v>n die Stelle der Betstunde treten und, daß im Somw« die außerhalb der Schulzeit gelegte Betstunde versuchsweise weitergeführt werden soll, daß aber, wenn ihrer Erhaltung dauernde Schwierigkeiten entgegenstehen, ihr gänzlicher Weg­fall im Sommer durch den Kirchengemeinderat beschlossen werden kann, wenn dafür in der Winterszeit Bibelstunde stattfindet. Bel dieser Gelegenheit teilt Oberkonststortalrat Finckh als landesherrlicher Kommissär mit, daß die Bet­stunde bis jetzt in 159 Gemeinden eingestellt wurde (infolge des Erlöstes, daß die Betstunden außerhalb der Schulzeit abzuhalten seien), während in 559 Gemeinden die Bet­stunden auch außerhalb der Schulzeit noch abgehalten werden konnten. Bezüglich der Vorbereitungs-Gottesdienste und der Abendmahlfeier sprach sich die Synode im Ein­klang mit der Oberkirchenbehörde dahin aus, daß die seit­herigen Borbereitungsgottesdienste mit anschließender Beichte und Absolution auch künftighin die Regel bilden sollen, daß aber mit Rücksicht auf die örtlichen Verhältnisse, namentlich in.Arbeitergemetnden, in der Diaspora usw., der Einführung selbständiger Abendmahlfeiern, sowie dem Wegfall des Vor- berettungsgottesdienstes und der unmittelbaren Verbindung von Beichte und Abendmahl kein Hindernis in den Weg gelegt werden soll. Bezüglich der monatlichen Buß- und Bettage empfahl die Synode, daß die Bußtagspredigt auf eine den örtlichen Bedürfnissen möglichst entsprechende Stunde verlegt oder mit der Biüelstunde oder einem Feiertags­gottesdienst verbunden werden soll, was einer Verlegung auf den Sonntag vorzuziehen wäre. Ein von Pfarrer Keidel cingebrachter Antrag, daß die Bußtage überall da, wo sie sich nicht mehr halten können, endgültig abgeschafft werden sollen, wurde gegen eine Mnderheit von etwa 10 Stimmen abgelehnt. Im übrigen wurde vvm Tisch des Kirchenregiments aus betont, daß es der Oberkirchenbehörde durchaus fernliege, Einrichtungen, die sfich als nicht mehr lebensfähig erweisen, künstlich konservieren zu wollen, daß aber andererseits an eine Aenderung oder Abschaffung alt­hergebrachter kirchlicher Einrichtungen und Gebräuche nur vorsichtig und mit schonender Hand herangetreten werden soll.

r. Stuttgart, 19. Okt. Gestern abend 8'/, Uhr ist im Dachstock des Gebäudes der Vereinigten Trikotfabriken in Untertürkheim ein Brand ausgebrochen. Das Feuer, das eine größere Ausdehnung annahm, wurde durch die Freiwillige Feuerwehr Untertürkheim gelöscht. Der Material­schaden ist ein erheblicher.

r. Die Herbftwauderversammluug der Deutsche« Partei fand gestern unter überaus zahlreicher Beteiligung in Eßliugeu statt. In seiner Begrüßungsansprache er­innerte Dr. Hieb er unter Hinweis auf die Geschichte Eß­lingens an den Auf- und Niedergang des deutschen Volks und Bürgertums. Bei den letzten Land- und Reichstags­wahlen sei das Bürgertum und Bauerntum in vorbildlicher Weise in Eßlingen zusammrngestanden. Beim Rückblick auf die Wiesbadener Tagung sagte Redner, daß man dort trotz aller Meinungsverschiedenheiten die Zusammengehörig­keit bei allen großen gemeinsamen Ideen aufs Neue freudig bezeugt habe. Man habe Baffermann verübelt, daß er gesagt habe, die Nationalliberalm seien der Kern des Blocks. Dieser Ausdruck sei im Hinblick auf die jahrelange parla­mentarische Situation vollauf gerechtfertigt. Der politische Liberalismus ist nur so lange in der Lage sein Gewicht in die Wagschale zu werfen, als er in nationalen Fragen sich zuverlässig erweise, andernfalls käme die Wagschale seinrs politischen Einflusses zum Sinken. Es gibt keine nationale Bewegung, die nicht getragen wird von dem Ent­schluß, von den Rechten des Volks und der Volksvertretung nicht das mindeste abbröckeln zu lasten. Auch auf diesem Gebiete könne es nur ein Vorwärts niemals ein Rückwärts geben. Hieber kam dann auf die Beschimpfungen seitens der Sozialdemokratie zu sprechen und erklärte, baß die Deutsche Partei nicht genug Mangel au Selbstachtung be­sitze, um sich einer solchen Partei an die Rockschöße zu hängen. Sie ständen durchaus auf nationalem Boden und wollten eine deutsche Partei sein. Wie in Eßlingen möge man überall beweisen, daß unter der nationalen u. liberalen Fahne gut fechten und siegen ist. (Anhaftender stürmischer

Beifall). Laudtagsabg.Dr. Mülberger protestierte gegen den Mißbrauch, der mit den Worten Mittelstand und Ar­beiter getrieben werde. Bezüglich der Neckarkanalisation forderte er Baffermann auf, seinen Einfluß in Mannheim geltend zu machen, damit der Widerstand der Badener ge­brochen werde. Bezüglich des Schulwesens erklärte Redner, daß die Partei für edle gesunde, fortschrittliche Entwicklung des Schulwesens eintrete. Einseitigen Schlagworten dürfe man nicht folgen und er würde bedauern, wenn das Band zwischen Gemeinde und Schule gelockert würde. Es sei müßig, die Frage aufzuwerfen, ob die deutsche Partei mehr nach links, die Demokratie mehr nach rechts gerückt wäre. Wichtig sei die Konstatierung der Tatsache, daß die Demo­kratie nationaler geworden ist. Reichstagsabg. Professor Wetzel stellte als die Forderungen politischer Betätigung nationale Kraft, liberalen Geist und soziales Gewissen aus. Dann sprach Reichstagsabg. Bafserurau« in einer zwei­einhalbstündigen Rede über dieAufgaben des Reichs­tags." Man stehe noch heute unter dem Eindruck der letzten Wahl, die uns ein gutes Stück vorwärts gebracht habe. Es sei ja recht schwer, in Deutschland vorwärts zu kommen und alle Fortschritte müßten heiß erstritten werden. Das Zentrum und Erzberger seien nicht mehr Trumpf. Freie Bahn sei für die im Block koalierten Parteien ge­schaffen. Redner ging sodann auf die letzten Reichstags­wahlen ein, die dem Kanzler Recht gegeben und das Bürger­tum aufgerüttelt haben. Diesem Wahlsiege jedoch müßten sich andere anschließen und eine kräftige Agitation sei notwendig, um die Wähler aufzuklären. Bei nationalen Wahlen habe die Partei immer gute Geschäfte gemacht. Sozialdemokratie und Ultramontane predigten von der Vergänglichkeit des Blocks und je weniger sie daran glaubm, desto lauter rufen sie es aus. Für die Nationallibeialen sei der Block eine Erlösung vom Joch der Zentrumspartei und der Tyrannei der Sozialdemokratie. Die verbündeten Regierungen wür­den sich solange auf den Block stützen, als er in nationalen Fragen zusammenhält. Blockpolitik könne nur Kompromiß- Politik sein und die im Vordergrund stehenden Fragen könnten durch gegenseitige Konzessionen gelöst werden. Das Zent­rum umschmeichle die Konservativen und Linksliberalen. Würde der Block zerschellen, so würde eine neue Zentrums- herrschaft noch schlimmer werden, da der Ultramontanismus schärfere Bedingungen stellen würde. Es sei notwendig, daß der Block positive Leistungen aufweist. In erster Linie stünden die nationalen Forderungen. Wir müssen gerüstet sein, nicht für einen Angriff, sondern zur Verteidigung. Das von Bismarck stets geforderte starke Heer habe sich gut rentiert. Daß wir in friedlicher Entwicklung heute so dastehen, verdankte» wir dem friedengebietenden Heere. Von Heeressorderungen erwähnte Baffermann die Moderni­sierung der Kavallerie und die Verwertung der neuesten Errungenschaften auf dem Gebiete der Luftschiffahrt. Ein neues Flottengesetz stehe vor der Tür und bei der Bewillig- ungslustigkeit des Herrn Spahn zweifle er nicht daran, daß die neuen Marineforderungen ohne Konflikt bewilligt werden. Bei einer beschränkten Zahl von Schiffen müsse man für erstklassiges Material sorgen. Vergrößernng des Deplace­ments, stärkere Armierung, Bau von Unterseebotev und Herabsetzung des Lebensalters der Linienschiffe von 25 auf 20 Jahre und bessere Küstenbefestigung seien notwendige Forderungen. Es solle keine Flotte geschaffen werden, die England gewachsen ist, sondern man wolle ein Friedens­element schaffen, eine Flotte, die für jeden Angreifer eine Gefahr bietet. Fürstenbesuche, Diplomatenzusammenkünfte und die Haager Friedenskonferenz seien ja sehr nützlich, aber das Beste sei doch eine eigene starke Wehr. Bassermann kritisierte sodann die Haltung der Sozialdemokratie in der Kolonialfrage. Die Internationale Sozialdemokratie habe mit ihrer Resolution nichts anzufangen gewußt und Bebel selbst habe in Essen keine Formel für die Kolonialfrage finden können. Der Name Dernburg bedeute ein Programm, hoffen wir, daß seine Ernennung eine Aera der wirtschaft­lichen Entwicklung der Kolonien bedeutet. Das neue Ver- einsgesetz sei von freiheitlichem Geist getragen. Es bringt die volle Gleichberechtigung der Frauen mit den Männern, liberale Bestimmungen über die Teilnahme von Minder­

jährigen und angemessene Bestimmungen über die Anmeldun von Versammlungen. Es ist nicht wahr, daß fremdsprachig Versammlungen verboten werden. Hinsichtlich der Polen­bewegung müßten dem preußischen Staat gewisse Macht­mittel in die Hand gegeben werden. Es sei die erste Er­rungenschaft des Blocks, daß diese wichtige Frage reich-gesetzlich geregelt werde. Bezüglich der Börsenresorm bemerkte Baffermann, daß eine starke Börse für einen Kriegsfall notwendig ist. Der Abschluß der Ententen zwischen Frank­reich mit Rußland und Italien, sowie Rußlands mit Eng­land sei mit darauf zurückzufiihren, daß die französische und englische Börse die Finanzen Rußlands und Italiens saniert habe. Ein Volk wie das deutsche biete eine solide Grundlage für die Entwicklung der Industrie. Unter teurem Gelde leide nicht nur die Industrie, sondern auch der Mittel­stand. Eine Reform des Börsengesetzcs müsse erfolgen. Der Fall Liebknecht sei unnötig aufgebauscht worden. Basser­mann verurteilte scharf die antimilitaristtsche Hetze und der­artige Spielereien. Leuten wie Liebknecht gehöre auf die Finger geklopft. Hinsichtlich der Justizreform habe sich die Partei bet der Wiesbadener Tagung gründlich ausgespro­chen und ihre Forderungen in einer Resolution zum Aus­druck gebracht. Bei der Besprechung der sozialen Fragen trat Redner warm für den Schutz des Handwerks ein. Die Erhöhung der Gehälter der Reichsbeamten erfordere einen Aufwand von 50 Mill. °^. Auf dem Gebiete der Sozial­reform nützten keine Polizeigesetze. Der Vorwurf Trim- born's, der Block habe Posadowskh gestürzt, erfuhr scharfe Zurückweisung. Der Name Posadowskh's werde immer mit Verehrung genannt werden. Mehr als die positiven Leistungen war das Gefühl des Volks, an dem Steuer einen Mann mir modernen Ideen zu wissen, von großem Wert. Man könne nur wünschen, daß sein Nachfolger in denselben Bahnen wandle. Das WortNun erst recht Sozialpolitik" werde in Erfüllung gehen. Baffermanntrat ganz besonders für das Koalitionsrecht, das höchste Gut und die beste Waffe der Arbeiterschaft, das man nicht au- tastev taffen werde, ein. Dabei verurteilte er mit scharfen Worten die frivole und demagogische Agitation der Sozial­demokratie, die sich als die alleinige Vertreterin der Arbeiter­schaft aufspiele. In der Frage der Finanzreform bezeichnete Redner es als unrichtig, daß er für eine Reichseinkommen­steuer eingetreten sei. Durch das Verlangen direkter Reichs­steuern sprenge man den Block. An eine Reichseinkommen- steuer habe er nicht gedacht, nur eine Reichsvermögensteuer könnte in Frage kommen. Schließlich wies Baffermann die Angriffe Bebels gegen ihn mit größter Schärfe zurück, in­dem er dabei aus die Schweifwedelei und den Byzantinis­mus der Genossen hindeutete, den Sauherdenton der sozial­demokratischen Presse beleuchtete und die ganze Lächerlichkeit und Phrasenhaftigkeit der Bebel'schen Argumentation be­züglich des Schlußkuttmkampfes bloßlegte. Die Frage der Herstellung der vollen Gleichberechtigung der Arbeiter, die Vollberechtigung des vierten Standes wird gelöst werden. Die Nationalliberale Partei werde im nationalen, liberalen und sozialen Geiste arbeiten, treu ihrem Programm und ihrer Vergangenheit. (Tosender, langanhaltendcr Beisaü.)

Eßliugeu, 19. Okt. Gestern nachm, gegen 3 Uhr brach in dem von 3 Familien bewohnten Oekonomie- und Wohngebäude des Wilhelm Zeeh Feuer aus. Die in dem Gebäude lagernden größeren Futter- und Strohvorräte boten dem Feuer reichliche Nahrung, so daß trotz raschen Eingreifens der Bewohner und der Feuerwehr, welche teil­weise ihre Mannschaften aus den Geschäften telephonisch herbeirufen mußte, der Gebäudekomplex beinahe vollständig niederbrannte. Von dem Mobiliar konnte wenig gerettet werden. Die Abgebrannten sind versichert, doch ist der Schaden beträchtlich. Der Bez.-Vorstand, Reg -Rat Pommer, traf gleich nach Ausbruch des Feuers auf dem Brandplatz ein und leitete die Löscharbeiten. Ueber die Entstehungs­ursache ist noch nichts bekannt, da bei Ausbruch des Feuers nur ein 12jähr. Mädchen zu Hause anwesend war. Die Löschungsarbeiten waren wegen Wassermangels sehr erschwert.

Das Schloß Barteustei», OA. Gerabronn, als zukünftige Unterkunftsstätte des Töchterleins der ehemaligen Kronprinzessin von Sachsen. DieNeckarztg." schreibt.

Sie is aber wohl schon in ihrer Jugend abgenommen, denn nach meiner Rechnung und nach dem meckelnburgschen Staatskelenner muß sie auf Stun'ns auch schon in rie Jahren sein. Sie kutschiert sich selbst, wie das die Engel­länderinnen auch taten, die bei meinem früheren gnädigen Herrn Grafen zum Besuch kamen; auch fährt sie langengelsch, aber mit vier Pferde breit zwei auf der Wildbahn wie ich das mänuigmal im früheren Zeitalter bei Pohlnische Inden gesehen habe. Was den Pferden betrifft, so waren sie mir zu entfernt; auch konnte ich sie nicht von allen Seiten munstern, indem mir nahmentlich ihre Hinterknochen verborgen blieben. Sie schienen mir aber eine gute Art Kutschschlag zu sein; auch kulören sie. Ich hätte aber Geld darum gegeben, die Anspannung zu besehen; denn wo is das möglich, daß einer und noch dazu eine Dame mit vier Pferden breit fahren kann ohne Distel!*)

(Fortsetzung folgt.)

Lustige Geschichte« aus Schwabe« find soeben erschienen als 3. Bändchen der ^Württembergischer. Volks­bücher" herausgegeben vom Wurtt. Evang. Lehrerunter- stütznngsvrrein. Preis geb. 1 Köstliche Sachen voll lustiger Neckerei und Schelmerei voll sonnigen Humors zum Teil von kulturhistorischem Interesse enthält dieses Bänd­chen. Da find vier Ulmer, drei Mundiuger, vier Reut- ^ger, fünf Haller, aber auch sonst drollige Geschichten,

*) Drichsrl.

Wie der Kuckuck von Haiterbach, der Pfeffer von Stetten rc. rc. Wir wollen eine Probe hier zum besten geben; sie heißt:

Bo« Reutlinger Wei«.

Ueber den Reutlinger Wein ist schon oft und viel ge­spottet worden, obgleich er nicht zu den schlechtesten Marken unseres Landes gehört. Schon die Römer müssen ihn nicht ungern getrunken haben; denn eine alte Sage erzählt, daß der Kaiser Probus an der Achalm bei Reutlingen Wein­berge habe anlegen lassen. Auch die Tübinger Pfalzgrafen hatten Weingärten an der Achalm, woher es kommt, daß heute noch die sonnigste Halde an diesem Bergder Pfalz- graf" genannt wird. Die Weine aus diesen Lagen find noch immer gut. Als man aber anfing, auch in geringeren Lagen Reben zu pflanzen und dabei mehr auf reichtragende als auf gute Sorten sah, kam der Reutlinger Wein in Verruf. In schlechten Jahrgängen wurde ein Wein erzeugt, der wegen seiner Säure kaum genießbar war. Diese ge­ringen Weine gaben dm Anlaß zu den Neckereien, von denen, da sie nicht ohne Humor find, nachfolgende wiedergegeben werden sollen. Sie werden zum Teil auch von anderen Weinorten erzählt.

1. Die Reutlinger Trauben find zum Versenden be­sonders geeignet, da es ohne Gefahr des Zerdrücken? in Säcken geschehen kann. Einst fiel mitten in der Stadt ein solcher Traubensack von einem Frachtfuhrwagen herab, und das Rad ging über ihn weg. Erschrocken hob ihn der Fuhrmann wieder auf, rief aber, als er ihn gmau besich­tigt hatte, frohlockend aus:Gottlob, koi Beerle ist verdruckt!"

2. Im Jahr 1843 geriet der Wein besonders schlecht. Die Trauben blieben so hart, daß man daran zweifelte, ob sie auf die gewöhnliche Weise zertreten werden könnten. Man wußte nicht was run. Da kam Hilfe in der Not. Während der Traubenlese nämlich kam nach Reutlingen der große Elefant, der damals auch sonst im Schwabenland gezeigt wurde. Sofort beschloß man, sich seiner Hilfe zu bedienen. Man mietete ihn auf vier Wochen, erbaute eine große Bütte, in der er sich im Ring drehen konnte, und stellte ihn hinein. Als nun die Trauben in die Bütte ge­schüttet wurden und der Elefant sich im Ring drehte, soll der Wein in Strömen geflossen sein. Der Wein bekam den NamenElefanienwein".

3. Auf einer Halde am nördlichen Abhang der Achalm sie soll'die Essighalde genannt werden wächst der Dreimännerwein. Er bat seinen Namen daher, daß man ihn nicht allein trinken kann. Da er ober doch getrunken werden muß, so tun sich immer drei Männer zusammen, gehen miteinander zu dem Wetngärtner, der ihn schenkt, und machen sich hier an die Arbeit. Einer um den andern greift zum Glase, und während er trinkt müssen ihn die beiden anderen halten, da ihn sonst der Wei'n krumm ziehen würde.

4. Damit in geringeren Jahrgängen dieser Wein keinen Schaden anrichiet, wird um Mitternacht eine besondere Glocke angezogen. Da müssen dann die Weiber ihren Männern einen Rippenstoß geben, daß sie sich auf die andere Seite legen; denn sonst würde ihnen der neue Wein den Magen durchfcesseu.