redner an Fällen anführe, so sei es nnerhört, daß er dem Reichstage zumute, hier ein Verdikt zu fällen über diese Fälle, ohne das Material zu kennen. Auf dem Gebiete der Erpressung und des Koalitionsrechtes habe, wie er anerkenne, in letzter Zeit die Rechtsprechung zu Ergebnissen geführt, die zu berechtigten Zweifeln Anlaß geben. Es werde Aufgabe des Hauses sein, die entsprechenden Paragraphen des Strafgesetzbuches klarer zu fassen.
Ablaß (frs. Vp.) Unsere Justiz hinke den Anforderungen der modernen Zeit bedenklich nach. Redner geißelt die veralteten Rechtszustände, wie sie in Preußen auf dem Gebiete des Plakatwesens beständen im Gegensatz zu Süd- dcutschland. Das Verbot politischer Plakate sei ein altes Gerümpel, mit dem nachgerade aufgeräumt werden müsse. Ebenso sei die religiöse Eidesleistung ein Ueberbleibsel aus srWrer Zeit, das gerade für viele besonders religiös angelegte Naturen einen unerklärlichen Gewissenszwang darstelle. Es muffe auf eine Gleichstellung der Rechtsanwälte mit den Staatsanwälten vor Gericht gedrungen werden.
Varenhorst (Rp.) wendet sich gegen Heine, der den Richtern in versteckter Form offenen Rechtsbruch nachgesagt habe. Die Jmmunitätsanträge lehnten seine Freunde ab. Diese Sache bedürfe erst einer Prüfung in der Kommission.
Berlin, 22. April.
Der Vertrag mit den Niederlanden über die gegenseitige Anerkennung der Aktiengesellschaften und anderer kommerzieller, industrieller und finanzieller Gesellschaften wird dcbattelos genehmigt.
Etat. Gräf (w. Vg.) äußert Bedenken über den Zwangsvergleich außerhalb des Konkurses. Die Resolution über die Zeugnis-Verweigerung der Abgeordneten lehne er ab, alle anderen Resolutionen nehme er an.
Staatssekretär Nieder ding. Die Frage der Konkurrenzklausel wurde einer erneuten Prüfung unterzogen, lieber die Frage des Zwangsvergleichs sei eine neue Denkschrift nicht zu erwarten. Die Einführung des Zwangsvergleiches habe die Regierung abgelehnt, weil dadurch das Ansehen des Kaufmannsstandes nicht gehoben werden würde. Er bitte also, die betreffende Resolution nicht anzunehmen.
Brüh m (Res. P.) befürwortet die Resolution betr. Aufhebung des Zeugm'szwanges der Redakteure, betr. Diäten für Geschworene und Schöffen, betr. Ausdehnung der Immunität auf das Recht der Zeugnisverweigerung und verbreitet sich über Anwaltszwang und Höhe der Anwaltsgebühren. Diese seien eher zu hoch als zu niedrig. Das amtsgerichtliche Verfahren bedürfe der Vereinfachung, der Beschleunigung, der Verbilligung. Dem Handelsgericht stehe er sehr skeptisch gegenüber.
Staatssekretär Nieberding. Die Reform des Wechsel- Protests sei soweit vorbereitet, daß in der nächsten Tagung eine Vorlage dem Hause zugehe.
Göring (Z.) betont die Dringlichkeit des Schutzes der Bauhandwerker-Forderungen.
Held (N.) nimmt den Anwaltsstand gegen den Abg. Bruhn in Schutz und tritt lebhaft ein für die Resolution Varenhorst betr. Einschränkung der Haftpflicht des Tierhalters. Seine Partei sei mit nur wenigen Ausnahmen für diese Resolution.
Staatssekretär Nieberding wiederholt, das Haus möge über die Resolution Beschluß fassen, dann komme dieser Beschluß an die verbündeten Regierungen.
Müller-Meiningen (frs. Vp.) ist kein Freund dieser Lex Treuenfels. Der Umstand, daß hier jetzt ein Initiativantrag vorliege, brauche doch die Regierung nicht von einer Vorlage abzuhalten. (Sehr richtig.) Die vorgestrige Rede des Staatssekretärs über die große Justizresorm sei ein Gewebe dilatorischer allgemeiner Redewendungen gewesen. Er müsse eine schleunige Lösung des von dem Reichskanzler gegebenen Versprechens unbedingt fordern. Redner wendet fich dann zu den vorliegenden Resolutionen. Von einer Haftung des Reiches und der Staaten für Versehen von Beamten erhoffte seine Fraktion namentlich eine Verringerung der Militär-Mißhandlung. Gegen eine schleunige Regelung der Automobilhaftung würden sich hoffentlich nicht
„Es ist schrecklich, aber es ist so; kommen Sie nur," - Skott war wie betäubt. „Wer entdeckte das Verbrechen?" j fragte er, mit langen Schritten an der Seite des Anwaltes > dem Turmzimmer zueilend.
„Der Kammerdiener Hardy. Wir haben schon nach ? dem Arzte und dem Coroner*) telephoniert." ;
Skott schauderte, als er die Bibliothek betrat. Es war ! zwar alles noch so, wie er es zuletzt gesehen hatte, aber ein ^ Blick durch die znrückgeschobcnen Portieren, die sonst das ! Turmzimmer verdeckten, ließ ihn die Wirklichkeit des fast ! Unglaublichen erkennen.
Dort lag Hugh Mainwaring, etwa in der Mitte zwischen ! Pult und Geldschrank, aus dem Boden — den Körper etwas ! ans der rechten Seite, den Kopf in einer kleinen Blutlache. Im Bereich seines beinahe ganz ausgestreckten rechten Armes ! lag ein Revolver. Eine wie verbrannt aussehende Wunde, i gerade über dem rechten Auge, nahe der Schläfe, zeigte, ! wo die Waffe ihr tödliches Werk getan hatte. Das kurz- ! geschnittene Haar an der Schläfe war versengt und der i darunter liegende Gesichtsteil geschwärzt, ein Beweis, wie dicht der verhängnisvolle Schuß abgefeuert worden war. Indessen fanden sich keinerlei Anzeichen irgendeines stattgehabten Kampfes. Alles stand noch auf seinem gewohnten Platze das Pult war verschlossen, nur der sonst davor sich befindliche Drehsessel war etwas zur Seite geschoben.
Ralph Mainwaring kniete neben dem Toten; Herr
*) In Amerika und England der Beamte, der bei verdächtigen Todelfällen dt» Untersuchung zu leiten hat
etwa besondere „höhere" Einflüsse geltend machen. DaS Zeugnisverweigerungsrecht der Abgeordneten sei eine Notwendigkeit. Ohne eine solche schwebe die Immunität in der Luft. Auch die Aufhebung des Zeugniszwanges der Presse müsse er verlangen. Als süddeutscher Richter bedaure er ungemein, daß sich der Süden in dieser Beziehung von: Norden, von Preußen, habe ansteckcn lassen. Sei doch in Kulmbach jetzt sogar im Privatklageverfahren der Zeugniszwang ausgehoben worden. Das sei einfach ein Gewaltstreich gegenüber der gesamten deutschen Presse. Redner tritt ein für die Resolution betr. Diäten für Geschworene und Schöffen, sowie für Freigabe des politischen Plakatwesens.
Bayrischer Ministerial-Direktor Treutlein-Mördes. Der Vorredner habe bemängelt, daß er nicht auf den Nürnberger Fall eingegmigen sei. Aber auf splche Anklggen antworten könne er nur, wenn er das Material zur Stelle habe. Wenn er dem Reichstags in solchen Dingen Mitteilungen mache, so könne er das nur auf Grund einwandfreien Materials.
Staatssekretär Nieberding verwahrt sich dagegen, daß er sich bei der Erörterung der von Heine vorgebrachten Fälle nicht so verhalten hätte, wie es der Reichstag der Tradition gemäß hätte verlangen können. Blos aus den Akten ohne nähere Kenntnis der Verhandlungen könne er kein Urteil fällen. Der Staatssekretär geht auf die Resolutionen zur zur Jmmunitätsfrage ein, betr. Zeugenpflicht, resp. Recht zur Zeugnis-Verweigerung. Was das Reichsjustizamt anlange, so habe dasselbe nach festen Normen gearbeitet, gemäß der Richtschnur, die es von den verbündeten Regierungen erhalten habe. Von einem dilatorischen Vorgeheit des Neichs- justizamtes sei keine Rede. Die Strafprozeßordnung sei ein großes Werk, das lange Vorbereitungen nötig mache.
Froh me (Soz.) polemisiert gegen Müller-Meiningen und geiselt Mißstände, deren Abschaffung nicht nur im Interesse der Besitzlosen sondern auch in dem der Besitzenden liege, so der Mangel an Respekt vor der Persönlichkeit auch seitens der Richter gegenüber unbehilflichen Zeugen, ferner bie Souverenität des Schutzmannes, dessen Machtbefugnisse gegenüber dem Publikum, das veraltete Gesinderecht, das Polizeistrafrecht und der Zeugniszwang gegen Redakteure.
WSrttembergischer Landtag.
r. Stuttgart, 2S. April. Die Fi«a«zkommisfio» der Zweite» Kammer erledigte gestern di« Prüfung der RechnungSrrgebnIff» der Drundlstockverwaltung und der Restverwaltung von den RechnungS- jahren 1S03 und 1904. Sodann wurde dir zweite Lesung de- Justiz- rtatS vorgenommrn. Nach längerer Debatte wurde auf Antreg de» Berichterstatter» Kt aut, entgegen dem Beschluß erster Lesung der Ausstattung der vier weiteren Oberstaatsanwaltsstellen mit Ober- rat»gehalt mit 9 gegen 4 Stimmen bei einer Stimmenthaltung zu- gestimmt Ebenso wurde bei der zweiten Lesung de» Etat» de» Departement» de» Innern auf Antrag de» Berichterstatter» Haug abweichend von den Beschlüssen erster Lesung der Schaffung einer Oberrat-stell« bei der Abtetlnng für da» Hochbauwesen mit 9 gegen 4 Stimmen, einer Oberrat»stelle bei der Krei»regierung in Ulm mit 10 gegen S Stimmen und einer solchen in Reutlingen mit 7 gegen 6 Stimmen, sowie die Erhebung de» Stadtdirrktors in Stuttgart in Oberratsstellung mit 10 gegen S Stimmen zugestimmt, wogegen die nichtpenstouSberrchtigt» Zulage bet letzterer Stelle in Wegfall zu kommen hat.
Tcrges-WeuigkeiLen.
Aus Stadt und Land.
Nagold, 24. April.
* Freiw. Feuerwehr. Am Montag abend fand im Gasth. zur Köhlerei die Korps-Versammlung statt. Kommandant Stadtschultheiß Brodbeck eröffuete dieselbe mit einem Rückblick auf das verflossene Jahr, wobei er der heldenmütigen Tätigkeit des Korps bei der Hirschkatastrophe mit anerkennenden Worten gedachte und erwähnte, daß auch 4 Mitglieder des Korps dabei ums Leben kamen. Seiner Aufforderung sich zu Ehren der Verstorbenen von den Sitzen zu erheben wurde Folge gegeben. Mit Recht besonders hervorgehoben wurde das tapfere Verhalten des Herrn Bauwerkmeisters W. Benz, -der, selbst verunglückt und nicht unerheblich verletzt, den ganzen Nachmittag und bis spät abends auf dem Unglücksplatz als Kommandat aushielt
Thornton und der junge Mainwaring, die unmittelbar nach Skott ins Zimmer traten, blieben starr vor Entsetzen am Eingang stehen.
Das tiefe Schweigen wurde zuerst von Herrn Thornton unterbrochen: „Schrecklich! schrecklich! Was meinst du, Ralph, ist das Mord oder Selbstmord?"
„Das wird die Untersuchung aufklären," erwiderte der Gefragte in leisem Tone. „Ich bin geneigt, es für Mord zu halten."
„Mord, ohne Zweifel!" stimmte der Anwalt dumpf bei.
„Aber wer, um Gottes willen, könnte ihn begangen haben?" stöhnte Herr Thornton.
Hugh Mainwaring war mit dem Schlafrocke bekleidet, worin Skott ihn zuletzt gesehen hatte und nichts zeigte irgendwelche Unordnung in seinem Anzüge: als der Sekretär sich aber neben der Leiche auf ein Knie niederließ und dabei die teilweise in den Falten verborgene Hand des Toten berührte, da stutzte er, befühlte dann rasch die Uhrtasche unter dem Schlafrock und sagte, den Kopf erhebend, mit weit geöffneten Augen:
„Sein Diamantring und die Uhr sind fort!"
(Fortsetzung folgt.)
! AuS de« Meggeudorfer Blätter«. Weiblicher Stand- : punkt. Fräulein Rechtsanwalt (die eine Diebin zu verteidigen hat): i „Ich bitte für die Angeklagte um mildernde Umstände. Daß e» ! ihr schlecht geht, steht man doch au» ihrem vorjährigen Hut und j Jackett" Ein Fleißiger. Rat: „Da» ist heute wieder eine Finsternis, an arbeiten nicht zu denken, und gerade heute muß ich I mein« Zeitung zu Hause lassen."
und wertvolle Dienste leistete. Er gab dem Wunsche Ausdruck, daß der damals betätigte Kameradschaftsgeist auch fernerhin in dem Korps walten möge. Weiter wurde berichtet, daß die Betätigung an den Hebungen zahlreich und die Leistungen gute waren. Es seien außer der Hirschkatastrophe noch 2 Brandfälle vorgekommen. Der Stand der Listen sei jetzt 206 Mann; zu bedauern sei, daß aus Bürgerkreiseu wenige Beitritte erfolgen und cs sehr wünschenswert wäre, wenn noch mehr ansässige Leute gewonnen würden. Der Kassenbericht ergab an Unterstützungen für die Hinterbliebenen und Kranken anläßlich der Hirschkatastrophe 76 an Einnahmen 817 ^ 65 --z, an Ausgaben 280 ^ 30 -rZ, somit Kassenbestand 37 ^ 35 außerdem sind bei der Handwerkerbank 336 ^ 20 F deponiert. Dem Kassier, Tuchfabrikant Kapp wurde gedankt und dessen Entlastung angenommen. Die Besprechung des Uebungsplans ergab die Festsetzung der Uebungen auf 28. April (zugleich Musterung der Gegenstände), 5., 12 Mai, 2., 16., 23., 30. Juni, 7., Juli und am 14. Juli die 50jährige Jubiläumsfeier, am 29. September Schlußübung. Kommandant Brodbeck erwähnte in einer Ansprache, daß den Feuerwehrmännern Fritz Kapp und Ehr. Schtveikle vom Württ. Landesfeucrwehr- vexband ein Diplom für 25jührige Dienstzeit verliehen worden sei, das er unter Worten herzlicher Glückwünsche und mit der Bitte der Sache fernerhin als Vorbild treu zu bleiben, überreichte. Es kam nun noch die Abhaltung des Jubi- lüumsfestes zur Besprechung, wobei betont wurde, daß zur Erlangung der nötigen Geldmittel an den Opfcrsinn der Bürgerschaft appelliert werden solle. Kommandant Bauwerkmeister W. Benz machte dann noch die Mitteilung, daß zwei Neuerungen zu verzeichnen seien; die Gründung einer Sanitätskolonne unter Führung des Herrn Uhrmacher Günther und eines sog. Funkenzugs unter Führung des Herrn Elektrizitätswerkbesitzers Wohlbpld. Beide Funktionen wurden vom Herrn Kommandanten des Näheren beschrieben. Außerdem richtete dieser eindringliche Worte der Ermahnung in verschiedener feuerwehrtechnischer Hinsicht an die Versammlung und feuerte die anwesenden Kameraden der Feuerwehr an, alles einzusetzen für gutes Verhalten und gute Leistungen. Nachdem die Herren Günther und Wohl- bold je bezüglich ihrer ueugegründeten Züge aufklärende Mitteilungen gemacht hatten, wurde die Versammlung nach einem kräftigen Hoch auf die Feuerwehrsache geschlossen.
Baiersbronn, 23. April. Aus Anlaß der dieser Tage erfolgten Taufe des 7. Mädchens in seiner Familie wurde dem Christian Walz, Reutesäger, von Ihrer Maj. der Königin das übliche Patengeschenk übermittelt.
r. Neuenbürg, 23. April. Gegen das Projekt der Stadt Stuttgart, ihren Wasserbedarf aus dem Quellgebiet des oberen EnztaleS zu decken, hat eine Jnteressentengruppe des Enztals Protest eingelegt. Zu diesen Protestanten gehören neben den Wasserwerksbesitzern auch dieEnztalgemeinden von Enztal bis Birkenfeld, letztere mit der Begründung einer land- und landwirtschaftlichen Schädigung.
r. Stuttgart, 23. April. Für die württembergische Landeskunde werden Handbücher in Vorschlag gebracht, welche sich mit den verschiedenen Teilen einer Laudesbeschreibung befassen sollen. So möchte zuerst an die Herausgabe eines eigenen, das ganze Land umfassenden, topographischen Handbuchs gedacht werden. Nicht minder erscheint eine zusammenhängende Bearbeitung der Klimatologie Württembergs als ein dringendes Bedürfnis. Auch ein Handbuch der Tier- und Pflanzenkunde unseres gesamten Heimatlandes kommt in Betracht, wie eine zusammenhängende Darstellung der wirtschaftlichen etc. Verhältnisse, die Archäologie, die Geographie der schwäbischen Mundart, eine volkstümliche Darstellung, die Statistik in die Reihe dieser Handbücher ausgenommen werden sollte, deren Abschluß eine zusammen- sassende Geographie des Königreichs, Württembergische Landschaften bilden könnte. Umfangreiches Material ist hiefür vorhanden. Bisher waren alle diese und weiteren Gegenstände in den Beschreibungen der einzelnen Oberämter, deren politische Bezirke doch ganz unnatürlich umschriebene Gebilde sind, zerstreut. Diese Oberamtsbeschreibungen sollen jetzt in zweiter Auflage vom Statistischen Landesamt neu heraus- gegeben werden. Durch die Handbücher von der Behandlung dieser Stoffe befreit, könnte dafür die Ortsgeschichte, das Besiedlungswesen usw. in den neuen Oberamtsbeschreibungen erweitert werden.
Stuttgart, 23. April. Leichenfund. Nach einem Telegramm aus Aarau fanden am Sonntag nachmittag Spaziergänger auf der „Wasserfluh", einem 869 Meter hohen Berge bei Aarau, die Leiche eines jungen Mannes aus Stuttgart, der seit einigen Tagen vermißt worden war; er hatte sich mittels Gift das Leben genommen.
Stuttgart, 20. April. Die Hebung der deutschen Studentenkunst beabsichtigt ein großangelcgtes, alle deutschen Gegenden auch jenseits der reichsdeutschen Grenzen umfassendes, neuartiges Unternehmen, welches das Kgl. Württ. Laiides-Gewerbemuseum in Stuttgart vorbereitet. Daß die vielen „Dekorationsstücke aller Art, mit denen unsere studentischen Versammlungsräume ausgestattet sind, sowie die zahlreichen Dedikationsobjekte, mit denen unsere Musensöhne einander zu beschenken pflegen, gewöhnlich eine strengere Kritik vom ästhetischen Standpunkt nicht vertragen und jedenfalls von der hohen Leistungsfähigkeit der deutschen Kunst und des deutschen Kunstgewerbes keine richtige Vorstellung geben könnten, ist ein offenes Geheimnis. Um nun diese Verhältnisse zu bessern, um auch unseren Studenten gute und echte Kunst zu geben, wird ein allgemeines Preisausschreiben und damit im Zusammenhänge eine große Ausstellung vorbereitet, die nicht nur allen studentischen Korporationen, „Alte-Herren"-Verbänden, Freunden unserer