des Abends gab der Säugerkranz mehrere Chöre zum Besten. Der Geehrte ließ noch vor dem Auseinandergehen durch seinen Sohn für alles den besten Dank ausdrücken.

Die «euer» Volksschul-Lesebücher. Eine zwölf- gliederige, zu fünf Sechstel aus Lehrern bestehende Kom­mission hat die Aufgabe, das künftige Lesebuch den Forder­ungen der Neuzeit entsprechend auszuarbeiten; eine besondere Kommission beschäftigt sich mit der Abfassung der Fibel. Das Lesebuch selbst wird aus drei Bänden bestehen je für das 2. und 3., 4. und 5., 6. und 7. Schuljahr. Der Charakter des Buches wird abweichend vom seitherigen vorzugsweise ein unterhaltender, belletristischer sein. In dem kindlichen Geist angemessener Form und Sprache sollen in 5 Abteilungen: Märchen, Sagen, Fabeln und Geschichte, Bilder aus dem Menschenleben, Geographie, Handel und Gewerbe, zahlreiche poetische Stücke und endlich solche aus der Naturgeschichte und Naturlehre behandelt werden.

Böfingeu, 9. Nov. Am 8. Nov. wurde hier Schult­heiß Koch beerdigt; die große Zahl der Leidtragenden die dem Sarge folgte, gab Zeugnis von dem Ansehen, dessen sich der Verstorbene erfreute, die Mitglieder der bürgerlichen Kollegien, die des Kirchengemeinderats und der Militär- Verein folgten im Trauerzug. Nach einer ergreifenden Grabrede des Herrn Pfarrers Reif, der die Verdienste des Verstorbenen um die Gemeinde während seiner 35jährigen Amtsführung schilderte und hervorhob, daß unter seiner Amtsführung vieles zum Wohle der Gemeinde geschehen sei, insbesondere die Erbauung einer Kirche und der Wasser­leitung, wurden Kränze niedergelegt von Gemeinderat Broß, namens der bürgerlichen Kollegien, von Kirchengemeinderat Haier für den Kirchengemeinderat; von Ehinger für den Darlehenskaffenverein.

n GültUuge». Der Mangel annatürl. Dünger macht sich bei dem Ertrag der hiesigen Felder auf der zu großen Markung von Jahr zu Jahr immer mehr geltend und der Kunstdünger, durch welchen eine große Summe Geldes aufgewendet wird, befriedigt die Hoffnungen, welche in ihn gesetzt werden, je nachdem eine Witterung eintritt, eben nicht immer. Der heurige Jahrgang hat diese Tat­sache auch wieder zur Genüge bewiesen. Deshalb ist es mit Freuden zu begrüßen, daß in Gestalt und mit der Zu­fuhr von Latrine aus Stuttgart ein natürliches Mittel zur Düngung der bedürftigen Felder gefunden ist. Die Verhandlungen der hiesigen Gemeindevertretung mit maß­gebender Stelle find von Erfolg gekrönt worden, was aus dem Umstand hervorgeht, daß äm nächsten Dienstag schon der erste Eisenbahnwagen und am Freitag der zweite Wagen mit je 3 Faß und 90 bl Latrine für die hiesigen Besteller auf der nächsten Station Wildberg eintrifft. Damit wäre der weite Weg nach Gärtringen, welche Station seither allein für Latrine in.Betracht kam, auSgeschalten und nicht bloß für Roßbauern, sondern auch für Kühbauern ist durch den nahen Weg nach Wildberg der Bezug von Stuttgarter Fäkaldünger möglich gemacht. Wenn voraussichtlich auch die Beteiligung an dem Latrinenfuhrwerk von hier eine sehr starke werden wird, ist es nicht ausgeschloffen, daß durch hiesige Vermittlung bei dem Ortsvorsteher und Kro­nenwirt Gräther auch Landwirte von Nachbarorten berück­sichtigt werden können. Der vereinbarte Preis ist mäßig gestellt, so daß sich die Zufuhr lohnen wird. Owohl durch dieses Unternehmen unserer Landwirtschaft ein großer Dienst erwiesen wird, hat es die hiesigen Landwirte unangenehm berührt, daß die Stadt Wildberg, welche aus ihrer Um­gebung in geschäftlicher Beziehung doch auch einen Nutzen zieht, den Weg über die Gutleutbrücke sogar mit leeren Fuhrwerken bei gutem Wetter gesperrt hält und ein dies­bezügliches Gesuch in jüngster Zeit abschlägig beschieden hat. Es wäre zu bedauern, wenn dieser Standpunkt bei­behalten würde, wenn es sich später auf Grund der ge­machten Anfänge um die Schaffung einer großen Latrineu- grube für das Vorder- und Hinterland von Wildberg handeln wird. _

r. Notterrburg, 9. Novbr. Zu dem Todesfall des Bauern David Kaiser in Hatlstngen wird weiter gemeldet:

Kaiser hat vor kurzem sein Anwesen verkauft und lebte bei einem Verwandten. Er brachte sich gestern vor Tagesan­bruch mit einem Rasiermesser Wunden am Hals bei und als diese nicht zum Ziele führten, suchte er sich mit einem Beil, das aus der Werkstätte seines Bruders stammt, die Hirnschale einzuschlagen. Unter seinem Bemühen muß er ohnmächtig geworden sein und sich verblutet haben. Die Leiche wurde mit dem Beil in der Hand gefunden.

Evangelische Landessynode. Die Synode hat sich am Donnerstag mit der Frage der Verwendung der Jnterkalargefälle und der Mittel der Geist- lichen-Unterstützungsfonds befaßt im Anschluß an dieErklärung", welche die Oberkirchenbehörde im Januar der Synode bald nach ihrem Zusammentritt hierüber zu- gehen ließ. Mit dieser Angelegenheit hat sich schon die vierte Landessynode im Jahr 1888 beschäftigt und es wurde damals schon die Anschauung vertreten, daß die Grundzüge über die Verwendung dieser Mittel in einem kirchlichen Ge­setz genau festgelegt werden sollten, um den ziemlich weiten Spielraum, den die Oberkirchenbehörde hier hat, durch rechtliche Normen schärfer zu umschreiben und abzugrenzen. In neuerer Zeit ist die Sache, die seitdem geruht hat, wieder akut geworden durch die Stellungnahme der unstän­digen Geistlichen, welche von der da und dort geübten Praxis, daß bei Vakaturen die sogen. Jnterkalargefälle, die bei längeren Amtsverwesereien ziemlich beträchtlich sind, zur Stärkung von Pfarrhausbaufonds und dergl. zu verwenden, eine ungebührliche Hinausschiebung der ständigen Anstellung befürchten; dazu kommt noch die in weiten Kreisen verbreitete Anschauung,daß die Mittel des Geistlichen-Unterstützungsfonds auch für andere kirchliche Zwecke, als für die Unterstützung von Geistlichen bei Inanspruchnahme von Vikaren, Krankheissällen und dergl. verwendet werden, so für kirchliche Baufonds, Pfarrhausbauten rc. Die ökonomische Kommission der Synode hat sich nun in ihrer Mehrheit für eine kirchengesetzliche Regelung dieser Angelegenheit entschieden, während die Minderheit sich auf den Standpunkt stellte, daß eine Zu­sammenstellung und eine Veröffentlichung der hierüber be­stehenden Grundsätze der Landessynode zur Beschlußfassung unterbreitet werden, wie der Synodale Gußmann in einem gestern von ihm namens der Kommisstonsminderheit einge- brachten Antrag zum Ausdruck brachte. In der langen Debatte, die sich an diese beiden Anträge anschloß, stellte sich die Mehrheit der Redner und meist solche, welche ein geistliches Amt bekleiden, auf den Standpunkt der Kom- misfionsminderheit, indem sie darauf hinwiefen, daß bei der seitherigen Verwaltung dieser kirchlichen Fonds nach­weisbare Mißtzände sich nicht ergeben hätten und daß die Oberkirchenbehörde den wechselnden Bedürfnissen eher Rech­nung tragen könne, wenn sie nicht auf gesetzliche Bestimm­ungen festgelegt sei. Andere Mitglieder der Synode, namentlich Juristen, verlangten dagegen eine gesetzliche Regelung. Nach­dem von seiten des Kirchenregiments aus dieser letztere An­trag mit verfassungsrechtlichen und auch mit Zweckmäßig­keitsgründen bekämpft worden war, wurde der Antrag der Kommisstonsminderheit (Gußmann) mit ziemlich starker Mehrheit angenommen und damit der Kommisfionsantrag abgelehnt. Im weiteren Verlauf der Sitzung fanden noch zwei Anträge des Oberamtsarzts Dr. Maisch-Oehringen Annahme, von welchen der eine verlangt, daß bei Pfarr­hausneubauten den Anforderungen der Aesthetik und der Gesundheitslehre mehr als bisher Rechnung getragen werde. Durch den andern Antrag wird die Oberkirchenbehörde er­sucht, dahin zu wirken, daß die Patronatspfarrhäuser bet Reparaturen rc. auf dem gleichen Fuß behandelt werden sollen, wie die Staatspfarrhäuser.

r. Stuttgart, 9. Nov. Die Leiche der Frauensper­son. die sich Donnerstag nacht von der König-Karl-Brücke in den Neckar stürzte, wurde gestern nachmittag in der Nähe der Brücke geländet. Es ist die ledige Ladnerin Anna Fröscher von hier. Was die Unglückliche in den Tod trieb, konnte noch nicht festgestellt werden.

r. Stuttgart, 8. Nov. Der Polizeibericht schreibt: Beim Löwentor geriet gestern nachmittag ein Automobil beim Vorfahren an einem Fuhrwerk in den Straßengraben. Zwei Jnsaffen und der Chauffeur wurden ans dem Wagen

geschleudert, es hat jedoch nur ein Insasse eine unerhebliche Kopfwunde erlitten. Gestern abend kurz vor 11 Uhr sprang von der König Karlsbrücke aus eine unbekannte Frauensperson in den Neckar. Trotz sofortiger Rettungs­versuche konnte die Person nicht mehr aufgefunden werden. Eine nähere Beschreibung fehlt.

r. Tübinger», 8. Nov. Gegenwärtig wird ein Wasser­leitungsstrang unter dem Neckarbett hindurch auf den Oesterberg geführt. Die Leitung erhält ihr Wasser von der neuen Wafserpumpstation zwischen dem kleinen Exerzierplatz und Lustnau. Weiter flußabwärts ist die Anlage eines Wasserstauwehrs geplant. Es sind zur Zeit die notwendigen Untersuchungen des Flußbettsuntergrunds im Gange. Der niedere Wasserstau!) des Neckars unterstützt diese Arbeiten.

r. Eßlingen, 9. Nov. Wegen eines Vergehens gegen 8 173 des Strafgesetzbuches wurde der ^verheiratete 63 Jahre alte Gottfried Späth aus Obereßlingen dem hiesigen Amtsgericht erngeltefert.

r. Eybach OA. Geislingen, 8. Nov. Das Befinden des Touristen Essig aus Geislingen, der letzten Sonntag von dem Himmelsfelsen abstürzte, kann ein befriedigendes genannt werden. Treten keine weiteren Krankheiten zu den erlittenen Verwundungen hinzu, so dürste sein Leben als gerettet betrachtet werden.

r. Heideuheim, 10. Nov. Der letzthin verstorbene Direktor der hiesigen Kattunmanufaktur und Ehrenbürger hiesiger Stadt, Josef Weiß, hat von seinem Nachlaß 50000 ^ für wohltätige Zwecke vermacht, darunter 20000 ^ für hilfsbedürftige würdige Arbeiter der Kattun­manufaktur, je 5000 ^ der evang. und kath. Kirchenge­meinde, 10 000 ^ für die Armen der Stadt, 2000 ^ der Kinderrettungsanstalt Herbrechtingen, je 2000 ^ dem Kripp­verein und dem Kinderhort, 500 dem Tierschutzverem usw.

Gerichttsaal.

Tübingen, 9. Nov. Strafkammer. Wegen teils schweren, teils einfachen Diebstahls wurde der Taglöhner Jakob Kotz von Großbettlingen unter Zulassung mildernder Umstände neben drei Jahren Ehrverlust zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte, der wegen schweren Raubs schon 5 Jahre Zuchthaus abgesesfen hat, hat sich am 12. Sept. zur Nachtzeit in das Haus des Wirts Henzler in Großbettlingen eingeschlichen und mehrere Kleidungsstücke gestohlen, auch in einem Spezereiladen 4 ^ aus der Laden­kaffe entwendet. Der Bauer Johannes Hahn von Hildrizhausen entlehnte bei den Glaser Bührer's Eheleuten in Hcrrenberg 2 und gab sich hiebei für den Bauern Klingenstein aus. Weil die Rückzahlung des Darlehens nicht erfolgte, wandte sich Bührer an Klingenstein, dieser erklärte ihm aber, er habe nie Geld entlehnt, er wisse zwar schon wer eS sei, das fei der Hahn, der mache solche Sachen. Hahn, der jede Betrugsabsicht bestritt, hatte später Zahlung geleistet. Er wurde freigesprochen.

r. Heilbronn, 9. Nov. K. Schwurgericht. In der letzten Verhandlung hatte sich der 27 Jahre alte, verhei­ratete Maurer Gottlieb Friedrich Spengler von Löwen­stein OA. Weinsberg wegen Mordes zu verantworten. Der Angeklagte lebte in einer Ehe, die nicht ganz ungetrübt war. Es kam zwischen beiden Eheleuten oft zu Streitig­keiten, auch zu Tätlichkeiten. So auch wegen der Taufe eines Kindes, das im Juni geboren wurde. Dieser Zwist scheint in dem Angeklagten den Wunsch entfacht zu haben, das Kind zu beseitigen. Am Sonntag den 23. Juni abends, als die Frau für kurze Zeit mit dem älteren Kinde spazieren ging, tat er in den Buddel des Säuglings einige Stückchen Vitriol, wie es zum Weinbergspritzen gebraucht wird, und gab dem Kinde davon zu trinken. Das kleine Wesen starb nach eintägigem Leiden. Der Angeklagte war geständig. Das Urteil lautete auf 10 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust.

Deutsches Reich.

Berlin, 9. Nov. Die Kronprinzessin ist heute vormittag 9.30 von einem Prinzen entbunden worden.

Berlin, 8. Nov. DerBerl. Lokalanz." meldet ans Flensburg: Bei einer Torpedoschießübung traf ein abge-

einem Punkte, derwenn man da nicht Glück gehabt hätte, jedem unlauteren Versuch, meine Macht zu beschneiden, Tür und Tor geöffnet hätte". Sie will keine ihrer Palast­damm, auch nicht die Gemahlinnen der Gegner der neu zu bildmden Regierung, aus Staatsgründen opfern. Aber Sir Robert Peel war mit seinen politischen Freundm, die seine Kollegen in der Regierung werdm sollten, der Mei­nung,bei der Wahrscheinlichkeit einer Riederlage in der ersten Nacht gelegentlich der Wahl des Sprechers, da sie mit einer Minorität im Hause der Gemeinen anfangen müßten, könnten sie nicht in die Regierung eintreteu, wmn sie nicht einen öffentlichen Beweis meines Vertrauens erhielten, und da ich alle meine Ladys behielte, würde das nicht der Fall sein. Ich antwortete, ich würde es mir überlegm, ich war aber sicher, daß ich meine Anschauung nicht ändern würde, daß ich aber nichts in Uebereilung tun würde und ihm meine Enschließung entweder denselben Abend oder den nächsten Morgen zuseuden wolle." Da die Königin auf ihrer Weigerung bestand, so erklärte Peel schließlich, die Geschäfte nicht führm zu können, und das Ministerium der Melbourne trat sein Amt wieder an.

So scheiterte an der Hofdamenfrage die Bildung des Toryministeriums und die Torys rächten sich in der Folge für ihre Niederlage in dieserBedchamper-Question" durch persönliche Unfreundlichkeit gegen die Königin. Erst nach zwei Jahren wurde dieHofdamenfrage" dahin geordnet, daß die Königin für den Fall eines Ministerwechsels einige

ihrer Damen bereden sollte, freiwillig zu verzichten. Heute ist man allgemein der Ansicht, daß die Handlungsweise der Königin, so erfreulich an sich ihr mutiges Auftreten in einer persönlich, allerdings mit der Politik nach englischer Auffassung eugverknüpften Angelegenheit war, doch nicht konstitutionell gewesen sei. Dr. I. Wiese.

Stimmungsbilder «ns großer Zeit. Interessante Erinnerungen aus Paris im Kriegsjahre 1870 veröffentlicht Georg Brandes in der Neuen Rundschau. Der Ende August jenes Jahres aus Paris ausdewiesene, geläufig Deutsch schreibende dänische Schriftsteller erzählt:Die Rede des Herzogs von Grammont am 7. Juli, die darauf ausging, daß Frankreich keinen Hohenzollern auf Spaniens Thron dulden würde, versetzte die Bevölkerung in den Glauben, daß man von dem preußischen Könige tief beleidigt worden sei, und ein Strom kriegerischer Erbitterung durchlief das reiz­bare und irregeleitete Volk. . . . Eines Tages begann ich, auf einem Omnibus sitzend, ein Gespräch mit einem Grenadier- Korporal. Als er hörte, ich wäre ein Däne, sagte er:Also ein Deutscher!" Ich verneinte; er blieb bei seiner Behaup­tung und fragte Pfiffig, wie oai auf Dänisch hieße. Als er es erfuhr, sagte er nur ganz philosophisch:Also ist Deutsch die Muttersprache." ... Es lag in den Tagen, da noch kein Zusammenstoß zwischen den Truppen stattge- fuuden hatte, eine gewisse Aufgeräumtheit über Paris; sie

war in allen Gesprächen zu verspüren; die Leute waren

lebhafter, lauter, schwatzten mehr als sonst, die Droschken- kuscher brüllten und knallten unaufhörlich mit ihren Peitschen. Die Gewißheit der zukünftigen Siege kam überall zu Worte; ringsum in den lateinischen Vierteln saßen die Studenten in ihren Cafes, eine Menge von ihnen in ihren Uniformen, umgeben von Kameraden, die ihnen Lebewohl sagten. Be­zeichnend genug hatten sie ihre Weibsbilder nicht mehr bei sich; sie warfen sie beiseite, jetzt, da Ernst war. Diefran- fischen Blätter prahlten und triumphierten im voraus r» der anstößigsten Weise und registrierten als erstes und letztes den Einzug in Berlin. Es konnte nicht wundernehmeu, daß die derartig aufgehetzte Bevölkerung abends unter de« Rufen: Bsrlin, L Berlin!« durch die Straßen zog.

In den Theatern machte die vaterländische Begeisterung sich in bequemster Weise Luft, ohne irgendwelches Opfer zu bringen. Sobald man im 1?dsLtrs tr»ntzg>i8 das erste Stück gesehen hatte, rief das Publikum unweigerlich:Ba Narsvillaiss!", und wenige Minuten darauf trat die wunder­schöne Schauspielerin Fr!. Agar auf, in ein griechisches Gewand gekleidet. Zwei französische Fahnen wurden über ihren Kopf gehalten. Sie sang daraus mit einem gleich­zeitig beherrschten und hinreißenden Ausdruck die Marseillaise. Als der letzte Vers kam, ergriff sie die Fahne und kniete nieder; von den Zuhörern ertönte es:Vvdcntt!« Alle hoben sich Md hörten stehend den,Schluß an, dem ein wahnsinniger Beifall folgte. Das ganze Theater schäumte wie ein Meer...