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rl, Sohn d. Paul d,n IS. Ott. rtstian Schwarz, Ott.

8(. Jahrgang.

«rscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.

Preis vierteljährlich hier 1 *6, mit Träger« lohn 1.20 im Bezirks« und 10 Lw Berkehr 1.28 tm übrigen Württemberg 1.SS RonatSabonnementS »ach Verhältnis.

Auflage 2600.

Amis- Nil AllM-Älltt für den OdetMts-SW Nllglllil.

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Anzeigen-Gebühr

f. d. ispalt. Zeile an» gewöhn!. Schrift oder deren Raum bei Ittal. «inWM w 4 bei mMmaltger MsPoichend Mabatt.

Mt dem Plauderstübch« und

Gchwäb. »andwirt.

Am IS. Ott. ist von der Evangelischen Oberschulbehörde die 2. Schulstell, in Hochdorf, B. Altensteig Dorf, dem EchuIamtS« verweser Friedrich Brrunle in Breitenholz übertragen worden.

Zweiter deutscher Arbeiter-Kongreß.

(Unber. Nachdr. Verb.)

8. n.8. Berlin, 17. Okt.

Zu einem allgemeinen Kongresse, aus dem die wirt­schaftlichen Fragen der neuen Zeit erörtert werden sollen, trat die christlich nationale Arbeiterschaft Deutschlands am gestrigen Sonntage zusammen.. Delegierte, die mehr als eine Million christlich-nationale Arbeiter vertreten, werden aus allen Teilen des Reiches sich einfinden. So werden vertreten sein die christlichen Gewerkschaften mit ihren 320000 Mitgliedern, der Deutsch-nationale Handlungsgehilfenver­band mit 100000 Mitgliedern, die evangelischen Arbeiter­und Gescllenvercine und die katholischen Arbeiter-, Gesellen- und Kaappenvereine. Auch die evangelischen und katholischen Jugendorganisationen, mit etwa 325 000 Mitgliedern, ge­hören dem christlich-nationalen Arbeiterkvngresse an. Sie find die Rekruten der christlich-nationalen Arbeiterbewegung. Für diese Bewegung find etwa 350 Agitationsbeamte tätig. Neun evangelische, drei katholische Arbeitervereinsblätter und 25 Gewerkschaftsblätter stehen im Dienst der Bewegung. Sieben von den Führern fitzen im Reichstag, sechs gehören den Landtagen der Bundesstaaten an.

Der erste deutsche Arbetterkongreß wurde im Jahre 1903 in Frankfurt a. M. abgehalten. Seit dieser Zeit ist die Entwickelung der christlich-nationalen Arbeiterbewegung rasch vorwärts geschritten. Der Ausschuß ist unter dem Vorsitz des Reichstagsabg. Behrens (Essen) eifrig tätig gewesen. Ihm gehören u. a. auch noch die Reichstagsabg. Giesberts und Schack an. Er beschäftigte sich mit den sozialen Fragen der Gegenwart und trat an die Reichs­regierung mit sachgemäßen Vorschlägen heran. Von der Sozialdemokratie wurde die Bewegung allenthalben aufs Schärfste bekämpft. In dem Bericht des Ausschusses sagt darüber der Vorsitzende Behrens:Unsere Bewegung hat sich seitens der sozialdemokratischen Richtung und ihrer Presse einer lebhaften Bekämpfung zu erfreuen, die wir als gutes Zeichen für das erfolgreiche Arbeiten der christlich-nationalen Bewegung ansehen können. In der sozialdemokratischen Presse ist öfter als einmal zum Ausdruck gekommen, daß die christlich-nationale Arbeiterbewegung für die sozialdemo­kratische Bewegung ein arges Hindernis ist. Wo die Sozial­demokratie der Ausdehnung der christlich-nationalen Arbeiter­bewegung entgegensteht, wo sie durch ihre törichten utopisti- schen Forderungen die deutsche Arbeiterschaft von ihren eigentlichen Aufgaben abzubringen, sie vor den revolutionären Wagen zu spannen sucht und dabei die deutsche Arbeiter­schaft in ihren? Aufstreben und in der Erreichung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Ziele hindernd in den Weg tritt, da werden wir sie unerbittlich und rücksichtslos als Volksfeinde bekämpfen. Ebenso werden wir als national gesinnte Männer dagegen kämpfen, saß die Sozialdemokratie der deutschen Arbeiterschaft das Christentum und die Freudig-

Magold, Montag dm LI. KLtoöer

keit an Vaterland und Monarchie verärgert. Allerdings ist unsere Hauptaufgabe nicht, nur Kampf gegen die Sozial­demokratie zu führen, sondern die vornehmste Aufgabe unserer Bewegung ist und bleibt den Standpunkt der christlichen Weltanschauung, der Treue zu Kaiser und Reich zu ver­teidigen, und für die sittliche, soziale und wirtschaftliche Hebung der deutschen Arbeitnehmer überall posttiv einzutreten. Damt dienen wir nicht nur der deutschen Arbeiterschaft, sondern dem gesamten deutschen Vaterlande; denn die Sicher­heit unseres Volkes beruht auf der Wohlfahrt und der Gesundheit der Arbeiterschaft. Nicht verneinen, sondern aufbauen."

Für die diesjährige Tagung ist eine reiche Tages­ordnung vorgesehen. Reichstagsabg. Behrens wird über die Arbeit des Ausschusses berichten, während Steger Wald (Köln) die allgemeine sozialpolitische Lage beleuchten wird. Döring (Hamburg) wird die Sonntagsruh' behandeln, Wieber (Duisburg) den Arbeiterschutz in der gesundheits­schädlichen und schweren Industrie, Fischer (Mühlhausen i. E.i die gesetzliche Regelung der Arbeitszeit und Frl. Graß (München-Gl.) die Arbeiterinnenfrage, Im An­schluß an die Verhandlungen des Kongresses werden große Volksversammlungen veranstaltet werden. Die christlich- nationalen Arbeiter Berlins waren eifrig damit beschäftigt, alle Einrichtungen für ein gutes Gelingen des Kongresses zu treffen. __

Nokitifche HlsLerficht.

Ueber die reichsgefetzliche Regelung des Zi- geuuerweseus schweben Verhandlungen zwischen den ein­zelnen Bundesregierungen, die dahin gehen, die preußischen Bestimmungen über Bekämpfung des Zigeunerunwesens und Erteilung von Wandergewcrbescheinen an naturalisierte Zigeuner aus das Reich auszudehnen.

Aus Marokko wird berichtet, daß die franzosen­feindliche Stimmung, die an der algerischen Grenze herrscht, sich auch in der Rifgegend zu zeigen beginne. An Bord eines in Algier eingetroffenen französischen Transport­dampfers befindet sich der frühere Pascha von Casablanca, der nach Bou-SoLda gebracht und den dortigen Behörden übergeben werden soll. - Nach einer nicht recht glaub­würdig klingenden Meldung der LondonerTimes" hat Sultan Abdul Asts, um die zurzeit in Berlin weilende Gesandtschaft Mulay Hafids zu bestrafen, die Weiber und Ander der beiden Gesandten grausam mißhandeln und ermorden lasten. Ein Berliner Blatt befragte sofort den Führer der in Berlin weilenden Sondergesandtschaft über den Wert dieser Nachricht. Dieser antwortete:Es kann wahr sein! Ich habe nichts anders erwartet." Die Ge­sandtschaft hat sich bereits von Berlin nach Rom begeben. Im letzten französischen Ministerrat machte Pichon Mit­teilung von einer Depesche des Gesandten Regnault über seine Unterredung mit dem Sultan Abdul Asts, bei der alle die französischen Interessen in Marokko und an der algerischen Grenze berührenden Fragen erörtert wurden. Abdul Asts habe Maßregeln zur Entsendung von hinreichend

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starken Mahallas getroffen, um die feindlichen Stämme zu unterwerfen.

Die holländische Expedition «ach der Insel Flores begegnete vielfachem Widerstand. Mehrere befestigte Dörfer wurden eingenommen. Der Feind hatte 198 Tote. Alle Führer aus der Gegend des Rokka-Berges, wo der Widerstand jetzt gebrochen ist, haben sich unterworfen.

Gages-Hleuigkeiten.

Ans Stadt und Land.

Nagold, 21 Oktober.

* Kirchweih. Der gestrige Festtag prangte wieder im schönsten Sonnenlicht, das die roten und gelben Farben der Wälder um so herrlicher aus dem dunkeln Tannengrün hervorleuchten ließ. Viele Andächtige dankten Gott für das schöne Fest der Wethe ihres Gotteshauses beim vor­mittägigen Gottesdienst; nachmittags aber pilgerten sie zumeist hinaus ins Freie, um auch dort die Herrlichkeit der Werke Gottes zu schauen. Freude leuchtete aus den Mienen über den herrlichen Tag und dankend erinnerte sich mancher der schönen und reichen Gaben des Herbstes. Der Verkehr hin und her war stark und daraus ergaben sich wieder große Zugsverspätungen. Auch die hiesige Stadt hatte viele Besucher angelockt, welche großenteils die schöne Grabkapelle auf dem hiesigen Friedhof besichtigter? und bewunderten. So war die Museumsgesellschaft aus Altensteig hierhergekommen, um, nach lohnendem Spazier­gang über den Katzensteig mit BestchHgWg der Grab­kapelle, in derKrone" einige gemütliche^Munden zusam­men zu sein. Auch sonst waren in den hieMn u. den-Lokalen der Umgebung die Kirchweihgäste zahlreich vertreten beim feinen Kirbekuchen und pikantenNeuen". Wie wir schon vor acht Tagen erwähnten ist Aussicht vorhanden, daß dieses Nachsommerwetter noch anhalle und so wünschen wir nur, daß auf eine Reihe schöner Tage auch der für die Land­wirtschaft wichtige Umschlag zu Regenwetter eintreten möchte. _

Die 7. Evangel. Landessynode hatte sich in ihrer Donnerstags Sitzung mit den Vorschlägen der Oberkirchen­behörde bezüglich der Wochen- und Feiertags-Gottes­dienste zu befaßen. Generell sprach stch dabei die Synode in Uebereinstimmung mit der Oberkirchenbehörde dahin aus, daß eine den wirklichen Bedürfnissen und den veränderten Verhältnissen Rechnung tragende Neuordnung des Wochen- und Feiertagsgottesdienstwesens eine unabweisbare Not­wendigkeit sei, daß aber ein völliger Bruch mit einer zum Teil Jahrhunderte alten Sitte nicht angezeigt erscheine und somit die Aenderungen als vorläufige zu betrachten und auf das unbedingt Nötige zu beschränken seien. Daraus ergibt stch von selbst, daß für die Durchführung der ge­planten Aenderungen der Weg der kirchlichen Gesetzgebung nicht beschritten zu werden braucht. Bei der Beratung der Einzelvorschläge der Oberkirchenbehörde sprach sich die Synode hinsichtlich der Wochenbetstuude und der Bibelstunde dahin aus, daß im Winter der Regel nach eine Bibelstunde

AbenöLerrer

des Kntspekter Wraesig

von Fritz «enter.

(Faw-tzu»g.)

Mir wurde doch ganz ängstlich bei dieser offenbaren Taschendieberei, ich denke also an meinem Gelde und faste mich unter die kurzen Rippen, wo ich es verfestigt hatte. Gottlob! das Geld war noch da; aber nun fiel mir ein, daß ich mein Bier bezahlen mußte. Aber wies Ich konnte mich hier im Beisein der ganzen Gesellschaft doch nicht ent- ttetden, einesteils wegen der Schicklichkeit, anderntells wegen des Verrats meines geheimen Anfbewahrungsplatzes.

Ich denke also: sollst vor die Tür gehen, denn wird stch das woll staden. Aber so wie ich den Drücker ansteß, sprang mit einemmale ein sogen. Kellnöhr vor mich zu und sagte:Um Vergebung! Sie haben vergessen, Ihr Bier zu bezahlen."

Dieses nicht, junger Mann,"" sage ich.Lasten Sie mich bloß heraus; ich komme gleich wieder 'rein und bezahl Sie allen?.""

Wer ein Narr wär'," sagt dieser Bengel,ich habe schon viele geseh'n, die rausgegangen sünd, aber wenige, die wieder 'rein gekommen sünd."

Na. nu begehre ich denn auf und es wird ein sehr lauter Spektakel und die verschiedenen Leser kucken aus ihren Zeitungen in die Höhe.

Mit einemmale springt einer auf und ruft:Wo is

die Beilage zu der Bosstschen? Das ts er, das muß er

sein!" Und die andern springen auch auf und dauert nicht lange, kommt die ganze Gesellschaft um mich 'rum zu stehen und kackt mir neubegierig an. Und der eine fragt:Um Vergebung zu fragen!" sagt er,find Sie nicht Herr Levi Josephi aus Prenzlau, auf den seinen Kopp 5 Taler Be­lohnung stehen?"Hol' Sie der Deuwel!"" sag' ich. Aber,"" sag' ich,Not kennt kein Gebot,"" und knöpfe mir die Weste ekzetera und so weiter auf.

Nun wird es denn um mich herum ein großes Gelächter, welches stch augenscheinlich auf meine Aufknüpfung bezog. Aber ich war nun über die Schanierlichkeit weg und sage ganz ruhig zu dem Kellnöhr:Hier is 'ne Luggerdohr. Geben Sie mich klein Geld wieder 'raus." Und stell' mich mit dem Rücken gegen die Wand in Erwartung, daß mich nu einer arretieren wird: aber sie lachen bloß und ich sehe ihnen stramm in das Gesicht.

Der Kellnöhr bringt mich das kleine Geld, ich stecke die harten Dalers in meinen vermeintlichen seidenen Geld­beutel, binde ihn an Ort und Stelle fest, steck' die Vier- groschrnstücke for zukünftige Fälle in die Westentasch, knöpfe mir wieder zu und gehe in ruhiger Gelassenheit an die Tür.

Da kömmt einer, der vorzüglich ,Hans vor allen Hägen' war, an mich 'ran und sagt:Herr Levi Josephi aus Prenz» lau, ich werde mir die fünf Taler verdienen und werde Ihnen Ihren betrübten Neveau ausliefern."

Schön,"" sag' ich,kommen Sie man 'ran! Ich werde Ihnen auch was ausliefern.""

I Zu diesen Austausch von gegenseitigen Liebesdiensten

schien er keine Lust weiter zu haben, und ich ging aus der Tür; obersten in derselben blieb ich bestehen und drehete mich um und sagte mit eindringlicher Nachdrücklichkeit; Schämen Sic stch, Herrens, wegen der Spitzbubenzustände von Berlin, was 'ne Haupt- und Residenzstadt sein will, in welcher aber ein ehrlicher Mann sein Bischen Vermögen aus nackigtem Leibe tragen muß, stats in der Hosentasche. Nein! Malchin und Wöhren"" denn nun rührte sich mein vaterländisches Gefühl auffind viel kleiner als Berlin; obersten da können Sie von einem Tor zum andern geh'n, mit einem Geldbeutel hinten und einem Geldbeutel vorn, und wenn er auch 'ne halbe Elle aus der Tasche 'raus hängt, aber kein Schilling wird Sie da entfernigt.""

Und damit schmiß ich die Tür zu und stürzte mich aus der Restauresteratschon auf die Straße.

Ich ging nu eine Alleh lang, die aus Linden besteht weshalb sie auch ,die Linden' genannt wird und komme so an einem Tore, welches das Bramborgsche ge­nannt wird, weil es da nach Scharlottenburg zugeht.

Grade so, wie bei alle andern mir bekannten Tore, fährt man hier unter durch, bloß eine eiserne Bildsänhle fährt mit Vieren breitgespaunt über dem Tore weg.

Als ich draußen nun so steh' und mir das obige Fuhr­werk anseh', kommt ein Herr und ich wende mich an ihm und frage:Um Vergebung! Wer iS die Persohn da oben? Wen stellt sie dar?"Das is die Viktoria,"" sagt er und geht Wetter.Also die iS das!" sage ich zu mir. Das streit' ich gar nicht. Und zum Zeichen, daß sie Königin von Engelland is, haben sie ihr mit Flüchten abgebildet."