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auch die Minen von Castros und Sotiros ließen nach und so ging die Ausfuhr zurück, viele Arbeiter verließen Lha­sas. Es wurden nun bc! Moües und Theologos neue Schürfungen vörgenommen, über deren Resultate man sich günstig äußert. Jedenfalls darf angenommen werden, daß die dmtsche Minen-Gefellschaft Spetdrl, die bisher Beweise energischer Tätigkeit ergeben hat, versuchen wird, dm Betrieb wieder auf die frühere Höhe zu bringen."

Newyork, 24. Jan. Die Untersuchung gegen den kürzlich verhafteten Mann namens Giordani, der zur Unterstützung der R voluttrnäre während des Aufstandes in Haiti und San Domingo falsches Geld angesertcht hatte, hat den amerikanischen Konsul in Haiti derart bloßgcsiellt, daß dieser sein Amt niederlegen mußte Die gerichtliche Untersuchung gegen Giordani führte zur Beschlagnahme von 2000 Gewehren und 800 000 Dollars Falschgeld.

Rio de Janeiro, 25. Jan. Der Minister des Aus­wärtigen, Rio Branco, dementiert die aus Newyork ge­meldete ihm zugeschricbene Acußeruug, Brasilien sei ge­neigt, seine im Bau befindlichen Panzerschiffe im Fall eines Krieges mit Japan an Amerika abzutreten. (Frkf. Ztg.)

Vermischtes.

Eine lustige Automobilgeschichte des Königs von Württemberg. Bekanntlich hat vor kurzem König Wilhelm II. von Württemberg als Jagdgast beim Groß­herzog Adolf Friedlich von Mecklenburg-Strelitz geweilt.

Da beide Fürsten Anhänger des Automobilsports sind, be­gaben sie sich im Kraftwagen nach dem in der Nähe der Residenz Neustrelitz gelegenen Wildpark. Der junge Erb­großherzog Adolf Friedrich war ebenfalls mit von der Partie. Auf der Chaussee begegnet dem fürstlichen Automobil ein Gefährt; ein Schimmel und ein Brauner traben sehr gemächlich davor und auf dem Bocke sitzt in Seelenruhe ein Bäuerlein mit seiner biederen Ehehälfte. Als die Huppe des großhcrzoglichen Automobils ertönt, beginnt der Schimmel unruhig zu werden. Man stoppt sofort auf der andern Seite und fährt im langsamsten Tempo vorüber. Nichts­destoweniger fängt das Mecklenburger Vollblut an zu steigen und nach ein paar Kapriolen liegt der Schimmel auf der Straße. Die Fürsten eilen sofort zur Hilfe. Der Groß­herzog faßt den Gaul beim Kopf und versucht ihn aufzu- richtcn, vom Erbgroßherzog auf das lebhafteste unterstützt, während der König von Württemberg mit ein paar kundigen Griffen die Stränge abwirft, um so dem Pferde das Auf­stehen zu ermöglichen. Das Bäuerlein nebst seiner Frau thront indessen anscheinend ungerührt und seelenruhig auf seinem Bocke. Den vereinten bundesfürstlichen Bemühungen gelingt cs endlich, den Gaul auf die Beine zu bringen, und schließlich steht der Schimmel wieder auf allen Vieren. Leutselig wendet sich der Großheezog an seinen Untertan: Diesmal ist die Sache ja noch gut abgegangen, und nun können Sie erzählen:Der Großherzog und der Erbgroß­herzog haben mein Pferd aufgerichtet und der König von Württemberg hat sogar dabei geholfen." In echt mecklen- burgischer Ruhe erwidert darauf der Bauer:Mien leew

Here, dat Haren See ruhig blieben laten künrit (können)- Wenn sön« oll Ding (das Automobil) ankümmt, denn fällt dee Schimmle ümmer üm; hei steiht awer nahtten (nachher) ook ganz von sülwen werrer up (auf)!" Sprachs und fuhr seine Straße weiter.

Ei«« heitere Szene spielte sich in einer kürzlich abgehaltemn Bürgerausschußsttzung in Neckargemünd ab. Unter verschiedenen anderen Punkten stand auch die Erhöh» nng der Hundesteuer auf der Tagesordnung. Während dieser Gegenstand zur Diskusston gestellt wurde, hörte man an der Türe ein Geräusch. Als man nachschaute, sprang ein Hund in den Saal; aber anstatt auf seinen anwesenden Herrn zuzulaufen, nahm er direkt seinen Weg nach dem Gemeinderatstisch und stellte sich vor dem Vorsitzenden aus, um vermutlich auch zu dieser Sache das Wort zu regreifen und eine Lanze für seine Kollegen zu brechen. Da ihm dasselbe aber als einem Nichimitglied der Versammlung nicht erteilt wurde, begab er sich in den hinter-.n Teil des Saales als müßiger Zuhörer und wartete die Abstimmung, dir zu seinen Ungunsten ausfiel, ruhig ab. Der Vorsitzende wußte aber lt.Hdlbg. Ztg." die Situation sofort geschickt zugunsten seines Antrages zu verwerten, indem er daraus hinwies, daß man nicht einmal im Burgerausschußsaal vor Hunden sicher und deshalb die Erhöhung der Steuer gerecht­fertigt sei. Demzufolge fiel auch die Abstimmung aus gegen die Minderheit der Hundebesitzer.

Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.

Bekanntmachung.

Auf der Schweiueznchtstatiou in Sindlingen find wieder an­gekört worden 2S männliche und 4V weibliche Ferkel.

Bestellungen seitens der Mitglieder des landw. Bezirksvereins nimmt Herr Vereinssekretär Gaiser entgegen. Der Preis pro Zwei- Monat-Alter vnd pro Stück beträgt 32 ^ für die männlichen und 26 Mk. für die weiblichen Tiere. Außerdem stehen zum Verkauf 1« St. 46 Monate alte Eber.

Nagold, den 23. Januar 1908.

Der Vorstand des landw. Bezirksveivs:

Regierungsrat Ritter.

WMmmmichl IM.

Die Wahlberechtigten werden hiemit dringend aufgesoidert, kom- meaden

Dienstag, de« 28 . -s.

vollzählig von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen vnd folgende Herren zu wählen:

1) vrsrss, Eugen, Kaufmann in Calw.

2) Lovd, Albert, Fabrikant in Rohrdors OA. Nagold.

3) »llimtor, Julius Wilhelm. Fabrikant in Baiersbronn OA. Freudenstadt.

4) küäigsr, Herrmarm, Kaufmann in Herrenberg.

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Derselbe kann gegen Futtergeld und Einiückan^sgebühr adgeholt werden.

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