lewer Predigt au geeigneter Stelle auf die Wichtigkeit uud Verantwortung der Prediger- und Seelsorgerarbeit hiuge- wteseu hatte, nahm erdie Einsegnung der beiden jungen Männer vor, die mit Rücksicht aus ihre Gesuudheitsverhältuisse nicht in de» Misfionsdienst treten sondern als Pfarrer au Kolonistengemeinden nach Australien ausgeschickt werden. Stadt- Pfarrer Merz uud Repetent Kiefer von Tübingen, wohnten als Zeugen der feierlichen Handlung bei. Mit Gebet, Vorlesung der die Einsetzung, die Aufgaben aber auch dev Segen des Predigtamts betreffenden Worte aus der H. Schrift, mit Abnahme eines kurzen TreuegelöbniffeS, mit Handschlag und Händeauflegung des investierenden uud der testierenden Geistlichen vollzog sich die Ordination der beiden künftigen Diener vom Wort, welche die Gebete und die besten Wünsche der Gemeinde auf ihr weitentlegeues Arbeitsfeld begleiten.
ä Haudwerkerbank. Fragen und Aufgaben von tiefgehender und einschneidender Bedeutung beschäftigten die gestrige außerordentliche Generalversammlung der hiesigen Haudwerkerbank. Was Wunder, daß die Räume des Gasth. z. Traube bis auf den letzten Platz besetzt waren. Der Vorsitzende der Haudwerkerbank, Fabrikant S. Schaible, schritt nach kurzen EröffuungSworteu sofort zu der Erledigung der Tagesordnung, dessen erster Punkt die Erwerbung eines Geschäftshauses bildete. Dabei kamen nach dem vorgestern erfolgten anderweitigen Verkaufe des Berg'schen Hauses nur 2 Häuser in Betracht: das Küfer Müller'sche HauS in der Waldachstraße und das Schneider Dinkelacker'sche Haus neben dem alten Ktrchenturm. Da aber das erstere Haus mit den im Erwerbungsfall notwendigen Beränder- uugSkosten aus 24 000 ^ zu stehen käme, das Dinkelacker'sche Haus aber mit Einschluß derselben nur 20000 ^ kostet, so einigte sich der Ausschuß der Bank auf letzteres Projekt uud kaufte das Dinkelacker'sche Haus mit dem Vorbehalt der Genehmigung von seiten der Generalversammlung. Diese gab ihrem Ewverstäudis mit diesem Schritt des Ausschusses, den der Vorsitzende nach allen Seiten erklärte uud beleuchtete, beredten Ausdruck auch ohue Worte durch einhelliges Sich- erhebeu von deu Sitzen nach der an sie ergangene« Entscheidungsfrage. Mehr Zeit beanspruchte die Abwicklung des 2. Punktes der Tagesordnung, der Wahl eines Kassiers. Von 81 ausgetretenen Bewerbern schied der Ausfichtsrat nach gewissenhaften Erwägungen alle bis auf 3 Kandidaten ans. Nachdem der Vorstand des Aufstchtsrates Rechtsanwalt Knödel die Bedingungen, unter welchen die Bank deu künftigen Kassier ansteüt, vorgelesen und in längerer Rede erläutert hatte, nachdem noch die 3 Kandidaten Otto von Berg aus Leutkirch, Gustav Schuster aus Stuttgart uud Jul. Bernhardt, der bisherige Buchhalter der Bank, zu der Versammlung gesprochen uud ihre Grundsätze bezüglich ihrer Geschäftsführung dargetau hatten, nachdem der Vorsitzende auch noch von 2 später eingelaufenen, aber wieder zurückge- gqogenen Bewerbungen von fetten zweier Nagolder Bür- gerssöhue gesprochen hatte, trat nach Abtretung der anwesenden 3 Kandidaten die Versammlung w eine Beratung ein, die in lebhafter aber durchaus sachlicher und objektiver Weise verlies und im wesentlichen in der Verlesung der eingesandten Zeugnisse bestand. Die Wahl, die iu geheimer Abstimmung verlief, hatte folgendes Ergebnis: Bernhardt 98, Schuster 53, v. Berg 1 Stimme. Dem seitherigen Buchhalter der Bank wurde auf diese Weise ein Vertrauensvotum entgegeugebracht. Während der Feststellung dieses Ergebnisses referierte Rechtsanwalt Knödel als Vorstand des Verwaltuugsrares über die Hauptgedanken zu der geplanten späteren durchgreifenden Statutenänderung, insbesondere zu der Umwandlung der Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht in eine solche mit beschränkter Haftpflicht die Vorteile und Nachteile beider Betriebsarten ins Licht setzend. Die Umwandlung und Veränderung selbst erheischt aber noch großer Vorbereitungen und der Entscheidung einer spä teren G eneralversammlung. Der Vorsitzende wünschte
er einen starken Geist in einem zarten Leib uud ein Zwitter zwischen Manu uud Weib:
Gleich ungeschickt zum Herrschen uud zum Lieben,
Ein Kind mit eines Riesen Waffen,
Ein Mittelding von Weisen und von Affen!
Besonders glänzend zeigt sich der Humorist in seinen Zwei- und Vierzeilern uud sonstigen Epigrammen, wo er das allgemeine Narrentum der Menschheit iu seinen verschiedenartigste» Gestaltungen und Abstufungen aufs Korn nttnmt. Diese Epigramme und Xenien find zu bekannt, als daß ich hier näher auf dieselben einzugehen brauchte. Diese poefiereichen uud witzsprühendeu Ausfälle haben ja bei ihrem Erscheinen ungeheuer viel Staub aufgewtrbelt uud eine ganze Literatur pro uud contra hervorgerufeu. Wer sich näher über diesen Punkt und unterrichten will, deu verweise ich auf das treffliche Werk von Eduard Boas: Schiller uud Goethe im Levienkampf" (Stuttgart uud Tübingen 1851).
Er selbst kennzeichnet diese ungezogenen Musenkinder in einem Brief an Körner mit deu Worten: „Das Kind, welches Goethe und ich mit einander erzeugen, wird etwas sehr ungezogen und ein sehr wilder Bastard sein: das meiste ist wilde gottlose Satire, besonders auf Schriftsteller uud schriftstellerische Produkte, vermischt mit einzelnen poetischen und philosophischen Gedankenblitzen". Schiller züchtigte die Narren, Dmnmköpfe und Schwindler mit literarischen Ruten und Skorpionen und es war kein Wunder, daß die von ihm Getroffenen ein wahres Judianergeheul erhoben uud Zeter und Mordio über den Maun schrien, der es wagte, sie in ihrer ganzen Blöße zu zeigen und der Lächerlichkeit der Mit- und Nachwelt zu überliefern. Ein Schlachten war';, keine Schlacht zu nennen.
Wie jeder echte uud wahre Humorist nimmt auch Schiller das Recht für fich in Anspruch, auch über sich selbst
zum Schluß, daß die Wahl des KafflerS zum Wohl der Bank uud der ganzen Genossenschaft ausschlagen möge, ein Wunsch, dem Rechtsanwalt Knödel den ander» hinzufügte, daß auch die Genossenschafter, die anders gewählt haben, als die Wahl nun ergeben habe, der Bank treu bleiben möchten.
* Die Verschönerung unsres Städtchens hat iu den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Anlagen machen immer auf Fremde und Einheimische eine« guten Eindruck uud fett einigen Tagm ist ein neues hübsches Plätzchen entstanden, das seiner geschützten und bequemen Lage wegen viel besucht werden wird. Der Berschö- nerungsverein hat an der Haiterbacherstraße hart beim Bahnübergang in einer Mulde einen der Bahnverwaltung gehörigen Gras-Platz gepachtet und solchen iu eine hübsche gärtnerische Anlage verwandelt Md 4 Sitzbänke aufgestellt. ES ist sehr dankenswert, daß solche Ruhe- und Erholungsplätze geschaffen werden uud der Berschöuerungsvereiu bezw. dessen beratende und ausführende Organe werden ihre schönste Genugtuung in dem häufigen Besuch der Anlage finden.
Nützliches. Es möchte daran erinnert werden, daß die ausgezupfteu, im Schatten getrockneten Blüten der Schlüsselblume einen feinen aromatischen Tee von schöner gelber Farbe geben. Auch der Rhabarber, der ein köstliches Mus für alt Md jung gibt, erscheint wieder auf dem Markt, seine Billigkett und einfache Zubereitung machen ihn zu einem Nahrungs- uud Genüßmtttel für alle Volksklaffen. Ein Pfund geschnittene Rhabarber-Stengel uud V» Pfund Zucker werden ohne jede andere Zugabe unter beständigem Rühren '/«-Stunde aus dem Feuer gekocht, und das Mus ist fertig.
Stuttgart, 9. Mai. Die Staatsbahneu vereinnahmten im März 124655 ^ weniger als im gleichen Vor- jahrSmouat. Im ganzen Betriebsjahr (1. April 1907 bis 31. März 1908) betragen die Einnahmen 74502000 oder 1599771 mehr als im Vorjahr.
Zur Uurzeldfrage wird geschrieben: Bei der Beratung der Denkschrift des Landesverbands der Wirte Württembergs im Landtag ließ bekanntlich die Volkspartei durch den Abg. Liesching erklären, daß fie noch im Laus dieser EtaLsperiode der Regierung Vorschläge unterbreiten werde, wonach das Umgeld abgeschafft und dessen Ertrag anderweitig gewährleistet werden könne. Nun hat kürzlich der Vorstand des Reutliuger Wirtsvereius, Hotelier Haager, mit dem Abg. Liesching in einstündiger Unterredung über die Angelegenheit beraten. Beide waren der Ansicht, daß Sei der jetzigen Finanzlage der Regierung ein Ersatz für deu Ertrag des Umgelds geboten werden müsse, der aber nur iu Form einer jährliche« Wirtschaftssportel gefunden werden könne, wobei die im neuen Reichsweiugesetz vorgesehene Buchkontrolle einen Anhalt dei der Berechnung bieten könne. Mit dem Vorschlag einer Einlagesteuer wäre deshalb nicht, weil eine solche die Gefahr einer allgemeinen Reichsweinsteuer näher rücken würde, wobei Württemberg den größten Schaden hätte, indem neben der Reichssteuer die Landesabgabe auf Wein wohl bestehen bliebe. Der Abg. Liesching will nun in diesem Sinn iu der Kammer wirken.
Auleguug v,u Schulgärte«. Auf Veranlassung des KaltmiuisteriumS werden vom Botanischen Gatten in Hohenheim an Volksschullehrer, die zur Anlegung eines Schulgartens bereit find, für diesen Zweck Sämereien unentgeltlich abgegeben. Diesbezügliche Gesuche können von den Lehrern unmittelbar au die Direktion der Landwirtschaft!. Anstalt in Hohenheim gerichtet werden.
Polizei uud Verkehr. Die Kritik, die von der hiesigen Presse an den mangelhaften verkehrspolizeilichen Einrichtungen Stuttgarts anläßlich des schweren Unglücksfalles auf dem Schloßplatz vom vorletzten Samstag geübt wurde, hat bereits eiuen guten Erfolg gezeitigt. Jeden Mittag um 12 Uhr, wenn die Wache aufzieht, postieren
die Pritsche zu schwingen. Dies tut er u. a. in seinem Poem „Pegasus im Joche," das zu einer Zeit entstanden ist, als die redaktionelle uud journalistische Tätigkeit seine dichterische Schaffenskraft lähmte und ihn zu keinem selbstständigen schöpferischen Werk kommen ließ. Hier nur den Schluß der sinnreichen, hochpoetischen und gedankenvollen Dichtung, die die Wahrheit lehrt, daß der Sänger iu jeder Beziehung frei sein muß uud nur so die Schwingen seines Genius entfalten kann.
Kaum fühlt das Tier des Meisters sichre Hand,
So knirscht es in des Zügels Baud
Und steigt, und Blitze sprüh'« aus deu beseelten Blicken
Nicht mehr das vor'ge Wesen, königlich
Sin Geist, ein Gott, erhebt es fich,
Entrollt mit eifern Mal in Sturmes Wehen Der Schwingen Pracht, schießt brausend himmelan Uud eh' der Blick ihm folgen kann,
Entschwebt es zu deu blauen Höhen."
Schillers Totenmaske. Bekanntlich ist Schiller in der Nacht vom 11. zum 12. Mai 1805 in dem „Land- schastskaffengewölbe" auf dem St. Jakobskirchhos in Weimar beigesetzt worden. In diesem, 1854 abgebrochenen Gewölbe pflegten Personen von Stande bestattet zu werden, die kein eigenes Erbbegräbnis besaßen Md deren Angehörige fie nicht ans dem allgemeinen Totenacker begraben lassen wollten. Bon Zeit zu Zeit wurde das Gewölbe, um für weitere Beerdigungen Platz zu schaffen, „aufgeräumt", d. h. die noch vorhandenen Uebrrreste wurden herausgenommen und alles miteinander in einer Ecke des Friedhofs vergraben. Im Jahr 1826 stand dies wieder bevor. Der damalige Bürgermeister von Weimar, Karl Leberecht Schwabe, der es einst als junger Maun auch durchgesetzt hatte, daß Schiller
fich ein Polizeiwachtmeister und ein Schutzmann iu der Königsstraße beim Zeitungskiosk, fordern die herankommen- den Lastfuhrwerke zum raschen Wetterfahren auf uud find mit größter Umficht bemüht, daß der Verkehr glatt vou- statteu geht.
Der Württ. Laudesfischereivereiu wird auf der Wauderversammlnng der deutschen Laudwtrtschastsgrsellschast iu Cannstatt mit 227 Aquarien vertreten sein, die von 28 Mitgliedern des Vereins angemeldet find. Die weitaus größte Vertretung finden Zuchtfische mit 172 Aquarien (hauptsächlich Bach- Md Regenbogenforellen, Saiblinge und Neschen), für Karpfen find 19, Schleihen 16 und einige sonstige Nutzfische 6 Aquarien angemeldet; auf Wildfische aus offenen Gewässern kommen 47, auf Krebse 3 Aquarien. Die Fischausstellung wird eine der gößten sein, die mit den Ausstellungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschafr bisher verbunden waren. — Auf der Canustatter Landwirtschaftsausstellung wird auch ein Schulgarten zu sehen sei«, der von Pfarrer Luppsld von Rietenau dei Backnang arrangiert wird. Der Garten enthält ein kleines Wäldchen von Nadel- und Laubhölzern, einen kleinen Obstgarten und in anderen Abteilungen eine große Anzahl von Kultur- uud wildwachsenden Pflanzen.
Baliuge«, 9. Mai. Die hiesige Stadtverwaltung hat in ihrer Sitzung vom 1. ds. Mts. einem Gesuch der Handwerkskammer und des Gewerbevereins um Regelung des städtischen Submisfionswesens entsprochen und nähere Bestimmungen hierüber festgesetzt. Diese enthalten u. a. die Einführung des TurnuSverfahrenS für die regelmäßigen Jahresbauarbeiteu und für Neutzerstellurgen unter 100
— Neu ist auch die Einführung der Schiedsgerichtsklausel und der Streikklausel iu die Verträge.
r. Göppiuge«, 10. Mai. Bei der gestrigen Stadt- schultheitzenwahl haben vou 2729 Wählern 1769-65°/» von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht: Gewählt wurde Oberbürgermeister Dr. Keck in Tuttlingen, auf den 1704 Stimmen fielen uud der schließlich noch der einzige Bewerber war.
r. Ehiuge« a. D., 10. Mai. Im Oberland treibt gegenwärtig ein Gebetsschwindler sein Wesen, der zwar keine materiellen Vorteile sucht, aber die Dummheit derer, die nicht alle werden, seinem eigenen Aberglauben dienstbar zu machen sucht. Er verlangt, wie der Bolksfr. s. Oberschw. berichtet, folgendes: DaS Gebet (es ist an den hl. Joseph gerichtet) muß 30 Tage lang vom Empfang des anonymen Schreiben, mit dem es dem Adressaten zugeht, gebetet werden. Zweitens muß das, was in dem Briefe steht, nebst dem Gebet füufmal abgeschrieben und je eine Formel durch die Post jemand zugeschickt werden. Es darf drittens nicht ausgeplaudett oder vernachlässigt werde«, da sonst eine endlose Kette zerrissen wird. Um deswillen, heißt es in dem Schreibens, soll das Gebet immer Erhörung gesunden haben.
— Die Geistlichkeit warnt vor diesem abergläubischen Schund, der als grober Unfug bestraft werden sollte.
Ulm, 9. Mai. Taten der Verzweiflung. Die Frau des seit einer Woche vermißten Privatiers Künzlen hat fich aus Erregung hierüber au der Türklinke erhängt.
— Die verwitwete Privatiers Heiurike Keim, 80 Jahre alt, hat fich vor einigen Tagen aus ihrer Wohnung in Neu-Ulm entfernt und ist seither nicht wieder zurückgekehrt. Da die Frau schwermütig war und schon oft geäußert hat, daß fie fich ertränken werde, wird vermutet, daß sie ihre Abficht war machte.
r. Friedrichshafeu 8. Mai. Der Bodensee ist in deu letzten Tagen infolge des starken Regens und der Schneeschmelze im Gebirge um ca 20 em. gestiegen.
r. Friedrichshafeu, 10. Mai. Die Tochter und das Dienstmädchen der hier in der Olgastraße 20 wohnenden Gräfin Mamschka wurden gestern früh bewußtlos im Bette liegend ausgefunden. Der herbeigrrufene Arzt stellte eine schwere Gasvergiftung fest, es gelang ihm aber, beide wieder
in jener Nacht von Verehrern zu Grabe geleitet und getragen wurde und Nicht von deu bereits bestellten Träger« (au der Reihe war die Zunft der Schneider), unternahm es nun, aus den Resten der 23 seit der letztes „Ausräum- uug" hier bestatteten Leichen (sarumer die der Mutter der Frau v. Stein, des mit Schiller befreundet gewesenen Kammerdirektors Riedel, der bekannten Hofdame der Herzogin Anna Amalie, Luise von Göchhausen) d e Überreste Schillers herauszusuchen und fie vor dem Los der anderen zu bewahren. Als wichtiger Anhaltspunkt zur Feststellung von Schillers Schädel dieute ihm dabei eine Totenmaske, die am Tag nach Schillers Hingang von dem Bildhauer Ludwig Klauer abgenommeu worden war und die Schwabe aus Anlaß dieser Nachforschungen von Klauers Schwager überlassen wurde. Diese Totenmaske ist vor kurzem aus dem Besitz der Nachkommen Schwades in den des Schiller- museums in Marbach übrrgegangen. Sie ist die erste Ab- formung aus der an der Leiche selbst geschaffenen Form; ein zweiter, an der Nase veranstalteter Gipsabguß befindet sich in der Weimarer Bibliothek. Dis da und dort sich studeudeu Abgüsse find unvollkommene Nachbildungen der Schwäbisch?« Totenmaske uud geben überdies uur das Gesicht, während wir in ihr die Form des ganze« Kopfes haben, der damals vollständig abgegosseu wurde. Da fie aus leicht gebranntem To« herzestellt wurde, so sind ihre Maße infolge der Erhärtung um rin geringes kleiner als der Kopf Schillers selbst war. Sie gibt alle Formen und den ganzen Charakter der Hautoberfläche mtt alle» kleinen Fältcheu aufs getreueste wieder; umer den Originalbild- uissen, die u^s Schillers äußere En'cheivung bewahrt haben, kommt ihr darum eine gauz hervorragende, einzigartige Bedeutung zu, so daß es zu begrüßen ist, daß Le nuum.hr an der dem Andenken Schillers gewidmeten statte ihreu Platz gefunden hat.