französtscheu Konsul in Casablanca übermittelten Brief erhebe Mulay Hafid Einspruch gegen die angebliche Stellungnahme Frankreichs zugunsten Abdul Afis. Ptchon brachte dem Ministerrat die Instruktionen zur Kenntnis, die er dem Konsul in Casablanca als Antwort auf diesen Brief erteilen wird. — Ju Fez wurde dieser Tage unter Salutschüssen ein Brief Mulay Haftds verlese«, in dem er die Schauermär berichtet, daß er gegenwärtig ein großes Blutbad unter den Ungläubigen anrichte. Durch das Blut der Ungläubigen sei der Fluß, an dem er lagere, aus seinen Ufern getreten. — Die spanische Regierung veröffentlicht eine Note, in der sie als Grund für die Besetzung Mar Chicas angibt, daß die Besitznahme der Stellungen der scherifischen Mahalla durch Rebellen verhindert werden sollte.
Madrid, 24. Frbr. Infolge beunruhigender Nachrichten, die der spanische Konsul des marokkanischen Hafens Larache über die bedrohte Sicherheit der dortigen Europäer an die hiesige Regierung gelangen ließ, ging sofort das Panzerschiff Estremadura von Cadiz nach Larache ab. Der Heraldo lobt diese schnelle Entsendung eines Schiffes, warnt aber vor einem unnötigen oder übereilten Eingreifen. Das AufangSstadtum des französtscheu Vorgehens in Casablanca müsse wie eine abschreckende Lehre wirken.
Da- englische Heeres- ««d Flotteubndget.
London, 24. Febr. Das Heeresbudget weist eine Abnahme von 301000 Pfund Sterling bei einer Verringerung des Mannschaftsbestandes um 5000 Mann auf.
Das Marinebudget für 1908/09 beläuft stch auf 32 319500 Pfund Sterling gegen 31 419500 für 1907/08.
London, 24. Febr. Der Heeresvoranschlag beträgt ohne Indien 27 459000 Pfd. Sterling. Ohne Indien umfaßt die reguläre Armee 96 625 Manu Infanterie, 14 537 Mann Kavallerie, 19 307 reitende und Feldartillerie, 13 610 Mann Festungsartillerie, 9136 technische Truppen, 6811 Mann Train, 8451 Mann für die Kolonialtruppen und indische Eingeborencnarmee. 2743 Mann Spezialtruppcn, 4645 Santtätstruppeu, 1700 Mann Ersatztruppen zur Deckung eines zeitweiligen oder gelegentlichen Ausfalles im Bestände aller Waffen, 3971 Spezialreservrn und Landwehr, 1981 Mann Stabtruppen und 1483 Mann für verschiedene Heeresteile; im ganzen 185 000 Mann gegen 190 000 Mann für 1907/08. Für Indien wurde der Stand um 188 Mann vermehrt.
Uages-HleuigLeiten.
Ass Etadt sud Laad.
Nagold, 2b. Februar.
Geburtsfest des Königs.
Wenn es auch draußen stürmt und schnell und der Winter mit Gewalt seine Herrschaft zu behaupten sucht, so schlägt doch das Heiz eines jeden braven Schwaben heute warm und freudig in dem Gedanken an den Geburtstag des Königs u id an die segensreiche Regierung unseres Landesvaters. Gar verschieden gestaltet stch dieses dankbare Gedenken bei den einzelnen LandeSkindcrn: die einen bringen im stillen ihre SegenSwür-sche dar und gehen dabei ihrer Arbeit nach, andere wollen und sollen stch an den Festlichkeiten beteiligen, die zu Ehren des Tages veranstaltet werden. Die nachfolgenden Zetleu vollen in Kürze über den Verlauf der hiesigen Köntgsseier belichten. Schon in aller Frühe weckten junge Tambours die Schläfer mit kräftigem Trommelschlcg, später ertönte ein Choral vom Kirchenturm, geblasen von einer Abteilung der Stadtkapelle. Um 9 Uhr wurden ver- dienten Feuerwehrleuten die vom König verliehenen Ehrenzeichen eingehändigt—unter anerkennenden Worten des Stadtvorstandes. Gleichzeitig empfingen die Veteranen die ihnen seitens der bürgerlichen Kollegien verwilligte Ehrengabe. Inzwischen stellte sich der Festzug auf, der seinen Weg vom Rathaus bis zur Kirche zu nehmen hatte. An demselben nahmen teil die hiesigen Schulen und Lehranstalten, die Vereine mit ihren Fahnen, die Beamten sowie Mitglieder der städtischen Kollegien. Dekan Römer hielt die Festpredigt über den vom König gewählten Text Jesaias 25. 1. ES wmde in derselben eine Parallele gezogen zwischen dem Volk Israel und unsrem Volk und hervorgehoben, wie es Pflicht der Familien und der einzelnen Persönlichkeiten sei, die Gottesfurcht hoch zu halten, da aus ihr die Wohlfahrt des Staates ruht. Der Redner wies aber auch hin Ms die Segnungen der Gegenwart im Unterschied zu jener unruhvollen, gärenden Zeit, in der unser König das Licht der Welt erblickte, sowie auf die eigne Lebensführung des Königs, die trotz einzelner schwerer Erfahrungen viele Spuren göttlichen Beistandes aufzuweiseu habe. Möge das württembergische Volk seines und seines Fürstenhauses Wahlspruches stets eingedenk sein: „Furchtlos und treu!
Die Seminars ei er wurde eingeleitet durch den wirkungsvollen Krönungsmarsch von Meyerbeer, worauf der Vortrag von Seminaroberlehrer köbele folgte über „Das Prinzip des Handelns in der Erziehung". Redner führte als Gewährsmänner für die Notwendigkeit des eigemltchen werktätigen Handelns m der Erziehung aus psychologisch-pädagogischen Gründen hauptsächlich Goethe, dann Comentus, Locke, Franke, Rousseau, Salzmanu, Herbarr und seine Nachfolger, für die sozialpädagogische Begründung Pestalozzi und Tolstoi, für die kuustpädagogtsche die Kunst- erziehungstage von Weimar und Dresden an, zeigte die Entwicklung des Haudfertigkeitsuuterrichts in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und den nordischen Ländern und besonders in Amerika, wies die starke Geltung des Handelns in Privaterziehungsanstalteu nach, machte auf die neuereu
Bestrebungen in WormS und an a. O. aufmerksam, dem Haudfertigkeitsuuterricht nicht nur die Rolle eines Anwendung-' sondern auch eines darstellenden oder Werkunterrichts zuzuwetsen, an den stch aller übrige Unterricht auf der Unterstufe anschließt und gibt zum Schluß der Ueberzcuguug Ausdruck, daß — das Gelingen der genannten Versuche vorausgesetzt — die deutsche Lehrerschaft ihren seitherigen Widerstand gegen den Handfertigkeitsunterricht aufgeben und sich mit demselben befreunden werde. Den Abschluß der Feier bildete der prächtige Seminaristenchor: „Landerkennung" von E. Grieg.
Festessen in der Post. BriesleSsuppe, Forellen blau mit Kartoffel und Butter, Roastbeef garniert, Ochseuschweifragout mit Sauce bernaise, französische Poularden mit Salat, Merinkentorte mit Dessert ist an sich' schon ein gutes Essen. Sind die Speisen aber noch so tadellos zubereitet, wie im Hotel Post, so ist es auch für ein großes Leckermaul ein Genuß, sie zu sich zu nehmen, dazu guten Wein, recht guten Sekt, schöne Mufik der städtischen Kapelle gerechnet, so ist es kein Wunder, daß die Stimmung der de» ganzen Speisesaal füllenden Teilnehmer gar bald eine animierte war. Sie wurde noch gehoben durch die Trinksprüche. Herr Reg.-Rat Ritter wiesauf die gedeihliche Entwicklung des Landes unter Sr. Maj. König Wilhelms II. Regierung, auf dessen Bestreben, die Wohlfahrt des Landes in jeder Hinsicht und in jedem Teil, auch tu unserem Bezirke, zu fördern hin und schloß seine Rede mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Se. Majestät, an welches anschließend die Köntgshymne von den Anwesenden stehend gesungen wurde. Dem segensreichen Wirken auf dem Gebiet der Nächstenliebe, der stets zur Hilfe bereiten Hand Ihrer Majestät der Königin, unserer echten Landcsmutter, galt der Toast des Herrn Landgerichtsrat Sigel. Nach dem allgemeinen Lied „Preisend mit viel schönen Reden" gedachte. Herr Reg.-Rat Ritter noch des durch die Auszeichnung beehrten Herrn Landgerichtsrat Sigel, dessen Verdienste um den Bezirk warm hervorhebend, worauf die Anwesenden mit Vergnügen der Aufforderung, ein Hoch auf den Ausgezeichneten auszubringen, Folge leisteten. Herr Landgerichtsrat erwiderte kurz dankend auf die ihm gebrachte Ehrung und hob hervor, daß es ihm der Bezirk und seine Einwohnerschaft angetan haben, so daß er in deu 17 Jahren seiner Tätigkeit hier noch nie deu Wunsch gefühlt habe, stch auf einen anderen Posten zu melden. Er widmete sein GlaS den Anwesenden. Nachdem noch manches Lied gesungen, mancher Zutrunk erfolgt war, zerstreute stch die Gesellschaft. Teils ging man solid nach Hause, eine andere Gruppe genoß des Laroks, wieder andere ergaben stch dem Kegelspiel. Abends traf man stch mit Damen auf der Post zu gutem Pilsner, wo daun unter munterem Geplauder und Gesang der schön begonnene Tag sein ebenso schönes Ende erreichte.
^ Bürgerabeud. Zum erstenmal hatten wir hier vorgestern einen Bürgerabend, zu dem der Ausschuß des Bürger- Vereins nicht bloß seine Mitglieder, sondern auch andere hiesige Bürger zwecks eines gemütlichen Zusammenseins und einer zwanglosen, freien, parteilosen Bereinigung und Aussprache auf allen möglichen Gebieten, in geschäftlichen, freundschaftlichen und privaten Angelegenheiten in die Wirtschaft von Bäckermeister Kläger eingeladen hatte. Und es war in der Tat ein schöner und verheißungsreicher Anfang, der in dieser neuen Gründung am Vorabend des königlichen Geburtstags gemacht wurde, dessen, wie es stch bei guten Schwaben von selbst versteht, mit herzlichen Worten und in patriotischem Geiste gedacht wurde. Besonder- dienten zur Verschönerung des Abends die Zithervorträge, mit denen der Wirts Töchterleia die Anwesenden erfreute und zum Gesang mitriß. Möge diese neue und wohlgemeinte Veranstaltung zur Förderung gegenseitiger Verständigung und eines so notwendigen rückhaltslosen und vertrauensvollen Zusammenschlusses aller echt bürgerlichen Elemente und zum Wohl der ganzen Stadt beitragen, stch immer mehr auch äußerlich ausgestalten und sich einer wachsenden Beteiligung erfreuen!
Frühli«-sb»te«. Trotz des Schneegestöbers, das gegenwärtig herrscht, waren hier auf einem Dach die ersten Frühlingsboten, Staren, zu sehen, die ehe es schneite ihre Stimmen erschallen ließen. Mögen nur jetzt warme Tage kommen, daß sie bei uns bleiben dürsten und nicht mehr wandern müßten. _
-1- Atteusteig, 25. Febr. Heute morgen kurz nach 6 Uhr verkündeten Böllerschüsse vom Schloßberg herab der Einwohnerschaft, daß wir heute den Geburtstag unseres geliebten Königs feiern durften. Der Kriegerverein versammelte stch im „grünen Baum" und marschierte unter den Klängen der hiesigen Stadtkapelle um °/i10 Uhr zur Kirche. Am Rathaus schloffen stch mehrere Beamte und Angestellte dem Zug an. Nach dem Gottesdienst bewegte stch der Zug wieder zurück zum „grünen Baum", wo ein gemeinschaftliches Festessen stattfand, bet welchem der Vorstand des Kriegcrvereins, Oberförster Weith, den Toast auf unfern Landrsherrn ausbrachte. Sehr zahlreich war auch die Beteiligung an dem heute abend vom Kriegervereiu im „grünen Baum" veranstalteten Bankett, wobei unsere Stadtkapelle bewies, daß sie über tüchtige Kräfte verfügt, die dank der tüchtigen Schulung mit ihrem Spiel allgemein Beifall ernteten.
r. Aus de« Laude, 25. Febr. Anläßlich der Feier des 60. Geburtsfcstes unseres Königs laufen aus allen Teilen des Landes, aus deu Oberamtsstädteu und aus den Bezirken Berichte über durchweg stimmungsvoll verlaufene festliche Veranstaltungen ein. Nach der üblichen Tagwacht und deu Böllerschüssen stellten stch in allen Gemeinden die bürgerlich:» Kollegien und ein großer Teil der Einwohner zum festlichem Kirchgänge auf. In gemeinsamen Mittag
essen und abendlichen Veranstaltungen wurde der treuen Gesinnung unserer Württemberger zum angestammten Herrscherhaus herzlich Ausdruck verliehen. Besonders waren es auch die Krtegervereine, die es stch uicht haben nehmen lassen, an der Spitze der festlichen Veranstaltungen ihrem hohen Kriegs- und Landesherrn aufrichtige Huldigung entgegen zu bringen. _
Pfalzgrafeuweiler, 25. Febr. Auf das Geburtsfest Sr. Majestät des Königs find für langjährige treue Dienste im Staatswald je ein Diplom und eine Geldprämie von 50 ^ verwilligt worden: Karl Kern in Trömbach, Johannes Schleeh in Herzogsweiler und Friedlich Brösamle in Edelweiler.
Teiuach, 24. Febr. Letzten Samstag fand bei Mitglied Pfrommer die zahlreich besuchte Generalversammlung des VerschönerungsveretnS statt. Nach dem vom Vorstand erstatteten Jahresbericht ist die Zahl der Mitglieder auf 57 angewachsen. Mn Ueberschuß von 390,02 Mark konnte für das laufende Jahr übertragen werden. Nachdem die Herren Andler und Walz den seitherigen Ausschußmitgliedern herzlichen Dank für ihre Bemühungen ausgesprochen hatten, wurden die Neuwahlen vorgcnommen. Der neue Ausschuß setzt stch aus folgenden Herren zusammen: Apotheker Kcrefer, Vorstand, Schultheiß Schneider, Schriftführer, Privatier Schwämmle, Kassier, Hotelbesitzer Andler, Badbefitzer Boßhardt, Postexpeditor Haug, Kaufmann Roß- teuscher.
Fr-udeastadt, 24. Frbr. Das im Weg der Zwangsversteigerung auf Frau Wilhelm Bäßler, Tuchfabrikanten Witwe hier übergegangene Bierbrauerei- und Wirtschafts- auwescn z. Rose hier ist von dieser am letzten Samstag au dm ledigen Bierbrauer Christian Lamparth von Garr- weiler um deu Preis von 80 000 Wetter veräußert worden.
(Gr.)
Baiersbrouv, 24. Febr. Am Samstag ist der Säger PH. Klumpp, ein in den 40er Jahren stehender verheirateter Mann, freiwillig auS dem Leben geschieden. Der Grund zu der Tat dürste sein, daß Klumpp seit einiger Zeit geistig nicht mehr normal war.
Militärisches. Die Schießübungen der Feldartillerie des Armeekorps werden in diesem Jahre auf dem Truppenübungsplatz Münstngen voraussichtlich wie folgt stattfinden: 27. Feldartillerlebrigade (Regiment Nr. 13 und 49) vom 11. Mai bis 1. Jnni, 26. Feldartilleriebrigade (Regiment Nr. 29 und 65) vom 3. bis 25. Juni, hieran anschließend eine auf dem Truppenübungsplatz zu formierende Reserve- Feldartillerte-Abteiluug vom 26. Juni bis 9. Juli.
Stuttgart, 25. Febr. Die Bestätigung der Gerüchte über den Rücktritt des Generals v. Fallois hat nicht lange auf sich warten lassen. Herr v. Fallois, der, vorher Divisionär in Freiburg, erst im April v. IS. an die Spitze des XIII Armeekorps berufen wurde, ist jetzt, wie der Staatsanzeiger in seiner gestrigen Ausgabe amtlich bekannt gibt, nach kaum einjähriger Dauer von diesem Kommando enthoben worden, und zwar unter Verleihung des kreuzes des Friedrichsordens. Die Ernennung des Herzogs Albrecht von Württemberg zu seinem Nachfolger dürfte freudig begrüßt werden. Er ist der zweite Württemberger, der das Korps führt; der erste war Genera! v. Wölkern. Die Berufung des Herzogs Albrecht erschien bis in die letzte Zeit deshalb nicht be anders wahrscheinlich, weil mau iu Berlin noch von der Zeit des Kaisers Wilhelm l her darauf bestand, preußische Generale an die Spitze der Einzelkontingente zu stellen.
Stuttgart. Die gegenwärtig herrschende wirtschaftliche Kris- Hai stch auf dem weiblichen Arbeitsmarkt bisher nur durch einen größeren Andrang von gewerblichen Arbeiterinnen bei den öffentlichen Arbeitsnachweisen geltend gemacht, der Mangel au wetbl. Privatdtenstpersonal dauert aber in beinahe unvermindertem Maße fort. Bei den städt. Arbeitsvermittlungsstellen in Stuttgart und Cannstatt standen im Monat Januar einem diesbezüglichen Stellenangebot von 956 nur 255 Gesuche von Dienstmädchen gegenüber. Auch auf 156 Stellen für Dienfimädcheu für Wirtschaften kamen nur 44 Stellesuchende. Dabei ist zu konstatieren, daß die Inanspruchnahme der öffentl. Arbeitsvermittlungsstelle» immer mehr Anklang findet und das Vertrauen zu denselben namentlich auch bei den Stellesucheudeu wächst. Dies geht am besten daraus hervor, daß die Zahl der weibl. Stellesuchenden bet dem Arbeitsamt von Groß-Stuttgart von 8759 im Jahr 1905 auf 18021 im Jahr 1907 gestiegen ist. Von denselben erhielten Stellung im Jahr 1905 6746--77°/° und im Jahr 1907 15500---86°/,. Diesen Stellengesuchen standen Stellenangebote gegenüber im Jahr 1905 13951 und im Jahr 1907 25268. Bei den Pri- vatdienstboten speziell find in der angegebenen Zeit die Stellenangebote von 6449 auf 8832 uad die Stellesuchenden von 2265 auf 3241 gestiegen. Von den stellesuchendeu Dienstmädchen wurden durch Vermittlung der städt. Aemter im Jahr 1905 1533 -- 67°/« und im Jahc 1907 2798 -- 86°/° in Stellung gebracht. Bei Inanspruchnahme der Privatstellenvermittlung hätten die im Jahr 1907 durch das Arbeitsamt plazierten Stellesucheudeu unter Zugrundlegung mittlerer Tarife, an Gebühren mindestens 7000 ^ bezahlen muffen, was ihnen so erspart blieb, da die Vermittlungstätigkett der städt. Arbeitsämter vollständig gebührenfrei erfolgt. Daneben wurde noch eine große Anzahl von auswärts kommender Dienstmädchen der Vergünstigung einer Eiseubahnfahrpreisermäßigung zuteil. Hand iu Hand gehend mit dem Mangel an Dienstboten ist eine starke Steigerung der Löhne eingclreteu, die bei Anfaugsstellen schon mindestens 20°/° velrägt. Die Löhne für Prtvatdienstboten schwanken irr Stuttgart zwischen 10 und 30 ^ pro Monat. Für