klärte, auch von Ersparnissen gesprochen. Nun lasse sich ja bei Kolonien, Marine, Militär schwer sparen. Seine Freunde meinten, eS taffe sich wohl etwas sparen an der Kavallerie. Diese Kavallerie-Frage sollte doch nicht so von oben herab, wie gestern von der Militärverwaltung behandelt werden. Ob bet Ms einjährige Dienstzeit eingeführt werden könne, sei wohl jetzt noch fraglich. Richtig aber sei, daß der Zug der Zeit auch nach Ansicht seiner Fremde auf Verringerung der Dienstzeit gehe. Bedauerlich sei die Heraus­bildung einer Offizierskaste, befremdlich die Zurückweisung von jüdischen Einjährigen, die sich zum Reserve-Offizier qualifizierten, ebenso bedauerlich das Vorkommnis, daß ein Bergwerks-Direktor nicht mit einem Knappschaftssekretär zusammen am Offizterstische fitzen wollte. Bei der Beför- derung sollte nur auf die Tüchtigkeit gesehen werden.

von Lieb ert (Rp.): Der Erhöhung der Mannschafts­löhne stünden seine Freunde sympathisch gegenüber, nur wünschten sie dies nicht gerade sofortin einem Nachtrags-Etat. Die Frage der zweijährigen Dienstzeit für Kavallerie und reitende Artillerie fei durch die gestrige glänzende Rede des bayrischen Mtlitärbevollmächtigten wohl genügend er­ledigt. Weiter wendet sich Redner gegen den Bebel'schen Miliz-Gedanke».

Liebermaun von Sonneaberg (Antis.) betont die Notwendigkeit weiser Sparsamkeit, aber sinnlose Abstriche dürfen nicht vorgenommen werden, denn technisch müßten wir auf der Höhe bleiben. Deshalb wünsche er auch Wieder­herstellung der von der Kommission gestrichenen Forderung für den aggregierten. Fonds. Auf die vorliegenden Reso­lutionen eingehend, erklärt sich Redner mit Rückficht auf die Finanzlage gegen die Resolution Albrecht Md Gröber betreffend Erhöhung der Löhnung für Mannschaften. Dem Verlangen wegen des Ernte-Urlaubs pflichte er bei, ebenso dem Wunsche wegen des Heimats-Urlaub mit Freifahrt. Die Resolution betreffend Oeffentlichkeit der Gerichtsver­handlung erscheine ihm überflüssig. Ehe die von Ablaß und Genoffen gewünschte Reform des Militär-Strafrechts stattfinde, müßte das Zivil-Strafrecht reformiert werden. Deshalb stimmten seine Freunde gegen diese Resolution. Zur Resolution der Kommission wegen der zweijährigen Dienstzeit der Kavallerie und reitenden Artillerie übergehend erklärt Redner, trotz der advokatorisch geschickten Empfehlung der Resolution durch den Abgeordneten Häusler lehnten er und seine Freunde diese Resolution ab.

Schräder (frs. Vg.): Die technische Ausbildung stelle immer große Anforderungen, deshalb wüchsen die Kosten immer mehr. Es wäre jetzt ernfie Aufgabe für unsere Militär-Verwaltung, nachzudenken, ob nicht, wie der Reichs­kanzler angekündigt habe, Ersparnisse gemacht werden müßten. Redner bespricht daun den Fall Gädke.

Generalleutnant Sixt von Aruim: Bis auf den heu­tigen Tag reffortieren die Vorschriften über die Ehrenge­richte lediglich aus der Kommaudogewalt des Kaisers und ich kann nicht auf eine Erörterung über diesen Punkt ein- gehen. Gewiß kann ein Offizier in einen schweren Gewis­senskonflikt kommen, aber die Stellung, die Herr Gädke in seinem Konflikt genommen hat, ist für einen deutschen Of­fizier unmöglich und das deutsche Ofstzierkorps duldet solche Herren nicht unter sich. Redner geht dann ein auf die Entstehung des Militär-Kabinetts. Weiter spricht sich Red­ner gegen das Verlangen nach der zweijährigen Dienstzeit für Kavallerie Md rettende Artillerie aus, wobei er auf die Bedeutung der Kavallerie-Attacken zu sprechen kommt. WaS solle denn eigentlich an dem System der Einjährig- Freiwilligen reformiert Werdens Bei eingeletteteu Verhand­lungen mit dem Kultusministerium habe sich allerdings er- g'ben, daß an den Prüfungs-Bestimmungea vielleicht etwas geändert werden könne. Die Verhandlungen darüber schweben, aber eine gesetzliche Regelung könne nicht in Aus­sicht gestellt werden.

Erzberger (Ztr.): Mit der Erhöhung der Bezüge der Offiziere werde man zugleich auch die Gebührniffe der Ge­meinen besser regeln müssen. Als höchst bedenkliche Häufung mißlicher Erscheinungen rügt Redner sodann Eingriffe im Heere infolge des politischen Lebens und in die konstitutio­nellen Verhältnisse, so die armeebehördliche Cbtkanieruug von Reserve-Offizieren, die für das Zentrum gewählt hätten. Anzuerkennen sei, daß hinterher das betreffende Bezirks- Kommando (Fulda) desavouiert worden sei. Auch andere ähnliche Vorgänge erwähnt Redner, dabei namentlich das Kriegervereinsleben beleuchtend. Auch Mängel im Sauitäts- wesen erörtert er. Notwendig sei eine genaue Untersuchung der Rekmten vor der Einstellung.

Eickhoff (frs. BP.) erklärt sich aus finanziellen Rück­sichten gegen die auf Erhöhung der Manuschaftslöhnuug gerichtete Resolution Albrecht Md Gen. Dringender sei zweifellos die Erhöhung der Bezüge der Unteroffiziere und Beamten. Unannehmbar sei die von den Sozialdemokraten verlangte allgemeine Einführung der einjährigen Dienstzeit. Militärtechnische Gründe ständen dem entgegen. Allerdings dringe unsere ganze Entwicklung auf die Verkürzung der Dienstzeit hin. Vielleicht behelfe man sich mit dem Ber- mtttelungSweg einer anderthalbjährigen Dienstzeit. Zu wünschen seien regelmäßige Heimats-Urlaube mit Freifahrt.

Noske (Soz.): Der Abgeordnete von Liebert habe das gestrige Verhalten seiner Partei bei der Mitteilung über die Vorgänge in Lissabon kritisiert. Seine Partei verurteile jede Art Mord, jede Art Gewalttat. Reimer bespricht sodann die Militär-Boykotts gegenüber Wirtschafts­lokalen, ferner das Kriegervereins wesen, die politische Be­tätigung dieser Vereine, die Schnüffelei nach der politischen Gesinnung der Offiziere des Beurlaubtenstandes. Zum Schluß fordert Redner die Reform des Beschwerderechts und des Militärstrafrechis, das einen Klaffen-Charakter habe wie kein mderes Gesetz.

Tages-Weuigkeitsn.

Ass Stadt und Land.

Ra,old, 6. Arbruar,

Bo« Rathaus. Sitzung des Gemeiuderats. Der Stammholzverkauf vom 4. Februar, bei welchem ein Durchschnittserlös von 20°/» über den Revierpreis erzielt wurde, wird genehmigt. Der Holzhauerlshn für das Stammholz VI. Klasse wird auf 1 ^ 20 pro Festmeter festgesetzt.

Sitzung beider Kollegien: Entsprechend einem Antrag der Ortsschulbehörde und auf Grund der eingehen­den Gutachten des früheren Ortsschulinspektors Herrn Stadt­pfarrers jetz. Professor Dr. Fant Md des jetzigen Ortsschul- inspektors Herrn Stadtpfarrer Merz wurde einstimmig be­schlösse», für den Fall, daß ein geeignetes Lokal gewonnen werden kann, mit Beginn des heurigen Schuljahrs eine weitere (VII.) Schulstelle an der städtischen Volksschule zu errichten. Dies ist deshalb erforderlich, weil die obere Kuabenklaffe überfüllt ist und weil dort bei der gleichzeitigen Unterrichtserteilung für Knaben vom 4. bis 8. Schuljahr, also für 5 Jahrgänge, eine ersprießliche Leistung im In­teresse der Schüler ausgeschloffen ist. Um die Lehrkräfte einerseits intensiv auszunützen und andererseits ein mög­lichst gleichmäßiges Verhältnis auch bezüglich der Schüler­zahl zu erreichen, wird mit Einführung dieser 7. Klasse auch der Organismus der Schule eine wesentliche Aenderung insbesondere dadurch erfahren, daß in den untersten Klassen Knaben nnd Mädchen gemeinsam unterrichtet werden und jeder Jahrgang eine eigene Klaffe unter eigenem Lehrer erhält. Die Schule wird sich hienach folgendermaßen ge­stalten:

Masse I erste, Schuljahr mit «naben u. Mädchen 1 unst. Lehrer » II »weite, . , ,, »t»»

. IH dritte, . 1 ftänd ..

" iV vierte, ,, ,, ,, t » ,,

V fünfte, u sechste» Schuljahr der Mädchen 1

VI siebentes und achte» 1

VII fünfte, bi, achte» Knaben 1

Der Gehalt des anzustellenden Lehrers aus der Stadt­kasse beträgt einschl. 300 ^ Mtetzinsentschädigung 1800 ^ wogegen künftig die Abteilungsunterrichte, die einen jährl. Aufwand von 960 bis 1020 ausmachten, in Wegfall kommen, außerdem ist in Rechnung zu nehmen, daß der jährliche Beitrag zu der Uebungsschule an den Staat von 1200 bezw. jedenfalls die Hälfte von 600 erlaffen wird und hiefür verwendet werden kann, so daß die eigent­liche Mehrleistung der Stadt weit aufgehoben wird durch die in die Augen springenden Vorteile der neuen Schul­gestaltung.

Hand in Hmd mit der Behandlung dieses Gegenstands ging die schon mehrfach erwähnte Frage der Erbauung eines Schulhauses.

Nicht nur wegen der neu errichteten Volksschulstelle, sondern namentlich auch wegen der ganz unzweckmäßigen Unterbringung der Mittelschule und der Frauenarbeitsschule und im Hinblick auf die Entwicklung der gewerblichen Fort­bildungsschule sind dringend weitere Lokale erforderlich.

Der Staat ist nicht in der Lage, die der Stadt ge­hörige Präparandenanstalt in absehbarer Zeit zurückzugeben, auch wurde in Frage gestellt, ob sie sich für ein Schulhaus nach den gegenwärtigen Erfordernissen eigne.

Beschloffen wurde, es soll mit dem Bau eines Schnl- bauses in 2 Jahren begonnen werden, inzwischen hat eine Kommission einige in letzter Zeit erbaute Schulhäuser zu besichtigen und unter Vorlage der vom Stadtbaumeister zu fertigenden Plänen. Kostenvoranschlag den Gemeindekollegten Vorschlag zu unterbreiten.

Die Erlaffe des K. Gewerbeoberschulrats vom 16. Dez. 1907 betr. die künftige Gestaltung der Gewerbe- und Handels­schulen und betr. die Sorge für die Beschaffung und äußere Ausstattung der Schulräumlichkeiten werden vorgetragen.

Es würde zu weit führen im Rahmen dieses Berichts eine ausführlichere Behandlung der in Betracht kommenden Punkte zu geben, nur soviel sei erwähnt, daß bei der größten zulässigen Beschränkung im Besuch der gewerbl. Fortbild­ungsschule und die Ueberweisung von über hundert schulpflichtigen Lehrlingen an die allgemeine Fortbild­ungsschule, für Nagold 2 Gewerbelehrer erforderlich werden. Ein Gewerbelehrer (Zeichenlehrer) ist hier schon augestellt. Mit Rücksicht hierauf und daß es au einem wetteren Lokal fehlt, auch das Fortbildungsschulwcsen hier erst vor 2'/» Jahren neugeregelt wurde und man die künftige Gestaltung der allgemeinen Fortbildungsschule vorher sehen möchte, wurde beschloffen, den Antrag zu stellen, die hiesige Stadt von der Errichtung einer Gewerbeschule nach den Bestimm­ungen des Gesetzes vom 22. Juli 1906 zunächst auf die Dauer von 4 Jahren zn befreien, es also iusolange bei dem bestehenden Zustand zu belassen. Damit ist auch der Erlaß betr. dir Lokale erledigt, soferne solche bis dahin durch den Schulhausbau beschafft werden können.

Beschloffen wird die Hälfte der Kosten für die Her­stellung eines Fußwegs (Trottoirs) zum Bezirkskrankenhaus und die Unterhaltung der jetzt zu schaffenden Anlage auf die Stadtkaffe zu übernehmen, falls die Amtsversammlung die vom BeztrkSrat beschloffen« Uebernahme der andern Hälfte auf die A vtskorporation genehmigt.

DaS Gesuch des Farrenknechts Hetzer um Verwilligung eines Gratials wird zurückgestellt, bis die Höhe seiner In­validenrente bekannt ist.

Der Erlaß des K. Oberamts im Gesellschafter Nr. 27 betr. die freiwillige Versicherung der Betriebsuuternehmer wird zur Kenntnis gebracht und vom Vorsitzenden ent­sprechend erläutert. Damit ist die öffentliche Sitzung geschloffen.

Inhalt deS ReichS-Gesetzblatt» No. S. Allerhöchster Er laß, betreffend dir Anrechnung der Jahre 190k, 1806 und 1907 al, KrirgSjahre auS Anlaß de» Aufstande» in Deulsch-Ostafrika. S. 13. Bekanntmachung, betreffend die dem Internationalen Uebrreinkommrn über den Eisenbahnfrachtverkehr beigefügte Liste S. 1».

Wildberg, 6. Febr. (Korr.) Am 30. Jan. d. I. fand im Schwarzwaldbräuhaus eine Buttcrschau statt, wo­ran sich 16 Genoffenschaftsmolkereken als Aussteller beteiligten. Als Preisrichter funktionierten die Herren Molkereiinstruk- tor Bez von Leutktrch, Landwirtschaftsinspektor Strebe! von Leonberg und der Vertrauensobmann Schultheiß Wörner Sulz. Das Ergebnis war ein gutes; denn es erhielten 8 Molkereien das Prädikat hochfein, 6 fein und 2 gut. Nachmittags 2 Uhr fand sodann eine Versammlung statt, woran sich Über 40 Personen von den Oberämtern Nagold, Calw, Leonbeig beteiligten. Diese, sowie die Ver­handlung zeigten, welches Interesse dem Molkereiwesen z. Z. geschenkt wird, und wie notwendig es ist, die praktischen Erfahrungen gegenseitig auszutauschen; besonders wurde An­leitung gegeben, wie nnd in welcher Weise sich die Molke­reien an der diesen Sommer stattfindenden deutschen Landw. Ausstellung in Stuttgart beteiligen sollen. Zum Schluß wurde den Veranstaltern dieser 2. Butterschau von der Ver­sammlung der Dank ausgesprochen.

r. Stuttgart, 5. Febr. Der württembergische Obst­bauverein zählt jetzt 1700 Mitglieder und sein Vereinsver- mögen beträgt 34930 Er wird sich auf der Eade Juni in Cannstatt stattfindcnden Ausstellung der deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft in hervorragender Weise be­teiligen. Der Verein württembergischer Baumwärter hat es jetzt auf 700 Mitglieder gebracht.

Stuttgart, 5. Febr. Wie der Staatsanzeiger meldet, werden wieder Kandidaten für den höheren Eisenbahn­dienst angenommen, die die in der K. Verordnung vom 29. Dezember 1906 (Reg.-Bl. von 1907 S. 2) bezetchneten Voraussetzungen für die Befähigung zum höheren Dienst erfüllt haben. Nähere Auskunft erteilt die Generaldirektion der Staatseisenbahuen, die auch etwaige Meldungen ent­gegen nimmt.

Die Errichtung eines zweite« Theaters i» Stuttgart wird nun bestimmt erfolgen. Das Theater, das einen intimen Charakter 'tragen soll, wird auf dem Areal der früheren Legionskaserne an die mittlere Ecke der Kleinen Königstraße neben dem Ende vorigen Jahres einge­stürzten Haus zu stehen kommen, so daß die Passage von der Königstraße direkt auf den Eingang des Theaters zuführt. Die Baukosten betragen, wie das Neue Tagblatt mittetlt, einschließlich der Summe von 400 000 ^ für den Bauplatz etwa 720000 Der Theaterbetrieb, der von dem Dramaturgen des Hoftheaters, Professor Dr. Gerstmann, auf 5 bezw. 15 Jahre gepachtet werden soll, ist als solcher bereits finanziert.

r. Stuttgart, 5. Febr. Die Württ. Notenbank be­lehnt bis auf Weiteres gesetzlich zugelaffene Wertpapiere mit 7°/».

r. Stuttgart, 4. Febr. Die Ortsbehörde für die Arbeiterverstcherung in Stuttgart hat im abgelaufenen Ge­schäftsjahr 1907 wieder eine umfangreiche Arbeit geleistet. Mit Beihilfe der Ortskrankenkaffenverwaltung wurden 95352 Jnvalidenkarten ausgestellt, 92731 Karten ausge­rechnet und 84 600 Bescheinigungen ausgestellt; außerdem waren etwa 10 000 Bescheinigungen nachträglich zu er­teilen, Marken für die Invalidenversicherung wurden 811188 eingeklebt und entwertet. Anzeigen über Betriebsunfälle find 2128 eingegangen, Unfalluntersuchuugen 727 vorge­nommen worden. Für die Krankenpfiegeversicherung waren von vier zu vier Wochen durchschnittliL 19 322 Berechnungen aufzustkllen und im ganzen 187 255 Quittungen etnzuzikhen. Mitgliederkarteu der Kraukenpflegeverficherung find 14128 ausgestellt worden. Zur Beitreibung von Kranken- und Jnvalidenversicherungsbeiträgcn muhten 2146 Zahlungsbe­fehle und 1901 Vollstreckungsbefehle erleffen werden. Ur­kunden zur Erhebuna von Renten usw. wurden 42893 beglaubigt. An- und Abmeldungen sind 4b 552 eingegangen. Außcrd m mußten 12000 Vorladungen erlaffen, 8429 Schreiben von auswärts, 8700 Ersuchtzschreiben aller Art erledigt, 2031 Lepscheine ausgestellt und 17 000 Richtig­stellungen von Qüttungskarten usw. vorgenommen worden, daneben war noch eine ganze Reihe anderer Arbeiten zu erledigen, wie Kassen- und Bücherprüfungen, Erledigung von Streitigkeiten, Erhebungen über die Erwerbsverhältniffe von Juvaltdenrentnern, Behandlung vrn Anträgen auf Einleitung eines Heilverfahrens usw. usw.

r. Oberlenningen, OA. Kirchheim, 5. Febr. Die Neuwahl für den zurückgetretenen Ortsvorsteher findet am 28. d. Mts. statt.

r. Biberach, 5. Febr. Im nahen Schweinhausen wurde gestern der 19jährige Sohn der Witwe Moch beim Holzführen von seinem Pferd so ins Erficht geschlagen, daß er ganz entstellt ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Man befürchtet eine bleibende Verunstaltung des Gesichts.

Deutsches Reich.

Berlin, 4. Febr. Der Reichsanz. veröffentlicht den Entwurf eines Gesetzes über die Arbeitskammern.

Berlin, 5. Febr. Zu der Verhaftung eines Bureau­beamten der Firma Krupp wegen angeblichen Verrats mili­tärischer Geheimnisse meldet das Berliner Tageblatt aus Esten: Der Verhaftete, ein Bureauvorsteher, hatte die Offerten der Firma zwecks Erlangung von Aufträgen und Lieferungen an die Konkurrenz verkauft. Der der Firma Krupp verursachte Schaden soll sich aus mehrere Millionen Mark belaufen.