Generalleutnant von Linstvaen das Gefecht abbrecheu, daS am Montag früh weitergeführt wird.

Btberach, 14. Sept. Unsere Stadt glich die ganze Woche einem Kriegslager: Feldbäckerei, Proviantamt gaben täglich an Hunderte von Fuhrwerken Vorräte ab. Diens­tags, Mittwochs und Freitags waren hier je 110 Offiziere, 2300 Mann, 85 Pferde untergebracht, ebenso die Stäbe der Regimenter 120 und 180 Md der Divistonsstab der 27. Division. Der kommandierende General v. FalloiS weilte hier Md bei den Hebungen zwischen Riedlingen, Hüttisheim, Biberach. Ungezählte Scharen alter und junger Schlachtenbummler begaben fich in das 4 Stunden entfernte Gelände, um sehr ermüdet heimzukehren. Heute verließen Ms die Truppen, welche, wie sie allgemein ver­sicherten, in unserer patriotischen Stadt ausgezeichnete Auf­nahme gefunden haben. Die festliche Einweihung des neuerbauten MädchenschulhauseS findet am 30. Sept. statt.

Renenstadt, 16. Sept. Gestern fand die feierliche Eröffnung der von der Württ. Eisenbahngesellschaft erbauten Nebenbahn Jagstfeld-Neuenstadt statt. Der Eröffnungs- zug traf um 1.30 Uhr in Neuenstadt ein. Unter dm Fest­gästen waren auch Direktor v. Leo von der Generaldirektion der württ. Staatseisenbahnm, sowie mehrere Abgeordnete. Auf dem geschmückten Bahnhofe hielt Stadtschultheiß Ober­meyer eine Ansprache, welche Direktor v. Leo erwiderte Md die Stadt zu der Eisenbahn beglückwünschte. Dann ging es in festlichem Zuge in die Stadt, worauf Festmahl und abends Bankett im Stern stattfand.

r. Oberkefsach O A. Künzelsau, 14. Sept. Am 11. Sept. nachmittags um V»4 Uhr ereignete fich hier auf stetem Felde ein schrecklicher Unglücksfall. Der 71 Jahre alle Witwer Georg Matthäus Hofmann, früher Besitzer der oberen Mühle, kam beim Scheuen seiner Kuh so unglücklich zu Fall, daß ihm zwei Räder des leeren Wagens gerade über das Genick gingen, wodurch der Tod sofort herbeigeführt wurde. Sein vorausfahrender Sohn könnt ihm keine Hilfe mehr bringm. Dm Hinterbliebenen, drei erwachsenen Kin­dern, wendet fich allgemeine Teilnahme zu.

Anfrnf

des JustinuS Kerner-Vereines Weinsberg an das deutsche Volk!

Justini Kerners Sohn, Hostat sDr. Theobald, der bisherige treue Hüter des KernerhauseS in Weinsberg, hat in einem Aller von 90 Jahren am 11. August die Augen für immer geschloffen, und die Stätte, an der fich ein Stück deutscher Literaturgeschichte in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts abgespielt hat, steht nun verwaist da l Sowohl die Witwe, als auch der einzige Sohn Theobalds, Georg Kerner, der als prakt. Arzt in Wehr (Baden) lebt, hegen dm lebhaften Wunsch, daß das Kernerhaus mit all seiuen Andmkm Md Erinnerungen in das Eigentum des im Jahre 1905 in WeinSberg gebildeten Kerner-Vereins übergehe. Des Enkels lebhaftes Interesse an der dauernden Erhaltung des großväterlichen und väterlichen Hauses geht daraus hervor, daß er als Mitglied des JustinuS Kerner-Vereines letzterem einen großen Jahresbeitrag bewilligt hat. Es sei M dieser Stelle hervorgehoben, daß die durch die Zeitungen gegmgme Notiz, Georg Kerner wolle da» Kernerhaus über­nehmen, auf einem Mißverständnis beruht.

Der genannte Verein zählt trotz seines kurzen Bestehms gegenwärtig schon über 1100 Mitglieder aus Deutschland und dem Auslande. Nach dem Tode Theobald Kerners tritt nun die ernste Aufgabe an ihn heran, das Kerner­haus mit seinen Schätzen käuflich zu erwerben, um es späteren Geschlechtern als eine Stätte zu erhallen, an der die Er­innerung M dm verdienstvollen, edlen und liebmswürdigen schwäbischen Dichter, seinen Sohn und an Beider Freunde, einm Uhland, Lenau, Alexander von Württemberg, Mörike, Bischer, Varnhagm von Ense, Karl Mayer, Freiligrath, Geibel ». A. lebendig wird. Je?em Besucher Weinsbergs Md der durch JustinuS Kerner der Vergessenheit entrissenen, NM weltbekannten Weibertrm will der Kerner-Verein, gemäß dem Wunsche JustinuS, das Kernerhaus zum Besuche offen Hallen. Wie Marbach am Neckar sein Schillermufeum be­sitzt, so muß es eine DankeSpfliicht der Deutschen sein, in dem lieblichen Weinsberg den Wallfahrtsort vieler Tausmde als ein Denkmal echt deutschen Geistes vor dem Untergange zu bewahrm. Denn wenn Justinus Kerner nur das eine Gedicht gesungm hättte:Preisend mit viel schönen Reden," wahrlich, er hätte dem deutschen Volke damit allein gezeigt, daß er es wert ist, wie Lenau ihm einst schrieb, niemals in Vergessenheit zu gcratm. Aber er hat dem deutschen Volke eine Menge köstlicher Perlen lyrischer Dichtung beschert, die auch heute noch das deutsche Gemüt erfreuen und erheben.

Der Justinus Kerner-Verein hat währmd seines zwei- einhalbjährigm Bestehens zur Erwerbung des Kernerhauses ernste Arbeit geleistet. Von dem verstorbenen Theobald Kerner ist ihm ein Vorkaufsrecht auf das Kernerhaus und auf die in ihm befindlichen beweglichen Gegenstände aus dem Nachlaße des Justinus, namentlich auf literarische und Kunstgegenstände, übertragen worden. Das Kgl. württ. Ministerium des Innern hat in dankenswerter u. bereitwilligster Weise dem Kerner-Vereine eine Kernerhaus-Lotterte für daS Jahr 1908 vorgemerkt. Die hierdurch in Aus­sicht stehenden Mittel reichen aber nicht aus, das HauS mit seinen Kunstgegenständen erwerben zu können. Deshalb ist der Verein auf eine tatkräftige und vor allem sehr schnelle Unterstützung von Seitm des deutschen Volkes angewiesen, um dem drohenden Einzelverkauf vorhandener Kunstgegen­stände zu begegnen in der Lage zu sein.

Es wäre in der Tat äußerst bedauernswert, wenn dieses Kleinod nicht nur Weinsbergs, sondern des deutschen

Vaterlandes überhaupt, deshalb zu existieren aufhören sollte, weil der Kerner-Vereüi nicht die notwendige Geldunter- stützung im deutschen Volke gefunden hätte, wenn die noch vorhandenen Kunstschätze des Kernerhauses, statt in einem Kernermüseum vereint zu bleiben, durch Verkauf in alle Winde zerstreut würden. Wir richten deshalb an alle Deutschen des In- und Auslandes die -.dringende und herzliche Bitte, uns in unserem, der Nachwelt zu gute kommenden Bestreben nicht im Stiche zu lassen, sondern jeder an seinem Teile zum Gelingen des schönen Werkes kräftig beizutragen. Die bisherige äußerst günstige Auf­nahme unserer Bestrebungen läßt uns sicher hoffen, daß das deutsche Volk nicht zurückbleibt, wenn es gilt, seine Dichter nach ihrem Tode zu ehrm.

Geldsendungen und Erinnerungen an Justinus Kerner und dessen Freunde (Handschriften, Bücher usw.) wollen an den Vorstand des Vereines, Professor Dr. Meiß­ner in Weinsberg, gesendet werden. Den Spendern sei im Voraus der herzlichste Dank für ihre segensreiche Auf­opferung gesagt!

Der Ausschuß des Justinus Kerner-Vereines Weinsberg.

D«tscht« «eich.

Berlin, 16. Sept. Mt der Ueberschrift:Sechs Millionendefraudation" macht der Staatsanwalt in Arnheim (Holland) bekannt, daß nach Unterschlagung von 140000 holländischen Gulden der Direktor des Bankgeschäfts Pliester L Co., Loenraad konstant Lincker alias Selznit Ms Arnheim, flüchtig ist. Er ist 54 Jahre alt, mittelgroß, von kräftiger, sehr schwerer Gestalt, hat rotblonden Schnurr­bart, Pockennarben auf der Stirn Md spricht gebrochen deutsch und englisch. Nach ergänzenden Mitteilungen des hiesigen niederländischen Geschäftsträgers beträgt die unter­schlagene Summe ungefähr 6 Millionen Es steht fest, daß Lincker in Begleitung eines jungen Mannes bis zum 9. ds. Ms. in einem hiesigen Hotel logiert hat. Er hat das Hotel, in welches er nur mit einer Handtasche versehen, eingekehrt war, mit der Angabe verlassen, nach Köln fahren zu wollen. Sein Gepäck habe er auf dem Bahnhof Fried­richstraße stehen lassen. Ob diese Angaben richtig find und wohin er abgereist ist, steht dahin. Auf die Ergreifung Linckers ist eine sehr hohe Belohnung in Aussicht gestellt worden.

Berlin, 16. Sept. Der Kassenbote Bartsch, der in Begleitung seiner Braut Hedwig Lehmann mit 60 000 ^ der Kommerz- und Diskontobank flüchtig geworden ist, ist in Luzern verhaftet worden.

Berlin, 16. Sept. Die Belohnung für die Er­greifung der Frevler, die den Strausberger Eiseubahn- unfall herbeigesührt haben, ist von 2000 auf 5000 ^ erhöht worden.

Um ei« Nichts ist die Tischlersftau Elisabeth Bergner in Berlin in den Tod gegangen. Das Ehepaar B. war seit einem Jahr verheiratet und lebte in geordneten Verhältnissen. Als aber der Gatte erfuhr, daß die Frau hinter seinem Rücken ihre Schwester mehrmals angeborgt hatte, machte er ihr Vorwürfe und sagte leichthin:Es ist mir am liebsten, wenn ich dich gar nicht mehr sehe!" Dann ging er zur Arbeit. Als er abends nach Hause zurückkehrte, war seine Frau tot. Sie hatte den Tisch vor das Bett gerückt, alle ihre Blumentöpfe darauf gestellt und hatte dann, im Bette liegend, Gift getrunken. Ein Abschiedsbrief an ihren Mann lautete kurz und bündig: Liebes Männchen! Dein Wunsch ist i« Erfüllung gegangen. Lebe wohl!"

Nene Postbahnwage«. Die Sicherheit der Post­wagen im Bahnbetriebe ist eine ständige Sorge der Post­verwaltung. Die Eisenbahn pflegt die Bahnpostwagen un­mittelbar an den Anfang oder ans Ende des Zuges zu setzen. So kommt der Postwagen oft zwischen Lokomotive und Packwagen zu stehen. Bei Unglücksfällen ist der kleine und verhältnismäßig leichte Postwagen besonders bei V-Zügen in einer üblen Lage. Kommt z. B. die Lokomotive infolge einer Entgleisung oder eines Zusammenstoßes plötzlich zum Stehen, so schieben fich alle nachfolgenden Wagen mit ver­eintem Druck auf den Postwagen, so daß er häufig vollständig zusammengedrückt wird. Bei dem Strausberger Unglück kam die Bahnpost nur deshalb so glimpflich davon, weil die Kuppelung riß und der Wagen auf die Seite geschleudert wurde. Schon vor den großen Unglücksfällen der letzten Jahre hatte fich die Postverwaltung entschlossen, Versuche mit V-Wagen zu machen. Der Durchgang beansprucht natürlich viel Platz und verhindert auch die Verladung der Postsachen. Es find aber schon längst zwei derartige Wagen bestellt. Während die Wagen bisher 12 w lang waren, sollen sie künftig 17 m lang werden. Die Verwaltung hat fich noch zu einem ganz neuen Typ entschlossen. Diese Wagen, ebenfalls 17 m lang, erhalten vorn und hinten je ein Abteil von je 2 w Breite als Puffer. Die Abteile find dazu bestimmt, die Wirkungen des Zusammenstoßes zu mildern. Von dieser zweiten Gattung find im ganzen zunächst 5 Stück bestellt. Die Wagenbauanstalten find aber, besonders in Preußen, so mit Aufträgen überhäuft, daß die Herstellung länger als wünschenswert auf fich warten läßt. Die Wagen dürsten vor Ende März nächsten Jahres kaum abgeliefert werden; dann werden die Versuche beginnen.

Sigmaringe«, 13. Sept. Lehrer Lutz saß in seinem Garten, als ihm plötzlich eine ziemlich große Tesching- kugel in die Hand drang und fitzen blieb. Lutz mußte fich auf ärztlichen Rat sofort nach Tübingen begeben, wo ihm in der Klinik das Geschoß aus der Hand entfernt wurde Wer den unglücklichen Schuß abgegeben hat, ist noch nicht ermittelt.

r. Pforzheim, 15. Sept. Vermißt wird se it Dre tag vormittag der in einer hiesigen Brocherie angestellte 20jährige AlfonS Abt, sowie ein 17jährtges Mädchen. Abt ist etwa 1.70 m groß, stark gebaut, mit dunkelblondem Haar und Schnurrbartanflug. Er trägt Touristenanzug, blaues Hemd Md blauen Hut (oben rund eingeschlagen). Das Mädchen ist 1.50 m groß, hat dunkelblonde Haare, tief einliegende Augen, trägt hellgrauen Mantel, schwarze Bluse und Rock und blaudurchzogenen Strohhut. Es ist anzunehmen, daß beide gemeinsam den Tod gesucht haben. Nachrichten über den Verbleib derselben werden an Herrn Emil Lemke in Pforzheim erbeten.

r. Bon der bayerische« Grenze, 16. September. Eine Irrfahrt von 2 Jahren machte ein Brief, den der Schuhmacher Schneider von Schießen bei Neu-Ulm an setnm in Afrika bei der Schutztruppe befindlichen Schwager am 24. Aua. 1905 abgesandt hatte. Da der Adressat stets auf Streifzügen war, wurde ihm der Brief nachgeschickt, kam aber immer zu spät an und erreichte ihn erst jetzt in der Heimat, wo sich der Adressat zur Zeit befindet.

r. Ans Kranke», 16. Sept. Die große Sägmühle Fertig in Marktheifeld wurde ein Raub der Flammen. Der Schaden ist sehr groß. Die Eutstehungsursache ist noch nicht ermittelt.

Linda« i. B., 13. Sept. Unter sehr eigentümlichen Umständen hat am vergangenen Mittwoch der Besitzer der Villa Seeburg in Güttingen bei Romanshorn, Privatier Raetzler, seinen Tod gefunden. Privatier Raetzler war vor nicht allzulanger Zeit von Nonnenhorn bei Lindau nach Güttingen verzogen und hatte, da eS ihm in Güttingen nicht recht gefiel, die Abficht, wieder nach Nonnenhorn zurückzu­kehren. Am vergangenen Mittwoch erschien nun ein Herr mit einer Dame auf Billa Seeburg und wünschte das An­wesen wegen evtl. Ankaufs in Augenschein zu nehmen. Der Unbekannte besichtigte dann unter Führung Raetzlers das Besitztum, während seine Begleiterin im Garten bei der Haushälterin zurückblieb. Plötzlich hörte die letztere einen Schrei; sie eilte sofort ins Haus und fand nach einigem Suchen ihren Herrn mit schweren Verletzungen am Kopfe bewußtlos auf dem Dachboden liegen. Der Fremde, der noch daneben stand, erklärte der Haushälterin, Raetzler sei ausgeglitten und gefallen und habe fich dabei die schweren Verletzungen zugezogen. Hierauf reiste das Paar unver­züglich in der Richtung Winterthur ab. Als der Vorfall in Nonnenhorn bekannt wurde, begab fich Bürgermeister Gierer von Nonnenhorn sofort nach der Seeburg und traf Raetzler zwar noch lebend, aber mit dem Tod ringend an. Die Frage des Bürgermeisters, ob er seine Verletzungen wirklich durch einen Fall erlitten habe, verneinte der Schwer­verletzte durch eine Kopsbewegung. Mehr war nicht zu erfahren, denn bald darauf starb der Bedauernswerte. Auch ein anderer Freund Raetzlers, Dr. Bever von Lindau, der ebenfalls sofort nach der Unglücksstätte eilte, vermochte von dem Sterbenden nichts Näheres mehr über den Hergang der dunkeln Affäre zu erfahren. Wie noch berichtet wird, ergab die Sektion der Leiche eine Zertrümmerung des Hinter­kopfes und schwere Verletzungen in der Augengegend. ES erscheint sehr fraglich, ob diese Verletzungen von einem Falle herrührcn können. Da gleichzeitig noch gemeldet wird, daß sich die Schlüssel des Geldschrankes nicht an ihrem gewöhn­lichen Platze befunden haben sollen, erscheint ein Raubmord­versuch wahrscheinlich. Man vermutet, daß der Fremde ein Zahnarzt sei, der vor ungefähr einem Jahre in Wasser­burg bei Lindau wohnte.

Darmstadt, 16. Sept. In der Nähe von Ober- ram st adt wurde an der Familie des Müllers Neurot auf einem Gehöft ein Raubmord verübt. Ein Kind ist tot, während die Frau und die 13jährige Tochter im Sterben liegen. Dem Täter fielen 300 ^ in die Hände, mit denen er entkam. Der Müller war abwesend auf einem Kirchweihfest.

Schweres Grnbennnglück. Bei einer Explosion schlagender Wetter in der Grube in Merlenbach betFor- bach kamen 4 Bergleute im Alter von 21 28, 29 und 46 Jahren ums Leben. Drei Bergleute find verletzt, einer so schwer, daß er seinen Verletzungen erliegen dürste. Die Verunglückten, unter ihnen auch der Schießmeister, befanden fich nur 52 Meter von der Stelle entfernt, wo ein Schuß gelöst wurde. Man nimmt an, daß durch den Schuß eine Gasansammlung getroffen wurde, die mit furchtbarer Ge­walt explodierte. Die Toten find entsetzlich verstümmelt. Im Moment der Explosion befanden sich 12 in einem Querschlag. Von diesen wurden kurz nach der Katastrophe sechs vermißt, weshalb sie als tot vermutet wurden. Die Untersuchung durch Bergmeister von Braumühl-Saargemünd ergab, daß die Katastrophe nicht durch fremdes Verschulden herbeigeführt wurde. ^ .

I« der städtische« Erziehungsanstalt in Magde­burg wurde laut M. C.-A. eine grenzenlose Verwahrlosung entdeckt. Die Zöglinge mußten auf 14 Tage aus quartiert werden, bis die Anstalt von Schmutz und Ungeziefer ge­säubert ist. Eine Untersuchung wurde eingeleitet und der Anstaltsleiter vom Dienst suspendiert.

Köln, 14. Sept. Meldungen aus Hilden zufolge wurde dort ein Raubmord an dem 20jährigen Sohn des Bäckermeisters Schilling verübt, der, an Händen und Füßen geknebelt, in den Bach geworfen wurde. Der Unglückliche wurde noch lebend ins Krankenhaus übergeführt, wo er indessen bisher die Besinnung noch nicht wiederer­langte. Es handelt fich um einm Raubmord, bet dem mehrere Personen beteiligt gewesen sein müssen. Vorhandene Blutspuren sowie die zerrissenen Kleidungsstücke des Ueber- fallenen beweisen, daß ein schwerer Kampf voraufgcgangen ist, bis man das Opfer überwältigte, mit einem stumpfen Gegenstände niederschlug und cs alsdann geknebelt in den