durften übertrieben sein, wie es andererseits auch nicht er­wiesen ist, daß ein Racheakt vorliegt. Am wahrscheinlichsten klingt jene Erklärung des Ueberfalls, die von alten Afrika­nern gegeben wird und nach der Mangel an Nahrungs­mitteln die Triebfeder des Raubmordzuges gewesen sein könnte.

Parlamentarische Nachrichten. Mürtterrrbergischer Landtag.

r. Stuttgart, 19. Juni. Die Zweite Kammer

hat heute die Beratung des Kultusetats beim Kapitel 72: gewerbliche Fortbildungsschulen fortgesetzt, wobei gewünscht wurde, daß der Ausbildung der Mädchen in der Haus­haltungskunde mehr Aufmerksamkeit geschenkt werde. Minister v. Fleischhauer versprach, diesen Wunsch bei Revision der Fortbildungsschule zu berücksichtigen. Weiter bemerkte er, daß die Ausbildung der Gewerbelehrer je nach ihrer späteren Aufgabe nicht nur in der Baugewerkeschule, sondern auch in der Kunstgewerbeschule erfolgen werde. Beim Kap. Gym­nasien re. stand ein Antrag der Volkspartei zur Beratung, die Verstaatlichung der Gymnasien, Realgymnasien, Latein- und Realschulen in Erwägung zu ziehen. Der Berichter­statter v. Gauß (Vp.) wies nachdrücklich darauf hin, daß die Gemeinden außer der Pflicht zu zahlen, keinen Einfluß auf diese Schulen haben und daß dieses System inkonsequent, ungerecht und schädlich sei. Die Gemeinden strebten nicht darnach, diese Schule zu übernehmen, wohl aber müsse der Staat Einrichtungen, über die er verfüge, auf seine Kosten treffen. Der Redner empfahl weiter die Reformschule, be­zeichnte die Ueberbürdungsklagen als vielfach übertrieben und verlangte dringend die Durcharbeit, namentlich in den größeren Städten. Eine Aenderung der Ferienzeit sei nicht notwendig, die Versetzungsprüfung unentbehrlich und die Bezeichnung Oberprima und Obersekunda sinnlos. Der Abg. Nägele (Vp.) trat gleichfalls für diesen Antrag ein und zwar aus Gründen des Rechts und der Nützlichkeit. Der Antrag wolle die Regierung nur zu Erwägungen einladen. Elsaß (Vp.) übte an den humanistischen Gymnasien wegen ihrer Bevorzugung der alten Sprachen eine Kritik. Die Gymnasien seien eine Halbheit; es fehle ihnen an klaren festen Prinzipien. Dr. Hieb er (D.P.) begrüßte die Ein­heitlichkeit in der Berechtigung der höheren Schulen und betonte, daß das Gymnasium nicht ein möglichst großes Quantum von Wissen in den Schüler hineinzubringen, son­dern vor allem die Aufgabe habe, den Reiz zu weiterem Wissen zu wecken. Die Hauptsache sei die geistige Gym- nasik in den jungen Köpfen. Die Zeit sei gekommen, die Reformschule auch in Württemberg einzuführen. Es hätte schon viel Geld gespart werden können, wenn man statt 2 kleinen einander Konkurrenz machenden Anstalten eine lebenskräftige eingeführt hätte. Die Reformschule habe nur noch einen Haken: das Landexamen. Die Klagen über Ueberbürdung seien übertrieben. An der vorhandenen Nervo­sität sei nicht so sehr die Schule, als das Elternhaus schuld. Nicht möglich sei die Durcharbeit und die Abschaff­ung der Versetzungsprüfung. Der Redner erklärte dann seine Zustimmung zu dem volksparteilichen Antrag und be­fürwortete einen Antrag der Kommission betr. genaue Auf­stellungen über die Beteiligung des Staats und der Ge­meinden an den Kosten der höheren Lehranstalten. Drei weitere Redner der Volkspartei warfen keine neuen Gesichts­punkte in die Debatte. Heymann (Soz.) widersprach dem Antrag der Volkspartei zwar nicht prinzipiell, befürchtete aber von ihm eine Verzögerung der viel wichtigeren Ver­staatlichung der Volksschule. Nach einer Erwiderung des Berichterstatters wurde die Beratung in vorgeschrittener Stunde abgebrochen. Der Beschluß des Seniorenkonvents, prinzipielle Fragen aus der Erörterung auszuscheiden, scheint angesichts der heutigen Debatte nicht mehr zu existieren. Immer langsam voran! ist wieder der Grundsatz. Präsi­dent v. Payer findet in seinem Bestreben, die Etatberatung zu fördern, bei seiner eigenen Partei, deren Redner heute fast die ganze Sitzung ausfüllten, bedauerlicher Weise keine Unterstützung.

Skott verläßt den Schauplatz

Der Sekretär saß am Pult im Turmzimmer. Im Aufträge Ralph Mainwarings fertigte er eine Abschrift des vernichteten Testaments nach dem noch vorhandenen Steno­gramm des Diktats Hugh Mainwarings an.

Kurz vor Beendigung der Arbeit betraten Ralph und Whitney das Bibliothekzimmer; sie führten ein erregtes Gespräch.

Wenn dieser Schurke sich einbildet, irgend welche Macht über wich zu erlangen, so irrt er sich gewaltig," sagte Ralph Mainwaring mit zorniger Stimme.Es ist nichts weiter als ein Erprefsungsversuch, und ich habe große Lust, der Sache auf den Grund zu gehen, diesen Betrüger dahin zu bringen, wohin er gehört."

Ich weiß kaum, wozu ich unter den obwaltenden Umständen raten soll," antwortete der Rechtsanwalt ruhig, denn es ist doch zweifellos, daß hinter allem etwas steckt, was Ihnen wie auch mir, dem vertrauten Freunde Ihres Vetter? recht unliebsam sein könnte, wenn es vor die Oeffentlichkeit käme. Aber ganz abgesehen von diesem Ge­sichtspunkte bin ich auch sonst der Ansicht, daß es nicht in Ihrem Interesse liegt, in der Sache zu scharf vorzugehen."

Wieso? Was meinen Sie damit?"

Die Erwiderung entging Skott. Seine Aufmerksam­keit war plötzlich von dem Abdruck einer Namensunterschrift gefesselt worden, dir quer zu der einen Ecke der Löschblatt­unterlage stand, die auf der Platte des Pultes befestigt war. Außer Hugh Mainwaring und ihm hatte bisher

Tages-Neuigkeiten.

Aus Gtadt uud Land.

t. Vom Lande, 20. Juni. Wie in unserer Ge­gend, so werden auch sonst im Land da und dort elektrische Anlagen in größerem Maßstabe ausgeführt zur Versorgung weiter Distrikte mit elektrischen Leitungen zu Beleuchtungs­und Kraftzwecken. Mit der Erstellung einer solchen großen elektrischen Ueberland-Zentrale im Donautal wird in diesem Jahr noch begonnen werden. Die Ausnützung einer Wasser­kraft von etwa 1200 Pferdekräften bei Ehingen a. D. hat sich die Firma Max Wild in Stuttgart zur Aufgabe gestellt. Eine große Zahl von Ortschaften der südöstlichen Alb und Oberschwaben von Münsingen bis Biberach wird Anschluß an die Ueberland-Zentrale erhalten. Auch in unsrer Gegend hat die Firma Max Wild elektrische Anlagen, ein­gerichtet, so vor zwei Jahren das Elektrizitätswerk von Mühlebesitzer Ehr. Kemps in Ebhausen. Bei der elektri­schen Anlage der Genossenschaft Herrenberg-Tübingen war der Firma Max Wild die Einrichtung der Leitung in den GemeindenjHerrenberg, Affstätt, Kuppingen, Oberjesingen, Gültlingen und Deckenpfronn übertragen. Das gleiche Ge­schäft verfertigte in letzter Zeit das Elektrizitätswerk zu Dornhan. Dieses Werk, 35 Pferdekräfte stark, wird durch einen Dieselmotor (Betrieb mit Parafinöl) bewegt. Ange­schlossen an dasselbe sind bis jetzt 40 Motore zu landwirt­schaftlichen und industriellen Zwecken, während die Beleuch­tungsanlage bis jetzt 1200 Lampen speist.

r. Stuttgart, 20. Juni. Die Verkehrseinnahmen der deutschen Eisenbahnen im Mai ds. Js. betrugen aus dem Personen- und Gepäckverkehr 62 438170 aus dem Güter­verkehr 128 581333 insgesamt demnach 191019 503 12 358 694 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Bei dem Personenverkehr haben sich die Einnahmen um 6 747 486 °^, bei dem Güterverkehr um 5 611208 ^ ge­steigert. Bei den Mehreinnahmen kommt in Betracht, daß das Pfingstfest in den Berichtmonat, (1906 in den Juni) fiel.

Stuttgart, 21. Juni. Drohender Hauseinsturz. Der Abbruch des Hauses Becherstraße Nr. 9 hat sich als dringend notwendig erwiesen, da dessen Fundament infolge der Grabarbeiten für einen angrenzenden Neubau gewichen sind. Die Lage war vorgestern nachmittag so kritisch, daß man den Einsturz des Hauses befürchtete; die Bewohner mußten sofort das Haus verlassen. Gestern wurde es auf behördliche Anordnung ausgeräumt und sofort mit dem Abbruch begonnen.

Tübingen, 19. Juni. Das frühere Landgerichtsge­bäude in der Wilhelmstraße wird über die Zeit des gegen­wärtigen Rathausumbau's als Interims-Rathaus benützt. Sämtliche Kanzleien sind dort sehr hell und geräumig und es konnte neben allen seither im Rathaus untergebrachten Beamtungen auch noch die außerhalb desselben gewesene Kanzlei des Stadtvermcssungsamtes Unterkunft finden. Auch die vor nicht langer Zeit hier neugegründete Filialgallerie der Stuttgarter Gemäldegallerie ist in zwei Säleneingerichtet. Das im Umbau begriffene neue Rathaus würde inskünftig neben diesen Beamtungen noch weiterhin die beiden Stadt­bauämter, die Krankenpflege- und Ortsbehörde für die Ar­beiterversicherung und die Bezirkskrankenkasfe in sich auf­nehmen, die sich jetzt noch im sog.Kornhaus" befinden das dann für sonstige städtische Zwecke frei würde. Doch wird von den verschiedensten Seiten der Einwohner­schaft die Durchführbarkeit des so geplanten Projekts sehr in Frage gestellt und bemängelt. Auch in der Presse ist die Angelegenheit schon des Oefteren erörtert worden. Die Gegner des jetzigen Projekts wünschen vor allem durch Zukauf eines Nachbargebäudes ein auf Jahrhunderte ge­nügendes richtiges Bauwesen und damit gleichzeitig eine freiere Lage des Rathauses zu erhalten. Der Eigentümer des Nachbargebäudes will nun seinen Hauskomplex an ein Warenhauskonsortium veräußern und es soll in ungefährer Höhe des Rathauses ein Warenhaus erstellt werden. Damit wäre ein Teil der hier gelegenen städtischen Kanzleien ziemlich eingebaut und in der Benützbarkeit beschränkt. Die Stadt-

niemals jemand an dem Pulte geschrieben, der fremde Namenszug erregte daher seine größte Verwunderung. Während er ihn aufmerksam betrachtete, fiel ihm auf ein­mal ein kleiner Handspiegel ein, der immer im Pult ge­legen hatte. Er fand ihn noch an seinem Platze, brachte ihn in die richtige Stellung zu dem Namenszuge und las nnn nicht allein diesen, sondern auch noch einige Zeilen darüber, die ihm vorher nicht ausgefallen waren.

Es war ein Glück, daß sich der Sekretär allein be­fand, denn als er die Unterschrift mit den darüber stehen­den Worten gelesen hatte, war er wie vom Schlage gerührt. Einen Augenblick schien er wie versteinert; der Kopf wirbelte ihm, dann sank er mit bleichem Gesicht, einer Ohnmacht nahe, auf seinen Stuhl. Als er allmählich wieder zum Bewußtsein kam, hörte er wie im Traum die Stimme Whit­neys im Nebenzimmer:

Es ist mir nicht gestattet, die Quelle zu nennen, der meine Kenntnis entstammt, doch kann ich Ihnen die Ver­sicherung geben, daß sie durchaus zuverlässig ist."

(Fortsetzung folgt.)

Die Schlange. Mark Twain wird Europa heim­suchen. Er hat sich bereits eingeschifft, allerdings nur m einem grauen Anzug, aber seinen berühmten weißen, mrt dem er noch vor kurzem im Senat so lebhafte Aufregung hervorrief, hat er sorgsam im Koffer verpackt bei sich und wird er hat es schon angekündigt mit ihm die Euro­päer zur neuen Herrenmode erziehen. Einstweilen fliegen

Verwaltung erhebt gegen das Bauvorhaben Einspruch; mit welchem Erfolg, bleibt abzuwarten. Jedenfalls wäre die andere, angedeutete Lösung der Frage im Interesse beider Teile und auch der Gesamtheit.

Tübingen, 20. Juni. Anläßlich des 25jährigen Jubiläums des Militärvereins Lustnau wurden 11 Mit­glieder des Vereins für 25jährige Mitgliedschaft zu Ehren­mitgliedern ernannt und ihnen kunstvoll ausgestattete Ehren­diplome überreicht. Auch einem früheren Vereinsangehörigen und einstigen Bezirksobmann wurde für seine Verdienste um den Verein und die Kriegervereinssache ein Ehrenmit­gliedsdiplom übergeben.

r. Gmünd, 19. Juni. Wenige Tage trennen uns noch vom längst erwarteten Liederfest. Schon aber regen sich Hunderte von fleißigen und geschickten Händen in allen Teilen der Stadt, um dieser ein Gewand seltenster Art zu geben. Die Hauptstraßen sollen nach den Entwürfen des kunstgewerblichen VereinsVorwärts", der über vorzügliche und künstlerisch durchgebildete Kräfte verfügt, einheitliche, stilgerechte Dekorationen erhalten, für die von der Stadt und den Anwohnern der betr. Straßen namhafte Aufwend­ungen gemacht werden. Es dürfte aber, ganz abgesehen von den musikalischen Genüssen, schon diese umfangreiche Ausschmückung der Stadt ein Besuch des Liederfestes lohnen.

Gmünd, 19. Juni. Ein schweres Unglück ereig­nete sich gestern abend in der Weißensteinerstraße. Der 20jährige Ausläufer A. Ocker, der auf seinem Rad durch diese Straße fuhr, stieß hierbei mit einem andern Radfahrer zusammen. Ocker wurde vom Rad geschleudert und fiel dabei so unglücklich, daß er einen Schädelbruch erlitt, an dessen Folgen er bald darauf im Spital, wohin er gebracht worden war, starb. Beide Räder sollen unbeleuchtet ge­wesen sein.

r. Tuttlingen, 20. Juni. In dem Schulbezirk Tutt­lingen, Rottweil bezw. Wurmlingen sind zurzeit eine Reihe von Lehrerstellen wegen Lehrermangel unbesetzt. An ca einem Dutzend Klassen wird wegen großer Schülerzahl Abteilungsunterricht erteilt. In Schwenningen und Aldingen gibt es noch Schulklassen bis zu 115 und 125 Schülern.

r. Unglücksfälle. Bei den in der gegenwärtigen Jahreszeit sich mehrenden landwirtschaftlichen Arbeiten ist über eine Reihe von Unglücksfällen der letzten Tage zu melden. Ueber zwei schwere Unfälle wird aus dem Oberamt Brackenheim berichtet: In Pfaffenhofen geriet ein mit Kleeheu beladener Wagen, der einem vorüberfahrenden Fuhr­werk ausweichen wollte, zu weit an den Straßenrand, wo­durch er umkippte und der Leiterin, der verh. Berta Glas­brenner, die rechte Achsel zersplittert sowie das Rückenmark beschädigt wurde. In Güglingen brach ein Brett des sog. Strohbodens durch, wodurch die ledige Rosine Bauer auf einen Balken aufschlug, so daß sie einen Rtppenbruch erlitt. Trotz dieser Verletzung konnte sie sich noch einge Zeit frei schwebend zwischen 2 Balken halten, bis sie von herbeigeeilten Nachbarn aus ihrer gefährlichen Lage befreit wurde. - In Hamweiler O.A. Waiblingen stürzte der ledige Bauer Gottlob Wied beim Kirschenpflücken infolge Astbruchs aus einer Höhe von 12 m herab, so daß er lebensgefährliche innere Verletzungen davontrug und in Lausten a. N. stürzte beim Aufsteigen auf den Wagen der Landwirt Christian Seibold rückwärts ab. Er wurde ca 100 m weit geschleift und erlitt am ganzen Körper, namentlich am Hinterkopf schwere Verletzungen.

Württ. Kriegerbund. Das Präsidium des unter dem Protektorat Seiner Majestät des Königs stehenden Württembergischen Kriegerbundes hat in diesen Tagen seinen 30. Geschäfts- und Rechenschaftsbericht über das Jahr 1906 herausgegeben. Nach demselben hatten sich auch im abge­laufenen Jahr wieder der Bund sowohl wie dessen Vereine einer erheblichen Zunahme an Mitgliedern zu erfreuen. Neu ausgenommen wurden 29 Einzelmitglieder und 36 Vereine mit 1405 Mitgliedern; bei den Vereinen entstand ein Zu­wachs von 2891 Mitgliedern und es betrug die Gesamt­stärke des Bundes am Schluß des Jahres 1906: 8 Ehren­mitglieder, 378 Einzelmitglieder und 1774 Bundesvereine

dem Unverwüstlichen eine Anzahl seiner zahllosen Anekdoten

voraus. Eine der amüsantesten ist folgende: Mark Twain hielt vor kurzem eine Vortragsserie, und dabei berührte er eines Tages auch zufällig die Frage eines gesetzlichen Ver­botes des Verkaufes alkoholischer Getränke. Mark Twain schien sehr dafür zu sein, aber er verhehlte nicht, daß die Idee auch ihre Schattenseiten habe. Und um diese zu illu­strieren, erzählte er diese Geschichte. Vor einigen Jahren landete einer unserer Landsleute in einer Stadt, wo das gesetzliche Verbot eingeführt war. Der Wackere erkundigte sich nach einem Wirtshaus. Die Antwort ist wenig tröstlich: Sie können hier nirgends als beim Apotheker einen Trunk erhalten." Der Mann marschiert zum Apotheker und trägt dem Herrn fein Anliegen vor. Der Apotheker zuckt die Achseln:Ich kann Ihnen ohne ärztliche Verordnung nichts verabreichen." Der Bedauernswerte fleht:Ich sterbe vor Durst: es ist zu spät, um erst noch zum Doktor zu laufen." Der Apotheker fühlt ein menschliches Mitleid, aber uner­bittlich mahnt ihn seine Pflicht.Ich darf nur im Not­fälle jenen Unglücklichen etwas zu trinken geben, die von einer Schlange gebissen sind." Da der Apotheker aber ein guter Mensch war, gibt er dem Durstigen die Adresse der Schlange. Der Unglückliche stürzt davon. Nach wenigen Minuten kehrt er bleich und gebrochen zurück:Um Gottes willen, gebt mir zu trinken ... Ich kann nicht länger warten . . ." und mit ersterbender Stimme fügt er hinzu: Die Schlange ist schon auf sechs Monate voraus- bestellt."