s. Calw, 21. Aug. Der seit ungefähr 10 Tagen vermißte Knabe wurde heute in einem Koffer im elterlichen Hause tot aufgefundeu. Der ver­schlossene Koffer stand auf der Bühne. Wie wir erfahren, wurde der Hausbursche verhaftet. Der Fall erregt hier berechtigtes Aufsehen.

22. Aug. Soeben (vorm. 10 Uhr) wird uns noch hiezu gemeldet: Die Sektion der Leiche ergab keine Anhalts­punkte wegen der vorgeschrittenen Verwesung. Mord ist aber sicher anzunehmen, da der 1.20 m große Knabe in den nur 70 em langen Koffer hineingezwängt war.

r. Horb, 19. Aug. Nachdem die Getreidernte im Zeichen der Hochsaison steht und auch in jeder Beziehung zufriedenstellend ausfällt, beginnt auch nebenbei die Oehmd- ernte. Letztere läßt aber quantitativ viel zu wünfchen übrig.

Der Brand in DarmSheim.

Darmsheim, 21. August.

Der König hat dem Schultheißen Luz folgende Beileidskundgebung zugehen lassen:

Der schwere Schlag, der Ihre Gemeinde, die mich vor wenigen Monaten durch ihr blühendes Aussehen bei meiner Durchfahrt erfreute, betroffen hat, bewegt mich tief. Ich bitte Sie, die beklagenswerten Abgebrannten meiner wärm­sten Teilnahme zu versichern. Gotte stehe allen in ihrem Jammer bei. Wilhelm.

r. Darmshei«, 21. Aug. Heute vormittag '/ill Uhr traf Sr. Exzellenz Staatsminister v. Pischek hier ein und begab sich auf die Brandstätte. Der angerichtete Schaden wird verschieden geschätzt. Der Gebäudeschaden soll gegen 260 000 betragen, während der Gesamtschaden, da die Emtevorräte besonders Heuer sehr reichlich und ge­rade am vorhergehenden Tage tausende von Garben einge­führt worden waren, sich natürlich ganz bedeutend höher stellt, doch ist es unmöglich darüber jetzt genaue Summen anzugeben. In die Versicherungen teilen sich verschiedene Gesellschaften mit teils bedeutenden, teils geringfügigen Be­trägen. Nachstehend lassen wir die Namen der Abgebrannten folgen:

Erlenmaier, Andreas, Zimmermann; Buck, Michael; Buck, Gottlieb; Huber, Jak. Friedrich; Layer,Joh.; Sautter, Ehr.; Huber, Ehr.; Hang, Mich. Wtw.; Jäger, alt Hirsch­wirt Wtw.; Luz, Schultheiß; Buck, Carl; Gärtner, Wilh.; Elsenhans, Matth.; Theurer, Matth.; Hagenlocher, Georg; Sautter, Michael, alt; Müller, Friedrich; Müller, Michael; Kienle, Gottlob; Krauß, Ernst; Walz, Andreas; Elfen- hans, Georg Fr. Conrad; Kienle, Joh. Wtw.; Binder, Michael Robert; Schmid zumAdler"; Huber, Christian; Kuhm, Jak. Friedr.; Krauß, Friede., Bäcker; Briegel, Adolf, Kfm.; Briegel, Friedrich Mw.; Geiger, Joh.; Schäfer, Gottlieb Friedr. alt; Broß, Michael Wtw.; Strohm, Friedr.; Aichele, Burkhardt; Huber, Michael; Bronnenmayer, Chr., Gerichtsvollzieher; Schäfer, Gottlieb Fr., Ortssteuerbeamter; Steegmüller, Michael; Erlenmaier, Hermann, Zimmermann; Hagenlocher, Chr. Fr.; Hagenlocher, Witwe; Richter, Pfarrer; Dreher, Joh., Schmied; Dreher, Gottlieb und Wilhelm, uiech. Werkstätte; Hagenlocher, Georg Michael; Schmidt, Matthias; Eisenhardt, Johannes; Eisenhardt, Karl; Briegel, Georg; Moroff, Johannes; Layer, Gotthilf; Klink, Friedr.; Kaufmann, Jakob Fr.; Moroff, Jakob Fr.; Schleppte, Schreiner; Käumle, Friedr. Wtw.; Layer, Weber. Das als vermißt gemeldete Kind des Bauern Strohm wurde in Dagersheim aufgefnnden, so daß also kein Menschen­leben bei dem schrecklichen Unglück verloren gegangen ist. In allen Blättern ergehen Aufrufe zu tatkräftiger Unter­stützung der vom Brandunglück heimgesuchten Gemeinde.

r. Darmsheim, 21. Aug. Das Feuer hat während der Nacht keinen weiteren Umfang mehr angenommen, doch haben die Löschungsarbeiten die Feuerwehren, namentlich die Stuttgarter Berufsfeuerwehr vollauf in Anspruch ge­nommen. Letztere kehrte im Laufe des Vormittags nach Stuttgart zurück, auch die übrigen Löschmannschaften konnten von 8 Uhr an zurückkehren uiit Ausnahuie einer größeren Wache. Das Feuer glostet noch. Einem Bauern sollen

300 ^ Bargeld verbrannt sein.

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Eine Aktion zur Linderung der herrschenden Not wird zweifellos eingeleitet werden. Bei der großen Anzahl der durch die Katastrophe obdachlos gewordenen Bewohner ist es undenkbar, daß sämtliche auf längere Zeü anderwärts untergebracht werden können. Rasche Hilfe ist hier dringend erforderlich.

(Die Geschäftsstelle des Gesellschafters ist gerne bereit, bei ihr eingehende Gabe« zu sammeln «nd weiter z« befördern. Anch hier gilt der Satz: Doppelt gibt, wer schnell gibt.)

lieber die wirtschaftlichen Verhältnisse des von dem Brandunglück so schwer heimgesuchten Pfarrdorfes verlautet, daß es sich hier bei der Landwirtschaft treibenden Bevölkerung um Leute handle, die in ihrem landwirtschaft­lichen Betrieb eine ziemlich auskömmliche Existenz haben, und teilweise auch vermöglich sind. Ein kleiner Bruchteil der ortsansässigen Bevölkerung besteht aus Arbeitern, Zimmer­leuten, Maurern usw., die zumeist in Stuttgart in Arbeit stehen. In den Vaihinger Textilfabriken ist anch eine Anzahl Arbeiterinnen beschäftigt, die in Darmsheim zu Hause find. Der Ort liegt, wie bereits mitgeteilt, an der Schwippe, einem Nebenflüffchen der Würm. Es erhebt sich in ähnlicher Lage wie das Pfarrdorf DagerSheim auf der einen Seite deS Tales, durch das das Flüßchen hindurchfließt. Außer Getreidebau und Viehzucht wird von der landwirt­

schaftlichen Bevölkerung in ausgedehnterem Maße Hopfenbau betrieben. Die Landstraße, welche durch Darmsheim führt, geht von Böblingen nach Calw. Die Frage, wie hoch der Gesamtschaden dieses Großfeuers sich belaufen könne, wurde gestern ebenfalls aufgeworfen, konnte aber nur dahin beantwortet werden, daß nach ziemlich oberflächlicher Schätzung angesichts der reichen Erntevorräte eine gesamter Schaden von annähernd einer Million Mark in Aussicht ge­nommen werden könne. Von irgend welchen schweren Ver­letzungen der am Brandunglück oder an den Löscharbeiten Beteiligten ist gestern nichts bekannt geworden. Mobiliar ist in größerem Umfange mitverbrannt, dagegen konnte das Vieh fast durchweg gerettet werden.

Jnternationaler Sozialisten-Kongreß.

r. Stuttgart, 19. August.

Die heutige erste Plenarsitzung wurde von Singer eröffnet. Derselbe machte zuerst einige geschäftliche Mitteil­ungen. Er fordert die Mitglieder der Kommissionen auf, ihre Beratungen zu beschleunigen, damit die Plenarsitzungen ununterbrochen stattfinden können. Es sind dem Bureau Adressen, Begrüßungstelegramme und Schreiben aus allen Teilen der Welt zugegangen, darunter von den sozialistischen Komite's in Australien, Tiflis Kuba, Johannesburg, Batum, Bukarest, Bulgarien, New-Iork usw. Es sind im ganzen 886 Delegierte anwesend, darunter aus Deutschland 300, England 123, Frankreich 78, Vereinigte Staaten von Ame­rika 20, Oesterreich und Ungarn je 25, Rußland 37, rus­sische sozialistische Revolutionäre 21, Schweiz 21, Italien 13, Schweden 19, Dänemark 17, Belgien 27. Singer erklärt alle die vom internationalen Bureau seit dem Amsterdamer Kongreß gefaßten Resolutionen als von dem internationalen Kongreß in Stuttgart für bestätigt. Der Kongreß bestätigt weiter das Reglement für das internationale Bureau und die interparlamentarische Kommission und die am Kongreß vorgeschlagene Verteilung der Stimmen auf die einzelnen Nationen. Das internationale Bureau hat dem Kongreß vorgeschlagen, ein Amendement der Independent Labour Party Englands, das dahin geht, man möge auch diejenigen Gewerkschaftsorganisationen, die bona üäs nicht ausdrück­lich auf dem Boden des Klafsenkampses stehen, zum Kon­greß zulassen, abzulehnen. Dagegen erheben englische Delegierte lebhaften Widerspruch. Maedonald (England) möchte nicht eine längere Diskussion über die Frage Her­vorrufen. Er verlange aber eine klippe und klare Erklärung, wie der Kongreß sich zu der Frage der Zulassung stellt. Es scheine ihm, als ob das Bureau den Antrag nicht richtig verstanden habe u. nicht recht wisse, um was es sich handelt. Die Labour Party hat mehr als 10 Jahre für das Zusammenarbeiten der Trade Union mit den Sozialisten gewirkt. Sie habe den dringenden Wunsch, zum internationalen Kongreß zu­gelassen zu werden. Das Bureau sage, daß die Zulassung gegen das Reglement verstoße. Die englischen Gewerkschaften hätten die Notwendigkeit erkannt, sich an den politischen Aktionen zu beteiligen. Die Sozialisten haben gefordert, man solle ihnen die Versicherung geben, daß die Labour Party eine von den bürgerlichen Parteien vollständig unab­hängige Politik treiben würde. Diese Versicherung sei ab­gegeben worden und sie verlangten daher auf diesem Kon­greß volle Gleichberechtigung. Macdonald übergab darauf einen Antrag, wonach die Frage heute noch nicht entschieden werden sollte, sondern dem internationalen Bureau über­wiesen werde, das sich nochmals mit den englischen Dele­gierten besprechen könne. Quelsch (England) ist überrascht über die Ausführungen Macdonalds. Man habe nichts dagegen etnzuwenden, wem die englischen Gewerkschaften hier vertreten sind. Aber wer hierher komme, müsse die grundsätzlichen Prinzipien des Sozialismus anerkennen. Die Vertreter der Labour Party kommen aber unter der falschen Vorspiegelung hierher, eine sozialistische Partei zu vertreten. Später aber verleugneten sie die Grundsätze der Sozial­demokratie. Die englischen Sozialisten hätten die Arbeiter­partei wiederholt aufgefordert, ein sozialdemokratisches Pro­gramm, die Grundsätze des Klafsenkampses anzunehmen, alles sei abgelehnt worden, selbst die Uebergangsbestimmunqen. Die Labour Party habe keine Prinzipien und kein Pro­gramm, daher auch keine Rechte hier. Das Reglement dürste ihretwegen nicht geändert werden.

Irving (englische Föderation). Die Labour Party sei keine sozialistische Partei. Ihre hervorragendsten Führer hätten sich gegen die wichtigsten sozialistischen Forderungen ausgesprochen. Macdonald habe selbst gegen die Grundsätze des Klassenkampfes gesprochen. Eine neue Entscheidung des Bureaus könne nicht anders ausfallen. Selbst gegen die wichtigsten Reformbestimmungen, wie Festsetzung des Ladenschlusses sei die Labour Party aufgetreten, lediglich um sich dadurch Parlamentssitze zu sichern. Ueberall werde der Kampf gegen die schwarze Internationale geführt und trete man für die Verweltlichung der Schule ein. Die Arbeiterpartei habe aber vor der Verfassung ihre Verbeugung gemacht und einflußreiche Führer sind nicht einmal für den Kinderschutz eingetreten. Jene Leute ließen sich nicht von festen Grundsätzen leiten, sondern erstrebten nur Parla­mentssitze. Vandervelde (Belgien). Das internationale Bureau habe nichts gegen den Antrag Macdonald einzu­wenden, die Frage nochmals dem Bureau zur Beratung zu überweisen. Das Bureau fei einig, daß die Zulaffungs- bestimmungen nicht geändert werden dürfen. Die Frage werde nach dem Kongreß nochmals geprüft werde:'. Es schienen Mißverständnisse zu bestehen über die Begriffe Klassenkampf und Klassenkrieg. Die engl. Gewerkschaften führten keinen Klassenkrieg, wohl aber betreiben sie den Klaffenkampf. Wir würden es gern sehen, wenn die eng­lischen Gewerkschaften hier ihre Vertretung finden. Ihre

Zulassung bedeute aber die Anerkennung der sozialistischen Prinzipien durch die Gewerkschaftsvertreter. Pon der hol­ländischen Delegation ist ein Antrag auf Schluß der Debatte eingelaufen. Macdonald protestiert gegen die gegen die Labour' Party gemachten Ausfälle und behält sich vor, die­selben zu gegebener Zelt zurückzuweisen. Der Antrag Mac­donald, das Amendement der Independent Labour Party nochmals dem internationalen Bureau zur Beschlußfassung zu überweisen, wird darauf mit großer Majorität ange­nommen. Der Vorschlag der italienischen Sozialisten aus der Schweiz, eine einheitliche Mitgliedskarte aller soziali­stischen Parteien der Welt einzuführen, den das Bureau abgelehnt, wird demselben gleichfalls zur nochmaligen Be­ratung übergeben. Der Vorschlag der Social Demokratie Federation Englands, die verlangt, die sozialistischen Par­lamentsfraktionen mögen gleichzeitig in allen Parlamenten ihre Vorschläge zur gesetzlichen Festlegung einer Minimal­arbeitszeit einbringen, wird der Interparlamentarischen Kommission überwiesen. Der Vorschlag der südafrikanischen und der französischen Sektionen, hinsichtlich des Nutzens und der Wahl einer künstlichen internationalen Hilfssprache, wird als verfrüht abgelehnt. Der Vorschlag der sozial­demokratischen Frauen Deutschlands, die Demokratisierung des Wahlrechts zu besprechen, wird abgelehnt, dagegen der Vorschlag der sozialdemokratischen Frauen Oesterreichs, das Frauenwahlrecht zu besprechen, angenommen. Um I V-Uhr wird die Sitzung geschlossen. Nachmittags treten die ver­schiedenen Sektionen zusammen, weshalb die nächste Plenar­versammlung morgen Mittwoch, 21. August vormittags 10 Uhr stattfindet.

r. Stuttgart, 19. Aug. Ausgewandert sind im Monat Juli ds. Js. 2372 deutsche Reichsangehörige gegen 2229 im Vorjahr. Aus deutschen Häfen wurden im Monat Juli außerdem 22 364 Angehörige fremder Staaten befördert.

r. Zuffenhausen, 20. August. Daß bei der gegen­wärtigen warmen Jahreszeit viele Menschen die Wohltat eines erfrischenden Bades zu schätzen wissen, ist bekannt, daß aber dieses Bedürfnis auch bei manchen Vierfüßlern vorhanden ist, hatten wir in der Frühe des gestrigen Sonn­tags zu beobachten Gelegenheit. Kaum war nämlich der Pserdebestand des Herrn Fuhrwerksbesitzers E. an den sog. Straßbrunnen zur Tränke getrieben, als sich eines der Pferde nicht nehmen ließ, sich der Länge nach in den Brunnentrog zu legen, um ein Bad zu nehmen. Allerdings machte das Aussteigen aus der Badewanne einige Schwierigkeiten, so daß, um dies zu ermöglichen, die Hilfe zahlreicher Zwei­füßler und sogar eine Winoe notwendig war und der Brunnentrog nmgestürzt werden mußte. Wohlgemut und augenscheinlich neu gestärkt trabte der Badelustige von dannen.

r. Bo« der Baar, 21. Aug. (Auswüchse). Bei einem Athletenwettstreit in Schwenningen a. N. zogen sich verschiedene Aktiv-Teilnehmer schwere Verletzungen zu, unter anderem zwei Knochenbrüche.

r. Grosteislingen, 21. Aug. Heute früh '/»3 Uhr brach in der in der Nähe des Schlaffes gelegenen Säg­mühle des Hermann Wahl Feuer aus, welches den älteren Teil der Sägmühle vollständig in Asche legte, während der erst vor einigen Jahren angebaute Teil gerettet werden konnte. Der Schaden ist beträchtlich, da auch die Ma­schinen unbrauchbar geworden sind. Die hiesige Feuerwehr konnte ohne fremde Hilfe das Feuer bewältigen.

r. Ulm, 21. August. Der Italiener, welcher in der Nacht zum Montag durch 4 Messerstiche verwundet wurde, ist während der Operation gestorben. Der Täter befindet sich ebenfalls im Spital, da er selbst einen Stich in den Unterleib erhalten hat. Außerdem soll noch ein zweiter Bursche beteiligt gewesen sein, der die Flucht ergriffen hat.

r. Gerabron«, 21. Aug. In dem nahen Weiler Zell wurden gestern mittag dem Schäfer Jllig aus dessen Wohnung gegen 300 gestohlen, während seine Ange­hörigen auf dem Felde beschäftigt waren. Bei Kreuzfeld scheuten die Pferde des Bierführers Krauß in Spielbach. Der Knecht kam unter den Wagen und wurde schwer verletzt.

r. Oehringeu, 21. Aug. Vorgestern wurde Kirchen­pfleger Röger von Gnadental wegen Unterschlagung amt­licher Gelder vom K. Amtsgericht hier in Untersuchungshaft genommen.

GerichtSsaal.

Tübingen, 20. Aug. Strafkammer. Die Tätigkett des Bauern Jakob Holder, Andreas Sohn, in Böhringen, welcher seit dem Jahre 1893 die Stelle eines Rechners der Molkereigenossenschaft Böhringen bekleidete, war im Juni zu Ende; Holder schloß mit einem Defizit von 3600 ^ ab, welche er der Genossenschaft unterschlagen hatte. Holder wurde freigelaffen, nachdem er seine Veruntreuungen einge­standen hatte und auch nicht mehr daran festhielt, als ob der Abmangel in feiner Kasse von früheren Diebstählen herrühre. Zur Verdeckung der Unterschlagungen hatte der Angeklagte gelegentlich der monatlichen Kontrollen jeweils die Einnahmen erst später gebucht. Die Molkereigenoffen­schaft ist schadlos gehalten. Sein Verhalten entschuldigte der Angeklagte damit, er sei durch den Betrieb eines größere» Mehlhandels, bei welchem er seiner Kundschaft oft lange habe kreditieren, selbst aber seine Lieferanten habe bezahlen müssen, mangels eigener Mittel zu den Kafseneingnffen gekommen, auch haben ihn Bauten viel gekostet. Holder wurde zu 2 Monat Gefängnis verurteilt. Eine Gefängnis­strafe von einer Woche traf die Fabrikarbeitersehefrau K. Fischer von Neckarhausen, wegen Urkundenfälschung. Sie hatte einen Mehlbestellbrief mit gefälschter Unterschrift versehen.

Stuttgart, 20. Aug. Ferienstrafkammer. Wegen Verbrechens wider die Sittlichkeit wurden auf Grund nicht-