Einzelheiten werden darüber noch nicht berichtet. Nur soviel wird gesagt, daß Reiter Schudshai Risams, Gouverneurs von Miranda, der zum Stadihauptmann von Täbris ernannt worden ist, das Ends- h'.imengebäude zerstörten und daß der Fidaianführcr Satar- khan etrre Bande organisierte, um energischen Widerstand zu leisten.

I» Paraguay ist eine MilitSrrevolte ausze- brochen. Offizielle Nachrichten fehlen noch. Die Verkehrs- Verbindungen mit Buenos Aires find unterbrochen. Von Argentinien wurde ein Schiff nach Asuncion gesandt, um sich mit der argentinischen Gesandtschaft rn Verbindung zu srtzev. Bei Straßenkämpfen in Asuncion sollen Hunderte getötet oder verwundet worden sein.

^ Hafid hat am Samstag in Fez in Begleitung

des Algeriers Benamar, eines alten ägyptischen Offiziers, ftine Truppen besichtigt, In einem Schreiben, das in der Moschee verlesen wurde, befiehl' Mulay Hafid der Be- völkrruug, die Juden und dir europäischen Kaufleute, die nicht zögerten, sich auf seine Seite zu stellen, gut zu be­handeln Mulay Hafid ist bestrebt, persönlich auf Ordnung -m Reich zu sehen. Nach einer französischen Meldung aus Tanger find in Tetuan Bagdad! «nd sein Bruder ms Gefängnis geworfen worden. Die unterworfenen Schaujastämme schickten den Instruktionen d'Amades gemäß die Frauen und die Güter, die sie iw Jahr 1907 geraubt hatten, nach Casablanca. Ein ans Eingeborenen zusammen­gesetzter Gerichtshof wird über die bisher noch nicht ab- geurteilren Teilnehmer an den damaligen Unruhen zu befinden haben.

A?S MM LLd LssL.

Äagold, dnr 7. Juli 1908.

N« da- Telephonnetz ist hier neu angeschlosseu: Metzgermeister Krauß Rufnummer 88 .

Die württ. Landwirte haben de« Urteil eines Sach­verständigen auf der Tirrausstellung des Deutschen Laud- wirtschaftsgesellschaft im großen und ganzen sehr gut abge­schnitten; die znr Schau gebrachten Tiere waren durchweg befriedigend, zum Teil sogar sehr gut. An Geldpreisen ent­fielen auf das aus Württemberg zur Ausstellung gebrachte Rindvieh im ganzen 12275 und zwar auf Braunvieh 5380 auf das württ. große Fleckvieh 4650 auf Limpurger Vieh 1265 ^ und mittleres Fleckvieh 980 Außerdem erhielteu die württ. Viehzüchter 80 Aurrkenuungen.

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getroffen, ich erwarte sie täglich. Solange müssen wir Ge­duld haben: ich muß gestehen, dir Sache spannt mich aufs höchste. Wenn wirklich diese Heirat stattgefmrden hat, dann stehen wir vor einem neuen Geheimnis"

Ich meine, dann könnte man fich wieder den Kopf zerbrechen, wo der Gatte geblieben, und weshalb diese Hei­rat so geheim gehalten wurde; dahinter muß doch auch irgend eine dunkle Geschichte stecken."

In der Tat," sagte der Staatsanwalt nach einer Weile,dies ist eine der verworrensten Geschichten, die mir in »einer langjährigen Praxis begegnet find. Wenn der Gatte der Ermordeten, falls die Heirat tatsächlich stattge- fuvden hat, noch am Leben ist, dann, Herr Fluch, dürfen wir uicht ruhen, bis wir ihn aufgefunden habe»; denn, wer weiß, wie ena er mit dem rätselhaften Verbrechen verknüpft ist! Lasten Sie uns noch einmal die Tatsachen zusamu:en­tasten, die sich zu einem so furchtbaren Drama gestaltet haben, dessen Schluß wir, so Gott will, endlich bald absehen können!" _ (Fortsetzung folgt.)

Goldene Worte über das Prodle« der weibliche« Bildung in der Gegenwart

spricht der bekannte Jenenser Professor Dr. Rudolf Eucken in einem Aufsatz aus, den daS Julthest von Beltzageu ch Klafings Monatshefte« veröffentlicht. Er sagt: Die Forderung einer Hebung der weiblichen Bildung hängt so eng mit der eigentümlichen Art der Neuzeit zusammen, und ste erhält von verschiedenen Seiten eine so wirksame

r. Ermittlung der Durchschnitt-- «nd Höchst­geschwindigkeiten von Pferdefuhrwerke«. Kürzlich auf Veranlassung der preußischen Ministerien des Innern und der öffentlichen Arbeiten in der Bismarckstraße zu Charlotte nburg vorgenommeue Prüfungen zur Ermittlung der Normalfahrgeschwindigkelien verschiedener mit Pferden bespannter Gefährte haben zu dem für Fachleute nicht un­erwarteten Ergebnis geführt, daß man bisher die von Wagenpferden entwickelten Geschwindigkeiten bedeutend unter­schätzt hat. Die Versuche haben gezeigt, daß auf einer Strecke von 500 m die einspännige Taxameterdroschke eine Fahrgeschwindigkeit von 20,5 Km/Std. und eine Höchstge­schwindigkeit von 22 Km/Std., der vollbesetzte Feuerwehr- Mannschaftswagen eine Dorchschnittsgeschwiudigkeit von 22,4 Km/Std. und eine Höchstgeschwindigkeit von 24,5 Lm/Std., die Feuerwchrdiensteguipage eine Durchschnitts- grschwindigkeit vou 25 Km/Std. und eine Höchstgeschwindig­keit von 29 Km/Std. entwickelt. Diese mittels Stoppuhr und Geschwindigkeitsmesser erreichten Feststellungen werden u. a. bei der beabsichtigten Aenderung der Polzeiverordnung für den Verkehr mit Kraftfahrzeugen finnentsprechend berück­sichtigt werden müssen, d. h. die zulässige Höchstgeschwin­digkeit innerhalb geschloffener Ortschaften, die bisher dem Zeitmaß eines im gestreckten Trabe befindlichen Pferdes entsprechend uuzutreffenderweise auf 15 Km/Std. «ugrsetzt war, dürfte vielleicht eine entsprechende Erhöhung erfahren.

b. Haiterbach, 8. Juli. Gestern stattete der Ärirger- verein Obertalhrim unserm Militärverein einen Besuch ab. Bei Musik uad Gesang wurde die Kameradschaft zwischen beiden Vereinen gepflegt und gemütlichem Beisammensein gehuldigt. Der Herr Schriftführer des Kriegervsreins entbot dem hiesigen Verein Worte des Dankes für den schönen Empfang und lud ihn ein, recht bald den gemachten B.such zu erwidern. Rach schönen Stunden fröhlichen Bei­sammenseins verließen uns die Kameraden Obertalheims unter den Klängen ihrer Mufik.

Emmingen, 5. Juli. Bei dem am Sonntag in Sulz OA. Nagold stattgefundenen Revuen und Längsamfahren erhielt in Langsamfahren den 1. Preis Johann Georg Brenner, Fässer, den III. Preis Gottlieb Martini, Ketten- macher.

-t. Rotfelde», 6. Juli. Das vom hiesigen Gesang­verein gestern nachmittag veranstaltete Gartenfest erfreute fich eines zahlreichen Besuchs. Folgende auswärtige Vereine waren erschienen: Sängrrkrauz Ebhauseu, Gesangverein Esslingen, Gesangverein Miudersbach u. Gesangverein Pfrondorf. Außer den Vereinen beteiligten fich auch sonstige zahlreiche Gäste ans nah und fern bei dem Fest. Der günstige Festplatz füllte fich nachmittags rasch, so daß alle Plätze dicht besetzt waren. Manches gut etugrübts Lied ließen die Sänger erschallen, und dir zahlreichen Besucher spendeten allseitig Beifall. Die Stammheimer Musikkapelle tat ebenfalls ihr Möglichstes zur Belebung der Unterhaltung. Für die Schulkunden wurde« allerlei Spiele veranstaltet, wie Wettlauf, Klettern usw., während die erwachsene Jugend fich nach den Weisen der Mufik munter im Takte drehte. Abends wurde auf dem Festplatz ein hübsches Feuerwerk abgebrannt. Das Gartenfest verlief in ge­lungener Weife.

Gchönbron», 7. Juli. (Korr.) Nachdem iu dm etzten Wochen das schadhafte Dach des Kirchturms ausge- Lefser: und der Anstrich des letzereu erneuert worden, hat man nun auch eine neue Uhr aus dem Turm erstellt. Dieselbe ist eine Stiftung von Frau S. hier. Der Stistrrin alle Ehre und besten Dank! Dies umsomehr, als mit der Erstellung der neuen Turmuhr einem längstvorhandeneu Bedürfnis in der hiesigen Gemeinde endlich Rechnung ge­logen und abgeholfen worden ist. Möchte nun auch noch rem vielseitigen Wunsche nach Einrichtung einer Kircheu- heizuvg baldmöglichst entsprochen werden!

Rotteubnrg. Die neue dritte katholische Lehrer- »ildunZsaustalt wird iu dm Schwarzwaldkreis kommen, lm den Standort bemühen fich, wie man hört, Horb, Rottrnburg, Rottweil. Letztere Stadt hat offenbar den

Unterstützung, daß ihr widerstehet! fich dem Strom der Zeit entgegenwrrfeu heißt. Am greifbarsten find die Wandlungen äußerer Art. Die wirtschaftliche Entwickkuvg hat die Lei­stung des Hauses sehr verringert, der Großbetrieb der Pro­duktion gibt der Erwerbstätigkeil der Frau auf diesem Ge­biet wett weniger zu tun als vordem. Zugleich Hot fich auch für ste die Notwendigkeit einer Lebenserhaltung aus eigener Kraft beträchtlich gesteigert. Das moderne Leben mit seiner freiere« Bewegung «nd raschen Verschiebung hat die alte Art des Famiftenzusammenhanges stark gelockert und die gegenseitige Fürsorge minder selbstverständlich ge­macht; mehr und mehr wird auch die Frau auf sich selbst uud die eigene Arbeit angewiesen. Mit der äußeren Wand­lung geht "abri eine innere Hand iu Hand, abhängige und dürftige Existenzformen, die früher unbedenklich, ja dankbar hingenommeu wurdm, erscheinen dem zu größerem Selbst­gefühl geweckten modernen Menschen als drückend und un­würdig; auch der modernen Frau ist es nicht zu verdenken, wenn ste der Gefahr eines bloßen Gnadenbrotes enthoben sein möchte. Solche Wandlungen drängen nach neuen Be­rufen und damit auch nach einer neuen Bildung. Was aber au derartigen Forderungen entsteht, das erhält feine Kraft und seinen Nachdruck vornehmlich ans einer allgemeineren Bewegung, welche durch die ganze Neuzett geht, ja ihr ihren eigentümlichen Charakter verleiht. Das leitende Lebensideal der Neuzeit ist das der Umsetzung des ganzes Daseins in eigene Tätigkeit des Menschen; was immer im Menschen an Anlagen steckt, au Kräften schlummert, das soll geweckt und zu möglichster Höhe gesteigert werde». Diese Bewegung

Vorsprung, daß im amtlichen Auftrag die Herren Ober- regierungsrat Köningec und RegierunZSrat Vogt beim katho­lischen Ktrchenrat den von der Stadt augebotmsn Bauplatz schon besichtigt haben. Rottenburg hat dem K. Ministerium des Kirchen- Md Schulwesens eine» landschaftlich hervor­ragenden schönen Bauplatz andrsten lassen. Es stönde auch hier für einen interimistischen, aber vorerst genügenden Be­helf dieKlaust" mit ihre» herrlichen Räumen zur'Verfügung. Das K. Ministerium des Kirchen- und Schulwesens will nun die Platzfrage eingehender prüfen, weil, wie es scheint, die Haltung namentlich der Kammern aSgewa tft werden will. Horb wird dir Bauplatzfrags genieren. Zurzeit werden aus Lehrerkreiseu Kundgebungen zu Gunsten Rotten- burgs laut, welche dessen zentralere Lage und Nähe zur Universitätsstadt mit allen nur gewünschten Instituten an­erkennen. _

r. Stuttgart, 5. Juli. Die Bslkspartei beging heute ihr diesjähriges Sommer fest unter zahlreicher Be­teiligung in Neuenbürg. Das herrlich gelegene Ober- amtsstädtchrn hatte fich zu Ehren des TageS festlich herans- geputzt. Ehrenpforten, Girlanden und Fahnen begrüßten die zahlreichen Gäste beim Einzug in dm Schwarzwald. Die Führer der Partei waren Nicht erschienen, weder Fried­rich Payer noch Konrad Haußmann warm anwesend und dieser Umstand deutete schon daraufhin, daß keine bedeuten­den politischen Kundgebungen zu erwarten waren. Unter den erschienenen Parlamentariern waren u. a. zu bemerken: Reichstagsabg. Schweickhardt, die Landtagsabgeordmteu Liesching, Löchner, Lübsried, Staudenmeyer. Auf dem Mairnplatz hatte sich ein- zahlreiche Versammlung einge­funden. Das neue ReichsvereiuSgesetz wurde, wie es bis­her immer in Württemberg war, sehr liberal gehaudhabt. Weder Landjäger waren zu bemerke«, Wch hatten die Teil­nehmer einen Ausschluß zu befurchten. Stadtschoftheiß Stirn-Neuenbürg widmete namens der Stadt freundliche Begrüßnngsworte, Kaufmann Fieß sprach irn Namen der Parteifreunde des Bezirks uud ließ daS deutsche Vaterland und das Schvabenland. dm Musterstsat der Demokratie, üochlebrn. Reichstagabg. Schweickhardt sprach über Reichspslitik. Nachdem die Machtstellung des Zentrums gebrochen, sei rin großer Erfolg in der Einigung der drei liberalen Gruppen zu verzeichnen. Auch dir Demokratie sei damit zu einer ausschlaggebenden Stellung gelaugt. Sie mache aber ihre Stellungnahme nicht von Augenblicksstimm- ungen abhängig. Redner wies dann auf die Angriffe der Sozialdemokratie hin, die der Bolkspartei den Vorwurf mache, nach rechts abgeschwenkt zu sein. Dies sei jedoch unrichtig, denn es fei eine Linksschwenkung der National- liberalen festzustellen. Bülow habe vou der konservativ- liberalen Paarung gesprochen. Wenn fich das auch nicht erreichen lasse, so habe man doch keinen Grund, an den Absichten des Reichskanzlers, in liberalem Sinn zu regieren, zu zweifeln. Daß Ansätze für ein liberaleres Regime vor­handen find, das bewies die Erledigung des Börstngesetzes, die Aenderung deZ Majestätsbeleidsgungsparagraphru uud das neue Reichsvereinsgcsetz. Bethmaun-Hsllweg werde ganz in den Fußstapfen des Grafen Posado-osky wandeln. Wer Payer's Fahrt nach Norderney mißbilligte, dürfe nicht ver­gessen, daß er im Interesse der Demokratie handelte, als er dem Ruf des Reichskanzlers folgte. In der preußischen Wahlrechisfrage sei die Stellung der preußischen Regierung unverständlich. Man hätte wenigstens der Einführung der geheimen Wahl zustimmen muffen. Wenn Wan immer sage, jene preußische Wahlrechisfrage ginge die Süddeutschen nichts au, so müsse darauf erwidert werden, Laß Preußen im Reich den maßgebenden Einfluß ausübt. Zu den heftigen Angriffen gegen Payer bezüglich seiner Stellung zum Reichs- vereinsgesetz übergehend, betome Schweickhardt, daß Payer wesentliche Verbesserungen an dem Entwurf zu verdanken seien. Die Kolonialpolitik sei iu ein anderes Fahrwasser gelenkt worden. Das Zentrum habe fich bezüglich der Re­formen in der Kolonialverwaltuvg große Verdienste erworben Md sei immer dabei von der Demokratie unterstützt worden. Es sei erfreulich, daß unter Dernburg andere Grundsätze zur Anwendung gebracht werden. Neue Steuern würden

mit ihrer intellektuellen Tätigkeit beschränkt sich nicht auf besondere Stände und Kreise, ste ergreift und bewegt alles, was nach Fichtes AusdruckMmschengrstcht trägt". Den« was zu jener Bewegung trieb, das war die Uederzeugung, daß allen Menschen eine wesentlich gleiche Vernunft inne- wohue, und daß der Charakter dieser Vernunft vornehmlich iu dem Vermögen eigener Entscheidung und selbsttätiger Gestaltung des Lebens bestehe. Daraus schöpften das Denken wir das Handeln den Antrieb, was immer an Kraft fich fand, in volle Bewegung zu setzen uud ans einem Mün­digwerden jeder Persönlichkeit zu bestehen; wenn nun die Frau unzweifelhaft an jener gemeinsamen Vernunft der Menschheit teilnimmt, so darf auch ste von jener Befreiung und Bewegung nicht ausgeschlossen werde«. Sie fühlt fich aber, wenn auch nicht völlig ausgeschlossen, so doch stark gehemmt, wenn st? aus das bisherige Lebensideal feftgelegt wkd und mit ihrer Bildung daran gebunden bleibt. Der älteren Art erschien die Frau vorwiegend als eine bloße Begleiterin des Mannes, als zur Freude und zum Schmuck seines Lebens berufen; die Natur schien ihr ein williges Sichanschmiegm und ein freudiges Sichunterordven zur Aufgabe zu machen; aller Inhalt des Lebens kam ihr auS dem Verhältnisse z-nn Manne; je weniger Selbständigkeit ste entwickelte, je mehr ste ein unbeschrieben's Blatt war, desto wehr schien, sie dem Ideal der WeidUchkeit zu ent­sprechen. Von hier aus konnten an ihre Bildung nur recht bescheidene Ansprüche gesteift werden, über eine flüchtige Orientierung kam ste meistens nicht hinaus. Tie Kunst hat ein solches schmiegsames Leben oft in anmutig st-?" Weise