des verstorbenen Stadtpflegers verschiedene Mißstände fest­gestellt, die sich als reine Dienst- und Ordnungswtdrig- keiten erweisen und wegen deren Abbestellung dem Gemeinde­rat ausführlicher Bericht zugegangen ist. Daneben mußten aber auch solche Fälle konstatiert werden, bei denen nach Lage der Akten feststeht, oder wenigstens zu vermuten ist, daß der Stadtgemeinde durch Handlungen oder Unterlass­ungen des verstorbenen Stadtpflegers Vermögensnachteile erwachsen sind. Die Erben des Stadtpflegers haben sich denn auch verpflichtet, der Stadtgemeinde nicht nur den Lei der Prüfung festgestellten, ca. 2000 betragenden Schaden, sondern auch die sich auf ca. 1000 ^ belaufenden Kosten der Nachprüfung zu ersetzen und sich außerdem be­reit erklärt, für solche Schäden, welche nicht genügend auf­geklärt oder nach Lage der Sache überhaupt nicht ermittelt werden können, eine weitere Abfindungssumme von 2000 Mark zu bezahlen. Dabei haben die Reiserschen Erben die Verpflichtung anerkannt, für Vermögensnachteile, die viel­leicht erst im Laufe der nächsten Jahre sestgestellt werden können, der Stadt jeweils sofort vollen Ersatz zu leisten. Für derlei Ansprüche haftet insbesondere die von rc. Reiser eingelegte Dienstkaution von 15,000 fort. Die bürger­lichen Kollegien haben sich mit den eingegangenen Ver­pflichtungen einverstanden erklärt und es dürfte damit die für die Stadtverwaltung sowohl als auch für die Reiser- fchen Hinterbliebenen tief bedauerliche Angelegenheit zunächst ihren Abschluß gefunden haben."

r. Salach, OA. Göppingen, 15. Aug. Vorgestern abend verunglückte ein Bauarbeiter der Firma Kurz und Kübler, welche an der Fabrik von Schachenmayer, Mann und Co. Bauarbeiten auszuführen hat, dadurch, daß er beim Hantieren in der Nähe der Hochspannungsleitung nach dem Draht griff und von dem elektrischen Strom sofort getötet wurde.

r. Grostelsliuge«, 15. Aug. Schullehrer Reiser, der seit 15 Jahren hier amtiert, fuhr gestern vormittag mit seinem auf Besuch hier weilenden Bruder mit der Bahn nach Göppingen. Während der Fahrt wurde er vom Herz­schlag getroffen, an dessen Folgen er alsbald verstarb.

r. Gunuingen OA. Tuttlingen, 12. Aug. Zwischen hier und Seitingen wird gegenwärtig eine neue Brücke ge­baut und ist zu diesem Zwecke die Straße etwa 1'/, Meter tief und 23 Meter breit aufgegraben. Montag nacht wurde nun Herr Dr. Müller von Tuttlingen telephonisch zur Hilfe hierher gerufen. AlS nun Herr Dr. Müller frag­liche Stelle des Brückenbaues heute morgen 3 Uhr mit seinem Auto passierte, konnte er von der Unterbrechung der Fahrstraße nichts wahrnehmen, weil unbegreiflicherweise kein Warnungslicht angebracht gewesen sein soll. Das Auto sauste in die Grube und zerschellte ziemlich vollständig. Herr Dr. Müller selbst nahm glücklicherweife keinen Schaden, konnte vielmehr, nachdem er vollends zu Fuß nach Gun- ningen angelangt war, alsbald die sehnlichst erwartete ärzt­liche Hilfe leisten.

r. Aulendorf, 14. Aug. In den Hopfengärten der Umgegend ist eine Blattkrankheit an den Hopfenpflanzeu festgestellt, die weite Ausdehnung anzunehmen droht. Die ganze Hopfenernte erscheint bereits sehr gefährdet. Jetzt hat sich der Besitzer der bekannten Brauerei Härle an die 54. württ. Jnf.-Brigade, die soeben ihr Brigadeexerzieren in Münsingen zum Abschluß gebracht hat, gewandt mit der Bitte, ihm Leute der Brigade zur Bekämpfung der Hopfen­krankheit zur Verfügung zu stellen. Das Kommando, etwa 40 Musketiere mit einigen Chargen, ist gestern von Mün­singen abgegangen.

r. Ulm, 15. Aug. Bei der Betriebs'- und Berufs­zählung am 12. Juni find hier 11089 Haushaltungslisten mit zusammen 51457 ortsanwesenden Personen gezählt worden. Vorübergehend abwesend waren 1988 Personen, so daß sich eine Gesamteinwohnerzah! von 53 445 Personen ergibt, das ist 1625 mehr als am 1. Dezember 1905.

r. Heidenheim, 14. Aug. Heute brannte das Wohn­haus, die Stallung, die Scheuer und eine Remise des Bauern Joh. Gg. Eberhardt in Hürben vollständig nieder. Der Abgebrannte ist versichert; es wird Brandstiftung vermutet.

r. Wallhanse« OA. Gerabronn, 15. Aug. Großen Jammer bereitete vorgestern früh der geistige nicht ganz normale, ca 35jährige Schmied Friedrich König seiner Familie, in dem er seinen noch im Bette liegenden hochbe­tagten Onkel, Privatier Konrad König, mit einem sog. Heckenschnapper den Hals abschnitt. Das traurige Vor­kommnis wird gewiß in weiteren Kreisen aufrichtige Teil­nahme erwecken.

SerichtSsaal.

r. Tuttlingen, 14. Aug. Wegen Milchpantscherei wurde vom hiesigen Schöffengericht die Bauersfrau Wolf­ramsdorf aus Seitingen, die der Milch Wasser zusetzte, zu empfindlichen Geldstrafe und in die nicht geringen Unkosten verurteilt. Ebenso wurde wegen Nahrungs- mittelfalschung über einen hiesigen Metzger eine Geld­strafe verhängt. Zum Bereiten der Leberwürste verwendete er zu große Mengen Brot.

Deutsche« «eich.

. .?««»' U-A«g> Jolki Joachim ist heut- M

tag 1'/« Uhr gestorben.

Deutscher Laudwirtschastsrat und Fleischfrac

Aus den Leitsätzen und Anträgen, welche der deutsche Lar wirtschaftsrat den verbündeten Regierungen überreicht h verdient besonders das Folgende hervorgehoben zu werde Zunächst ein Leitsatz aus dem Referat des Greifswatt Professors Dr. Oldenburg, der wohl geeignet erscheint , noch vielfach herrschende Ueberschätzung der Fleifchnahrn ein wenig zu dämpfen. Der Referent führt nämlich ar

daß bei fortschreitender Industrialisierung der Fleischbedarf infolge veränderter Lebensweise der Industriearbeiter wächst jedochohne daß der Ernährungszustand sich verbessert"! Als teilweises Mittel zur Steigerung der deutschen Vieh- und Fleischproduktion wird u. a. sehr richtig die volle Be­achtung der Gesundheit, Kraft, Lebensfrische und dauernden Leistungsfähigkeit der Zuchttiere empfohlen. Ferner solle man fleißig Jungviehweiden anlegen, und die Tiere nicht zu früh zu Zuchtzwecken benützen; gewarnt wird dagegen vor einer zu einseitigen Zuchtrichtung. Mit diesen weiteste Beachtung verdienenden hygienischen Maßnahmen - die Hygiene im Sinn einer Rückkehr zu möglichst natürlichen Lebensbedingungen ist ja bisher bei unseren Haustieren fast noch mehr vernachlässigt als beim Menschen scheint es uns dagegen in einem gewissen Widerspruch zu stehen, wenn daneben diekräftigste" Ernährung des Jungviehs empfoh­len wird, umFrühreife" und Größe zu fördern! Ganz einverstanden aber können wir uns wieder erklären, wenn man den Verkauf vonViehpulver" verboten, das Züchter­vereinigungswesen aber unterstützt wissen will. Unter den vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verbilligung der städtischen Fleischversorgung seien nur folgende erwähnt: Einrichtung und Förderung landwirtschaftlicher Schlachtvieh-Verkaufs­stellen in den Städten nach dem Vorbild Bayerns und Schleswig-Holsteins und Verweigerung des Handels-Patents an Viehkommissionäre; ferner Beseitigung der Schlachtsteu­ern und Ermäßigung der Schlachthausgebühren, eine ge­nossenschaftliche Organisation der Fleischproduzenten und- Konsumenten und eineklare, die Marktlage erfassende Preisnotierung" für Schlachtvieh. Auch daß man über die Verhütung von Viehseuchen durch geeignete hygienische Maßnahmen gemeinverständliche Belehrung fordert, kann als erfreulich und als ein Beweis dafür angesehen werden, daß sich die etwas in Verwirrung geratenen Ansichten aus diesem Gebiet endlich wieder zu klären beginnen. Bis die vollständige Aufklärung über das, was unseren Haustieren zu ihrer Gesundheit und ihrem Gedeihen überhaupt in erster Linie nottut, auch in den kleinsten Stall dringt, dürfte aber immerhin noch einige Zeit vergehen.

Metz, 14. Aug. Auf dem Schlachtfelde vonColombey fand heute durch das westfälische Jägerbataillon Nr. 7 eine Denkmalsenthüllung statt. Es wohnten ihr die Prinzen Hermann und Otto Heinrich von Schaumburg-Ltppe bei. Der Kommandeur des Bataillons, Major Fink v. Finken­stein, eröffnete die Feier mit Dankesworten an die Erschie­nenen. Der frühere Kommandeur des Bataillons, Frhr. v. Holtzhausen, übergab das Denkmal dem Vertreter der Regierung, Geh. Regieruugsrat Albrecht. Der Feier wohnten alle zur Zeit in Metz weilenden Generale bei. Der kom­mandierende General des 16. Armeekorps, Generalleutnant v. Pritwitz und Gaffron, hielt eine kurze Ansprache, in der er den Prinzen für ihr Erscheinen dankte, worauf er die vor dem Denkmal aufgestellte kombinierte Kompanie präsen­tieren ließ und dann deren Vorbeimarsch befahl.

Landau i. d. Pfalz, 14. Aug. Ein hier zu Besuch weilender französischer Kriegsschüler, der auf dem Uebungs- platz der Batterien des Artillerieregiments Nr. 5 photo­graphische Aufnahmen machte, wurde unter dem Verdacht der Spionage verhaftet.

Herbstem (Oberhessen), 14. August. Die große Feuersbrunst, die einen großen Teil unserer Stadt ver­nichtet hat, ist gestern abend gegen sechs Uhr ausgebrochen. Es sind im ganzen 65 Gebäude niedergebrannt, davon 33 Wohngebäude. Von den 1600 Einwohnern ist fast ein Viertel obdachlos geworden. Die Gemeinde hat sechs Gebäude verloren, darunter zwei Schulhäuser, das Pfarrhaus, das Backhaus und das Gemeinde-Wachthaus; ferner sind 15 Bauernhosraiten, fünf Wirtschaften, einige Bäckereien und Metzgereien abgebrannt. In großer Gefahr schwebten auch das Sparkassengebäude, das Amtsgericht, die katholische Kirche und die Apotheke. Das Feuer war bei Bäckermeister Lorenz Schneider entstanden und griff mit solcher Geschwindigkeit um sich, daß im Nu die ganze Ober­stadt in Flammen stand. Die Feuerwehren aus zahlreichen Nachbarorten wie Ilbeshausen, Hörgenau, Langenhain, Rixfeld, Lauterbach, Altenschlirf, Stockhausen, Hopfmanns­feld usw. waren bald zur Stelle, doch das Feuer fand in den aufgeschichteten Holzhaufen, den Stroh- und Fntter- vorräten solche Nahrung, daß es sich gar keinen Einhalt bieten ließ. Das schwer bedrohte, bereits angebrannte Spar- kassengebäudc wurde geräumt; man verbrachte alles ins Amtsgerichtsgebäude. Plötzlich mußte auch das Amtsgericht geräumt werden. Auch die Apotheke war schwer gefährdet. Nur mit großer Anstrengung gelang es, diese Gebäude und die katholische Kirche zu retten. Kreisamtmannn d. Becht- hold und Kreisfeuerwehr-Jnspektor Jäkel-Lauterbach trafen noch gestern abend ein und leiteten die Löscharbeiten. Erst heute früh konnte man des Feuers Herr werden. Doch wird die hiesige Feuerwehr noch mehrere Tage löschen müssen. Menschenleben sind nicht zu beklagen. Das Vieh hatte man aus den brennenden Ställen sortgejagt, heute mußten es die Leute auf den Feldern suchen. Der angerichtete Schaden ist enorm. Bcwntwrs schwer sind die Geschäfts­leute geschädigt. Zum Glück sind die meisten Leute ver­sichert, viele allerdings gering. Den Feuerschein sah man im ganzen Vogelsberg bis ins Fulderland. Ein schwerer Unfall ereignete sich dadurch, daß der Motorfahrer Dach­decker Killer-Lauterbach in eine Spritze fuhr, er ist tätlich verletzt.

Köln, 14. Aug. Angeregt durch die Entdeckung der Tropfsteinhöhle bei Attendorn werden zur Zeit in dem Ge­biete der Muschelkalkregion bei Blies und Kastell Versuche gemacht, eine Tropfsteinhöhle zu erschließen. Die Versuche ergaben, daß die Ausdehnung der Höhle mindestens 1,6 Kilometer beträgt. (Mpft.)

Dynamit-Explosion.

Dömitz (an der Elbe, Mecklenburg-Schwerin), 15. Aug. Heute früh gegen 6.45 Uhr flog die hiesige Dynamit­fabrik infolge einer Explosion in die Luft. Der

erste Schlag, dem rasch hintereinander drei weitere folgten, erfolgte in der Oelbude. Da die Schläge ändauern und noch mehrere befürchtet werden, wurden sämtliche Bewohner der Stadt aufgefordert, die Wohnu»gen zu räumen. Die Fabrik brennt. Die Fensterscheiben in der Stadt, sowie der Umgebung sind zertrümmert. Wegen der Ex­plosionsgefahr ist es unmöglich, an die Fabrik zu gelangen. Bisher ist festgestellt, daß 5 Personen verwundet worden sind. (Dömitz ist ein Städtchen von 2943 Einwohnern; eS befindet sich dort außer der Zementwarenfabrik eine Dyna­mitfabrik und eine Ziegelei. Die Zitadelle mit dem alten Schloß ist zur Aufnahme von Militärsträflingen eingerichtet.) Die weiteren Nachrichten lauten: Um 8.30 Uhr erfolgte die erste Explosion. Die Polizei gab indessen bekannt, daß Türen und Fenster geöffnet bleiben sollen, da noch weitere starke Schläge erwartet werden. Nach den bisherigen Fest­stellungen sind etwa 80 Personen zumeist leicht verletzt; man nimmt an, daß einige Personen getötet sind, doch läßt sich die Zahl derselben noch nicht feststellen, da die Arbeiter nach der ersten Explosion nach allen Richtungen hin flüchteten. Der Zugang zur Fabrik ist noch unmöglich, da der Brand noch fortdauert. Die Ge­schäfte sind größtenteils geschloffen. 10 Uhr vorm.: Wie nunmehr festgestellt worden ist, erfolgte die erste Erplosion im Menghaus Nr. 4. Schwerverletzt find 7, leichtverletzt 20, Tote sind bis jetzt nicht gemeldet. Die Behörden haben alles abgesperrt. Augenblicklich liegt keine weitere Gefahr mehr vor; nur wenn sich der Wind dreht sind die Magazine, in denen Dynamit lagert, gefährdet. Mittags: Bis jetzt wurde ein Toter gefunden, acht Personen werden vermißt. Aus Wittenberge ist eine Sanitätsko­lonne cingetroffen. Die Gefahr ist, der Wittenb. Ztg. zu­folge, anscheinend beseitigt. Das Feuer wütet noch.

Rostock, 15. August. Die Einwohner von Dömitz räumen die Stadt. Die Verbindung ist unterbrochen.

Berli«, 15. Aug. Aus Dömitz a. d. E. wird zu dem Unglück noch gemeldet: Es werden bereits IS Tote gezählt. Der Nachmittagsregeu Haidas Feuergrößten- teils gelöscht und jede Gefehr für das Dynamitmagazin beseitigt. Die Unglücksstätte ist von mächtigen Dampf­wolken umhüllt. In den unterirdischen Gängen, die zum Schutz dienen sollten, aber teilweise verschüttet sind, werden noch lebende Arbeiter vermutet. (Mpst.)

Znrrr Fall Ha«.

Eine Erklärung vo« Haus Verteidiger, Rechts­anwalt Oppenheimer, wird jetzt' veröffentlicht. Den Inhalt dieser Erklärung, in der der Sachverwalter Haus entschieden bestreitet, daß von den Verteidigern Haus eine Strafanzeige gegen Fräulein Olga Molitor erstattet worden sei, über­mittelt der Berl. Lok.-Anz.:

Karlsruhe, 14. Aug. Rechtsanwalt Max Oppen­heimer, der, wie gemeldet, von Dr. Dietz zur Mitverteidigung herangezogen wurde, ersucht um Wiedergabe folgender Er­klärung:Die Nachricht einzelner Preßorgane, als sei von Dr. Dietz und mir irgend eine Strafanzeige gegen Olga Molitor erstattet worden, ist irrig. Hau hat so etwas niemals auch nur angedeutet und wäre sicher damit nicht einverstanden. Ich habe aber auch von mir aus gegenüber den gewiß gut gemeinten Vorschlägen sogenannterAmateur- Verteidiger", um dieses neu geprägte Wort zu gebrauchen, auf das bestimmteste zu erklären, daß ich mit derartigen Mitteln nicht operiere, wenn dies irgendwie vermieden werden kann. Die formelle Parteinahme pro oder eoutra in der Presse ist meines Erachtens einer seriösen Verteidigung viel mehr von Schaden als von Nutzen. Einseitige Stellung­nahme öffentlicher Blätter gegen den Angeklagten macht Stimmung gegen ihn im großen Publikum und kann eine Suggestion desselben Hervorrufen, welche unter Umständen bet einer zweiten Verhandlung die Geschwo­renen befangen macht. Andererseits ist zu befürchten, daß öffentliche Kungebungen für den Angeklagten die An­klagebehörde zu Maßnahmen und Aeußerungen drängen und vielleicht schon gedrängt haben, welche für den Ange­klagten umso gefährlicher sind, als im gegenwärtigen Stadium der Angelegenheit eine Mitwirkung der Verteidigung aus­geschloffen ist. Ich halte mich deshalb nicht für befugt, über Angaben des Angeklagten oder etwaiger Zeugen Mit­teilungen in die Oeffentlichkeit zu geben. Ich hoffe, daß dadurch auch der Staatsanwaltschaft die Möglichkeit gegeben ist, von öffentlichen Erörterungen abzusehen, und daß sie mir auf diesem Wege folgen wird. Zunächst bleibt das Ergebnis der Revision abzuwarten."

Mannheim, 14. Aug. Gestern nachmittag kam Frau v. Linden au aus Karlsruhe nach Mannheim, um die Verbindlichkeiten ihres Mannes zu ordnen. Die Dame ist, obwohl ihr Mann ihr Vermögen von Mark 40 000 durch­gebracht hat, durchaus nicht erbittert auf ihren Gatten. Von Interesse ist ihre Angabe, von Lindenau sei am Abend des Mordtages nach Hause gekommen und habe ihr sofort gesagt, die Olga Molitor habe soeben ihre Mutter erschossen.

Ausland.

Loudo», 14. Aug. Nach einer Meldung des Daily Telegraf soll in nächster Zeit mit dem Bau von drei weiteren Schiffen des Dreadnoughttyps begonnen werden. Die Schiffe sollen noch größer und bedeutend stärker werden als die Dreadnought selbst. Nach amtlicher Bekanntgabe treten 32 Schiffe der heimischen Flotte zur Kanalflotte über.