unmöglich macht, sondern geradezu gesundheitsgesährlich werden kann. Ein Wagen 4. Klaffe geht dagegen sehr ruhig! Warum fährt hier derjenige schlechter, der mehr bezahlt? Dm maßgebenden Stellen ist die Sachlage doch bekannt und um die dritte Klaffe nicht ganz leer zu führen, ist baldige Abhilfe dringend erforderlich!

Wer will eine» Lehrling einstelle«? Gar oft kommt es vor, daß ein Bater die Abficht hat, seinen Sohn ein Handwerk erlernen zu lassen. Auch der Sohn hätte Lust und Anlagen, z. B. Schreiner oder Flaschner oder Maler zu werden, aber ein geeigneter Lehrmeister befindet sich nicht im Dorfe und anderweitige Adressen find nicht bekannt. So bleibt es bei der Abficht, und nach einiger Zeit vergeblichen Wartens bleibt der Junge, ohne einen Beruf zu erlernen, im elterlichen Hause und wird später vielfach Taglöhner oder Fabrikarbeiter. Wenige Stunden entfernt nur sucht aber ei« Schreiner-, Flaschner- oder Malermeister vergeblich einen Lehrling. In dieser Hin ficht eine Art Stellenvermittlung zu schaffen, hat die Hand werkSkammer in ihrer letzten Vollversammlung auf An­regung des Staatskommissars beschlossen und zwar in der Weise, daß alljährlich im Monat Februar diejenigen Hand­werker, welche zu Ostern einen Lehrling einstellen wollen, ihre Adresse an die Handwerkskammer einsenden. Die Vermittlung erfolgt unentgeltlich.

Altensteig, 9. Febr. (Korr.) Ein großer Leichenzug bewegte sich heute nachmittag um 4 Uhr auf den Kirchhof, galt es doch, unserer allgemein beliebten Arbeitslehrerin, Frl. Pauline Müller, das letzte Geleite zu geben. Fast 12 Jahre lang war sie hier unermüdlich tätig, die schul­pflichtigen Mädchen im Erlernen der Handarbeiten zu unter­richten, und auch die der Schule entlassenen fanden sie immer bereit, ihnen mit ihrem vielseitigen Können helfend beizu­stehen. In dankbarer Anerkennung ihrer guten Leistungen, von denen namentlich die Weihnachtsausstellungen beredtes Zeugnis gaben, beschlossen die bürgerlichen Kollegien vor 14 Tagen ihre ständige Anstellung mit Rückwirkung auf 1. Jan. d. I., so daß sie beruhigt hätte dem Alter ent­gegensetzen können. Aber der Herr über Leben und Tod hatte es anders beschlossen. Nachdem sie noch am Donners­tag nachmittag ganz munter ihre junge Schar unterrichtet hatte, setzte am Freitag morgen um 5 Uhr ein Herzschlag ihrem irdischen Dcffein ein Ziel in einem Alter von nicht ganz 43 Jahren. Allgemeine Teilnahme wendet sich nament­lich auch der Matter der Entschlafenen, einer betagten Lehrerswitwe zu.

-8- Bo» der Steinach, 8. Febr. Die diesjährigen öffentlichen Bolksschulprüsungen sowie die Prüfungen der Fortbildung^- und Sonntagsschulen sind für die Gemeinden Ober- und Untertalheim auf 17. und 18. Febr. angesetzt. Doch dürfte noch eine kleine Aenderung vielleicht ein gegenseitiger Wechsel vorgenommen werden, da der 18. Febr. für Untertalheim der Tag derewigen Anbetung" ist.

? Gündriuge», 8. Febr. Letzten Donnerstag ver­sammelten sich in Bondorf die Vertreter der zur Gäu- wafferleitung gehörenden Gemeinden. Mit großer Stimmen­mehrheit wurde Schmied Lutz von eschtetingen zum Hilfs­wärter an der hies. Pumpstation gewählt.

r. Calw, 8. Febr. Zeichenlehrer Dinkelacker tritt nach 36jähriger Tätigkeit an den hiesigen Schulen in den wohlverdienten Ruhestand. In Simmozheim wurde von vier Bewerbern Wilhelm Reiff, Buchhalter der Oberamts- svarkaffe in Reutlingen, mit großer Mehrheit zum Orts­vorsteher gewählt.

L. Horb, 8. Febr. DerLehrergesangverein Horb" wählte heute an Stelle de? nach Wangen i. Allgäu beförderten Lehrers Wehle den Lehrer Lehr in Rohrdors zum 1. Dirigenten. Zweiter Dirigent: Lehrer Wecken- mann-Nordstetten; Kassier Lehrer Neßler-Jsenburg. Als nächste Aufführungen find vorerst geplant ein Fastnachtskranz (für Vereinsmitglieder und deren Angehörigen) und ein großes Frühjahrskonzert unter Mitwirkung der Tübinger Regimentskapelle.

Schutzimpfungen gegen Schweinerotlauf. Wie

jedes Jahr werden auch Heuer durch das K. Medizinalkol­legium, tierärztliche Abteilung iu Stuttgart, staatliche Schutz­impfungen gegen den Schweinerotlauf vorgenommen. Leider wird von dieser für die Schweinezucht außerordentlich gün­stigen Maßnahme immer noch nicht genug Gebrauch gemacht, obwohl die Hauptkosten der Schutzimpfung vom Staate be­stritten werden. Die Besitzer der zu impfenden Schweine haben nur die Jmpfgebühr zu bezahlen, welche je nach der Zahl der in einer Gemeinde zur Impfung kommenden Tiere und dem Lebendgewicht der einzelnen Impflinge 4o H bis beträgt. Wenn MSl in einer Gemeinde über 20 aber weniger als 75 Impflinge find, beträgt die Gebühr für ein Schwein mit einem Lebendgewicht bis zu 25 bx von.26-50 Lx/o 51-75 kx «M. 76- lüO kA 8«ch5l01150kA lH0^, über 1501^1^^. Bei 76-^-100 Impflingen ermäßigt sich die Gebühr je um ein VtWa^vei IHi'jUruMkÄMW»* Im Verhält­nis zu dem durch Ausbruch des Rotlaufs gewöhnlich ent­stehenden Schaden ist die Gebühr eine geringe zu nennen, umsomehr als durch deren Bezahlung noch eine Art Ver­sicherung gegen Verluste durch Schweinerotlaus während der Zeit, in welcher die Schweine durch die Impfung gegen Rotlauf geschützt sein sollen, 5 Monate bei Impfung mit Serum und Kultur 1, 12 Monate bei solchen auch mit Kultur 2 erzielt wird. Während dieser Zeit wird näm­lich für Tiere, welche an reinem Stäbchenrotlauf eingehen, ebenfalls Entschädigung gewährt, jedoch nur dann, wenn die Impfung eine öffentliche (staatliche) war. Die private Impfung genügt nicht. Es liegt im Interesse jeden Schweine­besitzers sich durch Teilnahme an der Impfung vor Ver­lusten zu schützen. Versäume dieselbe daher keiner!

r. Stuttgart, 7. Febr. Die Einnahmen aus dem Post-, Telegraphen und Fernsprechbetrieb im Monat Dezember 1907 betrugen 1832766.77^, im Jahr 1906 1765932 79 Hieraus ergibt sich für 1907 eine Mehr­einnahme von 66833.98 ^

r. Cannstatt, 8. Febr. Gestern abend gegen 7 Uhr war Großfeuer in der Altstadt in Cannstatt gemeldet. Es brannte eine Scheuer in der Spreuergaffe, die mit Heu und Stroh angefüllt war. Die Berufsseuerwache lll war sofort zur Stelle und bekämpfte das Feuer in kurzer Zeit mit vier Srahlrohren. Die angeöauten Nachbarhäuser warm stark gefährdet, doch gelang es in kurzer Zeit das Feuer zu löschen. Die Entftehnngsnrsache ist noch unbekannt.

Aldingen OA. Ludwigsburg, 7. Febr. Während der ledige Schasknecht Joseph Walter von hier mit seiner aus 200 Schafen bestehenden Herde auf der Heimfahrt be­griffen war, sprang plötzlich etwa 100 Meter vom hiesigen Ott entfernt ein fremder Hund unter die Herde, welche schließlich nach allen Richtungen auseinanderstod. Als sich der Hund trotz Zurufe usw. nicht verscheuchen ließ, gab Walter aus einer Terzerole einen Schreckschuß ans denselben ab, wobei daS Geschoß infolge ungeschickter Handhabung der Waffe die linke Hand des Schützen durchbohrte, so daß er sich alsbald ins Bezirkskrankenhaus Ludwigsburg auf­nehmen lassen mußte.

r. Ebingen, 8. Febr. Die Sängerhalle für das Schwarzwaldgausöngersest wird von der Firma L. Stroh­meyer und Cie in Konstanz um den Preis von 5750 ^ erstellt werden. Sie wird ihren Platz in den Wiesen hinter der städtischen Turn- und Festhalle finden, wo zugleich rin genügend großer Raum für den Festplatz, die Schaubuden usw. ist. Die Einladungen zum Sängerfest sind nunmehr den in Betracht kommenden Vereinen über 200 zugegangen. Sie erstrecken sich fast auf sämtliche Vereine des südlichen Württembergs, auf diejenigen Hohenzollerns und des badischen Oberlandes; auch Vereine Oesterreichs und der Schweizer wurden eiugeladm.

r. Tuttlingen, 7. Febr. In der Hellerscheu Schuh­fabrik hier, einer der größten Etablissements dieser Branche am Platze, hat ein Teil der Arbeiter die Arbeit wegen Lohndifferenzen niedergeleqr.

r. Heilbron», 7. Febr. Die K. Kreisregierung hat der Stadtgemeinde Heilbronn die Erlaubnis zur Forter­

find, die 1906 für 130 Millionen Mark Erzeugnisse expordierte, eine solche Industrie führt ihren Ursprung zurück auf die Energie, auf das Genie eines einzigen Mannes.

(A«e? Beihagen und Klasfing? Monattheft.)

Ein trinkfester Gemeinderat. Im oberhesfischen Städtchen Romrod ist bei Einführung eines oengewählten Gemeinteratsmitglikdes nne alte Sitte wieder geübt wordm. Nach Verpflichtung durch den Bürgermeister wurde ans dem Archivziwmer ein großer silberner Becher, aus dem 16. Jahrhundert stammend, herbeigeholt und bis zum Rande nüt Wein gefüllt. Das neue Ratsmitglied -rußte ihn mit einem Zuge auf das Wohl der Stadt leeren. Darauf wurde nach altem Brauch festgestellt, wieviel Tropfen noch im Becher zurückblieben. Tropfen für Tropfen ließ man aus dem Gefäß auf den Tisch rinnen, wobei man ängstlich bedacht war, daß die Tröpflein nicht zu groß ausfielen. Nachdem die Quelle versiegt war, zählte man auf dem Tisch die Tropfen zusammen eS sollen diesmal eine stattliche Anzahl gewesen sein. Für jeden im Becher zurückgebliebenen Tropfen zahlte das neue Gemeinderats­mitglied im benachbarten Gasthaus, wohin die Ratssitzung verlegt wurde, eine Flasche Wein für die älteren Kollegen.

Was eine« in der Reichshanptftadt passieren kan». Die Feuerwehr in Berlin so lesen wir in der Tägl. Rundschau" ist schon lange das Mädchen für alles. Bald müssen von ihr Bienen, bald Papageien ein­gefangen Werder. Oft find von ihr Schwalben, Tauben

und Katzen aus gefährlicher Lage befreit worden, Verbrecher von Dächern heruntergeholt und Pferde aus dem Wasser gezogen. Ein trotzdem noch nicht dageweseuer Fall ereignete sich aber unlängst. An der Ecke der Danziger- und Wms- straße, wo jetzt eine neue Straße gebaut wird, war ein Mann in den Morast geraten. Alle Bemühungen, ihn herauszuholen, waren vergeblich, und der Mann versank endlich bis an die Ellbogen. Nun alarmierte man die Wehr. Diese holte den armen Teufel heraus und brachte ihn nach dem nächsten Polizribmeau.

Aikoholv-rbrauch. Im deutschen Reich kommt nach süufjShriarm Durchschnitt au? den Kopf der Bevölke­rung jährlich ein Verbrauch von fast 6 Liter Wein, 123'/» Liter Bier und 8',» Liter Branntwein. Das macht jährlich etwa 2800 Millionen Mark. Die ganze Schuld des deut­schen Reiches beträgt 2933 Millionen. Für Heer und Marine gibt man jährlich ans 858 Millionen, für Arbeiter- Versicherung 488 Millionen; der Aufwand für die Volks­schulen beträgt 419 Millionen. Diese Zahlen geben zu denken!!

«»f dem Exerzierfeld. Man steht kaum SO m vor den Augen «egen deS dtchren Nebels. Die Kompan r hat Exerzierübungen unter Leitung de- Leutnant? Grafen R. E? ertönt folgende» Kom­mando:Eprung auf. V-arsch, Marsch, b s dorthin, wo der nächste Nebel oniängt!" Au? dem Münchener tzaartisr latin.Sie, Wäscherin, wann bringen Sie mir eigcntlich mein Hemd? Wollen Sir wirklich, daß ich erfriere?"

Hebung der Fleischstencr auf ein weiteres Jahr 1. April 1908/09 erteilt.

Geislingen, 8. Febr. Trotz einer Reduzierung der Arbeitszeit aus 8 Stunden sah sich die GeschäftSleitnug der htestgen Württemb. Metallwarenfabrik genötigt, ver­schiedenen Arbeitern ihre Stellung zu kündigen. Mit einigen Ausnahmen hat die Kündigung vorerst nur die Ledigen getroffen.

r. Berg b. Ravensburg, 8. Febr. Die gerichtliche Leichenöffnung des am 3. Februar durch den Postboten Rist von Weiler tot aufgefundenen, 30 Jahre alten Nor­bert Stieble von Kleinstraßergab, daß der Tod durch Er­sticken und Erfrieren, also nicht durch ein Verbrechen ein- getreten war. Der Verunglückte, der die Wirtschaft in Berg allein verließ und nicht betrunken war, wird jedenfalls auf dem schneebedeckten, gefrorenen Boden ausgeglttten und in den dicht an der Straße gelegenen, früher als Brunnen­stube benützten, kaum 50 cm tiefen Teich gefallen sein. Bei der Leiche wurden 30 ^ Geld, sowie Uhr mit goldener Kette vorgefunden.

r. Friedrichshafe«, 8. Febr. Gestern früh vor Tag brannte die etwa '/» Wegstunde von hier entfernte Trautmühle von R. Dolmetsch völlig nieder. Die Feuer­wehren der umliegenden Orte waren hilfsbereit herbeigeeilt. Es gelang ihnen, Wohnhaus und Scheuer dem rasch um sich greifenden Element zu entziehen. Große Vorräte von Mehl und Frucht gingen in den Flammen auf Die Mühle war der Neuzeit entsprechend erst 1905 aufgebaut worden, nachdem sie 2 Jahre vorher an einem Julimorgen ebenfalls ein Raub der Flammen geworden war. Der Besitzer ist versichert.

r. Bad Mergentheim, 7. Febr. Gestern mittag V>4 Uhr schwebte über dem Weiler Nieder steinach ein be­mannter Ballon mit der AufschriftZiegler"; er ging in der Nähe des Ortes nur noch in einigen Metern Höhe vorüber, um au einige Einwohner die Frage nach dem Namen der dort liegenden Ruine zu stellen. Die Bemann­ung erhieü die Antwort:Brauueck", worauf der Ballon in östlicher Richtung weiterflog.

r. Bo« Hohenlohescheu, 6. Febr. Ein Holzkauf mit Hindernissen. Bei einer Holzvrrsteigerunss im Stockholz hatten vier Holzhändler ihr gemeinsames Fuhrwerk stehen lassen um in der Nähe Stämme zu besichtigen. Unterdessen fuhr ein anderer Holzhändler mit feinem Schlitten an der Stelle vorbei wo das einsame Gefährt stand. Dem Pferd­chen wurde die Zeit zu lang und es schloß sich dem vor- beifahrendm Fuhrwerk hinten an. Als nun die Holzhänd- ltt zurückkamen, war das Fuhrwerk verschwunden. Es fand sich nach lange« Suchen in Gutbach wieder, wo das Pferd eingestellt und versorgt worden war. Alle fuhren nun vergnügt nach Hause und wären ohne Zwischenfall dahin gekommen, wenn sich ihnen nicht die Verkaufsstände auf dem Markt in den Weg gestellt hätten. Einen davon überfuhr der Renner, endlich landete er aber doch glücklich in feinem Stall.

Gerichtes«!.

r. Stuttgart, 7. Febr. Einem Mansardendieö hat die Strafkammer das Handwerk ans längere Zeit gelegt. Der wegen DKMahls vorbestrafte, ledige, 27 Jahre alte Eisendreher Johann Fritz von Unteroollenau in Böhme» wurde wegen schweren Diebstahls in 16 Fällen zu 6 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust verurteilt, außerdem erkannte das Geeicht aus Zulässigkeit von Polizeiaufsicht. Der Angeklagte hat hier im Oktober und Dezember zahl­reiche Diebstähle in D'enstbotenkammern verübt, wobei ihm Uhren, Ringe, Broschen, Halsketten und Geldbeutel mit In­halt zar Beute fielen, auch Hemden, Taschentücher, Dameu- pelze, Schirme usw. ließ er Mitläufern Außerdem stahl er einem Wirt in Berg aus dessen Wohnung 548 ^ und mehrere Ringe. Der Angeklagte stand hier in Arbeit und beging die meisten Diebstähle über die Mittagszeit.

r. Stnttgart, 7. Febr. (Schwurgericht.) Der 7. Fall betraf die Anklage gegen den schon vielfach vorbe­straften, 53 Jahre alten Schmied Friedrich Seeger von Loffenau, wegen versuchten Straßenraubs. Am 19. Nov. abends gegen 5 Uhr wurde auf einen 19 Jahre alten Fuhr­mann von Weilderffadt, der täglich in die umliegenden Ortschaften Petroleum führt, auf der Straße zwischen Rmesherm und Renningen beim 'Passieren eines Waldes ein räuberischer Uebrrfall ausgesührt. Ein Mann schwang sich mit den WortenGeld heraus" auf den Wagen. Dabei soll der Täter einen Stich gegen den Fuhrmann geführt haben, der aber durch einen Riemen und die Kleider anf- gehaltcn wurde. Der Ueberfallene wehrte sich mit einer Laterne, worauf der Räuber von seinem Opfer abließ. Als dann der Hund des Fuhrmanns den Täter stellte, ent­fernte sich dieser schleunigst. Der Fuhrmann trug etwa 20 ^ bec sich. Unter dem Verdacht den Raubanfall be­gangen zu h beu, wurde der Angeklagte einige Tage darauf festamommen. Bei der Verhandlung sowohl, als auch bei der Voruntersuchung bestritt er die Täterschaft. Der Fuhr­mann kann den Angeklagten nicht mit Bestimmtheit als Täter bezeichnen. Festgestellt wurde, daß Seeger vor und nach der Tat in R teshetm war; eine Zeugin hat ihn vor dem Fuhrwerk die Land üraßr hinausgehen sehen. Die Geschworenen sprachen den Angeklagten deS versuchten schweren Raubes schuldig uuier Versagung mildernder Umstände. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Stotz, beantragte hierauf den Fall an das nächste Schwurgericht zu verweisen, da sich die Geschworenen zweifellos zu Uuguasten des Ange­klagten geirrt hätten. Das Gericht war jedoch der Ansicht, daß dies nickt Messe. Das Urteil lautete sodann auf ein Jchr vier Monate Zuchthaus und aus fünf Jahre Ehr-