die Spezialität derPinkcrtons". Sie stellen dann Hun­derte von verwegenen Kerlen, welche die Bewachung be­drohter Fabriken oder Eisenbahnanlagen übernehmen und der Gewalt mit Gewalt begegnen. So war es auch 1892 bei dem Streik in den Eisenwerken des großen Phi­lanthropen Carnegie in Homestead. Dieser hatte zum Schutz der Werke diePinkertons" berbeigcrufen, und als nun eine Schar der Streikenden nach den Werken marschierte, um die Arbeitswilligen zum Niederlegen der Arbeit zu be­wegen, empfingen diePinkertons" sie mit Schüssen, und es entspann sich ein förmliches Gefecht, in dem Dutzende von Arbeitern fielen. Auch 1886 bei dem großen Streik an der Miffouri-Pacific-Bahn spielten diePinkertons" die gleiche Rolle. Robert Pinkerton und sein Bruder William hatten beim Tode ihres Vaters Allan, des Gründers des Instituts, dessen Leitung übernommen. Sie hatten schon zu Lebzeiten ihres Vaters sehr schwierige Fälle selbst er­ledigt und zahlreiche Verbrecher zur Strecke gebracht. So sprengte Robert Pinkerton dieMolly Maguires", eine ge­heime Verbindung der Bergleute in Pennsylvanien, die eine Unzahl von Bluttaten auf dem Gewissen hatten. Nicht weniger 'als 22 von ihnen wurden gehängt. Besonders stolz war der Verstorbene auf seine Schlauheit, mit der er einst Eisenbahnräuber täuschte. Er hatte es übernommen,

eine Million in Banknoten über eine Eisenbahnstrecke zu transportieren, auf der die Züge häufig von Räubern an­gehalten wurden. Das geschah auch mit dem Zuge, in dem Pinkerton reiste, da die Räuber davon Wind erhalten hatten, daß er die große Summe transportiere. Als sie aber einen eisernen Geldschrank, der sich in dem Zuge befand, mit Dynamit sprengten, nachdem sie ihn aus dem Wagen ge­worfen hatten, fanden sie nur Papierschnitzel. Pinkerton aber brachte die Banknoten, ins Unterfutter seiner Kleider eingenäht, sicher an ihren Bestimmungsort.

Landwirtschaft, Haube! «ub Verkehr.

Nagold, SO. Lu,. Et wird «n-,«schrieben r «ei dm »armen Tagen dieser Woche hat di« Grtrridrrrutr eine» raschen Fortgang genom­men, so daß jetzt nur noch rin Teil de« Hafer- auf de« Felde ist. Wmn gleich rS gegenüber anderen Jahren Heuer etwas weniger Garben gegeben hat, so ist die Qualität der Körner rin« vorzügliche. Wie in andern Gegenden, so treten auch hier die Feldmäuse in Masse auf und richten große« Schade» an, so daß nun bald energisch zur Brr. tilgung derselben geschritten werden mr ß. DieHopfrn find infolge de- trockenen Wetter- im Reifegrad rasch vorgeschritten, so daß in einigen Tagen mit der Pflücke begonnen werden kan». Der Stand derselben ist sowohl in Bezug auf Qualität wie Quantität ein durch­aus befriedigender. Recht schön stehen überall die Kartoffeläckelr und versprechen ein» reiche Ernte. Der Stand der Obstbäum» ist «in sozusagen guter, denn wenn auch die Ernt« nur mittelmäßig

au-sällt, so ist doch die «»laubung der Bäume schön und gesund und der Fruchtknospenansatz ein guter. Es sollte sich de-halb kein «aumbefitzer davon abhaltrn lassen, seine« Bänme» dir nötige Sorg­falt und Pflege zu widmen.

Calw, 28. August. Dir Ob st au »sichten find in einige» Ortm ans de« Wald sehr gut; dagegen habm dir Tal« und Gäuortr wenig Ertrag zu erhoffen; dazu kommt noch, daß infolge der Trocken­heit di« Zwetschge» in großer Menge «bfallrn. Da- Oehmd befindet sich in der Scheu»»; die Quantität ist gering ausgrsallru und de-halb eine Steigerung der Heuprrif« in sichere Au»ficht zu nehmm. Kar­toffeln, dir in hiesiger Gegend trefflich gedeihen, gibt es viel; eben­sogut ist di« Tetreidernte au-gefallen. Dir Frucht ist schwer und vorzüglich ausgrreift.

r. Stuttgart, 29. Lug. »uf dem heutige« Großmarkt kosteten Pr«»lbr«ren 22»4 F, Zwetschgen 810 F, Reineclauden 10SV Pfg., Mirabellen Id20 F, Pfirsich« 80- 40 ^s, Trauben 2224 K, Birnen 10SOU, »epfel lvSO F per Pfd., kleiner« Gtnmachgmrken 43-30 K, grvßir, 60 di» 1 pir 106 Stück.

r. Gtuttgart, 29. Lug. Kartoffel,roßmartt auf de« Lron- hard»platz. Zufuhr 450 Ztr. Prri« 2.60-3,60 per ZK. - Kraut- markt auf dem Marktplatz. Zufuhr 300 St. Prri- so2V ud p«r 100 Stück. __

Hiezu das Plauderstübchen Nr. 35.

Witteruugsvorhersage. Samstag den 31. August. Wolkig, kein wesentlicher Niederschlag, mäßig warm.

Druck und Verlag der G. W. Zatsrr'schrn Buchdrnckrrrt (SmU Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Pa nr.

Im

A. Amtsgericht Aagold.

Handelsregister

für Gesellschaftsfirmen Nr. 40 wurde heute bei der Firma C. Kliugler's Erben, Elektrizitätswerk in Nagold eingetragen:

Die Gesellschafter Carl Nagel, Lylograph in Berlin und Heinrich Wagner, Ingenieur in Zürich sind aus der offenen Gesellschaft ausgetreten. Die Ehefrau des Gesellschafters Ludwig Wohlbold, Emma Wohlbold ged. Klingler ist in die Gesellschaft eingetreten, je mit Wirrung von 23. August 1907.

Zur Vertretung der Gesellschaft ist nur der Gesellschafter Ludwig Wohlbold ermächtigt.

Den 28. August 1907.

Oberamtsrichter:

_Sigel._

Kitte um Gaben

für die

Abgebrannten in Darmsheim.

Von einem furchtbaren Brandnnglück ist am 20. August die Gemeinde Darmsheim, O.-A. Böblingen, heimgesucht worden. 58 Wohnhäuser mit einer großen Anzahl vonNebengebäuden sind vollständig einge­äschert worden. Der Gebäudeschaden beläuft sich auf ca. 270000 der Schaden an Mobiliar und Erntevorräten wird auf 200000 «Fl ge­schätzt. Die Abgebrannten haben zwar zunächst bei Verwandten und Bekannten in Darmsheim und in den benachbarten Gemeinden in dankens­werter Weise Aufnahme und Obdach gefunden, aber weitere größere Hilfe ist dringend nötig, um den Abgebrannten dnrchzuhelsen, bis sie wieder in Len Besitz eines eigenen Heims gelaugt sein werden. Es wird daher aufs herzlichste um Gaben an Geld gebeten.

Böblingen, den 24. August 1907.

Namens der Mllr-k-mileesr

Oberamtmann Schlecht.

Gaben werden in Empfang genommen von:

Der Amtspflege und der Zaiser'fchen Buchdruckerei in Nagold.

Die gem. Aemter wollen Vorstehendes wiederholt in ihren Ge­meinden bekannt machen lassen.

Nagold, den 27. August 1907.

K. gem. Oberamt:

Ritter. Römer.

Nagold.

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wird Sonntag, 1. September,

uachm. von VzL Uhr an

in der Kirche zuNagold gefeiert werden. Vom Missionsfeld werden dabei berichten Missionar Schaible (Indien) und Missionar Gsell (Goldküste).

Namens des Bezirksmissiousvereius:

Dekan Römer.

Nagold.

VrLstsr-HiiLsiL«.

Teilnehmenden Verwandten, Freunden und Bekannten macken wir die schmerzliche Mit- leilnng, daß unser l. Vetter

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lediger Müller von Berneck

heute nacht im Atter von 40 Jahren durch einen ^ sanften Tod von seinem schweren Leiden erlöst wurde.

Die trauernden Kinterökieöenen.

Die Beerdigung findet am Sonntag I. September nachm. 5 Uhr vom Bezirkskrarrkcnhaus aus statt.

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