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Hret» vierteljährlich hier 1 ««, «tt LrLger» Z-vhrrlM^.tAVeztr». q»d 10 Kw-Terkehr I.M im Sörtg«, NürtteMbrrg 1.SK »«, RoimLrabvALkWMtr «ach Berhälinir.

Der GrselWsttt.

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Jernfpvecher Wr. 29.

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Jevnsprecher Wv. 29.

AuzeigtN'GrSSHr f. d. ispalt. Zeile «> gewöhnl. Gchrift oder deren Ran« bei Imal, Ginrücknng 10 H, bet mehr»a!ie?r entsprechend Rabatt,

Mit de« Planderststdchen

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Dienstag den 7. Ink

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Dur geff. Weachtung!

Im nächsten Plauderstübchen beginnen wir mit dem Abdruck einer anmutigen Erzählung, welche besonders auch der Jugend gewidmet ist:

Wan den Apenninen zu den Anden.!

Sie stammt aus dem BucheHerz" des berühmten italien­ischen Romanschriftstellers

Ed«o«d, de Ami eis.

Aber nicht um unsere Jugend, sondern auch die Erwachsene« werden an der Geschichte des Heine» Marco und seiner rührenden Liebe zur Mutter Freude und reichen Genuß habe«.

Bestellungen auf dm Gesellschafter für die Monate Juli, August und September können noch immer gemacht werden.

Amtliches.

Bekanntmachung.

Durch Erlaß der K. Kreisregierung Reutlingen vom 4. Juli 1908 Nr. 5441 find die ortsübliche» T«ge- löhne gewöhnlicher Tagearbeiter für de» Oberamts- beztr! Nagold mit Wirkung vom 1. Ja»«ar 1SVS ab bis auf weiteres in folgender Weise festgesetzt worden: für erwachsene männliche Arbeiter2 ^ 60

weibliche: 1 60 -H,

jugendliche männliche1 50 -H,

weibliche1 ^ 20 ,Z,

was biemit zur allgemeinen Kenntnis gebracht wird.

Nagold, den 6. Juli 1908.

K. Oberamt. Ritter.

H'oWffchK Wsbsrstcht.

Dem de«tsche» Flotteuverei» hat der Fürst zu Salm Mitgeteilt, daß es ihm nicht gelungen ist, die der Annahme seiner Wahl znr Leitung des Vereins entgegeu- stehenden Hindernisse za beseitigen. Er hat daher die in Danzig erfolgte Wahl abgelehnt. Es ist bedauerlich, daß Fürst Salm die Hindernisse nicht nennt, die er nicht besei­tigen konnte. Den Beschlüssen der Danziger Versammlung gemäß wird nun Großadmiral a. D. von Köster Präsident des Flottenveretns. Er verfügt über hinreichende Sach­kenntnis und ist wohl auch unabhängig genug, um den Ve­rein im Sinn seiner Freunde leiten zu können.

A» der deutsche« Universität i» Prag ist der noch nie dageweseuer Falls einer Promotion mit Ausschluß der Oeffentltchkeit vorgekommcn. Um Zusammenstöße -wischen den freiheitlichen uns klerikalen Couleurstudenten

Die weiße Nelke.

Kriminalroman von I. KaMbach.

(Fortsetzung.) (Nachdr. vrcb.)

,Woher ich eS wußte?' wiederholte sie, während es um ihre Lippen eigentümlich zuckte; .ich erfuhr, daß Maria unter ihrem neuen Namen hier in Leipzig gastierte. Na­türlich Sie können sich vorstelle«, daß ich trotz der Ent­fremdung, die u«S trennte, ein gewisses Interesse für meine aus der Art geschlagene Enkelin hegte."

Hier konnte ich mich eines Spottlächelus nicht er­wehren," schaltete der Detektiv ein; .soviel Teilnahme bei soviel Herzlosigkeit!' hätte ich fast laut gesagt; doch ich schwieg.

,3ch ging also eines Abends ins Theater, am sie zu sehen/ berichtete die Alte, indem sie eine wehmütige Weich­heit heuchelte; ,fie spielte die Ophelia; schön war fie, selten schön und rührend anzusehen. Es war ein Jammer, daß ich dieses Kind verleugnen mußte! In Tränen gebadet kam ich nach Haus. Dennoch aber hätte ich nichts über fie er­fahren, weuu Sophie, meine alle Dienerin, nicht gewesen wäre. Sie hatte schon Marias Mutter gepflegt, uud als damals der Äruch zwischen meinem Kiude uud mir geschah, geriet die Alte in Verzweiflung, denn sie liebte meine Tochter schwärmerisch. Es wunderte «ich deshalb auch gar nicht, daß fie eines Tages meine Enkelin heimlich aufgesucht hatte, vielleicht aus Neugier, was wohl von Personen ihres

zu vermeiden, wurde nach einer Meldung derFranks. Ztg." der Professor des Tetschener Gymnasiums, Rudolf Stich, der einer klerikalen Verbindung angehörte, in der Rektoratskanzlei unter Ausschluß der Oeffeutlichkett zum Doktor der Philosophie promoviert.

Im französische» Senat brachte Destournelles de Coustaut eine Interpellation über die unrichtige Verwendung des Mariuebudgets ei« uud kritisierte die ständige Vermeh­rung der Kreuzer, die in keinem Verhältnis zu dem Bedürfnis und den Hilfsmütelu des Landes stände. Er wendete sich scharf gegen das Ueberhandaehmen der Mariuerüstuugen bei allen Mächten. Marinemiuister Thomson antwortete, die französische Marine sei von allen großen Marinen diejenige, für welche seit zehn Jahren die wenigsten Ausgaben gemacht worden seien. Es sei natürlich, daß man mehr Mittel auf die Armee verwendete. Darauf rechtfertigte der Minister de« Bau von Kreuzern. Er legte dar, daß Frankreich nicht zu viel, sondern im Gegenteil zu wenig für seine Marine getan habe. Bis zum Jahr 1911 werde Frankreich ein Durchgang?stadin« durchznmachen haben, aber nachher werde der Abstand zwischen ihm und seinen Rivalen groß sein. Und ans diesem Grund habe Frankreich gute Seeleute nötig. Der Senat nahm hierauf eine Tagesordnung an, in der der Regierung das Vertrauen auf die Durchführung ihrer Re­formen ausgesprochen Md vorgeschlagen wurde, eine Maxi- «algrenze für die durch das Land anfznbringeuden Mittel festjusetzen uud für Frankreich eine Kriegsmarine sicher zu stellen von der Stärke, wie fie seine Sicherheit erfordere.

I« der russische» Neichsdnma haben 103 Depu­tierte einen Gesetzentwurf auf Abschaffung der Todesstrafe eiugebracht. Der Antrag ist von der gesamten Linken und mehreren Oktobristen unterzeichnet. Die Duma billigte in ihrer Dounerstagsfltzung, die bis Mitternacht dauerte, das Etuuahmebudget von 2'/« Milliarden. Ftuauzmiuister Kokowzow wies und «. a. daraus hin, daß ein Staat, welcher vor drei Jahren einen Krieg geführt, vor kurzem innere Unruhe» überstandeu, große Summen für Volksverpfleguug verausgabt habe und dessen regelmäßige Einnahmen dennoch die regelmäßigen Ausgaben um 83 Millionen übertreffen, sagen könne, daß sei« Fiuavzsystem die ihm auferlegte Prüfung vollkommen überstanden habe. Diese Tatsache verdanke mau nach seiner Meinung der historischen Entwikluug des russischen Ftuauzsystems Md es sei daher die Pflicht der Leiter der russischen Finanzpolitik, dieses bewährte System nach Mög­lichkeit zu erhalten. Der Minister erklärte ferner, das De­fizit von 1908 wäre unfähig, die russische Finanzlage zu erschüttern. Eine derartige Behauptung könnten nur Dr. Martin und Gefinuungsgeuofsen aufstellen, welche alles darausetzten, um den russischen Staatsbaskrott zu beweisen. Mit Gottes Hilfe habe bis jetzt der rassische Staats­bankrott nur in den Boschüreu dieser Verfasser existiert.

Die englische F1,tte i« der Nordsee. In der Tägl. Rdsch. behandelt Graf Reveutlow die englischen Flottenmanöver in der Nordsee und das Abkommen über dieses Meer. Er sagt «. a.: Mögen die Engländer 100000 oder 30000 Truppen landen, oder auch nur so tun, als ob fie fie landen wollten, immer wird der Erfolg jedenfalls

Standes am ersten auzuuehmeu ist. In Heller Aufregung kam fie nach Haus zurück, beichtete mir, wo fie gewesen war, und erzählte mir, daß fie eine heftige Unterredung zwischen meiner Enkelin usd einem Manne belauscht habe, der ihr Satte sein mußte/

,Wie war das möglich?' fragte ich ungläubig.

,Ste fand die Tntreetür der Wohnung Marias wett geöffnet; die erregten Stimmen, die aus irgend einem Zim­mer laut an ihr Ohr drangen, veranlaßteu fie, eine Weile im Flur stehen zu bleiben. Es kann Sie doch nicht ver­wundern, daß Sophie horchte, horchte mit angespannter An­strengung, damit kein wichtiges Wort ihr entging. Und aus dem Gewirr dieses anscheinend heftigen Streites hörte fie den schwerwiegenden Befehl, den der Mann ausrief: .Unsere Heirat muß noch geheim bleiben, hörst du? TS muß sein, das ist mein letztes Wort/ In demselben Augenblicke öffnete sich die Tür, und Maria trat heraus. Doch sobald sie Sophie bemerkte, winkle fie mit entsetztem Ausdruck dem Manne im Zimmer zu, daß er Zurückbleiben möge. Sophie aber war tief gekränkt, daß Maria sie kurz und herrisch ab- fertigte, so daß ihr die Lust zu eine« zweiten Besuche ver-. gangen war/

Das war alles, was ich von der alten Poschtuger über die Schauspielerin erfahren konnte, aber es war auch eine Enthüllung von größter Bedeutung. Ich verabschiedete mich von ihr uud war froh, als ich draußen die frische Herbstlust wieder atmete; da oben war mir'S allmählich immer enger Md schwüler ums Herz geworden.

Und NM werde ich Ihnen den schriftlichen Beweis

zu Beginn der Operationen sein, daß Dänemark in Ueber-

schätzuug der eigenen Kraft und des englischen vermeintlichen Beistandes eine Haltung eimümmt, die uns Schwierigkeiten bereitet. Dänemark würde jedenfalls sehr bald bedauern, diese Verhältnisse verkannt zu haben. So erscheint es auch jetzt bedauerlich, daß diese machtpolitische Verblendung in Dänemark wächst, anstatt abnimmt. England arbeitet ja schon seit Jahren in diesem Sinne an der dänischen Stim­mung, und wir halten für zweifellos, daß die Flotteuretse des Lord Beresford Norwegen, Schweden und Dänemark gegenüber mit dem neulich abgeschlossenen Nordseevertrag in Verbindung steht. England, der Schützer der Schwachen macht jetzt seinen Antrittsbesuch; es ist gewillt, jedem seinen territorialen Besitzstand zu verteidigen, wie der Nordseever­trag es vorsteht. Durch den Besuch der Aalbäker Bucht, an der Ostseite der Nordspitze Jütlands, und deS Binga- sundeS wird bekundet, daß die zurvertragsmäßigen Nord­see" gehören. Uud aus den Nordseevertrag war die deutsche Regierung doch so ganz besonders stolz! Der Besuch der englischen Flotte in der Nordsee verdient alle Beachtung als gewollte Unterstützung zuversichtlicher Deutschfeindlichkeit in Dänemark in Nordschleswtg. In den Organen der deut­schen Regierung ist von ähnlichen Anschauungen oder Be­fürchtungen bisher nichts zu bemerken gewesen.

I« englische» Unterhaus hat der Staatssekretär des Auswärtigen Grey tu Beantwortung mehrerer Anfragen zur Lage in Persien folgendes erklärt: Die perfischen Angelegenheiten seien während des Besuchs des Königs tu Reval nur wenig berührt worden; soweit sie erwähnt worden seien, hätten fie sich einzig und allein auf Greuzstrettigkeiteu uud Fragen kommerzieller Natur bezogen. Die inneren Angelegenheiten PersieuS hätten indessen zu verschiedenen Malen den Gegenstand von Unterhandlungen zwischen der britischen Md der russischen Regierung gebildet, sowohl vor wie während des Besuchs. Nach Auffassung des britischen Geschäftsträgers in Teheran bestehe keine Gefahr für die Europäer. Er (Grey) sei daher der Meinung, die Sesaudt- schastswache nicht eher zu verstärken, als bis der Geschäfts­träger dies für ratsam halte. Auch habe er keine Mit­teilung erhalte«, daß die russische Regierung ihre dortige Gesaudtschaftswache verstärke. Die perfischen Truppen, welche die britische Gesandtschaft umstellt gehabt hätten, seien jetzt zurückgezogen worden. Wegen der Uebergabe der Flüchtlinge habe die britische Regierung eine schriftliche Garantie für die Sicherheit des Lebens Md deS Eigentums der betreffenden Personen verlangt, bevor diese die Gesandtschaft verlassen, uud außerdem die Zusicherung, daß diejenigen, welche wegen anderer als politischer Vergehen augeklagt werden sollten, durch ein unparteiisches Gerichtsverfahren abgeurteilt würden, bei dem ein Mitglied der Gesandtschaft zugegen sein solle. Lord LouSdale hatte am Mittwoch im Unterhaus augefragt, ob es dem Haudelsmiuister bekannt sei, daß deutsche Kaufleute bei ihrer Regierung petitioniert hätten, um, wenn möglich, Ms diplomatischem Weg eine Verlängeraug der im Artikel 27 des Pateutgesetzes festge­setzten Geltuugsfrist zu erreichen uud ob das HaudelSamt diesem Versuch eutgegeutreteu werde. Der Haudelsmiuister

zeigen für die Tatsache, daß die Schauspielerin Goladtka in Wahrheit verheiratet gewesen ist. Ich habe hier gestern gleich mit de« Gericht noch einmal alle Papiere der Ver­storbenen durchsucht. Anfangs blieb alles ohne Erfolg. Endlich kam ich auf den Einfall, noch einmal ihre kleine Bibliothek zu durchblätteru. Ich wußte, daß man bei der ersten Durchficht ein paar, allerdings unwichtige, Papiere zwischen den Seiten der Bücher gefuudm hatte. Richtig! Aus einem Goethebande fiel mir ein Brief in die Hände, der alles be­stätigte. Hier ist die Abschrift; der Brief mußte auf de« Gerichte bleiben."

Er reichte dem Staatsanwalt ein Blatt Papier, Md dieser las die folgenden Zeile«:

Den 2. März 1892.

Als einen Beweis meiner Liebe zu Dir kannst Du eS betrachten, daß ich entschlossen bin, mich auf Helgoland mit Dir trauen zu lasten; bestimme also-"

Hier war der Satz zu Ende.

Der Zettel war an dieser Stelle durchgeriffev," er­gänzte der Detektiv;diese Worte enthüllten mir jedoch schon genug"

Aber wir können unmöglich daraus ersehen, ob die Trauung wirklich vollzogen ist," meinte Seydel.

Das nicht; doch damit wir darüber Gewißheit er­langen, habe ich nach Helgoland telegraphiert, ob die Schauspielerin Maria Normann-Goladtka im März 1892 dort getraut worden, uud wie der Name des betreffenden Gatten gewesen ist; bis jetzt ist die Antwort noch nicht ein-