Verkehr mit Kraftfahrzeuge«. Der Kaiserliche Automobilklub beabsichtigt im Interesse der Sicherheit des Verkehrs und zur möglichsten Verhinderung von Unglücks­fällen in ganz Deutschland an den Straßen zur Kennzeich­nung besonders gefährlicher Stellen Warnungstafeln anbringen zu lassen. Durch die international einheitlich feststehenden Warnungszeichen soll auf gefährliche Kurven, Vertiefungen im Straßenkörper, Höcker, Bahnübergänge, Straßenkreuz­ungen und Doppelkurven aufmerksam gemacht werden; die Aufstellung soll gleichmäßig in der eiu für allemal festge- gesetzten Entfernung von 250 w vor der gefährlichen Stelle erfolgen.

K. Obertalheim, 14. Oktober. Am Samstag nach­mittag machte sich der 12jährige Sohn Peter, des Oekono- men Ludwig Ade von hier, während der Vesperpause an der Handdreschmaschine zu schaffen, wobei er die linke Hand so unglücklich in die Dreschmaschine brachte, daß ihm diese und das Fleisch der rechten Hand total zerrissen wurde.

Herreuberg, 12. Okt. Zur feierlichen Eröffnung der elektrischen Krastübertragungsanlage hatten sich, wie schon kurz gemeldet, der Minister des Innern Dr. von Pischek, der Präsident der Zentralstelle für Gewerbe und Handel v. Mosthaf, als Verirrter der landw. Zentralstelle Amtmann Eckert, der Oberamtmann des Bezirks Rottenburg, Reg.-Rat Scheffold, Stadtschultheiß Winghofer von Rotten­burg, Stadtschultheiß Haußer von Herrenberg u. a. m. eiu- gefunden. Die Festfahrt nahm ihren AuSgang in Kiebingen, wo das die ganze Anlage speisende Neckarkraftwerk der vereinigten Uhrenfabriken von Gebr. Junghans und Thomas Haller in Schramberg besichtigt wurde. Nach der Besich­tigung wurde ein Imbiß eingenommen, bei dem die Ange­hörigen der Familie Junghans die Honeurs machten. Direktor Erwin Junghans rühmte den weitschauenden Blick des Landtagsabg. Guoth (ber bekanntlich die Seele des ganzen genossenschaftlichen Werkes ist) und den Enthusiasmus, der ihm alle Schwierigkesten überwinden half, und würdigte die vorbildliche Bedeutung dieses glänzenden Beispiels ge­nossenschaftlichen Zusammenschluffes in dem Streben nach Fortschritt und Licht". Minister Dr. v. Pischek erwiderte in launiger Rede, indem er auch an den Spruch:Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!" auknüpfte und insbeson­dere denkombinierten Willen" feierte, um dann seinen Trinkspruch in ein Hoch auf die Firma Junghans und den Vorstand der Kraftanlage ausklingen zu lassen. Landtags­abgeordneter Guoth verlas ein Glückwunschschreiben von Geh. Komm.-Rat Junghans, und brachte den Dank, den man dem erkrankten Chef der Firma JunghanS schulde, in einem Hoch zum Ausdruck. Sodann begann die Rundfahrt in Automobilen. Alle Ortschaften hatten reichen Flaggen­schmuck angelegt. Den Insassen der Wagen, die mit Hoch­rufen begrüßt wurden, wurden Blumen zugeworfen. Allenthalben gewann man den Eindruck, daß die Einwohner die Vorteile, die ihnen hier geboten werden, zu schätzen wissen. Die Fahrt ging über Tübingen, Unterjesingen, Poltringen, Neusten, Tailfingen, Bondorf, Nebringen, Hcrrenberg, Nufringen, Rohrau, Hildrizhausen, Altdorf, Holzgerlingen, Mauren, Ehningen und wieder nach Herren­berg zurück. In einer Reihe von Ortschaften wurden landw. und gewerbliche Maschinen mit elektrischen Antrieb vorge- sührt, so: Futterschneidmaschinen, Dreschmaschinen, Hopfeu- präparieranstalten, Schreinereien, Molkereien usw. Die Gäubäuertn mit der Hand an dem elektrischen Schaltappa­rat, das ist ein Bild modernen Lebens, das auf den ersten Blick frappiert, aber man sieht es den Leuten an, daß ihnen die neue Arbeitsart Freude macht.

r. Calw, 14. Okt. Zu der Verhaftung des Wirtes Schifer in Unterreichenbach wird noch gemeldet: Die Frau Schifer wurde häufig arg von ihrem Mann mißhandelt. Sie hatte aber durch den Einfluß des Alkohols die Energie verloren, sich gegen die unwürdige Behandlung zu schützen oder Anzeige zu erstatten. Die Wirtschaft ist noch im Be­trieb und wird von dem Vater Schifers geführt, da die Verstorbene keine Verwandten besitzt. Rechtmäßiger Eigen-

Erwnerungen eines russischen Gouverneurs.

Vorstellung beim Aare«. Vogrom i« Kischinew.

(Schluß/

Die Rechtlosigkeit der Juden, die den Hetzern die Mög­lichkeit bot, beim Mob den Glauben zu erwecken, daß sie außerhalb des Gesetzes stehen, und daß daher auch jede Gewalttat gegen sie straflos bleiben würde, war die wahre Ursache der Pogrome. Die »ä boo gegründeten Preßorgane K.uschewans und Pronins erhoben täglich die schwersten Beschuldigungen gegen die Juden und forderten offen zu Gewalttaten auf; die Lokalbehörden konnten, selbst wenn sie eS gewollt hätten, diesem Treiben kein Ende machen. Denn in St. Petersburg billigte man schon damals die Politik derecht russischen Leute". Der Chef der Haupt- preßverwaltung, Senator Swenw, erklärte persönlich Uruffow gegenüber, Kruschewans Richtung und Tätigkeit hätten einen gesunden Untergrund", und ein Verbot seiner Zeitung sei vom Standpunkt der Regierung aus nicht wünschenswert. DerStandpunkt der Regierung" war allgemein bekannt und Uruffow gibt eine überaus einleuchtende Darstellung seiner Wirkung:

Die Polizei in Kischinew empfand geradeso, wie wahr­scheinlich in anderen Städten mit vorwiegend jüdischer Be­völkerung, den Geist, der vom Zentrum ausging und an Ort und Stelle reale Formen annahm; sie war infolgedessen der Meinung, daß ein mißwollendes Verhalten gegen d e Inden gewissermaßen der von der Regierung ausgegcl enen

tümer des schönen, schuldenfreien Anwesens ist Schifer selbst, da eS ihm seine Frau vor 2 Jahrm testamentarisch ver­schrieben hat.

r. Neuenbürg, 14. Okt. In unserer Bezirksgemeinde, dem etwa 700 Einwohner zählenden Pfarrdorf Engels­brand brach in vergangener Sonntagnacht Feuer aus, dem ein Doppelwohnhaus nebst drei Oekonomiegebäuden zum Opfer fielen. Es ist dies nun schon daS drittemal, daß an drei aufeinander folgenden Sonntagen jedesmal um die angegebene Zeit in Engelsbrand das Feuerstgnal ertönt.

r. Stuttgart, 13. Oktbr. Bet prächtigem, sonnigem Herbstwetter fand heute vormittag um halb 12 Uhr die feierliche Grundsteinlegung der evangelischen Er­löserkirche in der unteren Birkenwaldstraße bei zahlreicher Beteiligung der Gemeindemitglieder statt. Unter den Er-' schienenen befanden sich Kuliminister v. Fleischhauer, Prä­sident v. Zeller, Generalsuperintendent v. Berg, Stadt­direktor Nickel, Oberbürgermeister v. Gauß und Andere. Nach dem Gesangsvortrag:Erhaben, Herr, über alles Lob" hielt Oberkonfistorialrat Stadtdekan Keeser nach einem Gebet die Festrede, in der er die Geschichte der Entwicklung der Martinsgemeinde darlegte und in feinsinniger Weise über das religiöse Problem der christlichen Erlösung sprach. Nach dem Vortrag des LiedesDie Himmel rühmen des Ewigen Ehre" hielt Stadtpfarrer Umfried eine kurze An­sprache und verlas anschließend daran die Urkunde. Nach Einsenkung der Kapsel erfolgten die Hammerschläge. Kult­minister v. Fleischhauer begleitete dieselben mit den WortenZur Ehre Gottes, der Gemeinde zum Segen." Stadipfarrer Dipper sprach das Schlußgebet, worauf der gemeinsame GesangNun danket alle Gott" die schöne kirchliche Feier beschloß. Die nach Plänen von Professor v. Fischer im Bau begriffene Erlöserkirche wird gegen 1000 Sitzplätze enthalten. Die Umfassungsmauern sind schon bis zum Dachstuhl errichtet.

Der Württ. Journalisten- ««d Schriftsteller- Verein hielt am Samstag abend imSilbernen Hecht" in Stuttgart unter dem Vorsitz von Redakteur Adolf Heller eine gut besuchte Mitgliederversammlung ab. Nach Erledigung von Aufnahmegesuchen beschäftigte sich die Ver­sammlung mit dem kürzlich eingetretenen Zeugniszwangs­verfahren gegen einen Redakteur derSchwäbischen Tagwacht". Der Vorsitzende erinnerte dabei an die früheren Schritte des Vereins für die Abschaffung des Zeugniszwangs und an den Beschluß der württembergischen Abgeordnetenkammer vom 3. November 1906, durch den diese mit sehr großer Mehrheit die Eingabe des Vereins der Regierukg zur Berücksichtigung übergeben hat. Die Versammlung sprach daraus unter Berufung auf die Erklärungen, die der damalige Justizminister in den Kammern abgegeben hat, ihr Bedauern darüber aus, daß der Zeugniszwang in Württemberg nun doch noch zur An­wendung gekommen ist. Den Mittelpunkt des Abends bildete sodann ein eingehendes Referat des Vorsitzenden über den Delegiertentug des Verbandes der Journalisten- und Schriststellervereine in Dresden und die damit ver­bundene Versammlung der Vertreter der Münchener Penfions- anstalt, bei der die Gründung einer Witwen- und Waisen­kaffe beschlossen worden ist. Im Anschluß an das Referat wurde aus den Antrag des Vorsitzenden eine Erklärung angenommen, durch welche die Verbandsleitung ersucht wird, den Verbandstagen künftig den Charakter als Dele­giertentage zu wahren und im Interesse einer gleichmäßigeren und rascheren Arbeit für eine möglichste Vereinfachung der äußerlichen Festlichkeiten besorgt zu sein. Im Namen der Versammlung sprach Dr. Lieblich dem Vorsitzenden unter lebhafter Zustimmung den Dank für seinen umfassenden und außerordentlich anregenden Vortrag aus. Nach einer eingehenden Eröterung wurde beschlossen, die Frage der Versicherung der Privatangestellten auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu stellen.

r. Ttnttgart, 14. Okt. Der Güterverkehr auf der Strecke Chiasso-Mailand ist wegen Streiks in Mailand eingestellt. Ueber den Gotthard zu leitende Güter werden

bis auf weiteres nicht zur Beförderung angenommen. Rei­sende nach Italien über den Gotthard haben keine Gewähr für Weiterbeförderung nach Mailand und darüber hinaus.

r. Stuttgart, 14. Okt. Es wird bekannt, daß das Ministerium des Kirchen- und Schulwesens zur Durchführ­ung des neuen Volksschullehrplans die Oberschulbehörde an­gewiesen hat, die Bearbeitung neuer amtlicher Fibeln und Lesebücher für die Volksschulen derart zu fördern, daß ihre Einführung womöglich im Frühjahr 1909, spätestens im Frühjahr 1910 erfolgen kann. Auch die Ausarbeitung von Realienbücheru im Anschluß an den neuen Lehrplan ist in die Wege geleitet.

r. Stuttgart, 14. Okt. (Amtliche Mitteilung). Am 13. Oktober morgens 4'/> Uhr ist auf dem Bahnhof Bietig­heim der einfahrende Güterzug 6122 beim Zurückdrücken des auf einem daneben liegenden Geleis stehenden Güter­zugs 6232 seitlich angefahren worden. Dabei wurde ein Bremser getötet. Sechs leere Güterwagen sind entgleist und stark beschädigt. Die Strecke Tamm-Bietigheim mußte bis acht Uhr vormittags eingleisig betrieben werden. Der Personenzugsverkehr wurde nicht gestört. Ursache des Zu­sammenstoßes ist unvorsichtiges Rangieren.

Böblingen, 13. Okt. Ein schweres Unglück ereignete sich in vergangener Nacht auf der Straße Vaihingen-Böb­lingen, unweit des Vaihinger Berges. Der Bierführer Kienle von der Brauerei Zahn kehrte gegen 8 Uhr von Stuttgart hieher zurück. Aus dem Vaihinger Berg stürzte der Wagen über die Böschung und begrub den Bierführer unter sich. Ein Radfahrer erkannte das Fuhrwerk und die schreckliche Lage, eilte nach Vaihingen und machte dort Anzeige. Der Bierführer war tot.

Eßlingen, 13. Okt. Für die Herbstwanderversamm­lung der Deutschen Partei, welche am nächsten Sonntag nachmittags von halb 3 Uhr an im Kugel'schen Saale hier abgehalten wird, ist folgende Tagesordnung festgesetzt: 1. Begrüßungsansprache des Landesvorsitzenden Reichs- und Landtagsabg. Professor Dr. Hieb er. 2. Ansprache des Landtagsabgeordneten Oberbürgermeister Dr. Mülberger- Eßlingen. 3. Ansprache des Reichstagsabg. Professor Wetzel-Eßlingen. 4. Rede des Reichstagsaba. Basser­mann überAufgaben des Reichstags". 5. Freier Mei­nungsaustausch. Bassermann hat sein Erscheinen bestimmt zugesagt. An die Hauptversammlung schließt sich eine ge­sellige Unterhaltung mit Musik an.

r. Gmünd, 14. Okt. Nach einer Pause von gerade einer Woche brannte es heute wiederum in unserer Nähe, jetzt das siebente Mal in kurzer Zeit. In Unterbett­ringen wurden Wohnhaus und Scheuer der Anwaltswitwe Kugler durch Brandstiftung ein Raub der Flammen. Leider ist der Täter wiederum entkommen.

r. Soudelfingen OA. Urach, 14. Okt. Gestern früh fand ein Streckenwärter auf der Strecke Sondelftngen- Reutlingen die Leiche des 11'/.jährigen Sohnes des Land­wirts Johannes Wick. Der Kops war vom Rumpfe getrennt. Man vermutet Selbstmord.

r. Ulm, 10. Okt. In der Nacht zum Samstag wurde auf dem Neu-Ulmer Bahnhof eine in die Lokomotivremise einfahrende Lokomotive von einer Rangiermaschine ange­fahren. Durch den Zusammenstoß wurde der Tender der Lokomotive vollständig zertrümmert und die Rangiermaschine selbst stark beschädigt. Verletzungen von Personen kamen nicht vor.

Serichtrsasl.

r. Stnttgart, 12.Okt. Vordem K. Disziplinarhof wurde gestern gegen den Schultheißen Steck von Natt­heim, Oberamts Heidenhetm, verhandelt. Die von den bürgerlichen Kollegien Nattheims beantragte Einleitung eines förmlichen Beschwerdeverfahrens ist seiner Zeit abgelehnt worden. Gegen jenen Beschluß wurde Beschwerde eingelegt auf Grund des Artikels 1 des Gesetzes vom 25. Juni 1894 worin es heißt:Die auf Lebenszeit und die auf einen bestimmten Zeitraum angestellten Beamten der Ge­meinden, Stiftungen und sonstige« unter der Aufsicht dcs Ministeriums des Innern stehenden öffentlichen Körper-

Losung entspräche und daß man die Juden nicht miraus Furcht", sondern auchaus Ueberzeugung" bedrücken könne. Daneben wuchs in den ungebildeten Volksschichten die Ueber­zeugung von der Straflosigkeit feindseliger Maßregeln gegen die Juden, und diese Ueberzeugung festigte sich immer mehr und nahm gewaltige Dimensionen an. Das ging so west, daß in Kischinew ein Haufen Bauern angehalten wurde, die von weither gekommen waren mit gewichtiger Miene und in dem vollen Bewußtsein, sie seien Vollstrecker des Zarenwilles, die Juden zu massakrieren". Und so kann man meiner Meinung nach die Zentralregierung von der moralischen Verantwortung für die Mord- und Raubtaten in Kischinew nicht sreisprcchen. Ich halte unsere Regierung für schuldig der Begünstigung in einer beschränkt nationalen Idee, einer kurzsichtigen und in ihren Mitteln rohen Politik gegen die Grenzdistrikte und fremden Nationalitäten. Und ich halte die Beschuldigung, die Regierung habe die Po­grome stillschweigend geduldet, für bewiesen.

Nur wenige Kapitel der Memoiren find Erlebnissen gewidmet, die sich nicht auf die Judenfrage beziehen. Mit viel Humor wird eine Reise nach Jassy geschildert, wobei Uruffow in offizieller Eigenschaft zu einem Empfang des rumänischen Königspaares entsandt wurde; auch von dem Adel Bessarabiens und seinem barbarischen Luxus entwirft der geplagte Gouverneur, der sich unmöglich an die obli­gaten 14 Gänge deskleinen Diners" gewöhnen konnte, ein ergötzliches Bild. Dann klingt aber das Buch recht z ernst aus. Uruffow erzählt von der Audienz, die er beim ! Zaren halte, als er unmittelbar nach Ausbruch des russisch-

japanischen Krieges von Kischinew nach Twer versetzt wurde.

Der Kaiser hatte einem anderen Würdenträger gegenüber erklärt, er betrachte den Angriff der Japanerwie eineu Flohstich." Auch Uruffow erwähnte die japanische Kriegs­erklärung. Darauf sagte der Kaiser wörtlich:

Ich bin über den Ausgang des Krieges vollkommen ruhig und Sie werden es jetzt auch bedeutend leichter haben." Ich verstand nicht gleich," bemerkte Uruffow,die Ge­danken des Zaren, aber er erklärte, der Krieg würde eine Hebung des patriotischen Geistes Hervorrufen, dadurch würde die regierungsfeindliche Agitation Nachlassen und folglich würden die lokalen Behörden es leichter haben, Ordnung und Ruhe aufrechtzuerhalten."Ich kann Ihnen eine an­genehme Nachricht aus Kischinew mttteilen," fugte der Kaiser dinzu." Es haben dort Demonstrationen stattgefunden mit Gottesdienst und dem Zarenbilde, ich habe gestern ein pa- triotisches Telegramm erhalten."

Uruffow kehrte noch für kurze Zeit nach Kischinew zurück nnd hatte dort Gelegenheit, einen solchen patriotischen Um zug mitzumacheu.

Dreißig halbwüchsige Menschen größtenteils Juden, mit einer Fahne und dem Zarenbildnis kamen auf meinen Hof gelaufen; hinterher jagten fünf Polizisten, die am Tor­eingang Halt machten. Ich trat auf die Treppe, nahm mit einer Hand das Zarenbild, in die andere die Fahne, stellte sie in mein Empfangszimmer, kehrte zu den Demon­stranten zurück, drückte ihnen meine Zufriedenheit aus und riet ihnen nach Hause zu gehen. Damit hat die Geschichte ein Ende."