deutung der Privatangestelltest-Versicherung". Red­ner führte in seinem Vortrag aus, daß dir jetzige Staats­sekretär des Reichsamts des Innern Herr von Bethmann- Hollweg der wichtigen Frage vielleicht noch wohlwollender gegenüberstehe, als Graf von Posadowsky. Dann ging er in weiteren Ausführungen auf die Bedeutung des dritten Standes ein und sprach von den Privatbeamten als einer Schicht zwischen Kapitalismus und Proletariat. Von 18821895 sei die Zahl der Privatangestellten um 120 °/o gestiegen. Die Zahl der organisierten Privatbeamten be­trage zur Zeit 800000. Unter Betonung der Wichtigkeit der Weiterführung der Sozialpolitik, erklärte Redner es für eine Notwendigkeit, den Privatbeamten Sicherheit der Exi­stenz und der Zukunft zu gewährleisten, damit das Damokles­schwert der Sorge sie nicht ständig belaste. Um die Qualität der geistigen Arbeiter zu heben, sie berufsfeeudig zu er­halten, sei die Penstonsverstcherung ein geeignetes Mittel. Der maßgebende Teil der Industriellen trete für die For­derung em und ve rachte es als eine Ehrenpflicht, die Ver­sicherung durchznführeu. Beide Teile gingen in dieser großen Frage einmütig zusammen rnd so werde die Regierung sich der Stoßkraft der Berechtigung dieser Bewegung nicht ver­schließen können. Die Weltgeschichte beweise, daß jeder Staat untergegangen ist, der sich nicht auf einen kräftigen Mittelstand stützen konnte. Die unselbständigen Elemente zu stärken, ist ein vitales staatliches Interesse. Es bestände noch keine Einigkeit über den zu beschreitenden Weg, aber die Privatangestellten haben sich in ihrer großen Mehrheit für die Sonderkaffe und gegen den Vorschlag des Reichs- tagsabg. Dr. Potthoff, dessen widerspruchsvolle Haftung in der Frage Redner scharf beleuchtete, die Invalidenversiche­rung auszubauen, erklärt. Der Zentrumsabg. Sittart habe ihn beauftragt öffentlich zu erklären, daß die Reichsregierung den Vorschlag des Ausbaus der Invalidenversicherung für unannehmbar halte. Die Reichsregierung wünscht, daß die bisher an der Invalidenversicherung beteiligten Privatbe­amten, in derselben verbleiben, u. daß daneben eine Sonder­kaffe bestehen soll, das Gesetz nur wenige Paragraphen enthält, während die Ausführangsbestimmungen selbst den Privatbeamten überlassen werden sollen.

r. Stuttgart, 19. Nov. In der Nacht vom Sonntag auf Montag machte ein Einbrecher den Versuch, in das Innere der St. Nikolauskirche zu gelangen. Er stieg durch ein Fenster der im Bau begriffenen zweiren Sakristei ein j und begab sich von innen auf das Dach derselben. Das am ersten rechtsseitigen Chsrfenster angebrachte Schutzgitter riß er weg und demolierte den Teil des Fensters, der ge­öffnet werden kann. Weiter kam er jedoch nicht, da er entweder in seiner Arbeit gestört wurde, oder aber, daß ihm das Absteigen im Innern der Kirche zu schwierig erschien. Von dem Einbrecher hat man keine Spur.

r. Stuttgart, 19. Nov. Am Montag den 11. ds. Mts. verunglückte in der Wolframstraße ein Speditions- a: bester dadurch, daß er beim Verladen von Kisten aus ei. en Wagen von einer Lärme einen Schlag auf den Unter­leib erhielt, die eine Darmverletzung zur Folge hatte. Der Vorletzte konnte sich in seine Wohnung und tags darauf ins Katharinenhospital begeben, wo er am Sonntag abend geworben ist. Auf dem Areal der Gasfabrik bei Gats­burg fiel gestern vormittag einem Arbeiter ein Eiseuschirm aut den linken Fuß, sodaß der Mann eine Quetschung er­litt uud ins städtische Krankenhaus nach Cannstatt gebracht werden mußte.

Stuttgart, 18. Nov. In der Strafsache wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittelgesetz, bezw. wegen Wurstvergiftung gegen den Metzgermeister Louis Essig von Ludwigsburg hat die Staatsanwaltschaft gegen das freisprechende Urteil der Strafkammer I vom 12. ds. Revi­sion an das Reichsgericht erhoben.

r. Böblingen, 20. Noobr. In dem benachbarten Darmsheim, wo anläßlich des am 27. Aug. dort ausge- brocheuen großen Brandes z. Zt. eine rege Bautätigkeit herrscht, kam es am Montag abend zwischen 5 und 6 Uhr zu einer blutigen Messerstecherei. Sechs. Plattenhardter ledige Burschen, dieBlauen" machten, gerieten aus gering­fügigem Anlaß mit einem dortigen Bürger in Streit dis schließlich zum Messer gegriffen wurde. Die sechs Platteu- hardter stachen auf die Darmsheimer mit aller Macht ein, sodaß 5 Personen verletzt wurden, darunter der Polizei­diener und der Feldschütz. Elfterer wurde mit seinem eigenen Seitengewehr, das ihm entrissen worden, verletzt. Von Böblingen wurde die Lundjägermannschaft gerufen. Sämt­liche Beteiligten wurden gestern früh ins Amtsgericht ein­geliefert.

r. Tübingen, 20. Nov. Der aus dem Gefängnis ausgebrochene Gefangene Fischer aus dem Oberamt Calw kam bis nach Zürich, wurde dort aber verhaftet, weil die Schweizer Gerichte sich auch mit ihm wegen Einbrüchen im Kanton Thurgau beschäftigen wollen. Der Aus- und Ein­brecher mag vom Regen in die Traufe gekommen sein.

r. Kilchberg OA. Tübingen, 20. Nov. Auf schreck­liche Weise kam das Kind des hiesigen Amtsdieners Braun ums Leben. Es wurde von dem Inhalt eines Kübels siedenden Wassers übergoffen und starb an den erlittenen Verletzungen unter qualvollen Schmerzen.

Nürtingen, 18. Nov. Hier ist der wohl seltene Fall eingetreten, daß in der Versammlung des Bundes der Landwirte beschlossen wurde, bei der heurige» Ge- meiudcratswahl Hand in Hand mit der Sozialdemokratie gegen den Liberalismus zu gehen.

r. Ul«, 19. Nabbr. Die hiesige Staatsanwaltschaft erläßt ein Ausschreiden, worin sie zur Festnahme einer ge­wissen Anna Bcrgl, geö. 1883 in München, auffordert. Die Gesuchte hat es ve'starden, wie in verschiedenen an­deren Städten Süd und Mitteldeutschlands, io auch in

Ulm durch Einschleichen und Eimnieten in Hotels, Pensionen, Asyle, Mädchenheime usw. zahlreiche Diebstähle und Be­trügereien zu verüben und dann zu verschwinden. In neuester Zeit ist sie hier unter dem Namen Marie Maier Kassierin aus Rosenhenn, aufgetaucht.

r. Biberach, 19. Nov. Ein Original, wie in Würt­temberg und in weiterem Umkreis, wohl keines mehr zu finden ist, beherbergt unser Stadtbezirk. In einem einsamen Talwinkel, der selten betreten wird, hat der etwa 40jähr. Kunstmaler Alfons Gabel fein Heim aufgeschlagen. Dort hat er eine Hütte gebaut, deren weniger als primitive Ein­richtung dem Künstler und Einsiedler völlig genügt. Die Hütte hat hölzerne Doppelwände, zwischen denen sich Säg­mühl und Spreu befinden, sodaß die Warwhaltung möglich ist. Die einfachen Mahlzeiten bereitet sich G. selbst und seine Einsamkeit teilt lediglich ein stattlicher Leouberger Hund, der treu an seinem Herrn hängt. G. ist ein viel beschäftigter Landschaftsmaler und dabei Philosoph genug, um sich in seiner freiwilligen Vereinsammung wohl zu be­finden.

Arrs dem Murgtal, 18. Nov. In imme<größerem Maße werden die Wasserkräfte der Murg, die auf ihrem ungefähr 76 Kilometer langen Lauf zum Rhein ein Gefäll von nahezu 800 Metern besitzt, ausgebeutet. Letzte Woche waren, Zeitungsmeldungen zufolge, im Auftrag der bürger­lichen Kollegien Freudensiadts verschiedene Herren in Schwar­zenberg (Württemberg), um die einleitenden Schritte zur Erwerbung des zur Errichtunng eines Elektrizitätswerkes bei Schwarzenberg erforderlichen Geländes zu tun. Es sollen durch Ausnützung der Wasserkräfte zwischen Schwarzen­berg und Schönmünzach rund 300 Pferdekräfte gewonnen und soweit sie nicht zur elektrischen Beleuchtung und zu landwirtschaftlichen sowie gewerblichen Zwecken der beiden Orte nötig sind, nach Freudenstadt übertragen werden. Hier sollen sie zur Verstärkung der im Jahre 1895 mit einem Kostenaufwand von 250 000 ausgeführten elektrischen Zentrale dienen, die nicht bloß Kraft dem Kleingewerbe, sondern auch den Strom für Glüh- und Bogenlichter in den Häuserri sowie für die städtische Straßenbeleuchtung liefert. Da ein günstiger Abschluß der Verhandlungen zwischen der Stadt und den Schwarzenberger Güterbesttzern zu hoffen ist, so dürfte mit den Ausführungen der Arbeiten wohl bald begonnen werden.

Aus de« Neichshaushalt. Der Reichsetat für das württemö. Militärkontingent steht an Ausgaben vor 24765807 ^ (1056589 mehr als im Vorjahre), wozu noch einmalige Ausgaben in Höhe von 5175100 ^ (2307680 mehr als im Vorjahre) kommen. Unt r den einmaligen Ausgaben figuriert eine erste Rate von 400 000 ^ für eine neue Proviantamtsanlage in Stuttgart, 95000 ^ als erste Rate für eine Proviantamtsanlage auf dem Truppenübungsplatz in Münsingen, 125000 ^ als erste Rate für Rauhfutterscheunen, 171680 ^ für neue Bekleidung, 325 000 ^ als erste Rate für das neue Dienst­gebäude des Kriegsministeriums, 685000 ^ als erste Rate für den Erfatzbau der Dragonerkaserne in Stuttgart, 10000 ^ als Entwurfsrate für den Ersatzbau einer Ka­serne in Gmünd und 800 000 ^ zu weiteren Beschaffungen für Zwecke der Feldartillerie. Unter den Einnahmen sind vorgesehen 2980000 von der württ. Eisenbahnverwal­tung für das Areal der alte» Dragonerkaserne in Stuttgart.

GeeichNml.

Tübingen, 23. Novbr. Strafkammer. Während mehrere Burschen auS Sommenhardt in den Morgenstunden von einer Hochzeit von Zavelstein heimkehrten, gerieten einige von ihnen miteinander in Händel, wobei der Schreiuer- geselle Jakob Harsch von dem Bauernsohn Georg Adam Lutz mit einem Taschenmesser verletzt worden sein wollte. Harsch geriet darüber in solche Wut. daß er allein nach Sommenhardt vorauseilte, sich aus dem Schuppen seines elterlichen Hauses eine Axt herbeiholte und damit aus den des Wegs kommenden Lutz lauerte. Wie dieser herankam, schlug ihn Harsch mit der Axt nieder, er hatte ihn auf den Hinterkopf getroffen, wodurch Lutz einen Schädelknocheubruch erlitt und längere Zeit in Lebensgefahr schwebte. Auch der Gipsergeselle Andreas Schroth hatte dem Lutz mit dem Spazierstock einen Schlag ins Gesicht versetzt und der Gipser­geselle Andreas Harsch traktierte den Bauern Renischler mit einem Prügel, Dieser Angeklagte wurde freigesprochen, Schroth wurde zu 10 ^ und Jakob Harsch zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt.

r . Stuttgart, 18. Nov. Schöffengericht. Unter dem Vorsitz des Amtsrichters Kiefer wurde heute abend in zweistündiger Sitzung von der Privatbeleidigungsklage­sache des Redakteurs Hammer von der ZeitschriftDie deutsche Konditorei und das Konditoreicafs" gegen den in Konkurs befindlichen Verleger der ZeitschriftDer Konditor" Rofenberg verhandelt. Die Beleidigung wird in einem Unsere Konkurrenz" betitelten Artikel imKonditor" er­blickt, worin Hammer als Scheinredakteur hingestellt und als Jnseratenonkel bezeichnet wird und ihm der Vorwurf gemacht wird, sein Blatt lediglich zum Jnseratenfang zu versenden, auch in moralischer Hinsicht ein anstößiger Mensch zu sein. Die Zeugen konnten die Beweise für diese Behaup­tungen nicht oder in unzureichendem Maße erbringen. Der Vertreter der klägerischen Partei, Rechtsanwalt Weil, war unter der Bedingung zu einem Vergleich bereit, daß der Angeklagte die Behauptungen mit Bedauern zurücknimmt und die Kosten des Verfahrens übernimmt. Der Rechtsbei­stand des Angeklagten, Rechtsanwalt Dr. Kälber, lehnte den Vergleichsvorschlag ab und bemerkte, daß der betreffende Artikel imKonditor" nm die Entgegnung auf eine Brief- kastennotiz rm Organ des Redakteurs Hammer gewesen sei, worin dem Angeklagten Rosenberg vorgeworsen wurde, in

seinem Organ Veröffentlichungen gebracht zu haben, wozu er nicht berechtigt gewesen sei. Hammer Habe ein gutes Teil zum Ruin des Angeklagten beigetragen, indem er Aeußerungen über den Geschäftsgang des Rosenberg'schen Organs gemacht habe, die geeignet waren, den Kredit des Angeklagten schwer zu schädigen. Rosenberg habe nur ,in Wahrung! berechtigter Interessen gehandelt. Wegen der be­leidigenden Briefkastennotiz erhebe er daher für den Ange­klagten Widerklage gegen den Privatkläger. Das Gericht erkannte gegen Rosenberg, da ihm der Wahrheitsbeweis für seine beleidigenden Behauptungen fast in allen Teilen miß­lungen auf eine Geldstrafe von 60 im Unvermögens­falle 10 Tage Haft, Tragung der Kosten und Veröffent­lichung des Urteils in einigen Fachzeitschriften. Redakteur Hammer wurde von der Widerklage freigesprochen.

Deutsches Reich.

Dienftbotenbeweguug. In einem Saale des Ge­werkschaftshauses in Berlin, trat am Dienstag eine außer­ordentliche Frauenkonferenz zusammen, um zu der Dtenst- botenbewegung Stellung zu nehme». Es waren zahlreiche; Delegiertinnen aus allen Teilen Deutschlands erschienen; auch einige Männer waren anwesend. Die große Mehrheit der Frauen war von Dienftboteuvereinen delegiert. Von bekannten Persönlichkeiten bemerkte man Fran Klara Zetkin (Stuttgart), Frau Zietz und Frau Kühler (Hamburg), Frau Ottilie Baader (Berlin). Die Konferenz will beraten, wie den Dienstmädchen geholfen werden könne. Eine Dienstboten- organisation bestehe bereits, es solle beraten werden, wie sie gefördert und erweitert werden könne. Die Dienstboten seien bei ihrer jetzigen Lage nicht imstande, selbst die Agi­tation und Organisation in die Hand zu nehmen. Deshalb sei es doppelte Pflicht der politisch tätigen Frauen, hier helfend einzugreifen.

Der Versammlung wurde folgende Resolution vsr- gelegt:Die heutige Konferenz konstatiert mit Befriedigung, daß seit der letzten Frauenkonferenz zu Mannheim die Dienstbotenbewegung sehr erfreuliche Fortschritte gemacht hat. Die Konferenz glaubt nunmehr die Möglichkeit für gekommen, daß die einzelnen örtlichen Vereine ohne Gefahr für ihren Bestand, zu einer Zentralorganisation zu­sammengeschloffen werden können. Mit einer einheitlichen Organisation ist gleichzeitig die Schaffung eines einheitlichen Dieustbotenorgaus von Nöten, dessen Aufgabe es ist, Nicht nur die Forderung der Dienstboten zu vertrete», und ihre geistige Aufklärung zu fördern, sondern ihnen auch in beruflicher Hinsicht ein Wegweiser und eine Stütze zu sein."

Die Resolution wurde angenommen.

Mannheim, 19. Nov. Der SschieUunfug unter der Schuljugend nimmt immer gefährlichere Formen an. In den Vorstädten gilt ein Junge sozusagen nicht für voll unter seinesgleichen, der nicht im Besitze eines Schießeisens ist. Am Sonntag schoß in der Friedrichsfelderstraße ein 13jähriger Schlingel tu voller Absichtlichkeit nach einem Mädchen, das ihn gereizt hatte, traf aber ein anderes iu den Kopf und verletzte es schwer. Der heutige Polizei­bericht meldet zwei weitere Schießaffaireu. In der Nähe der chemischen Fabrik von Mauz L Gamber schoß ein zehn bis zwölf Jahre alter Knabe einem Schlosser das rechte Auge aus, und in der Nähe des Elektrizitätswerks erhielt ein Gipser, ebenfalls durch einen schulpflichtigen Jungen, einen Schuß in den rechten Oberarm. In beiden Fällen gelang es den Tätern zu entkommen. Auch die Aus­plünderung von Kindern, die von ihren Eltern zu Besorg­ungen ausgefchlckt werden, durch ältere Knaben und Mädchen ist an der Tagesordnung.

Heidelberg, 19. Nov. Der kurz nach V-10 Uhr von hier abgehende Schnellzug übersuhr bei Neckarelz ein Fuhrwerk mit 3 Insassen, von denen einer, der Brauereibesttzer Max Werrlein, getötet wurde. Der Schreinermeister Karl Bansbach wurde so schwer verletzt, daß er noch in der Nacht verstarb. Der Gärtner Gottfried Altendorff ist schwer verletzt. Die Schuld an dem Un­glück soll der Bahnwärter Knipphahn tragen, der die Schranken zu früh öffnete.

8 175 .

München, 20. Nov. Der Batteriechef im bayer. 1. Feldart.-Reg., Hauptmann Sonntag tötete sich im Gartrn des Garnisonslazaretts durch drei Revolverschüffe, nachdem er vom Untersuchungsrichter wegen Vergehens gegen Z 175 vernommen worden war.

Darmstadt, 17. Nov. Der Student der Elektro­technik G. Christensen aus Mühlhausen wurde dieser Tage wegen Münzfälschung Wert. Er hatte an der Hoch- fchulkaffe ferne Kolleggelder mit Goldstücken bezahlt, die be­schädigt waren und Mindergewicht hatten. Eine polizeiliche Untersuchung ergab, daß die Münzen mit einer Säure be­handelt worden waren, um ihnen Goldwert zu entziehen. Christeusen ist geständig und wird sich demnächst wegen Münzvcrgehcus zu verantworten haben.

Köln, 18. Nov. In dem bei Herzogenrath gelegenen Orte Werkstein fand in einem großen Saale ein Tanzver­gnügen statt, als plötzlich Feuer ausbrach, das erst bemerkt wurde, als die Flammen in den Saal schlugen. Nur mit knapper Not konnte die den Saal füllende Menschenmenge durch sie Türen und Fenster ihr Leben in Sicherheit bringen. Als die letzten Personen gerettet waren, stürzte der obere Teil des Saales ein.

Düsseldorf, 19. Nov. Der 19jährige Kaufmann Pippig stellte sich der Polizei unter der Selbstbezichtigung im Okt. 1906 einer Hamburger Bankfirma 15 000 ^ unterschlagen zu haben. Von dem Gelde besaß er nur noch 2 das andere hatte er inzwischen im Auslande verjubelt.

Z« dem EiseubahnübersallimHammer Schnell­zuge, über den wir berichtet haben, wird noch gemeldet,